Private Krankenversicherung und Arbeitgeberzuschuss
- Arbeitgeberpflicht: Grundsätzlich beteiligt sich der Arbeitgeber in Form eines Zuschusses an den Kosten Ihrer Privaten Krankenversicherung (PKV) und Pflegepflichtversicherung (PPV).
- Höhe und Berechnung: Der Arbeitgeberzuschuss PKVbeträgt in der Regel die Hälfte des Beitrags, der für die PKV gezahlt wird. Die Höhe des Arbeitgeberzuschusses wird jedoch durch die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze begrenzt.
- Familienzuschuss: Auch Ihre Ehepartner und Kinder können vom Beitragszuschuss profitieren. Voraussetzung ist ein Anspruch auf Familienversicherung – sofern Ihre Familie in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert wäre.
- Ausnahmen und Sonderregelungen gelten für Zusatzversicherungen und Beitragsrückerstattungen oder besondere Lebenssituationen, wie Elternzeit, Rente oder Arbeitslosigkeit.
Wie wird der Arbeitgeberzuschuss zur Privaten Krankenversicherung berechnet?
Wie hoch ist der Arbeitgeberzuschuss zur Privaten Krankenversicherung?
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Arbeitgeberzuschuss zur PKV 2023
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Beitragsbemessungsgrenze | 4.987,50 € |
Höchstzuschuss (Hälfte des zuschussfähigen fiktiven GKV-(Pflicht-)Beitrags) | 2023 beträgt der höchstmögliche Arbeitgeberzuschuss zur PKV 403,99 € (4.987,50 € x 0,162 x 0,5). |
Durchschnittlicher Krankenkassen Zusatzbeitrag
Beitragssätze ab Juli 2023 für Sozialversicherungen, prozentual vom Bruttogehalt
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Versicherung
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Prozent vom Bruttolohn
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gesetzliche Krankenversicherung | 14,6 % |
+ 1,6 % Zusatzbeitrag | |
Pflegepflichtversicherung | 3,40 % (allgemeiner Beitragssatz*) |
+ 0,6 % für Kinderlose | |
Arbeitslosenversicherung | 2,60 % |
Rentenversicherung | 18,60 % |
Rechenbeispiel Arbeitgeberzuschuss in der PKV
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Rechenbeispiel Arbeitgeberzuschuss in der PKV
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Bruttoarbeitsentgelt | 5.800 € |
anrechenbares Bruttogehalt nach Beitragsbemessungsgrenze 2023 | 4.987,50 € |
Krankenkassenbeitrag (GKV + Zusatzbeitrag) | 16,2 % (14,6 % + 1,6 %) |
höchstmöglicher Arbeitgeberzuschuss (Hälfte des zuschussfähigen fiktiven GKV-(Pflicht-)Beitrags) |
403,99 € (4.987,50 € x 0,162 x 0,5) |
Bruttogehalt, für das kein Arbeitgeberzuschuss ausgezahlt werden kann | 812,50 € |
Was ist der maximale Arbeitgeberzuschuss zur PKV?
Zum Vergleich: Rechenbeispiele Arbeitgeberanteil in der GKV
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Single, kinderlos
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Mutter, 1 Kind
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Bruttogehalt | 3.000 € | 2.100 € |
Zuschuss Krankenkassenbeitrag (GKV 14,6% + Zusatzbeitrag 1,6%) / 2 |
8,1 % | 8,1 % |
Zuschuss Pflegeversicherung 3,4 % / 2 |
1,70 % | 1,70 % |
Kinderlosenzuschlag 0,6 % |
Kein Zuschuss | – |
Arbeitgeberanteil insgesamt |
9,8 % |
9,8 % |
Arbeitgeberanteil | 294 € | 205,80 € |
PKV Arbeitgeberzuschuss – das sollten Sie wissen
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Welche Voraussetzungen für einen Beitragszuschuss zur Krankenversicherung sollte meine PKV erfüllen?
In der Praxis müssen sich Versicherte wenig Gedanken um Ihren PKV Arbeitgeberzuschuss machen. Alle in Deutschland angebotenen Tarife der privaten Krankenkostenvollversicherung erfüllen die wesentlichen Voraussetzungen:
- Leistungsumfang: Ihre Versicherung muss Leistungen umfassen, die der Art nach denen des SGB V entsprechen. Dazu zählen Leistungen für ambulante, stationäre und zahnärztliche Behandlung sowie Krankentagegeld. Eine PKV-Absicherung muss nicht alle Leistungen der GKV abdecken.
- Kündigungsrecht: Der PKV Arbeitgeberzuschuss wird ausschließlich für Verträge gewährt, in denen der Versicherer auf ein ordentliches Kündigungsrecht verzichtet.
- Alterungsrückstellung: Für Sie und jeden weiteren im Vertrag genannten Erwachsenen ist eine Alterungsrückstellung (meist Altersrückstellung genannt) zu bilden.
- Beitragsberechnung: Der Anspruch auf den Arbeitgeberzuschuss zum PKV-Beitrag besteht, wenn die Beitragsberechnung den üblichen, versicherungsmathematischen Grundsätzen entspricht.
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Wie erfolgt der Nachweis des Beitragszuschusses?
Um den Zuschuss geltend zu machen, müssen PKV-Versicherte Ihrem Arbeitgeber oder Ihrer Arbeitgeberin lediglich den Nachweis vorlegen, bei welcher Versicherung Sie Ihre Krankenversicherungspflicht erfüllen. Die Bescheinigung für den Nachweis erhalten Sie von Ihrer PKV. Der Zuschuss gilt für Tarife der privaten Krankenkosten-Vollversicherung und der privaten Pflegeversicherung.
Wichtiger Hinweis: Ihr:e Arbeitgeber:in hat das Recht, Sie nach Ihrer tatsächlichen Beitragshöhe (zur privaten Krankenversicherung) zu fragen. So wird verhindert, dass Sie den vollen Arbeitgeberzuschuss kassieren und nebenbei Ihren zu zahlenden Beitrag reduzieren. Beispielsweise durch Regelungen wie eine Selbstbeteiligung.
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Welche Regelungen gelten für private Zusatzversicherungen?
Für private Zusatzversicherungen ist ein Zuschuss nach § 257 SGB V anders geregelt: Eine zusätzliche Krankenversicherung schließen Sie aufgrund eines privaten Schutzbedürfnisses ohne gesetzliche Verpflichtung ab. Deshalb werden auch keine steuerfreien Zuschüsse gewährt. Und Arbeitgeber:innen sind nicht zu einem Zuschuss verpflichtet. -
Ist der PKV Arbeitgeberzuschuss steuerlich absetzbar?
Grundsätzlich sind Ausgaben für Ihre Krankenvoll- und Pflegepflichtversicherung steuerlich absetzbar. Darunter fällt auch ein steuerfreier Arbeitgeberzuschuss in der PKV.
Haben Sie jedoch einen Tarif mit Selbstbeteiligung gewählt, dann beteiligt sich Ihr:e Arbeitgeber:in meistens nicht. Sollte er sich doch daran beteiligen, ist dies als geldwerter Vorteil zu versteuern.
Ausnahmen und Sonderregelungen des Arbeitgeberzuschusses zur PKV
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Was gilt für Beitragszuschüsse zur Pflegepflichtversicherung?
Eine ähnliche Berechnung ist für die Bezuschussung der Privaten Pflegepflichtversicherung möglich. Sie beträgt laut Gesetzgebung maximal 76,06 Euro pro Monat (Stand: 2023) und verteilt sich in jedem Fall paritätisch. Das heißt: Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmende teilen sich den Höchstbeitrag bis zur genannten Obergrenze zu gleichen Anteilen auf. Jedoch gibt es dafür einige Ausnahmen, z.B. in Sachsen.
Zusätzlich kann eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll sein für Angestellte und alle sonstigen Versicherten, die Versorgungslücke für den Pflegefall schließen möchten.
Ausnahme Sachsen: Die Hälfte von 2,05 % (3,05 % ./. 1 %) aus dem Bruttoarbeitsentgelt, max. aus der Beitragsbemessungsgrenze des laufenden Kalenderjahres (also 2023 max. 51,12 Euro). Besonderheit: Der von kinderlosen Arbeitnehmern ab dem 23. Geburtstag in der SPV selbst zu tragende zusätzliche Beitragssatz (0,35 %) wirkt sich auf den Zuschuss des Arbeitgebers zum PPV-Beitrag nicht aus.
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Gibt es Zuschüsse für Freiberufler und Selbstständige?
Angestellte oder Arbeitnehmer:innen, deren Einkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, erfüllen die Voraussetzungen für einen Beitragszuschuss. Als Freiberufliche oder Selbstständige haben Sie das Wahlrecht für eine Private Krankenversicherung unabhängig vom Einkommen. Jedoch fehlt hier der oder die feste Arbeitgeber:in. Ein Arbeitgeberzuschuss der beschriebenen Form entfällt deshalb und Sie müssen Ihre kompletten Beitragszahlungen alleine leisten.
In einzelnen Branchen wird dies durch eine Sozialversicherungspflicht trotz selbstständiger Tätigkeit ausgeglichen, beispielsweise für Künstler:innen und Publizisten durch die Künstlersozialkasse (KSK). Diese nimmt die Rolle des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin im Sinne der Gesetzgeberseite ein, sodass die Regelungen für Zuschüsse in diesem Fall gelten.
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Welche Regelungen gelten für private Zusatzversicherungen?
Für private Zusatzversicherungen ist ein Zuschuss nach § 257 SGB V anders geregelt: Eine zusätzliche Krankenversicherung schließen Sie aufgrund eines privaten Schutzbedürfnisses ohne gesetzliche Verpflichtung ab. Deshalb werden auch keine steuerfreien Zuschüsse gewährt. Und Arbeitgeber:innen sind nicht zu einem Zuschuss verpflichtet. -
Welchen Einfluss hat die Rückerstattung von Beiträgen?
Die paritätische Aufteilung zu gleichen Teilen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gilt ausschließlich für den regelmäßig zu zahlenden Monatsbeitrag für Krankenvoll- und Pflegepflichtversicherung. Sonderregelungen zum Beitragszuschuss gibt es für eine Selbstbeteiligung oder Beitragsrückerstattungen.
Manche Versicherungen in Deutschland belohnen Kund:innen durch die anteilige Rückzahlung von Beiträgen, wenn innerhalb eines Jahres keine Leistungen beansprucht wurden. Solche Rückerstattungen nehmen keinen Einfluss auf die Zuschüsse oder Leistungen, die Ihnen von Arbeitgeberseite zustehen. Ähnliches gilt für Regelungen zur Selbstbeteiligung. Falls Sie sich also beispielsweise für eine Selbstbeteiligung entscheiden und hierdurch Ihren Monatsbeitrag reduzieren, bleibt das im Arbeitgeberzuschuss unberücksichtigt.



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