Prophylaxe: Zahnmedizinische Vorsorge
- Zur zahnmedizinischen Prophylaxe zählen alle vorbeugenden Maßnahmen, die die Entstehung von Zahnkrankheiten oder Komplikationen verhindern können.
- Tägliches Zähneputzen gehört ebenso zur Prophylaxe wie die Zahnversiegelung bei Kindern oder die regelmäßige Entfernung von Zahnstein durch den Zahnarzt.
- Wichtiger Bestandteil der Prophylaxe ist die professionelle Zahnreinigung (PZR). Dabei säubert medizinisches Fachpersonal schwer erreichbare Stellen an Zähnen und Mundraum. Zahnärzte empfehlen, die PRZ mindestens zweimal pro Jahr durchzuführen.
- Prophylaxe-Behandlungen wie eine professionelle Zahnreinigung stellen keine gesetzliche Kassenleistung dar. Sie kosten je nach Aufwand 80 bis 120 Euro. Die Kosten übernehmen Sie als Patient selbst. Alternativ erstatten private Zahnzusatzversicherungen Prophylaxe-Leistungen bis zu 100 Prozent.
- Regelmäßige Prophylaxe lohnt sich für Sie: Vorbeugende Pflege verhindert Zahnkrankheiten und sorgt dafür, dass Ihnen größere Eingriffe beim Zahnarzt erspart bleiben. Eine gute Zahngesundheit trägt außerdem zum allgemeinen körperlichen Wohlbefinden bei.
Was versteht man unter Prophylaxe?
Unterscheidung in drei Prophylaxe-Arten
- Die kollektive Prophylaxe umfasst allgemein vorbeugende Maßnahmen: Das Erlernen des richtigen Zähneputzens im Kindergarten oder in der Grundschule und die zahnmedizinische Aufklärungsarbeit zählen hierzu, ebenso wie die Fluoridierung des Trinkwassers in einigen Ländern.
- Die Individualprophylaxe umfasst alle Bestandteile der häuslichen Mundhygiene, für die Sie selbst sorgen können – also tägliches Zähneputzen (basisprophylaktische Maßnahme), die Verwendung von Zahnseide, Zahnpasta mit Fluoriden oder eine zuckerarme Ernährung.
- Bei Risikogruppen, die besonders anfällig für Zahnerkrankungen sind, spricht man von Intensivprophylaxe.
Zahnärztliche Einzelprophylaxe
Was ist der Unterschied zwischen Prophylaxe und Zahnreinigung?

Neben der professionellen Zahnreinigung umfasst die Prophylaxe beim Zahnarzt außerdem folgende Schritte:
- Erfassung der persönlichen Risikofaktoren
- Genaue Untersuchung des Mundraums und der Zähne
- Beurteilung des allgemeinen Gesundheitszustands
- Erfassung des individuellen Zahnputzverhaltens
- Beratungsgespräch zur Optimierung der Zahnpflege

Wie wichtig ist die Prophylaxe für mich persönlich?

Denn Zahnkrankheiten wie Karies und Parodontitis entstehen oft schleichend über einen längeren Zeitraum. Neben der täglichen Zahnprophylaxe zu Hause sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt notwendig, um der Entwicklung von Zahnkrankheiten keine Chance zu geben.
Das bringt eine regelmäßige Zahnprophylaxe
- Schutz vor Karies
- Schutz vor Zahnentzündungs-Erkrankungen wie Zahnfleischentzündung (Givingitis), Zahnbettentzündung (Parodontitis) und Zahnnerventzündung (Pulpitis)
- Weißere Zähne durch das Entfernen oberflächlicher Verfärbungen
- Minderung des Risikos, dass teurer Zahnersatz (z. B.Implantate) erforderlich wird
Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen Mundhygiene und allgemeiner Gesundheit. So haben Patienten mit Parodontitis ein höheres Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Der Grund: Krankmachende Bakterien im Mund gelangen über den Blutkreislauf an innere Organe und können dort erhebliche Schäden anrichten.
Vorteile durch Zahnreinigung
Allgemein ist eine professionelle Zahnreinigung auch zur Vorbeugung gegen folgende Erkrankungen wichtig:
- Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Lungenleiden
- Magen-Darm-Probleme
- Frühgeburten
Regelmäßiges Zähneputzen ersetzt die Prophylaxe nicht


So erreichen Sie mit der Zahnbürste nur 60 Prozent der Zahnoberfläche. Selbst Hilfsmittel wie Interdentalbürstchen säubern nicht alle schwer erreichbaren Stellen.
Karies, Givingitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (entzündetes Zahnbett) entstehen jedoch genau dort, wo Sie mit der Zahnbürste nicht hinkommen. Insbesondere Zahnzwischenräume und Stellen unterhalb des Zahnfleischrandes sind anfällig für bakterielle Ablagerungen. Abhilfe schafft nur die Entfernung von bereits entstandenem Zahnstein durch den Zahnarzt oder eine professionelle Zahnreinigung.
Gut zu wissen: Wenn umgangssprachlich von einer Zahnentzündung die Rede ist, geht es konkret meist um die schwerwiegenden Folgen, wenn Bakterien bereits tief in den Zahn eingewandert sind - also um eine Zahnwurzelentzündung, Zahnmarkentzündung bzw. Pulpitis. Auch hier wirkt Prophylaxe vorbeugend.
Wieso ist die Prophylaxe bei älteren Menschen wichtig?

Durch Knochen- und Zahnfleischschwund vergrößern sich Interdentalräume in der Mundhöhle und sorgen dafür, dass der Zahnschmelz abbaut. Bakterien haben dann mehr Angriffsflächen und können das Immunsystem einfacher schwächen.
Selbst gesunde Zähne werden im Alter spröde und können brechen. Zudem fällt die Zahnpflege schwerer, wenn die motorische Geschicklichkeit abnimmt. Von großer Bedeutung ist Prophylaxe daher auch in der Pflege und Altenpflege. Denn auch im fortgeschrittenen Alter oder bei Pflegebedürftigkeit gilt: Wer Mundhygiene ernst nimmt und regelmäßig zur Vorsorge beim Zahnarzt geht, trägt dazu bei, dass die eigenen Zähne bestenfalls ein Leben lang halten.

Wieviel kostet die Prophylaxe?
Ist die Prophylaxe eine Kassenleistung? Leider nein. Prophylaxe-Behandlungen wie die professionelle Zahnreinigung zählen nicht zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Stattdessen rechnet der Zahnarzt die PZR nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) ab. Die Rechnungshöhe richtet sich nach individuellem Aufwand und Schwierigkeitsgrad der Behandlung.
Private Zahnzusatzversicherungen erstatten die Kosten für Prophylaxe-Behandlungen bis zu einer festgelegten Höchstsumme pro Jahr. In den meisten Fällen entspricht das bis zu 100 Prozent der einmaligen Behandlungskosten. Die Zahnzusatzversicherung der Allianz übernimmt im Tarif DentalPlus zum Beispiel bis zu 100 Euro pro Jahr für Zahnprophylaxe. Im Tarif DentalBest beträgt die Höchstsumme sogar 120 Euro.
Wie oft ist Prophylaxe sinnvoll?

Zahnärzte raten in der Regel dazu, zweimal jährlich zur Prophylaxe samt professioneller Zahnreinigung zu gehen. Unter bestimmten Umständen kann es medizinisch angeraten sein, die Tiefenreinigung häufiger vorzunehmen – zum Beispiel, wenn Sie an einer chronischen Zahnbetterkrankung leiden.
Auch Vorerkrankungen wie Diabetes, genetische Veranlagung oder Rauchen erhöhen das Risiko für Zahnerkrankungen und Zahnschmerzen. In diesem Fall kann der Zahnarztbesuch für die Prophylaxe-Behandlung mehrmals pro Jahr nötig sein.

Was passiert bei der zahnmedizinischen Prophylaxe?








Was ist der Unterschied zwischen Zahnreinigung und Bleaching?

Neben der Intensivreinigung des Gebisses befreit eine professionelle Zahnreinigung die Zähne von hartnäckigen Belägen und Verfärbungen. Wer oft Tee, Kaffee und Rotwein trinkt oder raucht, sammelt über die Jahre immer mehr solcher Zahnflecken an. Da bei der PZR auch die Zahnoberfläche poliert wird, strahlt Ihr Lächeln nach der Behandlung weißer als zuvor.
Im Unterschied dazu hellen sich starke Verfärbungen oder Zähne, die sich infolge einer Wurzelbehandlung verfärbt haben, nicht durch eine professionelle Zahnreinigung auf. Auch Ihren natürlichen Zahnfarbton können Sie allein durch eine PZR nicht verändern.
Kosmetisches Bleaching ist keine Prophylaxe-Behandlung
Beim Bleaching ermöglicht eine chemische Behandlung mit Wasserstoffperoxid – ähnlich wie beim Haarefärben – das Bleichen der Zähne. So können Sie selbst hartnäckige Verfärbungen auf der Zahnoberfläche entfernen oder Ihre genetisch bedingte Zahnfarbe aufhellen. Bleaching erfüllt keinen medizinischen Zweck, sondern ist eine kosmetische Behandlung. Die Kosten für die Prozedur zahlen Sie aus eigener Tasche. Einige Zahnzusatzversicherungen bieten Tarife an, die neben PZR und Prophylaxe-Behandlungen auch Bleaching-Kosten bis zu einem bestimmten Höchstsatz übernehmen.
Wichtiger Hinweis: Ein strahlendes Lächeln durch Bleaching verspricht nicht automatisch Zahngesundheit. Nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt trotz weißer und vermeintlich gesunder Zähne wahr. Entscheiden Sie sich für ein Bleaching, lassen Sie die Behandlung professionell bei Ihrem Zahnarzt durchführen. Nur dann erhalten Sie das bestmögliche Resultat und sind in guten Händen, falls Ihre Zähne überempfindlich auf die Behandlung reagieren oder Zahnfleischreizungen auftreten.
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