Motorrad-Versicherungsklasse: Auf den Punkt gebracht
- Die Prämienhöhe Ihrer Motorradversicherung hängt von der Versicherungsklasse des Motorrads ab. Diese ergibt sich aus verschiedenen Faktoren. So beeinflussen Wohnort, Unfallrisiko des speziellen Fahrzeugtyps sowie die Regionalklasse des Zulassungsbezirks den Tarif.
- Darüber hinaus wirken sich die Motorleistung des Bikes sowie Ihre individuelle Schadenfreiheitsklasse auf die Höhe Ihrer Beitragsprämie aus.
- Zwar ist das Prinzip der Beitragsberechnung bei allen Motorradversicherungen gleich. Durch Einstufung in unterschiedliche Versicherungsklassen und individuelle Tarifbestimmungen der Anbieter variieren die Kosten jedoch.
- Ob Versicherungswechsel oder Neuzulassung: Die Motorrad-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Erweiterten Schutz für Ihr Bike bieten Teilkasko und Vollkasko.

Was bedeutet Motorrad-Versicherungsklasse?

Wie bei der Kfz-Versicherung für Pkw bestimmen auch bei der Motorradversicherung verschiedene Faktoren die Beitragshöhe. Bei der Prämienberechnung spielen beispielsweise die statistische Unfallwahrscheinlichkeit des Fahrzeugtyps (Typklasse) sowie der Ort der Zulassung (Regionalklasse) eine Rolle.
Im Unterschied zur Autoversicherung gibt es für Motorräder kein allgemeingültiges Typklassenverzeichnis, das jedes gängige Modell auflistet und einstuft. Daher ist bei Motorrädern auch von Versicherungsklassen die Rede. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind unter dem Begriff Versicherungsklasse aber auch Typklasse und Regionalkasse zusammengefasst.
Welche Versicherungsklassen gibt es für Motorräder?
Motorrad-Klassen sind für Versicherer nicht bindend
Die GDV-Statistik für Krafträder dient Versicherungsgesellschaften als Orientierung. Sie ist jedoch nicht verpflichtend. Jeder Anbieter kann die verschiedenen Kraftradtypen selbst einstufen. Die Folge: Die Versicherungsklassen fallen je nach Versicherer unterschiedlich aus.
Die meisten Versicherungen unterscheiden zwischen:
Für Motorräder setzen Versicherungsunternehmen deutlich weniger Typ- bzw. Versicherungsklassen an als für Pkw. In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 verschiedene Klassen von zehn bis 25. Bei der Teilkaskoversicherung sind es 24 Klassen von zehn bis 33. Die Vollkasko stuft in 25 Klassen von zehn bis 34 ein. Welcher Typklasse Ihr Motorrad angehört, entnehmen Sie Ihrer Jahresprämienrechnung. Sie ist dort mit einem Typschlüssel gekennzeichnet.
Regionalklassen sind in der Motorradversicherung seit 2002 gültig
Versicherungsklassen für Motorrad: Tabelle zur Regionalstatistik für Krafträder
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Region | Kraftrad-Haftpflicht | Vollkasko | Teilkasko | ||||
Index | Klasse | Index | Klasse | Index | Klasse | ||
010 | Schleswig-Holstein | 78,85 | 1 | 93,55 | 2 | 91,11 | 4 |
020 | Hansestadt Hamburg | 114,97 | 4 | 177,67 | 4 | 220,80 | 7 |
031 | Braunschweig | 77,84 | 1 | 90,48 | 1 | 85,89 | 4 |
040 | Bremen | 86,67 | 2 | 103,76 | 3 | 104,75 | 5 |
051 | Düsseldorf | 94,48 | 3 | 93,55 | 2 | 126,59 | 5 |
053 | Köln | 110,41 | 4 | 103,76 | 3 | 208,10 | 7 |
066 | Kassel | 93,18 | 2 | 90,48 | 1 | 51,78 | 2 |
081 | Stuttgart | 103,20 | 4 | 93,55 | 2 | 42,19 | 1 |
083 | Freiburg | 95,07 | 3 | 90,48 | 1 | 45,57 | 1 |
100 | Saarland | 101,40 | 3 | 90,48 | 1 | 75,87 | 3 |
110 | Berlin | 181,69 | 6 | 177,67 | 4 | 543,31 | 8 |
147 | Leipzig | 105,57 | 4 | 177,67 | 4 | 268,91 | 7 |
Diese Faktoren beeinflussen die Beiträge Ihrer Motorradversicherung

Mehrere Kriterien bestimmen Kosten der Motorradversicherung
Jeder Versicherer hat eigene Berechnungsmethoden, um die Höhe der Versicherungsprämie zu bestimmen. Bei der Beitragsermittlung fließen in der Kraftradversicherung folgende Faktoren ein:
Neben fahrzeugspezifischen Details wie Modell und Motorleistung haben auch persönliche Merkmale des Fahrers Einfluss auf den Versicherungsbeitrag. So zahlen junge Fahranfänger in der Regel höhere Beiträge als erfahrene Biker, die ihren Motorradführerschein schon jahrelang haben und viel Fahrpraxis gesammelt haben.
Unfallfreie Biker erhalten günstigere Motorradversicherungen
Von der Schadenfreiheitsklasse lässt sich auf das Fahrverhalten des Versicherungsnehmers und sein individuelles Unfallrisiko schließen. Folglich ist sie ein wichtiger Parameter bei der Berechnung der Prämie. Je mehr unfall- und schadenfreie Jahre Sie vorweisen, desto höher ist Ihre SF-Klasse. Für umsichtiges Fahren gewährt Ihnen der Versicherer einen Rabatt auf den Versicherungsbeitrag.
Tipp: Einige Versicherungsgesellschaften gewähren Rabatte für Sicherheitssysteme wie zum Beispiel ein Antiblockiersystem (ABS). Dadurch verringert sich Ihr Unfallrisiko und damit auch das Risiko des Versicherers, für Schäden aufzukommen.
Je höher die Motorleistung, desto höher die Beiträge
Bei Krafträdern ist die Motorleistung eines der wichtigsten Kriterien bei der Ermittlung der Prämie. Je mehr Kilowatt (kW) bzw. Pferdestärken (PS) Ihr Bike vorweist, desto höher sind die Kosten Ihrer Motorradversicherung. Abhängig von der Leistung stufen Versicherer Ihr Zweirad in eine sogenannte Motorleistungsklasse ein.
In niedrige Versicherungsklassen fallen Motorräder geringer Leistung – zum Beispiel Klasse 2 oder 3. PS-stärkere Bikes ordnen Versicherer in höhere Leistungsklassen ein und setzen entsprechend teurere Prämien an. Es macht also durchaus einen Unterschied, ob Sie einen behäbigen Chopper mit schwachem Motor, eine geländetaugliche Enduro oder eine sportliche Rennmaschine versichern.
Tipp: Vor Kauf eines Motorrads lohnt es sich, die Grenzwerte der Motorleistungsklassen im Blick zu behalten. Wählen Sie ein Kraftrad mit etwas schwächerem Motor, stuft Ihr Versicherungsanbieter Sie unter Umständen in eine niedrigere Klasse ein – und Sie zahlen einen günstigeren Versicherungsbeitrag.
Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko: Welche Motorradversicherungen gibt es?

Haftpflichtversicherung ist für Krafträder ein Muss
Um Ihre Maschine im Straßenverkehr bewegen zu dürfen, ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung erforderlich. Wie bei Pkw ist sie eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung für Motorräder. Sie springt bei Schäden ein, die Sie mit Ihrem Zweirad an Eigentum oder Gesundheit dritter Personen verursachen. Dazu gehören sowohl andere Verkehrsteilnehmer als auch Ihr Beifahrer, der durch Ihr Verschulden zu Schaden kommt.
Kaskoversicherung bietet zusätzlichen Schutz für Ihr Motorrad
Als Basisschutz kommt eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht für Schäden an Ihrer eigenen Maschine auf. Dafür ist eine zusätzliche Kaskoversicherung erforderlich. Die Teilkaskoversicherung leistet unter anderem, wenn Ihr Bike durch Explosion, Brand, Überschwemmung, Sturm oder Kollisionen mit Tieren zu Schaden kommt. Diebstahl und Glasbruch sind ebenfalls über die Motorrad-Teilkasko versichert. Die Motorrad-Vollkasko leistet darüber hinaus bei selbst verschuldeten Unfällen und Schäden, die durch Vandalismus entstehen.
Optionale Zusatzpolicen ergänzen Ihre Motorradversicherung
Sowohl Motorrad-Haftpflicht als auch Teil- und Vollkaskoversicherung lassen sich bei vielen Anbietern optional durch flexible Bausteine ergänzen. An Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können Sie Ihren Versicherungsschutz beispielsweise mit dem Auslandsschadenschutz, der Sie bei Verkehrsunfällen außerhalb Deutschlands absichert. Ebenfalls sinnvoll für Biker: ein Rabattschutz als Tarifgarant oder ein zusätzlicher Verkehrsrechtsschutz, der bei gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Unfallgegnern greift.
Was möchten Sie gerne wissen?
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Bis zu welcher Schadenhöhe lohnt sich die Selbstübernahme der Kosten?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Hier heißt es abwägen und ausrechnen, was für Sie günstiger ist: Sie können den Schaden aus eigener Tasche bezahlen. Lassen Sie ihn von der Motorradversicherung begleichen, fallen Sie in der Schadenfreiheitsklasse zurück. In der Regel lohnt sich die Selbstübernahme der Kosten, wenn die Schadenssumme geringer ausfällt als die zu erwartende Beitragserhöhung durch die Rückstufung in der SF-Klasse. -
Werden bestimmte Motorradarten anders versichert?
Ja, für schwächer motorisierte Zweiräder wie Mofas, Mopeds und Roller bis 50 Kubikzentimeter (ccm) Hubraum und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ist keine Zulassung und damit keine reguläre Motorradversicherung notwendig. Für diese Kleinkrafträder reicht eine Moped- bzw. Rollerversicherung mit Versicherungskennzeichen aus. Letzteres dient als Nachweis, dass Ihr Zweirad ausreichend versichert ist. Es gilt immer für ein Versicherungsjahr (von Anfang März bis Ende Februar des Folgejahres) und läuft automatisch ab.
Für Bikes mit einem Hubraum von über 50 bis maximal 125 ccm und einer Nennleistung von höchstens 11 kW l ist eine Leichtkraftrad Versicherung gesetzlich vorgeschrieben.


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