In Sachen Verkehrssicherheit machen wenige Millimeter einen großen Unterschied – insbesondere, weil die Reifen bei Schnee und Eis ohnehin schlechteren Grip haben Sind die Profilrillen, die für die Straßenhaftung des Fahrzeugs sorgen, nicht tief genug, bilden Wasser oder Schnee einen rutschigen Film zwischen Fahrbahn und Reifen – und das Kfz kommt deutlich später zum Stehen.
Ein Beispiel: Auf schneebedeckter Straße kommt ein Pkw mit Neureifen und acht Millimetern Profiltiefe bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beispielsweise nach 26 Metern zum Stehen. Bei einem Restprofil von vier Millimetern ist der Bremsweg bei der gleichen Geschwindigkeit sogar 32 Metern lang. Haben die Reifen nur noch 1,6 Millimeter Restprofil, stoppt das Fahrzeug erst nach 38 Metern.
Zudem steigt das Aquaplaning-Risiko: Abgefahrene Reifen verlieren auf nasser Straße schneller den Kontakt zur Fahrbahnoberfläche, geraten ins "Schwimmen" und lassen sich vom Fahrer nicht mehr kontrollieren.
Der Gesetzgeber sieht für alle Fahrzeuge und Reifenkategorien in Deutschland 1,6 Millimeter Mindestprofiltiefe vor. Mit Blick auf den längeren Bremsweg und die höhere Unfallgefahr raten daher Experten und Expertinnen des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) und Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) dazu, im Winter schon bei vier Millimetern und im Sommer bei drei Millimetern Reifen zu wechseln.