Nahaufnahme des Deckblatts einer Zulassungsbescheinigung Teil 1 vor mehreren Euroscheinen
Zulassungsbescheinigung Teil 1

Fahrzeugschein: Warum das Dokument so wichtig ist

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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Der Fahrzeugschein ist ein von der Straßenverkehrsbehörde ausgestelltes Dokument. Es fasst alle wichtigen Informationen zum Fahrzeug zusammen – zum Beispiel Fahrgestellnummer, PS-Zahl oder Schadstoffklasse.
  • 2005 wurde der Fahrzeugschein europaweit vereinheitlicht und heißt seitdem offiziell Zulassungsbescheinigung Teil 1.
  • Das Dokument ist quasi ein Personalausweis fürs Kfz und muss bei jeder Fahrt mitgeführt werden. Gerät der Fahrer oder die Fahrerin in eine Polizeikontrolle und hat den Fahrzeugschein nicht im Auto, riskiert er oder sie ein Verwarnungsgeld in Höhe von zehn Euro.
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Gut zu wissen
Illustration Info: Gut zu wissen

Die im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1) eingetragene Person ist Halter:in des Fahrzeugs – also der- oder diejenige, der oder die das Fahrzeug auf eigene Kosten betreibt. Die Zulassungsbescheinigung Teil 1 ist ein handlicher Steckbrief mit Ausweisfunktion und muss bei jeder Fahrt mitgeführt werden.

Der Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil 2) ist die "Besitzurkunde" des Fahrzeugs. Eingetragen ist in der Regel diejenige Person, die das Kfz erworben und den Kaufvertrag unterzeichnet hat. Der Fahrzeugbrief gilt als Indiz fürs Eigentum und übernimmt eine sogenannte Indizfunktion.

Allerdings muss der Fahrzeughalter oder die Fahrzeughalterin nicht zwingend auch Eigentümer:in des Kfz sein. Darüber hinaus kann das Eigentum auch ohne Fahrzeugbrief an eine andere Person übertragen werden.

Die Zulassungsbescheinigung Teil 2 muss der Fahrer oder die Fahrerin nicht bei jeder Fahrt dabeihaben. Im Gegenteil: Das Dokument sollte sicher zu Hause aufbewahrt werden, beispielsweise in einem Safe. Genauso wie im Fahrzeugschein sind darin wichtige Informationen zum Auto wie Fahrzeugbriefnummer eingetragen.

Illustration Info: Gut zu wissen
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Zulassungsbescheinigung Teil 1
Der Fahrzeugschein heißt mittlerweile Zulassungsbescheinigung Teil 1. Das Dokument dient als Nachweis der An- oder Ummeldung eines Fahrzeugs. Ausgestellt wird das Papier von der Straßenverkehrsbehörde. Fahrzeug und Fahrzeughalter:in lassen sich damit eindeutig identifizieren. Beim Abmelden entwertet der Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin den Schein.
 
Als handlicher Steckbrief fasst der Fahrzeugschein alle Daten zusammen, die im örtlichen und zentralen Fahrzeugregister zu einem Kfz hinterlegt sind. Informationen, die ein Fahrzeugschein enthält, sind beispielsweise PS, Baujahr, Hubraum, Anhängelast und Jahr der Erstzulassung. Laut § 11 Absatz 6 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) ist das Dokument bei jeder Fahrt mitzuführen und auch für zulassungsfreie, aber kennzeichenpflichtige Kfz wie Leichtkrafträder oder Stapler erforderlich.
Zulassungsbescheinigung Teil 1 in Nahaufnahme

Wie Sie den Fahrzeugschein richtig lesen

Der Aufbau des Dokuments wurde 2005 mit Einführung von Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) und Teil 2 (Fahrzeugbrief) europaweit genormt. Die Schlüsselnummer ermöglicht eine eindeutige Zuordnung von Fahrzeugtyp, Hersteller und Fahrzeugklasse: So ist zum Beispiel die Typschlüsselnummer (TSN) ein achtstelliger Code aus Buchstaben und Ziffern, der das genaue Fahrzeugmodell identifiziert. Die Herstellerschlüsselnummer (HSN) ist ein vierstelliger numerischer Code, der den Fahrzeughersteller eindeutig zuordnet. Auf der Rückseite der Zulassungsbescheinigung Teil 1 ist erklärt, welche Informationen sich hinter den einzelnen Schlüsselnummern verbergen.

Der Fahrzeugschein enthält verschlüsselt alle wichtigen Angaben zum Kfz, die Autofahrer:innen immer wieder benötigen, unter anderem, wenn sie auf der Zulassungsbehörde ein Auto ummelden.

Schadstoffklasse, Reifengröße & Co.: Wo steht was im Fahrzeugschein?

Fahrzeughalter:innen können unmöglich alle Informationen rund um das eigene Kfz im Kopf behalten. Alle häufig benötigten Daten verbergen sich im Fahrzeugschein hinter den Schlüsselnummern. Die wichtigsten finden Sie hier:  

  • Zulässige Anhängelast (Schlüsselnummer O) und zulässiges Gesamtgewicht (Schlüsselnummer F) sind unter anderem für Fahrer wichtig, die einen Anhänger an ihren Pkw ankuppeln, um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein und Ordnungswidrigkeiten zu vermeiden.
  • Die Schadstoffklasse (Schlüsselnummer V.9) hilft Fahrzeug-Besitzern und Besitzerinnen bei der Berechnung der Kfz-Steuer.
  • Vorgeschriebene Bereifung (Schlüsselnummer 15) und Farbcode (Schlüsselnummer R) sind beispielsweise wichtig, wenn Sie nach einem Unfall Ersatzteile für Ihr Fahrzeug bestellen müssen.
  • Die Fahrgestellidentifikationsnummer, kurz Fahrgestellnummer, findet sich unter Schlüsselnummer E.

Was Schlüsselnummern im Fahrzeugschein bedeuten

In der nachfolgenden Tabelle erklären wir Ihnen, was hinter den ersten Schlüsselnummern der Zulassungsbescheinigung 1 steckt. Wenn Sie die Erklärung zu allen Schlüsselnummern des Fahrzeugscheins suchen: Die finden Sie im Anschluss an dieser Tabelle als PDF zum Downloaden.

Wischen um mehr anzuzeigen

Feld

Bezeichnung

B

Datum der Erstzulassung

D1

Marke

D2

Typ, Variante, Version

D3

Handelsbezeichnung(en)

E

Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN)

H

Gültigkeitsdauer

I

Datum der Zulassung

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Blonde Frau mit Brille und Jeansjacke telefoniert mit Smartphone
Verhalten im Notfall
Blonde Frau mit Brille und Jeansjacke telefoniert mit Smartphone

Bei Diebstahl erstatten Sie umgehend bei der Polizei Anzeige. Dort erhalten Sie eine Verlusterklärung, mit der Sie einen neuen Fahrzeugschein beantragen können.

Bei Verlust des Fahrzeugscheins lassen Sie sich von Polizeibeamt:innen eine eidesstattliche Erklärung beziehungsweise Verlusterklärung ausstellen. Sie bescheinigt, dass Sie den Fahrzeugschein unwiederbringlich verlegt oder verloren haben. 

Bei der Kfz-Zulassungsbehörde können Sie einen neuen Fahrzeugschein beantragen oder sich eine Ersatzbescheinigung ausstellen lassen. Es muss allerdings die gleiche Zulassungsstelle sein, die den alten Schein ausgestellt hat. Die Bescheinigung können Sie während der Aufbietungsfrist im Fahrzeug mitführen und bei Verkehrskontrollen vorzeigen.

Um den Fahrzeugbrief neu zu beantragen, benötigen Sie:

  • Personalausweis
  • eidesstattliche Erklärung bzw. Verlusterklärung
  • Nachweis über die letzte Hauptuntersuchung
  • gegebenenfalls eine Diebstahlsanzeige
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Gut zu wissen
Illustration Info: Gut zu wissen

Benötigen Sie einen Ersatzfahrzeugschein, weil das Original unbrauchbar oder nicht mehr leserlich ist, zahlen Sie etwa zwölf Euro. Haben Sie den Fahrzeugschein verloren, müssen Sie fürs Ausstellen eines neuen Exemplars mit Kosten von rund 50 Euro rechnen.

Anders verhält es sich, wenn Sie Ihr Fahrzeug ummelden oder zulassen. In diesem Fall stellt die für Sie zuständige Kfz-Zulassungsstelle automatisch die Zulassungsbescheinigung Teil 1 aus. Vereinbaren Sie online bei der Straßenverkehrsbehörde einen Termin zum An- oder Ummelden.

Oder Sie ziehen vor Ort eine Wartenummer, um das Dokument zusammen mit den gestempelten Kfz-Kennzeichen zu erhalten. Die Kosten für den Fahrzeugschein sind in der Anmelde- bzw. Ummeldegebühr inbegriffen.

Illustration Info: Gut zu wissen
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Autospiegel, in dem Hand des Fahrers zu sehen ist, der Fahrzeugschein und Führerschein hält
Polizeikontrolle, Bußgeld & Co.
Autospiegel, in dem Hand des Fahrers zu sehen ist, der Fahrzeugschein und Führerschein hält

Autofahrer:innen müssen die Zulassungsbescheinigung Teil 1 immer dabeihaben. Es gilt quasi eine Ausweispflicht. Aber bewahren Sie das Dokument nicht im parkenden Wagen auf, da bei einem Fahrzeugdiebstahl auch der Fahrzeugschein weg ist. Das kann zu Problemen mit Ihrer Kfz-Versicherung führen. Diese ist gegebenenfalls nicht mehr dazu verpflichtet, für den Schaden aufzukommen.

Eine Fahrzeugschein-Kopie reicht nicht aus

Den Fahrzeugschein sollten Autofahrer:innen bei jeder Fahrt im Original dabeihaben. Kopien sind nicht zulässig, farbige Ausfertigungen können als Urkundenfälschung gewertet werden. Wer dagegen verstößt, riskiert bei einer Polizeikontrolle laut Bußgeldkatalog ein Verwarnungsgeld von zehn Euro.

Der Fahrzeugschein muss auf eine bestimmte Weise gefaltet sein

Damit der Fahrzeugschein gut leserlich und übersichtlich bleibt, gibt es offizielle Vorgaben dazu, wie er zu falten ist. Legen Sie das Dokument ausgebreitet so hin, dass sich der Schriftzug "Zulassungsbescheinigung Teil 1" auf der linken Seite befindet. Im Fahrzeugschein sind bereits Linien vorgeprägt, die ihn in drei Teile unterteilen.

Falten Sie den rechten Teil des Scheins entlang der gestrichelten Linie nach links in die Mitte. Im Anschluss drehen Sie das Dokument um, sodass sich der noch nicht eingefaltete Teil auf der rechten Seite befindet. Diese falten Sie nun ebenfalls entlang der gestrichelten Linie in die Mitte. Der Fahrzeugschein ist jetzt wie eine Ziehharmonika gefaltet. Der Titel "Zulassungsbescheinigung Teil 1" befindet sich auf der Vorderseite.

Keine Sorge, nur weil Sie das Dokument falsch knicken oder zusätzlich falten, ist es nicht ungültig. Hauptsache, die Daten sind auf dem Papier immer gut lesbar.

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Häufige Fragen
  • Ich möchte mein Auto abmelden. Kann ich das auch ohne Fahrzeugschein machen?

    Um ein Auto abzumelden, muss der Fahrzeughalter oder die Fahrzeughalterin den Fahrzeugschein auf der Kfz-Zulassungsbehörde vorlegen. Der Fahrzeugbrief ist meist nicht nötig. Haben Sie den Schein verloren, ist eine Abmeldung des Kfz nur mit einer eidesstattlichen Verlusterklärung möglich. Im diesem Fall müssen Sie mit zusätzlichen Kosten rechnen.  
  • Kann ich mein Auto verkaufen, obwohl ich den Fahrzeugschein nicht mehr finde?

    Ja, das ist theoretisch möglich, da bei Kauf und Verkauf der Fahrzeugbrief als "Besitzurkunde" des Fahrzeugs das wichtigere Dokument darstellt. Allerdings ist es sinnvoll, einen Ersatzfahrzeugschein zu beantragen, damit der Kauf gültig ist und der Käufer oder die Käuferin keine Probleme auf der Kfz-Zulassungsstelle hat.
  • Ich habe beim Kauf meines Pkw einen Fahrzeugschein für Fahrzeuge mit Kurzzeitkennzeichen erhalten. Kann ich das Auto mit diesem Dokument anmelden?

    Nein, der Fahrzeugschein für Kurzzeitkennzeichen wird bei Zulassung nicht als gültiges Dokument akzeptiert. Die Zulassungsbescheinigung Teil 1 ist unverzichtbar, um ein Auto offiziell bei der Straßenverkehrsbehörde anzumelden. Kontaktieren Sie in diesem Fall den Verkäufer oder die Verkäuferin und lassen Sie sich das Dokument aushändigen.
  • Ich habe mein Auto technisch umrüsten lassen. Wann muss ich die Umbaumaßnahmen im Fahrzeugschein eintragen lassen?

    Jegliches technisches Umrüsten muss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und in den Zulassungsbescheinigungen vermerkt werden. Umbauten sollten Sie so schnell wie möglich bei der Zulassungsbehörde eintragen lassen. Andernfalls kann die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug erlöschen.
  • Brauche ich eine Prüfbescheinigung vom TÜV, obwohl alles im Fahrzeugschein steht?

    Es hängt von der für Sie zuständigen Zulassungsstelle ab. Manche bestehen auf Vorlage des vollständigen TÜV-Berichts. Anderen reicht der TÜV-Stempel im Fahrzeugschein als Nachweis einer gültigen Hauptuntersuchung (HU). Da der Stempel im Fahrzeugschein leicht fälschbar ist, wird er ohne Prüfbescheinigung meist nicht akzeptiert. Bei Verlust des TÜV-Berichts sollten Sie lieber einen neuen Prüfbericht bei der durchführenden Prüforganisation oder Werkstatt anfordern – das erleichtert und beschleunigt in jedem Fall den Zulassungsablauf.
  • Ich habe mein Auto über ein Finanzierungs- bzw. Leasinginstitut finanziert. Was muss ich nach Ablauf des Finanzierungsvertrags tun, um den Fahrzeugbrief zu bekommen?

    Wenn Sie Ihren Pkw über eine Bank oder ein Autohaus finanziert haben, behalten diese den Fahrzeugbrief in der Regel zur Sicherheit ein, bis die letzte Rate getilgt ist. Haben Sie den Kaufpreis vollständig abbezahlt, sind Sie Besitzer:in des Autos und bekommen den Fahrzeugbrief ausgehändigt. Dieser Prozess dauert je nach Zahlungsverfahren zwischen zwei Wochen (bei Überweisung) und acht Wochen (bei Lastschriftverfahren).
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