Sportanhänger, zu denen auch Pferdehänger zählen, sind wie Agrar- und Forstanhänger von der Versicherungspflicht ausgenommen. Voraussetzung ist, dass der Hänger ausschließlich der privaten Nutzung zu Sportzwecken oder dem Transport von Pferden dient. Nur wenn der Fahrer ausschließlich Pferde transportiert, erhält er ein grünes Kennzeichen für seinen Hänger.
Aufgrund steigender Unfallzahlen regelte der Gesetzgeber die Straßenverkehrsordnung (StVO) 2002 neu und führte eine Versicherungspflicht für Anhänger ein. Bis dahin waren Anhänger automatisch über die Autoversicherung des Zugfahrzeugs mitversichert. Das heißt: Ohne gültige Kfz-Haftpflichtversicherung dürfen Sie einen Pferdehänger nicht im Straßenverkehr bewegen.
Anhänger und Zugfahrzeug müssen nicht bei der gleichen Versicherung versichert sein. Einige Gesellschaften bieten eine Anhängerversicherung auch separat an. Nach einem Unfall erleichtert es allerdings die Schadensregulierung, wenn Sie beide Policen bei demselben Kfz-Versicherer abgeschlossen haben.
Gewerblich und geschäftlich genutzte Pferdeanhänger erhalten reguläre Kfz-Kennzeichen und sind – wie alle anderen Anhänger – versicherungspflichtig. Der Unterschied zwischen einem geschäftlichen und gewerblich genutzten Anhänger ist die Art der Verwendung: Von gewerblicher Nutzung ist die Rede, wenn Sie durch Einsatz des Pferdehängers Einnahmen erzielen. Das ist etwa der Fall, wenn ein Unternehmen kostenpflichtig Pferde damit transportiert. Bei geschäftlicher Nutzung dient der Anhänger der Ausübung eines Berufs – zum Beispiel, wenn ein Tierarzt damit kranke Vierbeiner in die Pferdeklinik bringt.
Selbst wenn Sie Ihren Pferdeanhänger nur für Sportzwecke nutzen: Ohne Zulassung dürfen Sie damit nicht am Straßenverkehr teilnehmen. Jeder Hänger benötigt ein separates Nummernschild. Das grüne Kennzeichen erhalten Sie bei der Kfz-Zulassungsstelle.
Wer einen Pferdeanhänger zulassen möchte, legt bei der Kfz-Behörde folgende Unterlagen vor:
Unterschätzen Sie nicht, wie sehr sich das Fahrverhalten Ihres Pkw verändert, wenn Sie einen Anhänger daran ankuppeln. Um ein Auto mit Pferdeanhänger sicher im Straßenverkehr zu bewegen, sollten Sie folgende Tipps beachten:
Ist der Anhänger über das Zugfahrzeug mitversichert, dann ausschließlich über die Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie sichert den Pferdeanhänger bei Schäden ab, solange er an das Zugfahrzeug gekoppelt ist – und nur dann, wenn ausschließlich Pferde transportiert werden. Wollen Sie sich auch vor Schäden schützen, wenn der Pferdeanhänger nicht mit dem Fahrzeug verbunden ist oder möchten Sie den Anhänger auch mit anderen Dingen beladen, empfiehlt sich eine separate Anhängerversicherung. Über eine Pferdehaftpflichtversicherung ist der Pferdeanhänger nicht abgesichert.
Drei Situationen, für die sich die zusätzliche Absicherung lohnt.
Sie haben keine separate Pferdeanhängerversicherung abgeschlossen, da Sie den Anhänger ausschließlich für die Fahrt zu Reitturnieren nutzen. Auf dem Parkplatz eines solchen Wettkampfes touchieren Sie versehentlich ein anderes Auto und hinterlassen einen großen Kratzer. Ist der Anhänger nach dem Zusammenstoß nach wie vor an Ihren Pkw gekuppelt, greift die Kfz-Haftpflichtversicherung und übernimmt den Schaden am anderen Wagen.
Hat sich der Pferdeanhänger bei der Kollision vom Zugfahrzeug gelöst, erlischt der Schutz über die Kfz-Versicherung. Den entstandenen finanziellen Schaden am anderen Wagen bezahlen Sie aus eigener Tasche.
Sie transportieren mit Ihrem Pferdeanhänger regelmäßig Equipment für Ihre Tiere. Auf dem Weg zum Stall löst sich der Anhänger von Ihrem Pkw und beschädigt dabei ein entgegenkommendes Fahrzeug. Da Sie im Vorfeld bereits eine Anhängerversicherung abgeschlossen hatten, übernimmt der Haftpflichtschutz Ihrer Anhängerversicherung alle Schäden, die Ihr Anhänger an dem Auto des Geschädigten sowie dessen Insassen verursacht hat – obwohl er während des Verkehrsunfalls nicht mit dem Zugfahrzeug verbunden ist.
Sie benötigen Ihren Pferdeanhänger aktuell nicht und stellen ihn am Straßenrand ab. Als Sie ihn vor der nächsten Fahrt an Ihr Auto ankoppeln wollen, stellen Sie fest, dass er von einem anderen Fahrzeug gerammt wurde und dabei eine Delle abbekommen hat. In diesem Fall springt Ihre Anhänger-Teilkasko ein, die unter anderem für Schäden durch andere Fahrzeuge aufkommt. Haben Sie selbst beim Einparken einen Schaden am Anhänger verursacht, übernimmt die Kosten in diesem Fall die Vollkasko der Anhängerversicherung.
Ihr Pferdehänger kann nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch beim Verladen des Tieres zu Schaden kommen. Schlägt Ihr Pferd beispielsweise aus, während Sie es in einen geliehenen Pferdeanhänger führen, kann der Boden des Anhängers durchbrechen. In diesem Fall übernimmt Ihre Pferdehaftpflichtversicherung die Kosten. Passiert ein ähnlicher Verladeunfall in Ihrem eigenen Hänger, zahlen Sie den Schaden selbst.
Folgende sechs Tipps tragen dazu bei, Fehler beim Verladen Ihres Reittieres zu vermeiden:
Die Beitragshöhe hängt unter anderem vom Umfang des Versicherungsschutzes und den Versicherungsbedingungen ab. Dabei spielen unter anderem Faktoren wie die gewählte Versicherungssumme (Deckungssumme) eine Rolle. Wer sich vor Abschluss der Pferdeanhängerversicherung die richtigen Fragen stellt und Leistungen verschiedener Anbieter vergleicht, findet den passenden und damit in der Regel günstigsten Tarif.
Hier eine kleine Checkliste der Fragen, die über den Versicherungsbeitrag entscheiden können.
Ja, wenn Halter und Versicherungsnehmer die gleiche Person ist, kann die Anhängerversicherung von der Steuer abgesetzt werden. Denn sobald ein Anhänger versichert ist, erhält er ein schwarzes Nummernschild. Das zeigt, dass der Anhänger versicherungspflichtig und damit Kfz-steuerpflichtig ist.
Privatpersonen können Pferdeanhängerversicherungen – genauso wie auch andere Versicherungen – in der Steuererklärung anteilig als Vorsorgeaufwand absetzen. Privatpersonen, Freiberufler oder Selbstständige, die ihren Anhänger gewerblich oder geschäftlich nutzen, können diesen ebenfalls steuerlich geltend machen und abschreiben.
Ein Pferdeanhänger ist ein Anhänger, den ein Kraftfahrzeug zieht. Ein Pferdetransporter hingegen ist ein Lkw, der die Möglichkeit bietet, Pferde zu befördern. Damit Ihr Vierbeiner bei einem Pferdetransport abgesichert ist, schließen Sie eine Pferdetransportversicherung ab. Sie bietet Schutz, wenn während des Transports beispielsweise ein Unfall passiert, bei dem Ihr Pferd verletzt wird.
Entsprechende Policen können Sie gezielt für einzelne Transporte abschließen, etwa wenn Ihr Pferd in einen anderen Stall umzieht. Lassen Sie Ihr Tier regelmäßig transportieren, lohnt sich eine dauerhafte Pferdetransportversicherung – zum Beispiel mit jährlicher Laufzeit, was auf lange Sicht preiswerter ist.
Für Wechsel oder Kündigung einer Pferdeanhängerversicherung ist der Kündigungstermin entscheidend. Stichtag ist meist der 30. November. Ist bis zu diesem Datum eine schriftliche Kündigung bei Ihrer Versicherung eingegangen, können Sie anschließend die Versicherung wechseln. Saisonkennzeichen für Anhänger können Sie in der Regel bis zu einen Monat vor Saisonbeginn kündigen.
Übrigens: Wenn Sie Ihren Pferdeanhänger verkaufen, wechseln oder einen Unfall damit hatten, greift das Recht auf Sonderkündigung. Eine neue Pferdeanhängerversicherung können Sie bei vielen Versicherern mit wenigen Klicks online abschließen.
Hier finden Sie: