Kurz erklärt: Private Krankenversicherung und Arbeitslosigkeit
- Auch wenn Sie in der privaten Krankenversicherung (PKV) waren: Ab einem Bezug von Arbeitslosengeld (ALG) müssen Sie in der Regel in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln.
- Eine Befreiung von der Versicherungspflicht ist auf Antrag möglich, wenn Sie während der letzten fünf Jahre privat krankenversichert waren.
- Sie möchten zum Ende der Arbeitslosigkeit in die Private zurückkehren? Dann könnte die Anwartschaftsversicherung helfen. Mit ihr schaffen Sie den erneuten Einstieg in die PKV, zu gewohnten Konditionen.
- Beim Verbleib in der PKV bei Arbeitslosigkeit übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die tatsächlich an das private Krankenversicherungsunternehmen zu zahlenden Beiträge, höchstens aber die Beiträge, die ohne Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung von ihr zu tragen wären.
Private Krankenversicherung und arbeitslos: Was müssen Sie jetzt tun?
Kann ich die private Krankenversicherung bei Arbeitslosigkeit kündigen?
Mit privater Krankenversicherung arbeitslos: Muss ich kündigen oder kann ich den Vertrag pausieren?
Eine weitere, oft gestellt Frage ist: Muss ich die private Krankenversicherung bei Arbeitslosigkeit kündigen? Nicht unbedingt. Besonders wenn Ihre Arbeitslosigkeit von absehbar kurzer Dauer ist, können Sie eine Anwartschaftsversicherung abschließen. Zwar erfüllen Sie für einige Wochen oder Monate nicht die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in der PKV. Wenn aber abschätzbar ist, dass Sie zum Privatversicherer zurückkehren, sichern Sie so Ihren Verbleib in der PKV.
Unter Umständen können Sie sich von der Versicherungspflicht befreien lassen und Ihre Privatversicherung in einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit, vielleicht aber auch ohne Einkommen, fortsetzen. Andernfalls gewährleistet Ihnen eine Anwartschaft, dass Sie zum späteren Zeitpunkt zu ähnlichen Konditionen wieder einsteigen können. Eine erneute Gesundheitsprüfung bzw. Risikoprüfung (siehe Ratgeber Vorerkrankungen) ist nicht nötig. Unter Umständen spielt alleine Ihr höheres Alter in die neue Tarifierung hinein.
Was passiert, wenn ich kein Arbeitslosengeld mehr erhalte?
Was passiert, wenn ich kein Arbeitslosengeld mehr erhalte?
Wer zahlt bei Arbeitslosigkeit die PKV meiner Kinder oder meines Ehepartners bzw. meiner Ehepartnerin?
Welche staatlichen Zuschüsse und Unterstützungen gibt es für privat Versicherte?
In welcher Höhe werden bei Bezug von ALG Beiträge zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung übernommen?
Gibt es auch für Empfänger:innen von Bürgergeld Unterstützung?
Was ist steuerlich zu beachten?
Grundsätzlich gelten Ihre Zahlungen an den Privatversicherer als Vorsorgeaufwendungen. Diese können Sie steuerlich geltend machen.
Die steuerlich relevanten Beiträge zu Ihrer privaten Kranken- und Pflegepflichtversicherung werden von dem Versicherungsunternehmen elektronisch an die Finanzbehörden gemeldet. In der Regel werden auch Zuschüsse, die Sie ggf. erhalten, ebenfalls elektronisch durch die entsprechende Zahlstelle gemeldet. Eine Angabe in der Einkommensteuererklärung ist grundsätzlich möglich, aber aufgrund der Meldungen nicht zwingend erforderlich.