In der modernen Zahnheilkunde bedeutet Zahnerhalt, das natürliche Gebiss möglichst vollständig zu erhalten. Ziel ist deshalb, die Zahnsubstanz zu schützen statt sie zu reparieren, wenn sie bereits geschädigt ist.
Um Zahnschäden und Zahnverlust zu vermeiden, kommen Zahnbehandlungen und Prophylaxe-Maßnahmen zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem:
Rechtzeitige und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind das A und O für den Zahnerhalt. Auch kleine Zahnprobleme sollten Sie umgehend behandeln lassen. Minimalinvasive, also schonende Zahnmedizin, ist hier das Stichwort.
Besonders im Bereich der Parodontologie ist Prophylaxe mit regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen wichtig. Denn Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis – häufig fälschlicherweise auch Parodontose genannt – zerstören über kurz oder lang den Zahnhalteapparat und erschweren damit den Zahnerhalt.
Bei starken bzw. langwierigen Zahnfleischentzündungen geht die Infektion auf das umliegende Gewebe und den Kieferknochen über. Ohne Behandlung bildet sich das Zahnfleisch zurück. Gewebe- und Knochenabbau folgen. Am Ende kommt es zum Zahnausfall. Um das zu verhindern, ist es wichtig, Parodontitis frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Trotz regelmäßiger Vorsorge und täglicher Mundhygiene kann es vorkommen, dass ein Zahn nicht mehr zu retten ist. Die häufigsten Gründe für Zahnverlust sind unbehandelte Karies- oder Zahnfleischerkrankungen. Ist der Zahn beispielsweise so stark von Karies befallen, dass bereits der Nerv betroffen ist, führt der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung durch. Reichen die Maßnahmen zur Zahnerhaltung nicht mehr aus, muss der Zahn gezogen werden.
Nach der Zahnextraktion sollte die Lücke geschlossen werden. Je nachdem, an welcher Stelle der Zahn fehlt, spricht auch die Ästhetik für einen Zahnersatz. Ein Implantat, eine Zahnbrücke oder eine Zahnprothese schaffen hier Abhilfe.
Besteht die Wahl zwischen Zahnerhalt oder Zahnersatz, hat die Erhaltung des natürlichen Zahnes oberste Priorität. Denn die eigenen Zähnen bieten deutlich mehr Lebensqualität: Durch ihre Nervenfasern sind Wahrnehmungen wie Temperatur und Kaudruck überhaupt erst möglich. Das Kaugefühl ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Wer eine Zahnprothese hat, muss hingegen darauf verzichten.
Abhängig von den individuellen Gegebenheiten im Gebiss ist es zudem nicht immer einfach, Zähne zu ersetzen. Der Grund: Um ein Implantat einzusetzen ist ein gesunder Knochen notwendig. Ansonsten ist es nicht möglich, das Implantat im Kiefer zu verankern. Hat er sich bereits zurückgebildet, kann nur ein Knochenaufbau helfen. Dafür wird Knochenaufbaumaterial in den Kieferknochen gefüllt. So entsteht neue Knochensubstanz, in der Zahn bzw. Implantat wieder festen Halt finden.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt Prophylaxemaßnahmen nur zum Teil. Bei Erwachsenen zahlt sie beispielsweise einmal im Jahr für eine Zahnsteinentfernung. Bei Kindern sind zusätzlich die Fluoridierung sowie die Fissurenversiegelung der hinteren Backenzähne über die Krankenkasse abgedeckt. Ziel ist es, die Kariesanfälligkeit bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren.
Bei einer professionellen Zahnreinigung handelt es sich in der Regel um eine individuelle Zusatzleistung, die Sie aus eigener Tasche bezahlen. Einige Krankenkassen steuern jedoch einen bestimmten Betrag pro Jahr bei. Das gleiche gilt für Zahnerhaltungsmaßnahmen. Auch hier erstattet die GKV nur einen Anteil. Alle Kosten, die über den Erstattungsbetrag hinausgehen, tragen Sie selbst.
Die moderne Endodontie – auch Wurzelbehandlung oder Wurzelkanalbehandlung genannt – ist oft der letzte Ausweg, um einen erkrankten und bakteriell infizierten Zahn zu retten. Auslöser für die Entzündung sind in der Regel Kariesbakterien, die in das innere Zahngewebe eindringen und sich dort ausbreiten. Auch Zahnverletzungen durch einen Unfall können Infektionen im Zahninneren verursachen und eine Wurzelbehandlung notwendig machen.
Bei einem endodontischen Eingriff entfernt der Zahnarzt das entzündete Gewebe im Zahninneren, desinfiziert und versiegelt den Wurzelkanal mit speziellen Füllmaterialien, um ein erneutes Eindringen von Bakterien zu verhindern. Oft muss der Zahn danach überkront werden.
Dank moderner Behandlungstechniken ist es möglich, den Zahn in 90 Prozent aller Fälle zu erhalten, wenn nur das Zahninnere entzündet ist. Gibt es hingegen weitere Probleme, etwa weil der betroffene Zahn stark gelockert ist, sinkt die Erfolgsquote erheblich.
Ein Zahnerhalt ist beispielsweise nicht mehr möglich, wenn nach einem Unfall eine Längsfraktur der Wurzel vorliegt. Entzündungen des umliegenden Gewebes sind die Folge. In diesem Fall schafft nur die Zahnentfernung Abhilfe.
Egal ob tot oder lebendig – jeder Zahn erfüllt wichtige Funktionen im Zahnhalteapparat. Er übermittelt nicht nur Informationen zum Kaudruck an das Gehirn. Er ist auch ein wertvoller Anker für potenziellen Zahnersatz (als Pfeilerzahn für Zahnbrücken und Teilprothesen). Darüber hinaus hat ein vollständiges Gebiss einen ästhetischen Wert.
Ein toter Zahn entsteht, wenn sich das innere Zahnmark (Pulpa, umgangssprachlich Zahnnerv) entzündet und abstirbt. Dieser Prozess ist oft sehr schmerzhaft. Sobald der Zahn abgestorben ist, verschwindet der Schmerz plötzlich.
Wichtig: Schieben Sie den Besuch beim Zahnarzt nicht auf – auch wenn Sie keine Schmerzen haben. Die Entzündung breitet sich oftmals schmerzfrei im umliegenden Gewebe aus. Die Ursache lässt sich nur durch eine Wurzelkanalbehandlung beseitigen. Dabei entfernt der Mediziner das infizierte Gewebe und versiegelt den Kanal anschließend. So bleibt der Zahn als Teil des Gebisses erhalten.
Legen Sie beim Zahnerhalt Wert auf Premium-Qualität und Langlebigkeit, kann eine private Zahnzusatzversicherung sinnvoll sein. Der Grund: Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten für Zahnbehandlungen.
Bei Zahnfüllungen übernimmt sie beispielsweise die Standardleistung: eine Amalgamfüllung. Möchten Sie stattdessen eine hochwertigere Kompositfüllung, zahlen Sie die Mehrkosten aus eigener Tasche. Auch aufwendige Wurzelbehandlungen oder eine Parodontitistherapie sind kostspielig und häufig nicht zu 100 Prozent über die Krankenkasse erstattbar.
Aber Vorsicht: Hat der Zahnarzt Ihnen bereits vor Abschluss der Zusatzversicherung zu einer Behandlung geraten, ist es für eine Kostenübernahme oft zu spät. Eine Zahnzusatzversicherung bei laufender Behandlung abzuschließen ist meist nicht möglich. Achten Sie beim nachträglichen Abschluss darauf, dass die Zahnerhalt-Versicherung sofort greift.
Die meisten Zahnzusatzversicherungen lassen sich durch verschiedene Bausteine und Tarifoptionen an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
Mit dem Tarif ZahnFit bietet die Allianz einen günstigen Einstieg in die private Zahnvorsorge. Die Basisversicherung deckt die Kosten für Zahnerhalt bis zu 100 Prozent ab. Für professionelle Zahnreinigungen erhalten Sie pro Versicherungsjahr einen Zuschuss von 60 Euro.
Die Zahnerhalt-Versicherung gilt ohne Wartezeit. Das heißt: Sie können alle enthaltenen Leistungen direkt nach Vertragsabschluss in Anspruch nehmen. Außerdem können Sie den Tarif jederzeit mit weiteren Leistungen ergänzen oder an Ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen.
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Zahnbehandlung | ZahnFit | DentalPlus | DentalBest |
(Komposit-)Füllungen | 100 % | 75 % | 100 % |
Parodontitisbehandlung | 100 % | 75 % | 100 % |
Wurzelbehandlung | 100 % | 75 % | 100 % |
Zahnprophylaxe und Fissurenversiegelung | 100 % (max. 60 Euro pro Jahr für Zahnprophylaxe) | 100 % (max. 100 Euro pro Jahr für Zahnprophylaxe und Fissurenversiegelung) | 100 % (max. 120 Euro pro Jahr für Zahnprophylaxe und Fissurenversiegelung) |
Kieferorthopädie (für Kinder und Jugendliche bis zum 21. Geburtstag) | ✗ | 75 % (bis max. 2.000 Euro pro Versicherungsfall) | 90 % (bis max. 3.000 Euro pro Versicherungsfall) |
Kieferorthopädie bei Unfall oder schwerer Erkrankung (auch für Erwachsene) | ✗ | 75 % | 90 % |
Welche weiteren Leistungsbereiche die Tarife DentalPlus und DentalBest bieten, zeigt die Übersichtsseite zur Zahnzusatzversicherung.