Lange Zeit wurden Zähne recht schnell gezogen. Patienten erhielten daraufhin einen Zahnersatz, zum Beispiel eine Zahnbrücke. Inzwischen versuchen Zahnärzte zunächst, einen Zahn zu retten. Dies geschieht häufig durch eine Wurzelbehandlung. Denn ein wurzelbehandelter Zahn kann viele Jahre im Mund verbleiben und seinen Zweck erfüllen.
Ist Ihr Zahn allerdings sehr stark zerstört oder schon locker, muss er gezogen werden. Das ist die sogenannte Zahnextraktion. Bei diesem chirurgischen Eingriff wird der beschädigte Zahn unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) mit speziellen Zahnzangen oder auch Hebeln aus dem Kiefer entfernt.
Auch bei einer Zyste an der Zahnwurzel eines erkrankten Zahnes oder bei einem unfallbedingt abgebrochenen Zahn ohne Aussicht auf Rettung, bleibt meist nur die Extraktion.
Die Gesamtkosten einer Zahnextraktion richten sich nach den Kosten für die Vorbereitungen zum Eingriff. Mitunter sind vorab spezielle Röntgenanalysen, eine Computertomografie (CT) oder eine digitale Volumentomographie (DVT) sowie zusätzlich eine professionelle Zahnreinigung notwendig. Die Kosten dafür beginnen ab 350 Euro und gehören nicht zu den Kassenleistungen.
Die Kosten für das Zahnziehen sowie die Lokalanästhesie werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wünschen Sie die Behandlung unter Verwendung von Lachgas oder unter Vollnarkose, kommen bei Lachgas zwischen 100 und 200 Euro pro Stunde und bei einer Vollnarkose zwischen 200 und 350 Euro pro Stunde auf Sie zu. Besteht keine medizinische Notwendigkeit, müssen Sie die Anästhesie-Kosten selbst tragen. Ist ein anderes Anästhesieverfahren aus medizinischer Sicht notwendig, zahlt die Krankenkasse ebenfalls die Vollnarkose.
Soll der gezogene Zahn allerdings ersetzt werden, kann es unter Umständen auch teuer werden. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt hier 60 Prozent der Regelversorgung. Ein hochwertiger Zahnersatz kann Sie aber schnell mehrere Tausend Euro kosten (Eigenanteil).
Vor dem eigentlichen Eingriff wird Ihr Zahnarzt Sie nach Ihrer konkreten Krankengeschichte fragen. So kann er Ihre Wünsche oder auch Bedenken berücksichtigten und mögliche Komplikationen vermeiden.
Zur Behandlungsdauer lässt sich keine pauschale Aussage treffen. Muss der Zahn nur einfach gezogen werden, ist dies innerhalb von wenigen Minuten geschafft. Kompliziertere Eingriffe dauern länger.
So läuft eine Zahnextraktion ab:
Für eine optimale Wundheilung nach der Zahnextraktion ist das richtige Verhalten von Bedeutung. Aufgrund der Betäubung sollten Sie sich direkt im Anschluss aufgrund der eingeschränkten Reaktionsfähigkeit nicht ans Steuer setzen. Kühlen ist in den ersten 24 Stunden nach der Entfernung des Zahnes besonders wichtig, um Schwellungen entgegenzuwirken.
Zudem sollten Sie folgende Tipps beherzigen:
Eine gründliche Zahnpflege und Mundhygiene ist unerlässlich. Zusammen mit einer zahnfreundlichen Ernährung können Sie Zahnschäden vorbeugen. Bestenfalls meiden Sie zuckerreiche und klebrige Speisen.
Nehmen Sie außerdem die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt wahr. So lassen sich mögliche Schäden frühzeitig erkennen und optimal behandeln. Dank der zahlreichen Methoden der Zahnerhaltung können inzwischen auch geschädigte Zähne noch eine durchaus lange Zeit erhalten bleiben. Eine Zahnextraktion ist erst ratsam, wenn alle zahnerhaltenden Maßnahmen ausgeschöpft sind.
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