Stützlast Anhängerkupplung: SUV zieht Anhänger, auf dem sich ein Boot befindet
Sicher fahren mit Anhänger

Stützlast Anhänger­kupplung: Wie hoch ist das zu­lässige Gewicht?

  • Die Stützlast ist das Gewicht, das auf die Anhänger­kupplung des Zug­fahrzeugs drückt. Meist beträgt die maximale Stütz­last der Anhänger­kupplung zwischen 70 und 90 Kilo­gramm.
  • Die maximale Stütz­last beim Anhänger finden Sie auf dem Typen­schild vorne rechts an Aufbau oder Rahmen. In der Zulassungs­beschei­nigung Teil 1 (Fahrzeug­schein) ist die maximal zulässige Stütz­last des Zug­fahr­zeugs in Feld 13 vermerkt.
  • Die minimale Stützlast berechnen Sie, indem Sie das Gesamt­gewicht des Anhängers mit 0,04 multiplizieren. Wie hoch die maximale Stützlast von Anhänger bzw. Zug­fahrzeug ist, gibt der Her­steller vor.
1 von 5
Die Stützlast gibt an, welches Gewicht von oben auf die Anhänger­kupplung des Zug­fahrzeugs drückt. Der Wert ist wichtig, wenn Sie mit Ihrem Auto einen Anhänger ziehen. Denn die Stütz­last bestimmt, wie sicher das Gespann fährt und wie viel Gewicht Sie in den Anhänger laden dürfen.
Infografik zur Stützlast Anhängerkupplung (Pkw-Stützlast)

Die minimale Stützlast für Anhänger ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) festgelegt: Laut § 44 Abs. 3 StVZO muss die Stützlast mindestens vier Prozent des Anhängergesamtgewichts betragen. Diesen Wert dürfen Sie auch bei Leerfahrten nicht unterschreiten. Falls nötig, verwenden Sie zusätzliche Gewichte, um die Stützlast zu erhöhen.

Die gesetzliche Vorgabe zur Stützlast betrifft einachsige Anhänger und zweiachsige Anhänger, bei denen der Abstand zwischen beiden Achsen weniger als einen Meter beträgt.

So können Sie die minimale Stützlast berechnen:

  • Tatsächliches Gesamtgewicht des Anhängers (in Kilogramm) × 0,04 = minimale Stützlast

Beispiel: Um einen Anhänger mit 1.500 Kilogramm tatsächlichem Gesamtgewicht zu ziehen, braucht das Fahrzeug eine Anhängerkupplung mit einer Mindeststützlast von 60 Kilogramm.

Während Sie den Mindestwert der Stützlast berechnen können, ist der Höchstwert vom Hersteller vorgeschrieben. In der Regel liegt die maximale Stützlast einer Pkw-Anhänger­kupplung zwischen 70 und 90 Kilogramm. Bei Gelände­wagen und SUVs kann sie auch höher sein.

Damit Ihr Gespann aus Pkw und Anhänger sicher und stabil unterwegs ist, sollten Sie die zulässige Stützlast immer bis zum Maximum ausreizen. Dadurch verringern Sie das Risiko, dass das Gespann auf der Straße ins Schlingern und aus der Bahn gerät. Die Faust­regel lautet: Je höher die Stützlast, desto geringer die Pendel­anfälligkeit und desto höher die Fahr­sicherheit.

Die Stützlast beim Anhänger messen Sie am besten mit einer speziellen Stütz­last­waage. Analoge Waagen mit Druck­federn liefern weniger präzise Ergebnisse als elektronische Waagen. Letztere ermitteln zum Beispiel mithilfe von Druck­sensoren genaue Werte für die Stützlast.

Haben Sie keine Stützlast­waage, können Sie auch eine Personen­waage verwenden. Zusätzlich brauchen Sie ein Brett in passender Länge, auf dem Sie die Anhängerkupplung auflegen. So erhalten Sie ein ungefähres Messergebnis:

  1. Anhänger gerade ausrichten und mit Keilen gegen Weg­rollen sichern.
  2. Waage unter die Deichsel stellen und Brett senkrecht quer zur Fahrt­richtung darauf positionieren.
  3. Deichsel mit Stütz­rad langsam auf das Brett absenken.
  4. Stützlast messen.

Wichtig: Das senkrecht stehende Brett sollte so hoch sein, dass sich die Deichsel ungefähr in derselben Höhe befindet wie die Anhänger­kupplung des Fahr­zeugs im belasteten Zustand.

2 von 5
Die Stützlast für Ihr Auto finden Sie unter Punkt 13 in der Zulassungs­bescheini­gung Teil 1 (Fahrzeug­schein). Die Stütz­last beim Anhänger steht auf dem Typen­schild, das in der Regel vorne rechts am Auf­bau oder Rahmen angebracht ist.
Infografik: Pkw-Stützlast im Fahrzeugschein (Feld 13)
Die maximale Stützlast der Anhänger­kupplung finden Sie in der Zulassungs­beschei­nigung Teil 1 (früher: Fahr­zeug­schein) Ihres Pkw in Feld 13 ("Stütz­last in kg"). Bei älteren Fahr­zeugen steht die Angabe meist auf einem kleinen Schild innen am Heck­blech oder an der Heck­klappe. Sie haben Ihr Auto mit einer abnehm­baren Anhänge­vor­richtung nach­gerüstet? Dann ist die Stütz­last an der Anhänger­kupplung eingraviert.
Die Stützlast bei Wohnwagen und anderen Hängern gibt an, welches Gewicht maximal auf der Deichsel lasten darf. Die Stütz­last beim Anhänger heißt deswegen auch Deichsel­last. In der Regel geben Her­steller dafür einen Wert von 100 Kilo­gramm an. Die Angabe zur Stütz­last steht bei Anhängern auf dem Typen­schild, das in der Regel vorne rechts angebracht ist.
Unterscheiden sich die Werte für die maximale Stütz­last bei Anhänger und Pkw, zählt immer der niedrigste Wert. Zum Beispiel: Die Stütz­last des Anhängers beträgt 90 Kilo­gramm, die Stützlast an Anhänger­kupplung und/oder Fahrzeug 75 Kilo­gramm. In diesem Fall gilt der niedrigere Wert von 75 Kilo­gramm als maximale Stützlast.

Am besten fahren Sie mit einer Stützlast zwischen 25 Kilogramm und dem maximal zulässigen Wert. Je näher sie dem Höchstwert kommen, desto stabiler fährt das Gespann.

Wichtig: Wer die maximale Stütz­last nicht einhält, riskiert nicht nur Schäden an Zugfahrzeug­ und Anhänger (z. B. Elektro­auto-Anhänger). Sondern auch bis zu 60 Euro Buß­geld und einen Punkt in Flens­burg, wenn die zulässige Stütz­last bei einer Verkehrs­kontrolle über- oder unter­schritten ist. Passiert ein Unfall, leistet möglicher­weise auch Ihre Pkw- bzw. Anhänger-Versicherung nicht im vollen Umfang.

3 von 5
Die Anhängerart bzw. Anhängerachse beeinflusst die Stütz­last: Bei ein­achsigen Anhängern lastet mehr Gewicht auf der Anhänger­kupplung als bei Zwei- und Tandem­achsern. Die Stütz­last der Anhänger­kupplung ist deshalb vor allem bei Anhängern mit Zentral­achse (z. B. Wohn­wagen) wichtig.
  • Wohnwagen

    Achten Sie vor allem bei Wohnwagen mit Zentralachse auf die Stütz­last der Anhänger­kupplung. Denn bei Einachsern lastet das Gewicht besonders stark auf der Kupplung. Ist der Maximal­wert über­schritten, kann sich die Anhänger­kupplung des Zug­fahr­zeugs oder die Deichsel des Anhängers verbiegen und unter Umständen sogar brechen.

    Doppelachser haben zwei Achsen mit min­des­tens einem Meter Abstand und vier Räder. Weil die Last auf den Achsen verteilt ist, drückt das Gewicht weniger stark auf die Anhänger­kupplung. Des­wegen müssen Sie sich bei Zwei­achsern um die Stütz­last weniger Gedanken machen.

    Wichtig: Für Ihr mobiles Zuhause brauchen Sie immer eine Wohnwagen-Versicherung.

  • Pferdeanhänger

    Pferdeanhänger haben in der Regel eine Tandem­achse. Sprich: Der Anhänger hat vier Räder und zwei parallel hinter­einander angeordnete Achsen, deren Abstand weniger als einen Meter beträgt. Folglich drückt mehr Gewicht auf die Anhänger­kupplung als bei einem Doppelachser. Grober Richtwert: Die Stütz­last für Pferde­anhänger sollte mindestens 75 Kilo­gramm betragen. Diese Stütz­last beim Auto ist zum Beispiel bei SUVs und Gelände­wagen üblich.

    Wichtig: Pferdeanhänger sind über die Kfz-Versicherung des Zug­fahr­zeugs mitversichert. Eine zusätzliche Pferde­anhänger-Versicherung kann sinnvoll sein, wenn Sie mit dem Hänger nicht nur Pferde transportieren.

  • Bootsanhänger

    Anhänger für den Transport von Booten gibt es mit einer oder mehreren Achsen. Achten Sie vor allem bei ein­achsigen Boots­trailern auf die Stütz­last der Anhänger­kupplung: Der Maximal­wert sollte annähernd erreicht, aber nicht über­schritten sein.
  • Fahrradanhänger

    Fahrradträger stellen einen Sonderfall dar: Sie stehen mit ihrem vollen Gewicht auf der Anhänger­kupplung. Voraus­setzung für die Montage ist deswegen, dass die Anhänger­kupplung die Last des Trägers inklusive Fahr­räder sicher aus­hält. Ist die zulässige Stütz­last über­schritten, kann die Anhänger­kupplung brechen. Dann können Träger und Fahr­räder während der Fahrt auf die Straße stürzen und andere Ver­kehrs­teil­nehmer:innen in Lebens­gefahr bringen.
4 von 5
Weicht die tatsächliche Stützlast deutlich vom Richt­wert ab, lastet der Anhänger zu stark oder zu wenig auf der Anhänger­kupplung. In beiden Fällen ist die Fahr­sicher­heit be­ein­trächtigt – vor allem bei höherer Geschwindig­keit mit Anhänger. Um die Stütz­last zu ver­ringern bzw. zu erhöhen, können Sie zum Beispiel die Position der Ladung im Anhänger verändern.

Ist die Stützlast zu niedrig, weist die optische Linie von Zug­fahrzeug und Anhänger einen Knick nach oben auf. Der Anhänger liegt mit zu wenig Gewicht auf der Anhänger­kupplung. Dadurch senkt sich der hintere Teil des Anhängers ab und berührt möglicher­weise die Fahrbahn. Das Gespann kann ins Schlingern geraten und von der Fahr­bahn abkommen.

Das können Sie tun, um die Stützlast zu erhöhen:

  • Gewicht der Zuladung auf­stocken (z. B. durch zusätz­liche Gewichte)
  • Ladung im Anhänger möglichst weit nach vorne zur Deichsel verschieben

Wichtig: Bei einem zwei­achsigen Anhänger sollten beide Achsen trotz Last­verlagerung möglichst gleich stark belastet sein.

Ist die Stützlast zu hoch, weist die optische Linie von Zug­fahrzeug und Anhänger einen Knick nach unten auf. Die Anhänger­kupplung wird über den zulässigen Wert hinaus belastet und kann brechen. Auch die Hinter­achse des Zug­fahrzeugs ist über­mäßig beansprucht. Dadurch kann es zu Schäden an Anhänger­kupplung, Reifen, Fahr­werk oder Karosserie kommen. Unter Umständen haben die Vorder­räder des Pkw zu wenig Fahr­bahn­kontakt. Das kann Lenkung und Antrieb beein­trächtigen.

Das können Sie tun, um die Stütz­last zu verringern:

  • Gewicht der Ladung reduzieren (z. B. schwere Gegen­stände aus Hänger nehmen, Wasser­tank in Wohn­wagen leeren)
  • Ladung im Anhänger möglichst weit nach hinten verschieben

Ob Sie die Stützlast bei Ihrem Auto durch bauliche Ver­änderungen lang­fristig erhöhen können, ist je nach Einzel­fall zu entscheiden. Laut TÜV-Süd-Experte Karsten Graef muss zunächst unter­schieden werden, was der limi­tierende Faktor ist. Ist die maxi­male, vom Auto­hersteller vor­gegebene Stütz­last frei­gegeben? Oder sind Anhänge­bock inklusive Kugel­kupplung schon an der Belastungs­grenze?

Selbst wenn der Hersteller eine höhere Stützlast gewährt, kann die verbaute Anhänger­kupplung aufgrund der Betriebs­festigkeit nicht auf die Belastung ausgelegt sein. Das liegt meist an ihrer Befestigung am Fahrzeug. Gegebenen­falls lässt sich eine Erhöhung durch einen einfachen Aus­tausch erzielen. "Dafür ist in den meisten Fällen keine Abnahme bei uns not­wendig, da nur bauart­genehmigte Teile verbaut werden dürfen. Wichtig ist, auf die Einbau­bestimmungen zu achten und den Umbau von einer fach­kundigen Person durch­führen zu lassen", so Graef.

Sollte die maximale Stützlast nach Hersteller­vorgaben über­schritten sein, wird es Graef zufolge kompli­zierter: "Hier sind Prüfungen der Betriebs­festigkeit des Fahr­zeugs sowie des Fahr­verhaltens des Zuges not­wendig. Diese Prüfungen sind sehr auf­wendig und mit Sicher­heit nicht für Privat­kunden umsetzbar." Laut dem TÜV-Fach­mann sind solche Prüfungen in der Regel zur Anhänge­last­erhöhung gedacht. Die Stütz­last ist der begleitende Faktor.

Graef gibt zu Bedenken: "Für die Bewertung – insbesondere des Fahr­verhaltens – sind diese Prüfungen aber not­wendig. Es gibt Anbieter, die fahrzeug­spezifische Prüfungen in Auftrag geben und die Gutachten bereitstellen. Die Kosten liegen etwa zwischen 300 und 600 Euro. Auf Basis dieser Expertisen können unsere Sach­verständigen vor Ort eine Be­gut­achtung durch­führen, bei der dann die neue Stütz-/Anhänge­last beschrieben wird." Zusätzlich ist der Weg zur Zulassungs­stelle notwendig – wie wenn Sie eine nach­gerüstete Anhänger­kupplung eintragen lassen oder Ihren Anhänger anmelden.

5 von 5
Ziehen Sie mit Ihrem Pkw einen Anhänger, beachten Sie neben der Stützlast die zulässige Anhängelast. Sie begrenzt das Gewicht, das Ihr Auto ziehen darf. Der D-Wert ist relevant, wenn Sie eine Anhängerkupplung an Ihrem Pkw nachrüsten und die Anhängelast berechnen möchten.

Die zulässige Anhängelast ist das Gewicht, das ein Auto im Gespann hinter sich herziehen darf. Die maximale Anhänge­last eines Kfz finden Sie in der Zulassungs­bescheinigung Teil 1: für Anhänger mit Bremse unter O.1, für Anhänger ohne eigene Brems­anlage unter O.2. Im alten Fahrzeug­schein steht die Anhänge­last bei Nummer 28 bzw. 29.

Wichtig: Die Stützlast zählt nicht zur Anhänge­last. Denn sie wirkt auf die Anhänger­kupplung und somit auf das Zug­fahr­zeug. Beim Beladen des Pkw muss sein zulässiges Gesamt­gewicht um den Wert der Stütz­last ver­ringert werden. Sie können bei Gespann­fahrten also weniger Last im Zug­fahr­zeug deponieren. Aus­nahme: Ist die zulässige Anhänge­last des Zug­fahr­zeugs kleiner als das zulässige Gesamt­gewicht des Anhängers, dürfen Sie die Stütz­last dazurechnen. Voraus­gesetzt, Sie halten das zulässige Gesamt­gewicht des Anhängers ein.

Der D-Wert gibt an, wie stark die Kräfte sein dürfen, die durch Zugfahrzeug und Anhänger auf die Anhängerkupplung einwirken. Der Buchstabe "D" steht für Dauerfestigkeit. In der Regel ist der Wert in Kilonewton (kN) auf dem Typenschild der Anhängerkupplung angegeben. Bauen Sie nachträglich eine Anhängerkupplung an, brauchen Sie den D-Wert, um die maximale Anhängelast zu berechnen. An der Angabe im Kfz-Schein können Sie sich in diesem Fall nicht orientieren.

Um die Anhängelast der nachgerüsteten Anhängerkupplung zu ermitteln, brauchen Sie das Gesamtgewicht des Gespanns – also das Gewicht von Zugfahrzeug plus Anhänger. Die Formel für die Berechnung der Anhängelast lautet:

(D-Wert × Gesamtgewicht) ÷ (Gesamtgewicht × 9,81 – D-Wert)

Die passende Versicherung
Optimal abgesichert mit der Allianz Anhänger Versicherung
Ihre Meinung ist uns wichtig
Geben Sie uns ein Feed­back
Service und Kontakt
Haben Sie noch Fragen zur Anhänger-Versicherung?
Ihr Ansprechpartner vor Ort
Rufen Sie bei unserer Service-Hotline an
Telefonische Beratung von 
Mo bis Sa 8-20 Uhr
Berechnen Sie Ihren Tarif zur Allianz Versicherung
Finden Sie den
passenden Tarif
Berechnen Sie Ihren individuellen Tarif zur Anhänger-Versicherung.