Saisonkennzeichen Motorrad: Auf den Punkt gebracht
- Ein Motorrad mit saisonalem Kennzeichen dürfen Sie nur für einen bestimmten Zeitraum im öffentlichen Straßenverkehr bewegen: Der kleinste Zeitraum sind zwei, der größte elf Monate.
- Ein Saisonkennzeichen lohnt sich für Motorradfahrer, die ihre Maschine nur in ausgewählten Monaten, zum Beispiel in den warmen Sommermonaten, fahren.
- Versicherung und Kfz-Steuer zahlen Sie nur für den festgelegten Saisonzeitraum, in dem Sie Ihr Kraftrad wirklich nutzen.
- Außerhalb der Saison sind Ausfahrten mit dem Motorrad nicht erlaubt. Das Zweirad muss während dieser Zeit sicher auf einem Privatgelände abgestellt sein. Ist diese Voraussetzung erfüllt, ist das Fahrzeug automatisch mit einem Basisschutz, der sogenannten Ruheversicherung, abgesichert.
Wann ist ein Saisonkennzeichen fürs Motorrad sinnvoll?

Motorräder stehen in den kalten Wintermonaten meist in der Garage. Möchten Sie in der Zeit, in der Sie Ihr Kraftrad nicht nutzen, keine Kfz-Steuer und Versicherungsbeiträge zahlen, müssen Sie es nach Saisonende bei der Kfz-Zulassungsbehörde abmelden und zu Saisonbeginn wieder anmelden.
Mit einem saisonalen Kennzeichen entfällt die kostenpflichtige An- und Abmeldung des Fahrzeugs zu Saisonstart und -ende: Sie müssen Ihre Maschine nur einmal bei der Zulassungsstelle anmelden. Danach verlängert sich das Saisonkennzeichen jedes Jahr automatisch am ersten Tag des festgelegten Saisonzeitraums.
Sinnvoll ist das Saisonkennzeichen fürs Motorrad darüber hinaus, weil Motorradhalter damit weniger Kfz-Steuern und geringere Kfz-Versicherungsbeiträge zahlen: Die Gebühren sind nur für die Monate fällig, in denen das Motorrad zugelassen ist.

Wie lange ist ein Saisonkennzeichen gültig?
Jeder Fahrzeughalter kann den Gültigkeitszeitraum seines saisonalen Kennzeichens nach eigenen Wünschen festlegen. Lediglich ein paar Vorgaben hat er dabei zu beachten: Der Anmeldezeitraum muss mindestens zwei bis maximal elf Monate betragen. Kürzere oder längere Anmeldezeiträume sind ebenso wenig möglich wie Unterbrechungen während der Saison. Sie können ein Saisonkennzeichen also nicht für März bis Mai und dann noch einmal für August bis Oktober verwenden.
In welchem Zeitraum Sie das Saisonkennzeichen nutzen können
Sie dürfen ein Motorrad mit saisonalem Kennzeichen vom ersten bis einschließlich letzten Tag der angegebenen Monate nutzen. Mit einem Saisonkennzeichen zum Beispiel, das von April bis Oktober gültig ist, dürfen Sie also vom 1.4. bis einschließlich 31.10. auf die Straße.
Gibt es bei Saisonkennzeichen eine zeitliche Toleranz?
Nein, das Kennzeichen ist nur vom ersten bis einschließlich letzten Tag der angegebenen Saisonmonate gültig. Davor bzw. danach besteht für das Motorrad kein Versicherungsschutz und der Fahrer macht sich strafbar, wenn er damit dennoch im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs ist.
Kann ich den Zulassungszeitraum für saisonale Kennzeichen ändern?
Möchten Sie den Saisonzeitraum für Ihre Maschine von Mai bis November beispielsweise auf März bis Oktober verlegen, müssen Sie ein neues Kennzeichen beantragen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob Sie den Zulassungszeitraum während der laufenden Saison oder erst für das nächste Jahr anpassen wollen. In beiden Fällen müssen Sie bei der Zulassungsstelle ein neues Kennzeichen beantragen.
Wenn der Zeitraum für das Saisonkennzeichen endet
Am ersten Tag nach dem Saisonende beginnt die Ruhezeit für Ihr Motorrad. Bis zum Beginn der nächsten Saison dürfen Sie mit der Maschine dann nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Eine Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungsbehörde oder die Rückgabe des saisonalen Kennzeichens ist nicht nötig.
Übrigens: Auch Leichtkraftrad-Kennzeichen mit Saison-Zulassung sind verfügbar. Das Nummernschild fürs Leichtkraftrad gilt ebenso zwischen zwei und elf Monate pro Jahr. In diesem Zeitraum sind Sie und Ihr Zweirad durch Ihre Leichtkraftrad Versicherung abgesichert.

Das bedeuten die Zahlen und Buchstaben

Ein saisonal gültiges Nummernschild ist wie ein ganzjähriges Motorradkennzeichen aufgebaut. Die einzige optische Besonderheit ist, dass der Gültigkeitszeitraum mittig am rechten Rand des Nummernschildes aufgedruckt ist. Zudem sind auf dem Kennzeichen das Kürzel des Zulassungsbezirk, die TÜV-Plakette sowie die bei einem Wunschkennzeichen frei wählbare Buchstaben- und Zahlenkombination zu sehen.
Welche Größe hat das Kennzeichen?
Das Saisonkennzeichen hat dieselben Abmessungen wie ein normales Motorradkennzeichen. Gemäß der Fahrzeugzulassungsordnung dürfen seit 2011 Nummernschilder mit folgenden Größen an Krafträdern angebracht werden: 18 x 20 cm, 20 x 20 cm und 22 x 20 cm.
Diese Unterlagen benötigen Sie, um ein saisonales Kennzeichen zu beantragen
Um Ihr Motorrad mit einem Saisonkennzeichen anzumelden, müssen Sie bei Ihrer Zulassungsstelle eine Reihe von Angaben machen und bestimmte Dokumente vorlegen:
Kann ich das saisonale Kennzeichen bereits vor dem gewünschten Zeitraum beantragen?
Damit Ihr Motorrad zu Saisonbeginn sofort fahrbereit ist, können Sie das Kennzeichen bei der Erstzulassung schon vor dem Gültigkeitszeitraum beantragen. Ist Ihr Zweirad bereits mit einem saisonalen Kennzeichen zugelassen, müssen Sie es vor dem Start der neuen Saison nicht noch einmal auf der Kfz-Zulassungsstelle anmelden – das geschieht automatisch am ersten Tag des Monats, der als Saisonanfang festgelegt wurde.
Das kostet ein Saisonkennzeichen für Motorräder
Da jeder Zulassungsbezirk einen eigenen Gebührenkatalog hat, können die Kosten für ein Saisonkennzeichen je nach Region unterschiedlich ausfallen. Durchschnittlich liegen sie bei 27 Euro. Hinzu kommen etwa zehn bis 15 Euro für den Kennzeichendruck sowie 10,20 Euro, falls Sie ein Wunschkennzeichen beantragen. Insgesamt sollten Biker für ein saisonales Motorradkennzeichen mit Kosten zwischen 35 und 55 Euro rechnen.
So ist Ihr Motorrad mit einem Saisonkennzeichen abgesichert

Anders als bei einem ganzjährigen Nummernschild besteht für Motorräder mit saisonalem Kennzeichen nur in den Zulassungsmonaten voller Versicherungsschutz. Während der Ruhesaison sind die Leistungen der Kfz-Versicherung eingeschränkt. Das gilt auch für Oldtimer-Motorräder mit Saison-Zulassung, die mit einer Motorrad-Oldtimer-Versicherung geschützt sind.
Diesen Schutz bietet eine Ruheversicherung
In der Regel umfasst die Ruheversicherung den Schutz Ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung – mit Einschränkungen. Denn bis auf wenige Ausnahmen ist es beispielsweise nicht erlaubt, das Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu bewegen oder auf öffentlichen Flächen abzustellen. Halten Sie sich nicht daran, übernimmt Ihr Versicherer im Schadensfall keine Kosten. Wie Sie Ihr Kraftrad in der Ruhezeit abzustellen haben und bewegen dürfen, gibt Ihre Kfz-Versicherung vor.
Haben Sie zum Zeitpunkt der Stilllegung eine Kaskoversicherung, ist Ihr Motorrad in der Ruhesaison mit Motorrad-Teilkasko abgesichert. Dann kommt Ihr Versicherer auch während der Zeit, in der Sie Ihr Fahrzeug nicht bewegen, für Schäden durch Hagel, Blitzschlag oder Marderbiss (durch die inkludierte Marderschaden-Versicherung) auf. Eine Ruheversicherung mit Vollkaskoschutz ist nicht möglich.
Der richtige Stellplatz für Ihr Motorrad während der Ruhesaison
Damit Ruheversicherungsschutz besteht, dürfen Sie Ihr Kraftrad in der Ruhezeit nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegen oder an öffentlich zugänglichen Plätzen parken. Das Motorrad muss sicher auf umfriedetem Privatgelände (z. B. in privater Garage, auf einem umzäunten Gelände) abgestellt sein. Öffentliche Tiefgaragen, Parkplätze, Gehwege oder Straßen sind als Ruhestellplätze nicht erlaubt.
Mit diesen Strafen müssen Sie rechnen, wenn Sie während der Ruhesaison Motorrad fahren
Erwischt die Polizei oder das Ordnungsamt Sie bei Verstößen gegen die Auflagen in der Ruhesaison, drohen strafrechtliche Konsequenzen. Bereits das öffentliche Parken des Motorrads in der Ruhezeit kann eine Geldstrafe oder sogar einen Punkt in Flensburg zur Folge haben. Fahren Sie mit dem Motorrad außerhalb des Saisonzeitraums im öffentlichen Straßenverkehr, riskieren Sie ein Bußgeld und drei Punkte in Flensburg. Kommt es dabei zu einem Autounfall, besteht kein Versicherungsschutz und Sie müssen mit einer Haftstrafe rechnen.
Diese Sonderfahrten sind außerhalb der Saison erlaubt
Folgende Ausfahrten mit dem Motorrad sind während der Ruhezeit versichert:
Bei diesen Sonderfahrten beschränkt der Versicherungsschutz sich allerdings auf Ihren eigenen oder die angrenzenden Zulassungsbezirke. Liegen Werkstatt oder TÜV-Prüfstelle außerhalb dieses Geltungsbereichs, sind Sie als Motorradfahrer bei einem Unfall nicht versichert.
So sparen Sie mit einem Motorrad-Saisonkennzeichen bei Ihrer Versicherung Geld

Ist ein Motorrad sechs Monate oder länger pro Jahr angemeldet, belohnt die Kfz-Versicherung unfallfreies Fahren im Folgejahr mit einer besseren Einstufung in der Schadensfreiheitsklasse. Diese hat einen erheblichen Einfluss auf die Berechnung der Beiträge zur Kfz-Haftpflicht und Vollkasko.
Denn ist ein Fahrer seit mehreren Jahren unfallfrei unterwegs, hat er ein geringeres Schadensrisiko als beispielsweise ein Fahranfänger. Die Versicherung kommt dem Versicherten dann entgegen und reduziert für jedes schadenfreie Jahr seinen individuellen Beitragssatz.

Was möchten Sie gerne wissen?
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Kann ich mit dem Saisonkennzeichen Steuern sparen?
Ja, denn Sie müssen nur in den Zulassungsmonaten Kfz-Steuern zahlen. Sind Sie beispielsweise von März bis September mit Ihrem Motorrad unterwegs, fallen nur für sieben Monate Steuerabgaben an. -
Darf ich mit dem saisonalen Kennzeichen im Ausland fahren?
Ja. Ein Saisonkennzeichen ist während der Zulassungszeit ein vollwertiges Nummernschild, das auch bei Fahrten außerhalb Deutschlands gültig ist und umfassenden Versicherungsschutz bietet. -
Ich möchte mein Motorrad auf ein Saisonkennzeichen umstellen. Kann ich die Kennzeichenkombination meines bisherigen Nummernschildes behalten?
Im Normalfall ist das kein Problem. Denn ein saisonales Kennzeichen unterscheidet sich lediglich durch die Angabe der Zulassungsmonate von einem regulären Motorradkennzeichen. Sagen Sie dem zuständigen Sachbearbeiter bei der Ummeldung einfach, dass Sie Ihre bisherige Ziffern- und Buchstabenkombination gerne behalten möchten. -
Was passiert, wenn bei einem Motorrad mit Saisonkennzeichen außerhalb des Betriebszeitraums der TÜV fällig wird?
Läuft die Hauptuntersuchung Ihres Kraftrads während der Ruhezeit aus, können Sie den TÜV im ersten Monat nach Saisonbeginn nachholen. Als Sonderfahrt ist es aber auch außerhalb der Saison gestattet, das Motorrad zur TÜV-Prüfstelle zu fahren. -
Welche Nachteile hat ein Saisonkennzeichen?
Fahrzeuge mit saisonalem Kennzeichen dürfen nur in den angegebenen Monaten am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Sie können Ihr Motorrad also nicht das ganze Jahr lang nach Belieben nutzen. Spontane Spritztouren sind in der Ruhesaison tabu.


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