Eine Zahnfüllung dient dazu, fehlende Zahnsubstanz oder Zahndefekte zu ersetzen und dem Zahn seine natürliche Form im Gebiss wiederzugeben.
Es wird zwischen zwei Arten von Füllungen unterschieden:
Das wichtigste Anzeichen für eine nötige Zahnfüllung ist eine fehlende natürliche Zahnsubstanz (Zahnhartsubstanzdefekt). In den meisten Fällen liegt eine Karies (Zahnkaries) vor, die ein sichtbares Loch (Kavität) in den Zahn hineingefressen hat.
Auch das teilweise Abbrechen des Zahnes macht zahnmedizinisch eine Versorgung nötig. Dies kann beispielsweise der Fall sein, nachdem Sie auf etwas Hartes gebissen haben. Für die Füllung muss ein Halt am natürlichen Zahn gegeben sein. Andernfalls ist eine Überkronung, etwa mit einer Keramikkrone erforderlich.
Bei Schmerzempfindlichkeit und Defekten im Bereich der Zahnhälse sorgen Zahnhalsfüllungen dafür, geschädigte Zähne zu erhalten.
Amalgam und Komposit sind die beiden Materialien, welche gesetzliche Krankenversicherungen ganz oder teilweise übernehmen. Für eine Kompositfüllung im Seitenzahnbereich zahlt die Krankenkasse nur sehr selten, beispielsweise wenn die Zahnfüllung in der Schwangerschaft erforderlich ist oder bestimmte Grunderkrankungen bzw. Allergien vorliegen. Vertragen Sie eine Füllung aufgrund einer Amalgam-Allergie nicht, können unter anderem Symptome wie Brennen, Wundsein im Mund oder Zahnfleischentzündungen auftreten. Ist eine Kompositfüllung aus gesundheitlichen Gründen nicht erforderlich, ist hingegen eine Zuzahlung des Patienten nötig – oder der Zahnarzt setzt standardmäßig eine silbrige Zahnfüllung aus Amalgam ein.
Das Inlay zählt zu den indirekten Füllungen aus dem Dentallabor. Sie kommt ausschließlich zum Einsatz, wenn fehlende Zahnsubstanz im Seitenzahnbereich zu ersetzen ist, aber noch keine Krone nötig ist.
Die Dentin-Adhäsiv-Technik ist eine hochwertige Methode im Vergleich zum einfachen Befüllen des Zahnes mit Amalgam oder anderen Materialien. Bei dieser Klebetechnik wird die Zahnfüllung in mehreren Lagen aufgetragen. Dies erleichtert dem Zahnarzt die Formgebung. Außerdem lässt sich durch verschiedene Zahnfarben die natürlichere Wirkung der Füllung fördern.
Stellt der Zahnarzt einen Zahnhartsubstanzdefekt am Gebiss fest, erfolgt die Behandlung mit einer direkten Zahnfüllung meist sofort. Eine vorherige Beantragung ist in der Regel nicht erforderlich. Entscheiden Sie sich für eine Einlagefüllung, zum Beispiel ein Keramikinlay, erfolgt die Versorgung in zwei Schritten: Der Zahn wird zunächst beschliffen und ein Abdruck erstellt. Nach Fertigung des Inlays im Zahnlabor erfolgt das Einsetzen in einer separaten Sitzung.
Das Einsetzen einer Füllung, zum Beispiel aus Amalgam oder Komposit, erfolgt in mehreren Schritten. Wie lange es dauert, bis die Zahnfüllung fertig ist, hängt davon ab, wie stark die Zahnsubstanz geschädigt ist und welches Füllmaterial zum Einsatz kommt. Die Behandlung dauert zwischen 30 Minuten und zwei Stunden.
Von der Vorbereitung bis zur abschließenden Kontrolle der Zahnfüllung umfasst der Ablauf folgende Behandlungsschritte:
Viele Patienten stellen sich nach einer Zahnfüllung die Frage, wie lange sie nichts essen oder trinken dürfen. Grundsätzlich gilt: Ob Sie den gefüllten Zahn nach der Behandlung sofort wieder belasten können, hängt vom Füllungsmaterial ab. Halten Sie hierzu am besten Rücksprache mit Ihrem Zahnarzt. Bei einer Amalgamfüllung sollten Sie rund zwei Stunden warten, bevor Sie wieder etwas zu sich nehmen. Modernes Komposit ist sofort nach Aushärtung belastbar. Dinge, die Sie mit einer Zahnfüllung nicht essen oder trinken dürfen, gibt es nicht – egal, welches Material bei der Behandlung zum Einsatz kommt.
Jedoch können schwere Bissverletzungen und Verbrühungen entstehen, wenn die Betäubung noch wirkt. Daher müssen Sie auf jeden Fall warten, bis das Gefühl zurück ist, um sicher Essen und trinken zu können.
In der Schwangerschaft sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren kommen keine Standard-Zahnfüllungen mit Amalgam zum Einsatz. Der Grund: Beim Einbringen der Metalllegierung wird gesundheitsschädliches Quecksilber abgegeben, das über die Atemwege in den Körper des Patienten gelangen kann.
Als Zahnfüllung für Kinder empfehlen Zahnärzte daher andere Materialien wie Komposit, Glasionomer-Zement oder Kompomer, eine Kombination aus Komposit und Zahnzement. Die Kosten für gesundheitlich unbedenkliche Kinder-Zahnfüllungen trägt die Krankenkasse bei Patienten bis zum 15. Lebensjahr oftmals in voller Höhe. Gesetzlich versicherte schwangere und stillende Patientinnen haben ebenfalls Anspruch auf eine kostenfreie Füllungstherapie ohne Dentalamalgam.
Bemerken Sie, dass Sie eine Zahnfüllung verloren haben oder ein Stück fehlt, heißt es zunächst: Ruhe bewahren. Obwohl moderne Füllungen sehr belastbar sind, leidet das Material langfristig unter dem Kaudruck. Dass eine Zahnfüllung nicht hält oder nach einigen Jahren herausbricht, ist keine Seltenheit. Befindet sich die Füllung noch im Mundraum, spucken Sie sie vorsichtig aus und bewahren sie auf – möglicherweise kann der Zahnarzt sie wieder ankleben.
Vereinbaren Sie anschließend einen Zahnarzttermin, damit der Schaden zeitnah behoben wird. Sollte Ihr behandelnder Arzt auf Abruf keinen Termin freihaben oder fällt die Füllung am Wochenende oder im Urlaub heraus, ist das kein Grund, die Nothilfe aufzusuchen. Lassen Sie den Zahn dennoch schnellstmöglich von einem Experten wiederherstellen, um weitere Schäden zu verhindern. Das gilt insbesondere, wenn Sie Schmerzen haben.
Eine behelfsmäßige Zahnfüllung selber zu machen, etwa mit Zahnwachs aus der Apotheke, sollte lediglich eine Übergangslösung darstellen. Ohne zahnärztliche Behandlung eine Zahnfüllung zu kaufen oder selbst einzusetzen, ist nicht möglich.
Übrigens: Sie können eine instabile oder verfärbte Zahnfüllung erneuern lassen. Bedenken Sie jedoch, dass die natürliche Zahnsubstanz für jede Füllung erneut beschliffen werden muss und somit verloren geht. Im Sinne eines langfristigen Zahnerhalts sollte das Ziel der Füllungstherapie daher immer ein möglichst dauerhaftes Ergebnis sein.
Die Kosten für die Zahnfüllung hängen vom verwendeten Material, der Größe der Füllung und der Anzahl der Zähne ab, die zu füllen sind. Während Amalgam und Zement eine kostenfreie Variante für gesetzlich versicherte Patienten darstellen, sind für Komposit und Keramik in der Regel Zuzahlungen zu leisten.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt zunächst nur die Kosten von Amalgamfüllungen. In Einzelfällen ist die Kostenübernahme für eine Kompositfüllung möglich. Neben den oben beschriebenen Fällen einer Amalgamallergie oder fehlender Zahnsubstanz im Frontbereich gilt dies für Kinder und Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr.
Wünscht sich ein Patient beispielsweise aus ästhetischen Gründen eine Kompositfüllung im hinteren Bereich, liegt die Zuzahlung hier schnell zwischen 50 und 300 Euro. Eine Zahnfüllung aus Keramik oder Gold ist deutlich teurer – die Kosten reichen bis in den dreistelligen Eurobereich.
Durch den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung lassen sich die selbst zu tragenden Kosten hochwertiger Füllungen größtenteils an einen Versicherer weitergeben. Hier gibt es ein breites Spektrum an Tarifen auf dem deutschen Markt mit unterschiedlichem Leistungsumfang. In vielen Tarifen ist für Keramikfüllungen (Inlays) eine Selbstbeteiligung fällig. Für hochwertige Füllungen, etwa eine Zahnfüllung aus Kunststoff, werden die Kosten oft sogar komplett erstattet. Lesen Sie hier, wieviel in den Allianz Tarifen DentalPlus, DentalBest und ZahnFit übernommen wird.
Sofern ein Zahnarzt gewissenhaft und professionell arbeitet, ist das Einsetzen und Tragen von Füllungen risikofrei. Eine Problemsituation liegt vor, wenn die Karies sehr nah am Zahnnerv liegt. Im Zuge der Zahnfüllung (z.B. bei Karieslöchern) selbst kann es kurzzeitig zu Blutungen oder Entzündungen am Zahnfleisch kommen.
In einigen Fällen treten bei Patienten nach Einbringen der Zahnfüllung Schmerzen oder Empfindlichkeit an den behandelten Zähnen auf. Machen die Symptome sich länger eine Woche bemerkbar, sollten Sie nochmals Ihren Zahnarzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Schmerzen können zum Beispiel darauf hindeuten, dass die Zahnfüllung zu hoch ist. Lassen Sie den Biss vom Zahnarzt korrigieren, verschwinden die Beschwerden in der Regel.
Zahnschmerzen treten teils auch auf, wenn der Mediziner den Zahn im Zuge der Füllungstherapie sehr nah am Zahnnerv behandeln muss. Kariesbehandlung oder Zahnfüllungsmaterial können den Nerv im Zahninneren irritieren und Kälte- oder Wärmeempfindlichkeit hervorrufen. Eventuell ist eine Wurzelbehandlung erforderlich, um den Nerv und damit die Schmerzen zu beseitigen.