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Zahnstein ist ein natürliches Phänomen, unter dem Millionen Menschen hierzulande leiden. Er führt zu gelblichen bis bräunlichen Verfärbungen auf der Zahnoberfläche. Es handelt sich um Ablagerungen an den Zähnen, die durch anorganische Stoffe im Speichel entstehen. Diese dienen grundsätzlich der Zahngesundheit, da sie in geringem Maße den Erhalt des Zahnschmelzes fördern.
Wenn der Speichel nicht entfernten Zahnbelag durchsetzt, kommt es zu einer langsamen Aushärtung des Materials. Findet in bestimmten Bereichen Ihres natürlichen Gebisses längere Zeit keine gründliche Hygiene statt, bildet sich der feste Zahnstein an Schneidezähnen, Backenzähnen und Eckzähnen. Meist tritt die Verkalkung in Zahnzwischenräumen oder am Rand des Zahnfleischs auf. Diese ist nicht mehr ohne Weiteres beim Zähneputzen durch (fluoridhaltige) Zahncreme/Zahnpasta, Zahnspülung oder andere Hilfsmittel der täglichen Zahnpflege zu beseitigen.
Haben Sie oder Ihr Zahnarzt Zahnstein an Ihrem Gebiss erkannt, ist eine zeitnahe Entfernung zu empfehlen. Zahnstein selbst stellt keine direkte Gefährdung für Ihre Zahngesundheit dar. Allerdings bildet die Oberfläche eine Grundlage für Plaque-Bakterien, die zur Parodontitis und anderen Erkrankungen im Mundraum beitragen. Zudem entsteht Zahnstein ausschließlich an Stellen des natürlichen Gebisses, an denen sich Zahnbelag abgesetzt hat. Die Zahnsteinbildung ist somit ein wichtiger Indikator für eine nicht ausreichende Mundhygiene.
Harten Zahnstein selbst entfernen - ohne Zahnarzt oder mit Hausmitteln, sollten Sie besser nicht versuchen. Beim Zahnstein entfernen mit eigenen Geräten, aber auch mit Backpulver oder in Drogerien erhältlichen sogenannten Radierern, ist die Gefahr groß, dass Sie dabei den Zahnschmelz beschädigen oder das Zahnfleisch verletzen. Selbst den Zahnstein zu entfernen kann Schmerzen hervorrufen und langfristige Folgen haben: Im schlimmsten Fall führt es sogar zu Entzündungen im Mundraum.
Es ist allerdings sinnvoll, Zahnstein und Karies einer gründlichen Zahnhygiene vorzubeugen.
Ölziehen bei Zahnstein ist ein beliebtes ayurvedisches Hausmittel. Dabei nehmen Sie einen Löffel Kokosöl in den Mund und ziehen es mehrere Minuten durch den Mund, bevor Sie es wieder ausspucken. Trotz der weiten Verbreitung dieses Vorgehens mit der Absicht, Giftstoffe aus dem Mundraum und den Zahnfleischtaschen zu entfernen, ist es medizinisch nicht nachgewiesen und zeigt keine Wirkung in medizinischen Studien. Auch ist es nicht möglich, ausgehärteten Zahnstein mit Öl selbst zu entfernen.
Wie auch bei anderen Leistungen der modernen Zahnmedizin werden für die Entfernung von Zahnstein feste Kostensätze berechnet.
Eine Abrechnung der Leistung über die gesetzliche Krankenkasse orientiert sich am Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen (BEMA), bei einer Privaten Krankenversicherung schafft die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) den finanziellen Rahmen. Die Höhe der Kosten für die Zahnsteinbeseitigung hängt unter anderem von der Anzahl der zu reinigenden Zähne ab.
Die reine Zahnsteinentfernung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Im Rahmen dieser Behandlung wird das gehärtete Kaliumphosphat von der Zahnoberfläche gelöst und verbliebener Zahnbelag gründlich vom Zahnarzt entfernt. Dies ist nicht mit einer professionellen Zahnreinigung zu verwechseln, die prophylaktisch jedem Patienten unabhängig von einer Gefährdung durch Zahnstein zu empfehlen ist.
Die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse ist aktuell nur noch einmal pro Jahr vorgesehen. Bei einem stärkeren Befall ist eine eigene Finanzierung notwendig. Hier ist es ratsam, sich für eine Zahnzusatzversicherung zu entscheiden und die Kosten an die private Zusatzversicherung weiterzugeben.
Über Zahnstein müssen Sie sich am wenigsten Gedanken machen, wenn Sie Ihren Zahnarzt regelmäßig zur Kontrolle besuchen und Ihre Zähne dort auch professionell reinigen lassen. Zusammen mit der eigenen gründlichen Zahnpflege haben Ablagerungen keine Chance, Ihre Zahngesundheit zu gefährden.
Die Kosten für die professionelle Zahnreinigung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bis zu einer Obergrenze pro Jahr. Diese liegt bei den meisten Krankenkassen bei 50 Euro. Da eine professionelle Zahnreinigung wenigstens zweimal pro Jahr stattfinden sollte, müssten Sie auf jeden Fall etwas aus eigener Tasche zuzahlen. Die Behandlung selbst kostet circa 80 bis 120 Euro pro Termin.
Wenn Sie nicht aus Kostengründen auf diese wertvolle Vorbeugung verzichten möchten, ist der Abschluss einer privaten Zusatzversicherung zu empfehlen. Damit geben Sie viele Kosten an die private Versicherung weiter, um Zahnstein gar nicht erst entstehen zu lassen. Je nach Tarif der deutschen Versicherer lässt sich ein Schwerpunkt auf den Leistungsbereich Prophylaxe setzen. Bei anderen Tarifen steht die Kostenerstattung für Zahnersatz im Vordergrund. Mit steigendem Alter verschiebt sich der Fokus beim Tarifabschluss. Eine gründliche Reinigung des verbleibenden Zahnmaterials ist aber immer zu empfehlen.
Um Zahnstein und Folgen wie eine Zahnfleischentzündung zu vermeiden, können Sie selbst als Patient einen wertvollen Beitrag leisten. Dies gelingt nicht nur durch regelmäßige Besuche bei Ihrem Zahnarzt sowie die Entscheidung für professionelle Zahnreinigungen mehrmals pro Jahr. Im heimischen Badezimmer legen Sie die Grundlage, sich vor Zahnstein und seinen Folgen zu schützen.
Zu den wichtigsten Tipps gehören die Folgenden:
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