In Deutschland sind Sie nicht dazu verpflichtet, eine Immobilienrechtsschutzversicherung abzuschließen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Rechtsstreitigkeiten rund um Immobilien schnell ins Geld gehen können: Wenn der Mieter die Miete nicht zahlt oder das Finanzamt die Grundsteuer falsch berechnet, kann es teuer werden, das eigene Recht durchzusetzen.
In den folgenden Fällen kommt Ihre Immobilienrechtsschutzversicherung auf:
In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Grundstücksstreitigkeiten zwischen Nachbarn, was zu einer hohen Auslastung der Gerichte geführt hat. Um diese wieder zu entlasten, müssen Sie in einigen Bundesländern – darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein – zunächst versuchen, den Zwist außergerichtlich zu lösen. Erst wenn Mediation oder Schlichtung scheitern, können Sie den Fall vor Gericht bringen.
Kommt es zum Schadenfall, übernimmt Immobilienrechtsschutz die folgenden Kosten:
Wie hoch die Gerichtskosten ausfallen, hängt maßgeblich vom Streitwert ab. Bei mietrechtlichen Streitigkeiten zur Kündigung setzen Gerichte hier in der Regel die Jahresnettomiete an.
Wie jede andere Versicherung können Sie auch den Immobilienrechtsschutz entweder online oder vor Ort bei Ihrem Versicherungsmakler beantragen. Häufig wird der Rechtsschutz für Immobilien, ebenso wie der Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz, dabei als Ergänzung zur allgemeinen Rechtsschutzversicherung angeboten. So können Sie sich ein Versicherungspaket zusammenstellen, das ganz an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst ist.
Eine Immobilienrechtsschutzversicherung wird immer in Abhängigkeit an das spezifische Objekt abgeschlossen. Sie müssen im Antrag genau festlegen, welches Haus oder welche Wohnung abgesichert werden soll. Möchten Sie eine Eigentumswohnung absichern, sprechen viele Versicherer auch vom sogenannten Wohnungsrechtsschutz. Dieser greift sowohl bei vermieteten als auch bei selbstbewohnten Wohneinheiten. Um den Versicherungsschutz zu beantragen ist die Adresse sowie eine kurze Beschreibung des Objekts nötig. Zusätzlich müssen Sie mit angeben, ob auch Gebäudeteile wie eine Garage oder Kfz-Stellplätze versichert sein sollen. All diese Angaben werden in der Regel im Versicherungsschein festgehalten.
Wenn Sie Ihren Antrag ausfüllen, müssen Sie neben der Angabe des Objekts auch noch festlegen, in welcher Rolle Sie die Versicherung abschließen. Immobilienrechtsschutz gibt es für:
Wie bei vielen anderen Versicherungen auch, müssen Sie beim Abschluss Ihrer Immobilienrechtsschutzversicherung eine Wartezeit mit einrechnen. Diese beträgt in der Regel drei Monate. Das bedeutet: Schließen Sie die Versicherung Anfang Juni ab, können Sie einen Schaden, bzw. Versicherungsfall nur melden, wenn dieser ab Anfang September entstanden ist.
Eine Ausnahme gibt es jedoch: Bestand bereits eine Immobilienrechtsschutzversicherung und wechseln Sie lediglich den Versicherer, greift die Folgeversicherung meist ohne Wartezeit. Bedingung hierfür ist in der Regel, dass der Wechsel lückenlos erfolgt ist und dass die Konditionen der beiden Tarife einander ähneln.
Ist ein Schadenfall eingetreten und war Ihre Immobilie zu diesem Zeitpunkt nicht versichert, müssen Sie die Kosten selbst tragen. Es ist nicht möglich, einen Rechtsschutz im Immobilienbereich rückwirkend abzuschließen.
Die Kosten für eine Immobilienrechtsschutzversicherung hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, darunter…
Bei einer privaten Rechtsschutzversicherung handelt es sich um eine sogenannte private Sachversicherung. Diese können Sie nicht von der Steuer absetzen. Schließen Sie den Immobilienrechtsschutz jedoch aus gewerblichen Gründen – beispielsweise als Verpächter eines Restaurants – ab, kann die Ausgabe Ihre Steuerlast mitunter mindern.
Streitigkeiten rund um Immobilien können sehr schnell ins Geld gehen, weshalb eine gute Absicherung hier besonders empfehlenswert ist. Wir sichern Ihr finanzielles Risiko ab.