Seit 2008 dürfen die Zentren von 58 deutschen Städten nur mit einer gültigen Umweltplakette – auch Feinstaubplakette genannt – befahren werden. Das ist eine Maßnahme im Zuge des Klimaschutzplans, mit dem die Bundesregierung die Umweltbelastung in deutschen Großstädten verringern will.
Die Feinstaubplaketten gibt es in den Farben Rot, Gelb und Grün. Welche Umweltplakette ein Fahrzeug bekommt, hängt von der Schadstoffgruppe ab, in die es eingeteilt ist: Diesel Euro 4 bis 6 fallen beispielsweise in Schadstoffgruppe 4 und erhalten eine grüne Plakette. Diesel Euro 1 oder schlechter sind in Gruppe 1 kategorisiert und bekommen gar keine Umweltplakette.
Pkw mit grüner Umweltplakette dürfen alle 58 innerstädtischen Umweltzonen befahren. Fahrzeugen, die keine oder eine rote Umweltplakette haben, ist das Befahren der deutschen Umweltzonen mittlerweile untersagt. Welche Ausnahmen es gibt und weitere wichtige Informationen lesen Sie im Ratgeber "Umweltplakette".
Feinstaubplaketten können Sie beim TÜV und an Tankstellen kaufen
Die Umweltplakette können Sie gegen Vorlage Ihres Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil I) bei TÜV, DEKRA, Bürgerämtern, Kfz-Zulassungsbehörden und an Tankstellen kaufen. Die Kosten liegen zwischen fünf und acht Euro. Zusätzlich bieten Großstädte wie Berlin, Köln, München und Stuttgart an, die Plaketten online zu bestellen. Die Umweltplakette bringen Sie auf der Beifahrerseite von innen an der Windschutzscheibe an.
Blaue Plakette bislang nicht beschlossen
Bereits seit 2016 wird die Einführung einer blauen Umweltplakette – auch Euro-6-Plakette genannt – diskutiert. Ein Beschluss ist bis heute nicht erfolgt.
Während die bestehenden Umweltplaketten die Feinstaubbelastung in Großstädten reduzieren, geht es bei der blauen Plakette um die Senkung der Stickoxid-Werte. Nur noch besonders schadstoffarme Fahrzeuge sollen in stark belasteten Stadtgebieten fahren dürfen. Für alle anderen Kfz gilt in diesen "blauen Umweltzonen" Fahrverbot. Davon betroffen sind Benziner mit einer Abgasnorm unter Euro 3. Dieselautos, die nicht der Euro-6-Norm entsprechen, müssen ebenfalls draußen bleiben.
Die geforderten Stickoxid-Grenzwerte sind jedoch umstritten. Außerdem erfüllen bisher nur etwa 500.000 Dieselautos in Deutschland die Voraussetzungen der blauen Plakette. Die restlichen 13 Millionen Dieselfahrzeuge dürften in blaue Umweltzonen nicht einfahren. Ob eine blaue Umweltplakette jemals in Kraft tritt, ist fraglich.