- Pflegebedürftig sind Sie, wenn Sie aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen Hilfe benötigen. Etwa bei der täglichen Körperpflege. Diese Pflege können Angehörige oder professionelle Pflegedienste übernehmen.
- Damit Sie die passende Pflege erhalten,stuft ein Gutachter oder eine Gutachterin Sie in einen von fünf Pflegegraden (Pflegegrade 1 bis 5) ein. Dafür bewertet er Ihre Selbstständigkeit. Anhand von sechs vorgegebenen Modulen wird ermittelt, wie viel Hilfe Sie benötigen.
- Ihre Einschränkungen müssen prognostisch mindestens sechs Monate andauern, damit Sie Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung erhalten können. Gute Pflege kann jedoch teuer werden: Eine private Pflegezusatzversicherung hilft Ihnen dabei, Kostenlücken zu schließen.
- Die AllianzPflegegrad Übersicht zeigt Ihnen eine vereinfachte Darstellung, wie die Pflegegrade berechnet werden.
Pflegebedürftigkeit: Was heißt das für Sie?

Pflegebedürftigkeit: Alles über Voraussetzungen, Pflegegrade und Leistungen
Was heißt Pflegebedürftigkeit?
Pflegebedürftigkeit bedeutet, dass Sie Hilfe bei Verrichtungen im Alltag wie Duschen oder Essen benötigen. Helfen können Ihnen dabei beispielsweise angehörige Personen oder ein professioneller Pflegedienst.
Wenn Sie voraussichtlich mehr als sechs Monate pflegebedürftig sind, unterstützt Sie die Pflegekasse mit Zuschüssen bei Pflegebedürftigkeit. Wie Sie die Unterstützung beantragen und was Sie im Falle einer Pflegebedürftigkeit noch wissen sollten, erfahren Sie in unserer kostenlosen Checkliste für den Pflegefall.
Wie werden pflegebedürftige Personen eingestuft?
Wer bestimmt den Pflegegrad?
Hat sich mit der Pflegereform 2023 etwas bei der Einstufung der Pflegebedürftigkeit geändert?
Pflegegrade: Welche Einteilung der Pflegebedürftigkeit gibt es?
Ehemalige Pflegestufen sind jetzt Pflegegrade
Können Sie Pflegeleistungen ohne Pflegegrade erhalten?
Nein, aus der Pflegeversicherung gibt es ohne Pflegegrad keine Leistungen. Jedoch haben Sie in bestimmten Fällen auch ohne einen Pflegegrad Anspruch auf Pflegeleistungen: Wenn Sie sich beispielsweise nach einer aufwendigen Operation erholen müssen, können Sie für bis zu acht Wochen Übergangspflege erhalten.
Diese zahlt dann die gesetzliche Krankenversicherung, jedoch nicht jede private Krankenversicherung. Die Allianz erstattet ihren Versicherten, je nach Tarif, beispielsweise die Kosten analog zur GKV. Leistungen können sie als privat Pflegeversicherte oder Pflegeversicherter hier online beantragen. Sie können dann Grundpflege, Behandlungspflege und eine hauswirtschaftliche Versorgung erhalten. Damit werden Sie zu Hause gepflegt und gleichzeitig medizinisch betreut.
Erste Einschätzung zu den Pflegegraden
Pflegegrade Einteilung und Beschreibung
Wischen um mehr anzuzeigen
Möglicher Pflegegrad
|
Beschreibung der erforderlichen Pflegebedürftigkeit
|
---|---|
Pflegegrad 1 |
Es wird Pflege benötigt, vieles kann jedoch noch selbst erledigen werden. |
Pflegegrad 2 | Erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder Fähigkeiten. Ab diesem Pflegegrad gibt es Leistungsanspruch auf Pflegegeld und/oder Pflegesachleistungen (SPV) beziehungsweise Kostenersatz in der PPV. |
Pflegegrad 3 | Schwere Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder Fähigkeiten. |
Pflegegrad 4 | Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder Fähigkeiten. |
Pflegegrad 5 | Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder Fähigkeiten. Außerdem muss eine besondere Anforderung an die pflegerische Versorgung bestehen, z.B. Rund-um-die-Uhr-Pflege. |
Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?
Leistungsanspruch bei Pflegebedürftigkeit
In der Pflegeversicherung gilt eine umfassende Versicherungspflicht: Alle gesetzlich Krankenversicherten sind automatisch in der sozialen Pflegeversicherung (SPV) versichert. Privat Krankenversicherte müssen eine private Pflegeversicherung (PPV) abschließen.
Maßgeblich für den Leistungsanspruch ist Ihre derzeitige Pflegebedürftigkeit:
Pflegezusatz schließt Lücken
Beachten Sie: Die Pflegepflichtversicherung deckt nicht alle Kosten bei Pflegebedürftigkeit. Kostenlücken können Sie mit einer privaten Pflegezusatzversicherung, wie dem Allianz PflegetagegeldBest, schließen.
Bitte beachten Sie, dass der Vertragsabschluss nur möglich ist, wenn beispielsweise noch keine Pflegebedürftigkeit besteht und noch kein Pflegegrad beantragt worden ist. Oder wenn innerhalb der letzten fünf Jahren keine ernsthaften Erkrankungen bestanden. Online abschließen können Sie bis zum 60. Lebensjahr, grundsätzlich bis zum vollendeten 70. Lebensjahr. Sind Sie bereits älter als 60 Jahre, stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
Erfahren Sie hier, was der PflegetagegeldBest Tarif leistet und kostet:
Wie wird Pflegebedürftigkeit festgestellt?

Ob Sie pflegebedürftig sind, wird anhand des Neuen Begutachtungsassessments (NBA) ermittelt. Dabei beurteilt der Gutachter (MD oder MEDICPROOF) Ihre Selbstständigkeit in sechs Bereichen (Modulen):
- Mobilität
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
- Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
- Selbstversorgung
- Umgang mit krankheits-/therapiebedingten Anforderungen und Belastungen
- Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte
Pflegebedürftigkeit bei psychischen Erkrankungen
Was ist während der Begutachtung von Menschen mit Demenz zu beachten?
Für den Begutachtungstermin des demenzerkrankten Pflegebedürftigen sollten Sie als Angehörige:r vor Ort sein. Dabei dienen Sie Ihrem oder Ihrer pflegebedürftigen Angehörigen und dem bzw. der Gutachter:in als wertvolle Unterstützung.
Bereiten Sie sich als Angehörige:r oder Bevollmächtigte:r gemeinsam auf das Gespräch vor, sammeln Sie alle hilfreichen Dokumente (z.B. ärztliche Diagnosen) und sprechen Sie mit der pflegebedürftigen Person vertrauensvoll über die Pflege bei Demenz. Idealerweise können Sie auch schon ein Pflegetagebuch vorweisen.
Beim Begutachtungstermin wird der oder die Gutachter:in versuchen, mit dem oder der Pflegebedürftigen selbst zu sprechen. Zudem wird er bzw. sie zu jedem Thema, jeweils die weiteren anwesenden Personen, Angehörige oder Bevollmächtigte, wechselweise befragen.
Wie läuft die Antragstellung und Begutachtung bei Pflegebedürftigen ab?
Antrag auf Pflegebedürftigkeit stellen



Vorbereitung für den Begutachtungstermin

Ablauf der Begutachtung
Den Nachweis einer Pflegebedürftigkeit kann nur eine Gutachterin oder ein Gutachter des MD (Medizinischer Dienst bei gesetzlich Versicherten) oder von MEDICPROOF (bei Privatversicherten) vornehmen. Die Pflegebegutachtung findet in einem persönlichen Gespräch statt. In diesem stehen vor allem die alltäglichen Einschränkungen im Fokus. Die Dauer der Begutachtung kann individuell sehr verschieden sein.



Was geschieht nach der Pflegebegutachtung?

Widerspruch gegen das Ergebnis


Was, wenn der oder die Pflegebedürftige die Hilfe ablehnt?
Mein Kind ist pflegebedürftig: Wie wird der Pflegegrad ermittelt?
Pflegetagegeld unterstützt Eltern
Pflegebedürftige Kinder brauchen besondere Unterstützung im Alltag. Der frühzeitige Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung als zusätzliche Vorsorge empfiehlt sich: Denn gerade Eltern müssen viel Zeit für die Versorgung Ihres pflegebedürftigen Nachwuchses aufwenden und unter Umständen dafür sogar beruflich kürzer treten.
Die zusätzliche Vorsorge, z.B. in Form eines individuell fest vereinbarten Pflegetagegeldes, sichert den Fall einer Pflegebedürftigkeit auch bei Kindern finanziell ab. Sie verbessert die persönliche Pflegeversorgung und hilft, Versorgungslücken zu schließen. Erfahren Sie hier, was der PflegetagegeldBest Tarif für Kinder leistet und kostet:
Welche Leistungen stehen Ihnen bei Pflegebedürftigkeit zu?
Für den Allianz Tarif PflegetagegeldBest gelten folgende Altersgrenzen (Höchstaufnahmealter):
- Grundsätzlich können Versicherte bis zum vollendeten 70. Lebensjahr aufgenommen werden.
- Der Online-Abschluss ist nur bis zum vollendeten 60. Lebensjahr möglich.
Die fünf Pflegegrade
So werden die fünf Pflegegrade berechnet
Mehr Informationen zu den Pflegegraden finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber.
Was möchten Sie zur Pflegebedürftigkeit wissen?
Welche Ergebnisse kann die Begutachtung der Pflegebedürftigkeit haben?
Nach einem Antrag auf Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung wird eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen oder MEDICPROOF durchgeführt.
Die Begutachtung kann zwei Entscheidungen zur Folge haben:
- Die begutachtete Person ist pflegebedürftig und bekommt einen Pflegegrad von 1 bis 5 zugeordnet. Mit der Einstufung der Pflegebedürftigkeit steht der betroffenen Person finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse zu.
- Die begutachtete Person ist nicht pflegebedürftig, da keine Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten vorliegt. In diesem Fall kann kein Pflegegrad zugesprochen werden. Somit stehen auch keine Leistungen der Pflegekasse, wie z.B. Pflegesachleistungen, zu.
Welche Leistungen gibt es für Menschen ohne Pflegegrad, die pflegebedürftig sind?
Bestimmt der oder die Pflegebedürftige, wo er bzw. sie gepflegt werden möchte?
Ja, pflegebedürftige Personen dürfen selbst darüber entscheiden, wo, wie und von wem sie gepflegt werden. Die deutsche Pflege-Charta hilft, die Qualität von Pflegeleistungen einzuschätzen. Sie beschreibt die Qualitätsmerkmale einer guten Versorgung für hilfe- und pflegebedürftiger Menschen.
Die pflegebedürftige Person sollte die Entscheidung jedoch nicht alleine treffen. Denn Pflegebedürftigkeit hat Auswirkungen auf die gesamte Familie.
Entscheidet sich die pflegebedürftige Person beispielsweise für ein Pflegeheim, ist dies durch den Selbstbehalt bei Pflegebedürftigkeit mit hohen Kosten verbunden. Hat die Person aber nicht die finanziellen Mittel, kann dies für Kinder Unterhaltszahlungen für pflegebedürftige Eltern bedeuten.
Pflege zu Hause ist ebenfalls meist mit familiärer Unterstützung verbunden. Der Zeitaufwand je Pflegegrad bei häuslicher Pflege führt dazu, dass Personen mit pflegebedürftigen Angehörigen häufig Sonderurlaub benötigen, Ihre Arbeitszeiten reduzieren müssen oder in Pflegezeit gehen. Pflegenden Angehörigen steht für die Familienpflegezeit daher (finanzielle) Unterstützung zu. Treffen Sie die Entscheidung, wo und wie Sie gepflegt werden, daher im Idealfall gemeinsam mit Ihren Angehörigen.
Warum ist der Pflegegrad keine Voraussetzung für Pflegebedürftigkeit?
Ich brauche zu meinem nachgewiesenen Pflegegrad zusätzliche Hilfe und Pflege: Muss ich mich neu begutachten lassen und einen weiteren Antrag bei der Pflegekasse stellen?


