Selbstbehalt: Für wen lohnt er sich?
Die Idee hinter der Selbstbeteiligung bei der privaten Krankenversicherung kann man mit der einer Autoversicherung vergleichen: Wer einen Teil des Kostenrisikos selbst trägt, spart bei den Beiträgen. Je höher der vereinbarte Selbstbehalt, desto geringer fallen die Beiträge aus. Dennoch lohnt sich eine hohe Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung nicht für alle in gleicher Weise. Bei Angestellten beispielsweise übernimmt der Arbeitgeber bis zu 50 Prozent der Beiträge - nicht aber der Selbstbeteiligung. Arbeitnehmer würden mit einem hohen Selbstbehalt auf einen Teil des Arbeitgeberzuschusses verzichten. Privat krankenversicherte Selbstständige oder Freiberufler profitieren dagegen von einer hohen Selbstbeteiligung mit deutlicher Beitragsersparnis.
Bei der Wahl des Selbstbehalts ist auch die Gesundheit ein wichtiger Faktor: Wer sich fit fühlt und davon ausgeht, dass sich daran auch künftig wenig ändert, der fährt mit einer hohen Selbstbeteiligung besser. Eine niedrigere Selbstbeteiligung ist zu empfehlen, wenn man öfter mal ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen muss.
Was kostet eine Private Krankenversicherung für Selbstständige?
Die Kosten der PKV richten sich nach dem Alter des Versicherten, nach seiner Gesundheit und nach den gewünschten Tarifleistungen. Das ist einer der größten Unterschiede zur Gesetzlichen (in der GKV richtet sich der Beitrag nach dem Einkommen.) Je jünger Sie sind, desto günstiger ist Ihr Beitrag für die PKV. Diesen können Sie mit der Wahl eines Selbstbehaltes (Selbstbeteiligung) deutlich reduzieren. Der Beitrag für einen 30-jährigen Selbstständigen beträgt zum Beispiel 460 € pro Monat im Tarif AktiMed 90P.
Lohnt sich ein Wechsel von einer anderen privaten Krankenversicherung, um Kosten zu sparen?
Bei einem Wechsel sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie bei der neuen Versicherung als Neukunde behandelt werden. Das bedeutet, dass Sie zwar gegebenenfalls einen Teil Ihrer Alterungsrückstellungen übertragen können. Trotzdem ist unter anderem Ihr aktuelles Alter beim neuen Versicherungsunternehmen ausschlaggebend für Ihren Beitrag. Somit lohnt es meist nicht, mit dem Ziel einer möglichen Beitragsersparnis zu wechseln. Des weiteren wird eine Gesundheitsprüfung notwendig sein. Sollte sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtert haben oder Vorerkrankungen hinzugekommen sein, könnte dies eine Ablehnung, evtl. Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse bedeuten.
Somit ein wichtiger Hinweis: Kündigen Sie Ihre bestehende Versicherung erst, wenn das neue Versicherungsunternehmen schriftlich bestätigt hat, dass Sie aufgenommen werden!
Kann ich die Private Krankenversicherung von der Steuer absetzen?
Sie können Ihren Beitrag für die PKV ganz oder teilweise von der Steuer absetzen. Die Beiträge sind als Vorsorgeaufwendungen prinzipiell in vollem Umfang steuerlich berücksichtigungsfähig. Dies gilt nicht nur für Ihre eigenen Versicherungsbeiträge, sondern gegebenen falls auch für die Ihrer Familienmitglieder.
Allerdings gilt dies generell nur für Leistungen im Rahmen der sogenannten Basisabsicherung. Das heißt, wenn Ihre private Krankenversicherung zum Beispiel spezielle Wahlleistungen (wie Einbettzimmer) im Krankenhaus beinhaltet, ist der Beitragsanteil dafür nicht steuerlich absetzbar. Ebenfalls nicht absetzbar ist das Krankentagegeld bzw. Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse.
Einen Nachweis über die Höhe der abzugsfähigen Beiträge bekommen Sie von der Allianz automatisch am Anfang des Jahres zugeschickt.