Kurz erklärt in 30 Sekunden
Unfallfreies Motorradfahren zahlt sich aus
  • Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) gibt Auskunft darüber, wie viele Jahre ein Motorradfahrer unfallfrei gefahren ist. Je besser die Schadenfreiheitsklasse, umso günstiger die Versicherungsprämie.
  • Damit der Kfz-Versicherer ein Jahr als schadenfrei anrechnet und den versicherten Biker in eine bessere SF-Klasse einstuft, darf er innerhalb der zwölf Monate keinen Schaden melden oder von der Versicherung regulieren lassen.
  • Für Motorradfahrer gibt es SF-Klassen von 0 (kein unfallfrei gefahrenes Jahr) bis 20 (20 oder mehr schadenfreie Jahre). Daneben können Versicherungsnehmer in Schadenklasse M – die sogenannte Malusklasse – zurückfallen, wenn sie als Fahranfänger SF-Klasse 0 oder ½ haben und einen Unfall verschulden.
Allianz - Info: Illustration Gut zu wissen
Gut zu wissen
Allianz - Info: Illustration Gut zu wissen

Die Schadenfreiheitsklasse ist neben der Motorleistung und dem Fahreralter eines von mehreren Kriterien, die Kfz-Versicherer heranziehen, um die in­di­vi­du­elle Prämie für Motorrad­fahrer zu berechnen. Die Einstufung in SF-Klassen erfolgt anhand der Anzahl der Jahre, die der Biker ohne Unter­brechung unfall­frei mit seiner Maschine gefahren ist.

Je länger der Versicherte schadenfrei im Straßenverkehr unterwegs ist, desto günstiger wird die Prämie. Denn wer in eine gute, sprich hohe Schaden­freiheits­klasse eingestuft ist, profitiert von einem reduzierten Beitrags­satz. Bei einem hohen Schadenfreiheitsrabatt kann der versicherte Motorrad­fahrer über 50 Prozent des ursprünglichen Beitrags sparen.

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Tabelle

Abhängig davon, wie viele Jahre Sie als Motorradfahrer bereits unfallfrei im Straßenverkehr unterwegs sind, ordnet Ihr Kfz-Versicherer Sie in eine bestimmte Schadenfreiheitsklasse ein. Die Versicherungsgesellschaft legt für jede Motorrad Versicherungsklasse einen Prozentwert fest, der zur Grundprämie hinzugefügt oder davon abgezogen wird.

Ein 18-jähriger Fahranfänger wird in der Regel in der Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft. Eine Sonderregelung gibt es für Biker, die ihren Motorradführerschein seit mehr als drei Jahren besitzen. Ein 24-Jähriger, der seine erste eigene Maschine versichert, aber schon seit fünf Jahren eine Fahrerlaubnis für Krafträder besitzt, wird zum Beispiel meist in die SF-Klasse ½ eingestuft. Verursacht ein Fahranfänger – egal ob in SF-Klasse 0 oder ½ – durch Eigenverschulden einen Motorradunfall, fällt er in die Malusklasse (SF-Klasse M) zurück und der Versicherungsbeitrag erreicht den Höchstsatz. Einen 50-jährigen Motorradfahrer, der seit 25 Jahren unfallfrei im Straßenverkehr unterwegs ist, stuft die Kfz-Versicherung in die beste SF-Klasse 20 ein.

Das Schadenfreiheitsklassensystem ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Wie der Beitragssatz sich verändert, ist von der jeweiligen Versicherung abhängig. Die Prozentangaben zu den Motorrad-Schadenfreiheitsklassen in der nachfolgenden Tabelle dienen daher nur zur Orientierung.

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Schadenfreiheitsklasse (SF)
Schadenfreie Jahre
Beitragssatz Haftpflicht
(in Prozent)
Beitragssatz Vollkasko
(in Prozent)
SF 20 20 ca. 25 %  ca. 32 %
SF 16-19 16-19 ca. 26 % ca. 33 %
SF 10-15 10-15 ca. 30-27 % ca. 36-33 %
SF 5-9  5-9 ca. 34-31 % ca. 45-37 %
SF 2-4 2-4 ca. 36-34 % ca. 56-48%
SF 1 1 ca. 40 % ca. 60 %
SF ½
(Sondereinstufung für Personen, die das erste eigene Motorrad versichern, mit mehr als 3 Jahren Fahrerlaubnis)
  ca. 50 % ca. 78 %
SF 0
(Ersteinstufung für Fahranfänger mit weniger als 3 Jahren Fahrerlaubnis)
  ca. 55 % ca. 86 %
SF M
(Malusklasse, Rückstufung von Fahranfängern mit SF-Klasse 0 oder ½ nach einem Unfall durch Eigenverschulden)
  ca. 100 % ca. 143 %
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Allianz - Motorrad Schadenfreiheitsklasse: Biker mit Helm und Schutzbekleidung sitzt auf Motorrad
Einstufung, Hochstufung und Rückstufung
Allianz - Motorrad Schadenfreiheitsklasse: Biker mit Helm und Schutzbekleidung sitzt auf Motorrad

Grundsätzlich folgt die Einteilung in Schadenfreiheitsklassen bei Krafträdern derselben Logik wie bei Pkw. So können Versicherungsnehmer nur bei der Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung von einem Schadenfreiheitsrabatt profitieren. Da der versicherte Motorradfahrer nur begrenzt Einfluss auf Schadensursachen wie Diebstahl oder Marderbiss (durch die inkludierte Marderschaden Versicherung abgedeckt) hat, gibt es bei der Motorrad-Teilkasko keinen Schadenfreiheitsrabatt.

Auch wer ein Motorrad mit Saisonkennzeichen fährt, kann in eine höhere SF-Klasse aufsteigen – vorausgesetzt, die Maschine ist sechs Monate oder länger pro Jahr angemeldet.

Verursacht der Biker einen Unfall, erfolgt in der Regel immer eine Rückstufung in der SF-Klasse, wodurch sich die Beiträge der Motorradversicherung erhöhen. Der Rabattschutz, ein Zusatzbaustein der Motorradversicherung, verhindert eine solche Rückstufung im Schadensfall.

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Gut zu wissen
Allianz - Info: Illustration Gut zu wissen

Wer bei einer Versicherungsgesellschaft bereits eine Autoversicherung abgeschlossen hat und ein Motorrad als Zweitfahrzeug absichern möchte, zahlt für das Bike meist einen ermäßigten Beitrag und profitiert von einer besseren Einstufung in der Schadenfreiheitsklasse.

Fahranfänger können ihr Motorrad als Zweitfahrzeug in der Kfz-Versicherung der Eltern eintragen lassen (Zweitwagenregelung) und erhalten so eine günstigere Versicherungsprämie.

Wenn Sie bereits ein Kraftrad versichert haben und eine weitere Maschine kaufen, stufen einige Versicherer das Zweitmotorrad in der SF-Klasse ½ ein, wenn das Erstfahrzeug mindestens SF-Klasse 3 hat.

Allianz - Info: Illustration Gut zu wissen
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Versicherungs- und Fahrzeugwechsel
Unter bestimmten Umständen ist es möglich, die Schadenfreiheitsklasse zu übertragen, zum Beispiel wenn der Fahrer das Motorrad oder den Versicherungsanbieter wechselt. Zudem lassen sich Schadenfreiheitsklassen auch auf andere Personen übertragen.
Allianz - Schadenfreiheitsklasse Motorrad: Nahaufnahme des Hinterreifens eines Motorrads, das auf der Straße steht

SF-Klasse von einem Motorrad auf ein Auto übertragen: Tatsächliche schadenfrei gefahrene Zeit zählt

Wenn Sie Ihr Kraftrad abmelden  und stattdessen einen Pkw versichern, können Sie die Schadenfreiheitsklasse übertragen. Da Motorrad und Auto unterschiedliche Fahrzeuggruppen mit abweichenden Schadenfreiheitssystemen sind, ist die tatsächlich schadenfrei gefahrene Zeit entscheidend für die Einstufung. Haben Sie beispielsweise mit dem Motorrad die höchstmögliche SF-Klasse 20 erreicht, sind aber insgesamt 24 Jahre unfallfrei gefahren, rechnet der Versicherer Ihnen dies auf die Kfz-Versicherung an. Sie erhalten SF-Klasse 24 für Ihr Auto.

Schadenfreiheitsklasse vom Auto auf ein Motorrad übertragen: SF-Klasse 20 ist die höchste Stufe

Melden Sie Ihren Pkw ab und versichern stattdessen ein Kraftrad, können Sie die schadenfreien Jahre der Autoversicherung in der Regel übernehmen. Jedoch stuft die Kfz-Versicherung Sie mit dem Motorrad lediglich bis zur SF-Klasse 20 ein. Das heißt: Waren Sie mit Ihrem Auto 22 Jahre schadenfrei unterwegs, ordnet Ihr Versicherer Sie automatisch in die SF-Klasse 20 ein – die höchstmögliche Schadenfreiheitsklasse beim Motorrad.

SF-Klasse bei einem Versicherungswechsel zum neuen Anbieter mitnehmen: Höhe des Rabatts hängt vom Versicherer ab

Wenn Sie die Kfz-Versicherung wechseln, können Sie Ihren bisherigen Schadensverlauf übernehmen. Die Einstufung erfolgt dann in der entsprechenden Schadenfreiheitsklasse des neuen Anbieters. Es ist jedoch möglich, dass der prozentuale Rabatt in der SF-Klasse nicht gleich bleibt, da die Versicherungsgesellschaften unterschiedliche Rabattstaffelungen verwenden.

Berechnung Motorradversicherung

Bei der Motorradversicherung bzw. Elektro-Motorrad-Versicherung ist die Schaden­frei­heits­klasse nur einer von mehreren Faktoren, die den Beitrag beeinflussen. Eine wichtige Rolle bei Einstufung und Berechnung der Versicherungs­prämie spielen unter anderem das Fahrer­alter und wie häufig die Maschine genutzt wird.

Fahranfänger etwa zahlen höhere Beiträge als erfahrene Biker. Denn bei Ein­steigern ist das Risiko, dass sie mit ihrem Zwei­rad einen Unfall verursachen, statistisch gesehen deutlich höher. Dies kalkuliert die Versicherung bei der Berechnung der Prämie mit ein und stuft Fahranfänger in die schlechteste SF-Klasse 0 ein. Doch bereits nach einem schaden­frei gefahrenen Jahr und dem Aufstieg in der Schaden­frei­heits­klasse sinken für Motorrad­anfänger die Versicherungs­kosten erheblich.

Auch die jährliche Fahrleistung berücksichtigen Kfz-Versicherer bei der Beitrags­ermittlung. Wer seine Maschine häufig nutzt und entsprechend viel fährt, hat ein höheres Unfall­risiko und zahlt mehr für die Motorradversicherung.

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