Warum ist die Kastration bei Katzen wichtig?
Die Kastration von Katzen und Katern ermöglicht den Tieren ein entspannteres und gesünderes Leben. Tierärztinnen und Tierärzte entfernen die Keimdrüsen sowie bei Katern der Hoden und bei Katzen die Eierstöcke. Durch die Entfernung der entsprechenden Organe sind Erkrankungen wie Gebärmutterentzündungen bei Katzen oder Hodenkrebs bei Katern anschließend ausgeschlossen. Auch das Risiko von Katzenleukose, Katzenschnupfen oder Krebs sinkt, was zu einer höheren Lebenserwartung führt.
Neben dem reduzierten Risiko für übertragbare Krankheiten kann die Kastration auch zu Verhaltensänderungen führen, die Stressfaktoren reduzieren. Wenn Sie einen geschlechtsreifen Kater halten, kennen Sie vermutlich das Problem: Ihr Stubentiger kommt nach einem langen Streifzug nach Hause, riecht streng, eine kahle Stelle im Fell und ein leichtes Humpeln zeugt von einem kürzlich ausgetragenen Revierkampf. Nach einer Kastration kommt dies kaum noch vor, da das territoriale Verhalten abnimmt. Das bedeutet: Ihr Kater markiert weniger und kämpft seltener mit Artgenossen. Auch der unangenehme Geruch geschlechtsreifer Kater verschwindet.
Katzen hingegen sind während ihrer rolligen Phase oft unruhig, schreien und sind teils aggressiv. Die Kastration unterbindet dieses Verhalten, auch Scheinträchtigkeiten sind danach ausgeschlossen. Kastrierte Tiere streunen zudem weniger und in einem kleineren Aktionsradius, wodurch das Unfallrisiko sinkt.
Gibt es eine Kastrationspflicht?
Nein, es gibt bislang keine bundesweit einheitliche Verpflichtung zur Kastration von Katzen und Katern. Tierschutzvereine, Tierärztinnen und Tierärzte sowie der Deutsche Tierschutzbund empfehlen aber, Katzen und Kater zu kastrieren.
Immer mehr Städte und Gemeinden verpflichten Besitzer und Besitzerinnen von Freigängerkatzen, diese mit einem Chip oder einer Tätowierung zu kennzeichnen und zu kastrieren, da es in Deutschland immer mehr herrenlose Streuner gibt. Das führt zu großem Tierleid und zu einer unkontrollierten Ausbreitung von Katzenkrankheiten wie Katzenaids (FIV) oder Katzenleukose.
Wichtig: Auch wenn es in der eigenen Gemeinde eine Kastrationspflicht gibt, ist die Kastration einer Katze nicht kostenlos möglich.
Richtiges Alter der Katze: Ab wann ist kastrieren sinnvoll?
Der optimale Zeitpunkt für die Kastration hängt von mehreren Faktoren ab. Oft empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte die Kastration um die Zeit der Geschlechtsreife. Wann diese eintritt, hängt von Rasse und Geschlecht des Tieres ab. Ab einem Alter von etwa acht Wochen ist eine frühe Kastration tierärztlich möglich. In den meisten Fällen erfolgt der Eingriff jedoch im Alter von sechs bis acht Monaten.
Spätestens wenn Symptome der Geschlechtsreife erkennbar sind, sollten Sie zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen. Halten Sie Freigänger oder ein gemischtes Katzenpaar, können Sie die Operation auch etwas früher durchführen lassen. Es gibt kein Höchstalter für die Kastration, allerdings sind ältere und kranke Tiere anfälliger für Komplikationen.
Wann erreichen Katzen und Kater die Geschlechtsreife?
Müssen Katzen vor der Kastration einmal geworfen haben?
Wie hoch sind die Kosten einer Kastration?
Die Kosten für die Kastration von Katzen oder Katern liegen zwischen 30 und 170 Euro. Die Kastrationskosten sind in der Gebührenordnung für Tierärzte und Tierärztinnen (GOT) geregelt. Tierarztpraxen können dabei einen ein- bis dreifachen Satz abrechnen.
Die Kosten für eine Kastration bei Katzen sind höher als beim Katern, da die Operation aufwendiger ist. Neben dem chirurgischen Eingriff fallen beim Katzen und Kater-Kastrieren Kosten für Voruntersuchungen, Narkose, Nachbehandlungen sowie Verbandmaterial oder Medikamente an. Dadurch können die Gesamtkosten über 200 Euro betragen.
Dies sind die Kosten für die Kastration von Katzen und Katern laut GOT, die zuletzt im November 2022 angepasst wurde:
- Kastration Kater: 30,32 Euro (1-fach), 60,64 Euro (2-fach), 90,96 Euro (3-fach)
- Kastration Katze (Ovarektomie): 56,48 Euro (1-fach), 112,96 Euro (2-fach), 169,44 Euro (3-fach)
Bei der Allianz Katzenkrankenversicherung wählen Sie Tarife und Versicherungssumme passend zu Ihrem individuellen Bedarf.
Ist eine Kastration oder eine Sterilisation zum Beispiel wegen eines Tumors oder einer Entzündung unumgänglich, übernimmt die Katzen-OP-Versicherung die Kosten im Rahmen des gewählten Versicherungsschutzes.
DieTierarztkosten umfassen die letzte Untersuchung vor der Operation, den Eingriff inklusive Narkose und tierärztliche Nachuntersuchungen sowie Medikamente.
Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation?
Eine Kastration ist ein umfangreicherer Eingriff und hat größere Auswirkungen auf Katzen, die jedoch meist positiv sind. Durch den Eingriff in den Hormonhaushalt verschwinden hormonell bedingte Verhaltensweisen wie Rolligkeit und Markieren, was den Tieren ein entspannteres Leben ermöglicht. Auch hormonell bedingte Erkrankungen wie Tumore, Eierstockzysten oder Gebärmutterentzündungen können durch eine Kastration vermieden werden.
Eine Sterilisation ist im Vergleich zur Kastration ein weniger aufwendiger Eingriff, bei dem die Ei- oder Samenleiter lediglich durchtrennt oder abgeklemmt werden. Kater und Katzen sterilisiert man im Alter um die Geschlechtsreife. Die geschlechtstypischen Triebe bleiben dabei erhalten. Zwar verhindert die Sterilisation die Fähigkeit zur Fortpflanzung, sie hat jedoch keinen Einfluss auf Sexualhormone. Das bedeutet, dass der Sexualtrieb bestehen bleibt, Katzen weiterhin rollig oder scheinträchtig werden können und Kater weiterhin ihr Revier markieren und Kämpfe austragen. Auch bleiben die Risiken für hormonbedingte Erkrankungen bestehen, weshalb einige Tierärztinnen und Tierärzte die Sterilisation ablehnen.
Wie läuft die Kastration bei Katern und Katzen ab?
Was ist vor der Kastration zu beachten?
Kastration Katze: Ablauf
Bei der Kastration weiblicher Katzen findet ein invasiver Eingriff statt. Das bedeutet, dass die Tierärztin oder der Tierarzt die Bauchdecke mit einem bis zu zwei Zentimeter langen Schnitt unterhalb des Bauchnabels öffnet. Anschließend entfernt der Arzt oder die Ärztin die Eierstöcke und schließt die Bauchdecke mit einer Naht. Je nach Art der Naht werden frühestens zehn, meist jedoch etwa 14 Tage nach der Kastration die Fäden gezogen. Bei intrakutanen Nähten ist das nicht nötig.
Bei Katern setzen Tierarzt oder Tierärztin lediglich einen kleinen Schnitt am Hodensack und entfernen dann die Hoden. Dieser Schnitt ist in der Regel so klein, dass er keine Naht benötigt und von alleine verheilt.
Katzen bekommen nach der OP manchmal eine Halskrause oder einen Body, damit sie nicht an die Wunde gelangen und diese wund lecken können, was die Heilung verzögern oder zu Infektionen führen kann.
Nach der Kastration
Nehmen Sie sich am Tag der Operation Zeit für Ihre Katze oder Ihren Kater. Durch die Narkose steht das Tier möglicherweise neben sich und reagiert empfindlich. Verhindern Sie Wundlecken und halten Sie die Wunde sauber.
Sind Katze oder Kater normalerweise Freigänger, sollten sie in den ersten Tagen das Haus nicht verlassen. Erst wenn die Fäden gezogen wurden oder die Halskrause abgenommen werden kann, sollten sie wieder Freigang bekommen.


