- Zahnfleischentzündung, auch bekannt als Gingivitis, ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnfleisches. Bei Nichtbehandlung kann sie zu schwerwiegenderen Zahnproblemen wie Parodontitis und Zahnverlust.
- Hauptursachen sind neben schlechter Mundhygiene häufig eine unausgewogene Ernährung, Rauchen, Stress sowie bestimmte Medikamente.
- Mit bestimmten Hausmitteln lassen sich die Symptome einer Zahnfleischentzündung und ggf. Schmerzen lindern. Bei schwereren Fällen der Erkrankung sollten Sie einen Zahnarzt bzw. eine Zahnärztin aufsuchen.
- Vorbeugende Maßnahmen gegen Zahnfleischentzündung umfassen neben guter Mundhygiene unter anderem regelmäßige Zahnarztbesuche, eine gesunde Ernährung und Stressmanagement.
Zahnfleischentzündung (Gingivitis)

Zahnfleischentzündung kurz erklärt
Zahnfleischentzündung: Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Ist das Zahnfleisch entzündet, sollten Sie zunächst auf die richtige Mundhygiene achten. Dazu zählt neben zweimal täglich Zähneputzen auch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide bzw. Interdentalbürstchen. Mit den richtigen Maßnahmen klingt die Entzündung häufig in ca. zwei Wochen ab. Passiert dies nicht und die Gingivitis bleibt, sollten Sie eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt aufsuchen, um keine ernsthaften Folgeerkrankungen zu riskieren.
Professionelle Zahnreinigung: Die professionelle Zahnreinigung ist oft der erste Schritt bei der Behandlung einer Gingivitis. Mit speziellen Instrumenten werden Plaque und Zahnstein, die sich über und unter dem Zahnfleischrand angesammelt haben, entfernt.
Medikamente: In bestimmten Fällen wird Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt Medikamente zur Behandlung des entzündeten Zahnfleisches verschreiben. Dies können beispielsweise antibakterielle Salben sein, die auf das entzündete Zahnfleisch aufgetragen werden. Bei fortgeschrittener Gingivitis können auch Antibiotika zum Einsatz kommen.
Operative Eingriffe: In schwereren Fällen kann es notwendig sein, operative Eingriffe durchzuführen, um eine Zahnfleischentzündung zu behandeln. Dazu können Zahnfleischtransplantationen, Knochentransplantationen oder Operationen zur Reduzierung von Zahnfleischtaschen gehören.
Was sind die Ursachen für eine Gingivitis?
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Gingivitis begünstigender Faktor
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Risiko
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Unzureichende Mundhygiene | Der häufigste Auslöser für eine Zahnfleischentzündung ist eine unzureichende Mund- bzw. Zahnhygiene. Putzen Sie Ihre Zähne regelmäßig und gründlich und benutzen Sie Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Andernfalls können sich Plaque und Bakterien auf Ihren Zähnen und entlang des Zahnfleischrandes sowie in den Zahnzwischenräumen ansammeln. Dies kann dazu führen, dass sich Ihr Zahnfleisch entzündet. |
Rauchen und Tabakkonsum | Der Konsum von Tabakprodukten, insbesondere Rauchen, kann das Risiko einer Gingivits erheblich erhöhen. Tabakprodukte können das Immunsystem schwächen, sodass es Infektionen weniger gut bekämpfen kann. Darüber hinaus können sie die Durchblutung des Zahnfleisches verringern, was die Heilung verlangsamen kann. |
Hormonelle Veränderungen | Hormonelle Veränderungen, wie sie z.B. während der (Früh)Schwangerschaft, der Pubertät, der Menstruation und der Menopause auftreten, können das Zahnfleisch empfindlicher machen. Dies kann das Risiko einer Zahnfleischentzündung erhöhen. |
Ungesunde Ernährung | Eine zucker- und kohlenhydratreiche Ernährung kann Entzündungen begünstigen. Diese Lebensmittel können das Wachstum von Bakterien im Mund fördern und zur Bildung von Plaque beitragen. Auch gesättigte Fettsäuren stehen im Verdacht, entzündungsfördernd zu wirken. Sie sind vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Sahne und Wurstwaren enthalten. Vermeiden Sie diese nach Möglichkeit. |
Medikamente | Einige Medikamente haben als Nebenwirkung, dass sie den Speichelfluss hemmen. Dazu zählen z.B. bestimmte Arten von Antidepressiva und Neuroleptika. Mundtrockenheit kann Entzündungen im Mund verursachen. Auch immunsystemhemmende Mittel können Gingivitis begünstigen. |
Genetik | In einigen Fällen kann eine Zahnfleischentzündung auch genetisch bedingt sein. Wenn z.B. Ihre Eltern oder Geschwister zu entzündetem Zahnfleisch neigen oder an einer anderen Form von Zahnfleischerkrankung leiden. In diesen Fällen können Sie ein erhöhtes Risiko haben, ebenfalls daran zu erkranken. |
Wie kann man einer Zahnfleischentzündung vorbeugen?
Mit sorgfältiger Mundhygiene können Sie einer Zahnfleischentzündung wirksam vorbeugen. So sollten Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen. Verwenden Sie zusätzlich Zahnseide bzw. Interdentalbürstchen, um Plaque und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Weitere prophylaktische Maßnahmen können sein:
Welche Hausmittel helfen gegen eine Zahnfleischentzündung?
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Hausmittel bei Zahnfleischentzündung
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Wirkung
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Salbeitee | Salbei ist bekannt für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften. Das Spülen des Mundes mit Salbeitee kann dazu beitragen, die Entzündung zu lindern und die Mundgesundheit zu verbessern. Einfach eine Tasse Salbeitee zubereiten, abkühlen lassen und den Mund damit ausspülen. |
Kamillentee | Kamille ist ein weiteres wirksames Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen. Es wirkt beruhigend und entzündungshemmend. Ein warmer Kamillentee kann als Mundspülung verwendet werden, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. |
Apfelessig | Die antibakteriellen Eigenschaften von Apfelessig können bei Gingivitis ebenfalls Abhilfe schaffen. Zudem regt Apfelessig den Speichelfluss an, was entzündungshemmend wirkt. Geben Sie zwei Teelöffel Apfelessig in ein Glas Wasser und gurgeln Sie mit der Lösung eine halbe Stunde vor dem Zähneputzen. Spülen Sie den Mund anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser. |
Teebaumöl | Teebaumöl ist bekannt für seine starken antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es darf jedoch niemals unverdünnt verwendet oder geschluckt werden, da es in konzentrierter Form toxisch sein kann. Ein paar Tropfen Teebaumöl in einem Glas Wasser können als Mundspülung verwendet werden. Im Anschluss den Mund mit Wasser ausspülen. |
Kann man eine Zahnfleischentzündung selbst behandeln?
In einigen Fällen lassen sich Entzündungen im Zahnfleisch mit einfachen Hausmitteln selbst behandeln, bevor man zu Antibiotikum greifen muss – vorausgesetzt, die Gingivitis ist noch nicht weit fortgeschritten. Die Grundlage dafür ist eine vorbildliche Mundhygiene. Dies umfasst regelmäßiges und gründliches Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta sowie die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten, um Speisereste und Plaque effektiv zu entfernen.
Zusätzlich zur Mundhygiene gibt es auch andere Maßnahmen, die Ihnen bei der Linderung von Zahnfleischentzündungsschmerzen helfen können. Antibakterielle Mundspülungen, die in Apotheken erhältlich sind, können dazu beitragen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu mildern. Eine weitere Option ist die Verwendung spezieller Salben gegen Zahnfleischentzündungen, die in vielen Apotheken und Drogerien erhältlich ist. Diese Salben enthalten Wirkstoffe, die gezielt gegen die Entzündung vorgehen und somit Schmerzen lindern können.
Neben der richtigen Mundhygiene und der Verwendung dieser Produkte spielt auch eine ausgewogene Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung Ihrer Zahngesundheit. Eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Heilung des Zahnfleisches zu fördern. Gleichzeitig sollten Sie bei empfindlichem Zahnfleisch den Konsum von Tabak und Alkohol einschränken, da diese Substanzen die Entzündung verstärken können.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Selbstbehandlung nur bei milden Fällen von Zahnfleischentzündungen empfohlen wird. Wenn Ihr Zahnfleisch stark gerötet, geschwollen oder schmerzhaft ist, oder wenn Sie anhaltend unter schlechtem Atem leiden, sollten Sie umgehend den Rat eines Zahnarztes oder einer Zahnärztin einholen. Besonders, wenn Schmerzen im Kiefer auftreten, ist eine zahnärztliche Behandlung dringend erforderlich. Vernachlässigte Gingivitis kann sich zu einem Abszess oder sogar zu einer schwereren Parodontitis entwickeln, bei der eine bakterielle Infektion des Zahnhalteapparats vorliegt. Daher sollten Sie bei anhaltenden oder schweren Beschwerden immer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Was macht der Zahnarzt oder die Zahnärztin bei einer Zahnfleischentzündung?
Wann muss man bei einer Zahnfleischentzündung zum Zahnarzt bzw. zur Zahnärztin?
Die Symptome einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) lassen sich in vielen Fällen mit einfachen Hausmitteln und einer verbesserten Mundhygiene lindern: Spülen des Mundraums mit z.B. Salzwasser oder Kamillentee kann die Entzündung des Zahnfleisches reduzieren. Der regelmäßige Einsatz von Zahnseide und Interdentalbürstchen kann dabei helfen, Bluten und Schmerzen des Zahnfleisches vorzubeugen und entgegenzuwirken.
Allerdings gibt es bestimmte Situationen, in denen Sie unbedingt einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufsuchen sollten: Wenn die Symptome trotz der Anwendung von Hausmitteln und verbesserter Mundhygiene auch nach Wochen noch anhalten, ist es an der Zeit, zahnärztliche Hilfe zu suchen. Auch wenn die Entzündung mit Schmerzen, Schwellungen und regelmäßigem Bluten einhergeht, sollten Sie sich zahnmedizinisch behandeln lassen.
Was ist der Unterschied zwischen Parodontitis und einer Zahnfleischentzündung?
Was könnten die Folgen einer Zahnfleischentzündung sein?
Wie fühlt sich eine Zahnfleischentzündung an?


