TÜV Motorrad: Auf den Punkt gebracht
- Die Hauptuntersuchung, kurz HU oder TÜV, ist für Motorräder alle zwei Jahre vorgeschrieben. Wann der nächste HU-Termin ansteht, ist in den Fahrzeugpapieren und auf der TÜV-Plakette am Motorradkennzeichen vermerkt.
- Die HU-Motorrad kostet zwischen 65 und 75 Euro. Die Kosten variieren je nach Bundesland und Prüfstelle.
- Ist der Motorrad-TÜV abgelaufen, riskieren Sie bei einer Verkehrskontrolle 15 bis 65 Euro Bußgeld und ggf. einen Punkt in Flensburg. Je länger Sie die HU überziehen, desto höher fällt die Strafe aus.
- Nehmen Sie Umbauten oder Tuning an Ihrem Motorrad vor, benötigen Sie unter Umständen eine Einzelabnahme. TÜV und andere amtlich anerkannte Prüfstellen stellen hierfür ein spezielles Gutachten aus.
Was tun, wenn Motorrad TÜV nicht besteht?

Beanstandet die Prüfstelle bei der Hauptuntersuchung technische Mängel an Ihrem Motorrad, erhalten Sie keine neue Plakette. Sie sind verpflichtet, die Schäden an der Maschine innerhalb eines Monats zu beheben. Während dieses Zeitraums besteht kein grundsätzliches Fahrverbot. Das heißt: Auch wenn der Motorrad-TÜV abgelaufen ist, dürfen Sie Ihr Bike weiterhin im Straßenverkehr bewegen.
Spätestens einen Monat nach der nicht bestandenen HU führen Sie die reparierte Maschine erneut bei der Prüfstelle vor. Zur Nachuntersuchung bringen Sie den Prüfbericht der ersten Motorrad-Hauptuntersuchung mit.
TÜV Motorrad: Kosten für Nachuntersuchung sind günstiger als Erstabnahme
Die Nachuntersuchung Ihres Bikes kostet weniger als eine reguläre Hauptuntersuchung: Motorrad-Besitzer:innen zahlen für den "Zweit-Check" je nach Anbieter etwa bis zu 30 Euro. Der TÜV Süd beispielsweise veranschlagt für die Nachuntersuchung einzelner Fahrzeuge maximal zwei Drittel der regulären TÜV-Gebühren.
Motorrad, Quad und Co. müssen die Zweitprüfung allerdings innerhalb eines Monats nach nicht bestandener HU absolvieren. Überziehen Sie die Frist, ist erneut eine vollumfängliche Hauptuntersuchung fürs Motorrad (Kosten inklusive AUK: bis zu 75 Euro) fällig. Zusätzlich zahlen Sie rund 40 Euro Verwarngeld.

Einzelabnahme TÜV: Wann ist sie beim Motorrad erforderlich?
Rüsten Sie Ihr Bike mit Tuning- oder Anbauteilen nach, für die keine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder vergleichbare Prüfzeugnisse vorliegen, muss das umgebaute Motorrad zur Einzelabnahme. TÜV, DEKRA und andere amtlich anerkannte Prüforganisationen kontrollieren, ob Ihr Custom Bike alle technischen Voraussetzungen für die Teilnahme am Straßenverkehr erfüllt. Das Prüfergebnis hält der Sachverständige in einem Gutachten fest.
Ein positives Gutachten ist Voraussetzung dafür, dass Ihnen das Straßenverkehrsamt (STVA) eine Einzelbetriebserlaubnis für das getunte oder umgebaute Motorrad erteilt. Dieses Dokument ist unverzichtbar, um die Maschine zuzulassen – genauso wie zum Beispiel die eVB-Nummer.
Einzelabnahme TÜV: Kosten variieren nach Begutachtungsaufwand
Welche Einzelabnahme-TÜV-Kosten auf Motorradbesitzer:innen zukommen, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Grundsätzlich gilt: je aufwendiger die technische Prüfung, desto teurer das Gutachten. Die Vollabnahme einer Motorrad-Einzelanfertigung zum Beispiel ist umfassender (und daher kostenintensiver) als der Check einzelner Tuningmaßnahmen, etwa wenn Sie Lenkergriffe oder Auspuffanlage der Maschine nachrüsten.
Neben Einzelabnahme-TÜV-Kosten fallen zusätzliche Gebühren für die Eintragung der baulichen Veränderungen in den Fahrzeugpapieren (Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II bzw. Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief) an. Je nach Aufwand zahlen Sie bei der Kfz-Zulassungsbehörde hierfür bis zu 40 Euro.
Was möchten Sie zu TÜV Motorrad wissen?
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Wie lange dauert die Hauptuntersuchung bei Motorrädern?
Die Hauptuntersuchung des Motorrads dauert je nach Zustand der Maschine rund 30 Minuten. Je besser Ihr Bike in Schuss ist, desto schneller ist die TÜV-Prüfung abgeschlossen. -
Welche Unterlagen muss ich beim Motorrad-TÜV dabeihaben?
Folgende Fahrzeugdokumente bringen Sie zur Prüfstelle mit:
Ein Personalausweis oder Reisepass mit amtlicher Meldebescheinigung ist für Haupt- und Abgasuntersuchung Motorrad nicht erforderlich.
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Kommt mein Motorrad mit abgefahrenen Reifen durch den TÜV?
Nein. Sind die Reifen so abgefahren, dass sie nicht mehr die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe aufweisen, kommt das Kraftrad nicht durch den TÜV. Damit Ihr Bike eine neue TÜV-Plakette erhält, ziehen Sie neue Reifen auf und bringen es innerhalb eines Monats zur Nachuntersuchung.
Tipp: Besonders bei Allwetterreifen ist es ratsam, regelmäßig die Profiltiefe zu kontrollieren
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Ist eine Abgasuntersuchung beim Motorrad Pflicht?
Ja, die Abgasuntersuchung Motorrad, kurz AU Motorrad oder AUK, ist seit 2006 verpflichtender Bestandteil der Hauptuntersuchung. Das heißt: Alle zwei Jahre wird bei der HU Motorrad auch das Abgasverhalten Ihrer Maschine auf den Prüfstand gestellt. Erfüllt Ihr Kraftrad folgende Merkmale, bringen Sie es regelmäßig zur Abgasuntersuchung: Motorrad-Hubraum von mehr als 50 ccm, Höchstgeschwindigkeit über 45 km/h, Erstzulassung nach 1. Januar 1989. -
Vollabnahme Motorrad – wann erforderlich?
Ein Vollgutachten nach § 21 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) ist für Krafträder nur in Ausnahmefällen erforderlich. Wer beispielsweise ein Motorrad aus dem Nicht-EU-Ausland importiert und in Deutschland zulassen möchte, benötigt eine Vollabnahme. Motorrad-Fabrikate, die keine deutsche ABE oder EG-Typgenehmigung besitzen, fallen darunter.
Erforderlich ist eine Vollabnahme auch, wenn Sie Ihre Maschine nach Stilllegung von mehr als sieben Jahren wieder zulassen möchten. Voraussetzung für die erneute Anmeldung ist, dass Sachverständige von TÜV, DEKRA und Co. Ihnen per Vollgutachten bescheinigt, dass technischer Zustand und Verkehrssicherheit den Vorschriften entsprechen.
Tipp: Wenn Sie ein Motorrad privat kaufen, achten Sie darauf, dass solche Angaben in Ihrem Motorrad Kaufvertrag mitaufgenommen sind.
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Erlaubt der TÜV, das Motorradheck zu kürzen?
Umbauten am Rahmenheck Ihrer Maschine sind mit vorheriger Absprache und nachträglicher Begutachtung nach § 21 StVZO (Vollabnahme Motorrad) in der Regel erlaubt. Besprechen Sie vor der Heckkürzung mit dem zuständigen TÜV-Prüfer:innen, ob die geplanten Umbaumaßnahmen zulässig sind.


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