Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Mit Zahn­prothesen lassen sich feh­lende Zähne ersetzen. Eine Unter­teilung erfolgt in Voll- und Teilprothesen.
  • Die Kosten für eine Zahn­prothese richten sich nach Honorar des Zahn­arztes, Labor­kosten und Material­kosten. Eine einfache Prothese erhalten Sie im günstigsten Fall ab circa 600 Euro.
  • Zahn­prothesen sind bei Zahn­losig­keit die Standard­behandlung. Die gesetzliche Kranken­versicherung (GKV) zahlt den Fest­zuschuss zur Regelversorgung.
  • Mit einer Zahn­zusatz­versicherung können Sie Ihren Eigenanteil senken oder komplett reduzieren.
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Erklärung
Eine Zahnprothese ist im Gegensatz zu Zahnimplantaten oder Zahnbrücken ein heraus­nehm­barer Zahn­ersatz, der nicht fest im Mund verankert ist. In der Regel werden mit einer Zahn­prothese mehrere fehlende Zähne ersetzt.

Eine Unterteilung erfolgt zunächst in Voll­prothesen (auch Total­prothese genannt; Ersatz aller Zähne) und Teil­prothesen (Ersatz mehrerer Zähne bei einem Rest­zahn­bestand). Darüber hinaus gibt es ver­schiedene Zahn­prothesen­arten und Wege, die Zahn­prothese zu befestigen:

  • Im Volksmund als "Gebiss" bekannt, ist die Total­prothese für komplett zahn­lose Ober- und Unter­kiefer. Im Ober­kiefer hat die Zahn­prothese dann eine Gaumen­platte. Diese saugt sich an der Wölbung des Gaumens über die Mund­schleim­haut fest und muss gut auf dem Kiefer­kamm aufsitzen. Spezielle Haft­streifen können für zusätzlichen Halt sorgen.
  • Mittlerweile gibt es jedoch auch gaumen­freie Prothesen, die sich ins­besondere bei noch vorhandenen Rest­zähnen anbieten. Diese so­ge­nannten Teleskop­prothesen sind mittels doppelter Kronen (Primär- und Sekundär­kronen) an noch vorhan­denen Zähnen befestigt. Auch so­ge­nannte implantat­ge­tragene Pro­thesen sind gaumen­frei über einzelne Implantate im Kiefer verankert.
  • Geschiebeprothesen kommen vor allem im Seiten­zahn­bereich (Backen­zahn­bereich) zum Einsatz. Sie ersetzen nur einen Teil des Gebisses und sind über eine spezielle Geschiebe­hal­terung an den vorderen Zähnen fixiert.
  • Klammer- und Modell­guss­prothesen bestehen aus einer Metall­legierung und werden mit Halte­klammern an noch vorhan­denen Zähnen (soge­nannte Klammer­zähne und Pfeiler­zähne) befestigt.
  • Die Übergangs­pro­these dient als Zwischen­lösung beim Zahn­verlust meist nur für ein paar Monate, bis die Her­stellung der Zahn­prothese final abge­schlossen ist.
Eine Zahnprothese ist zum einen günstiger als fester Zahnersatz. Zum anderen ist eine Zahnprothese auch einfacher zu reinigen.
Eine Zahnprothese ist die Standardbehandlung bei zahnlosen Kiefern oder bei mehreren fehlenden Zähnen, wenn kein festsitzender Zahnersatz mehr möglich ist. Die gesetzliche Krankenkasse trägt hierbei zum größten Teil die Kosten Ihrer Prothese.
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Gesamtpreis
Im günstigsten Fall erhalten Sie eine einfache Prothese ab circa 600 Euro. Die Kosten hierbei richten sich nach Honorar des Zahn­arztes, Labor­kosten und Material­kosten.Die Kosten für eine Prothese sind von folgenden Faktoren abhängig:

In der nach­folgenden Tabelle finden Sie eine Über­sicht der Preise für Zahnpro­thesen. Die Kosten richten sich dabei auch nach den ver­schiedenen Zahnprothesenarten.

Zahn­voll­prothesen für den Ober­kiefer kosten im günstigsten Fall ab 600 Euro. Davon ent­fallen etwa 200 Euro auf das Zahn­arzt­honorar und der Rest auf Labor und Material. Den Löwen­anteil machen dabei in der Regel die Laborkosten aus.

Was es noch gibt: Mittels Registrierung des Kiefer­gelenks kann der Zahn­arzt die Zahn­form sowie -position für die Kau­funktion optimieren. Jedoch handelt es sich dabei um eine privat­zahn­ärztliche Leistung, die Sie selbst bezahlen müssen. Hierfür fallen Kosten ab 100 Euro an. Je nach Aufwand können diese Kosten bis auf 1.000 Euro und mehr steigen.

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Prothesenart
Gesamtkosten
Festzuschuss
Eigenanteil
Vollprothese ca. 600 bis 1.000 Euro (pro Kiefer)* ca. 450 bis 490 Euro ca. 150 bis 540 Euro
Teilprothese ca. 600 bis 2.500 Euro ca. 450 bis 490 Euro ca. 150 bis 2.050 Euro
Teleskop-Prothese ca. 1.500 bis 6.000 Euro (inkl. Doppelkronen) ca. 330 bis 990 Euro ca. 1.170 bis 5.670 Euro

* Prothesen für den Oberkiefer sind meist etwas günstiger als Prothesen für den Unterkiefer.

Neben den Kosten für die Zahn­prothese können auch Reparatur­kosten auf Sie zukommen, beispiels­weise bei einem Bruch. Sie müssen hier mit etwa 80 bis 100 Euro rechnen, wenn die Basis der Prothese gebrochen ist. Besprechen Sie mit Ihrem Zahn­arzt die Möglich­keit, ein stabili­sierendes Metall­netz ein­bauen zu lassen. Die Kosten dafür liegen bei etwa 40 Euro. Auf keinen Fall sollten Sie eigen­mächtig Ihre Zahn­prothese kleben. Ist ein Zahn aus der Prothese heraus­gebrochen, ist ein Ersatz notwendig. Dieser ist mit Kosten zwischen 60 und 80 Euro verbunden.

Praxistipp: Legen Sie beim Reinigen Ihrer Zahn­prothese immer ein Hand­tuch ins Wasch­becken. Fallen die "Dritten" beim Säubern ins harte Wasch­becken, können sie leicht brechen. Auch die Aufbe­wahrung der Zahn­prothese in einer Box (Zahn­prothesen­dose) empfiehlt sich zum Schutz.

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Kostenübernahme
 
Die Kosten für eine Zahnprothese werden von der gesetzlichen Kranken­kasse in Form eines Festzuschusses über­nommen. Dieser beläuft sich ohne Bonus auf 60 Prozent der bundes­weiten Durchschnitts­kosten für eben jene Regel­versorgung. Mit einem lücken­los geführten Bonus­heft können Sie den Zuschuss erhöhen. Auch Reparaturen an Zahn­prothesen werden ent­sprechend der Befund-Nummern zum Teil bezuschusst.
Bei der Privaten Krankenversicherung ist die Kosten­über­nahme für Zahn­ersatz nicht ein­heit­lich geregelt. Je nach Tarif werden zwischen 50 und 85 Prozent der Kosten über­nommen. Dabei sind – anders als in der gesetz­lichen Kranken­versicherung – auch hoch­wertige Behandlungs­verfahren abgesichert. Die Kosten­über­nahme kann von Anbieter zu Anbieter deutlich vari­ieren. Einige Tarife schließen zahn­medizinische Leistungen auch komplett vom Versicherungsschutz aus.

Gesetzlich Versicherte können teuren Zahnersatz mit einer Zahnzusatzversicherung (ZZV) absichern. Je nach Tarif erstattet diese bei Inan­spruch­nahme der Regel­versorgung bis zu 100 Prozent der Zahn­arzt­kosten. Die ZZV über­nimmt auch Kosten bei teurem Zahn­ersatz, der nicht zur Regel­versorgung gehört. Die Leistungen gehen in höher­wer­tigen Tarifen sogar über die der Privaten Kranken­versicherung hinaus, sodass auch Privatversicherte von einer Zahn­zusatz­versicherung profitieren können.

Die MeinZahnschutz-Tarife der Allianz haben bis zu 100 Prozent Kostenerstattung für Zahnersatz z. B. Brücken, Kronen, Implantate und Inlays inklusive Angst- und Schmerzausschaltung.

Zu beachten sind dabei die tarifliche Zahnstaffel und die Gebührenordnung. (Die Allianz zahlt bis zu den Höchstsätzen laut Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) / für Ärzte (GOÄ).)

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Spartipps
Diese Tipps sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
  • Wählen Sie die Regelversorgung und senken Sie damit Ihren Eigenanteil.
  • Schließen Sie rechtzeitig eine Zahn­zusatz­versicherung ab, die Ihren Eigenanteil teilweise oder ganz erstattet. Angeratene oder bereits laufende Behandlungen werden nicht mehr übernommen.
  • Führen Sie Ihr Bonus­heft lücken­los, indem Sie regel­mäßig die Vorsorge­termine beim Zahn­arzt wahrnehmen. So erhöhen Sie den Fest­zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse.
  • Wählen Sie günstige Materialien (z. B. Kunst­stoff, Nicht­edel­metalle).
  • Führen Sie einen Preis­vergleich durch. Mitunter schwanken die Kosten von Zahnarzt zu Zahnarzt deutlich.
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Vorsorgetipps
Wenn Sie Ihre Zahn­prothese gut pflegen, hält sie nicht nur länger, sondern passt auch besser. 

Neben den Vorsorge­terminen beim Zahnarzt, die Sie mindestens einmal im Jahr wahr­nehmen sollten, spielt auch die Reinigung eine wichtige Rolle. Sowohl auf Zähnen als auch auf Prothesen kann sich Plaque bilden. Entsteht dadurch Zahnstein, sollten Sie diesen ent­fernen lassen. Auch professionelles Reinigen der Zahn­prothese durch Ultra­schall ist möglich.

Empfehlenswert im Alltag ist es außerdem, die Prothese nach jeder Mahl­zeit heraus­zu­nehmen und zu reinigen – auch um Ver­fär­bungen zu vermeiden. Versuchen Sie nicht selbst, Ihre Zahn­prothese aufzu­hellen. Möchten Sie die Farbe Ihrer Zahn­prothese ändern, sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt.

Bei der Reinigung gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

Füllen Sie zunächst das Wasch­becken mit Wasser und legen Sie ein Hand­tuch hinein. Sollten Sie die Zahn­pro­these versehen­tlich fallen lassen, wird sie nicht be­schädigt. Zur Entfer­nung loser Speise­reste spülen Sie die Pro­these gründ­lich mit warmem Wasser ab – besten­falls nach jeder Mahlzeit.
Nutzen Sie einen speziellen Gebiss­reiniger. Denn herkömmliche Zahn­pasta, Essig, Seife oder Bleiche sind unge­eignet und können sogar Schäden verur­sachen. Vor allem an ver­kratzten Pro­thesen können sich Plaque­bakterien an­sammeln und einen un­ange­nehmen Geruch verur­sachen. Durch aggressive Produkte wie Bleich­mittel ver­färben sich zudem die rosa­farbenen Teile weiß. Ihre Zahn­prothese zu ent­kalken, kann das Material eben­falls an­greifen. Tipp für den Not­fall: Alternativ funktio­niert auch eine Reini­gung mit Spülmittel hervorragend.
Verwenden Sie eine Prothesen­bürste, befeuchten Sie diese und reinigen Sie dann alle Ober­flächen möglichst sanft, um keine Be­schädigungen zu verur­sachen. Ver­biegen Sie keine Teile und ver­wenden Sie immer sauberes, warmes Wasser.
Vor dem Eins­etzen der Pro­these müssen Sie Zahn­fleisch, Zunge und noch vorhandene Zähne gründlich mit einer fluorid­haltigen Zahn­pasta reinigen. So wird nicht nur Plaque ent­fernt, Sie regen auch die Blut­zirku­lation im Mund an und unter­stützen damit die Mund- und Zahngesundheit.

Eine gute Pflege trägt dazu bei, dass eine Zahn­prothese viele Jahre halten kann. Alle sechs Monate ist ein Zahn­arzt­besuch empfehlens­wert, bei dem Zustand und Pass­form der Prothese überprüft werden.

Der Zahn­arzt schaut in diesem Zusammen­hang auch nach möglichen Reizungen oder Ent­zünd­ungen des Zahn­fleischs und kann bei Bedarf eine ent­sprechende Behandlung ein­leiten. Ins­besondere bei Fehl­belastung der Kiefer­knochen durch Voll­prothesen mit und ohne Gaumen­platte können schmerz­hafte Druck­stellen entstehen. Eine Zahn­prothesen-Unter­fütterung kann daher wichtig sein, um gesund­heitliche Beein­trächtigungen zu vermeiden.

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