- Wann Sie Ihr Auto abmelden, kann unterschiedlich sein. In der Regel dann, wenn Sie es verkaufen, verschrotten, als gestohlen melden oder vorübergehend stilllegen wollen.
- Die Kosten für das Abmelden Ihres Autos variieren je nach Wohnort und liegen bei etwa 16 Euro. Für das Reservieren eines Nummernschildes kommen weitere Gebühren hinzu.
- Der Ablauf einer Abmeldung ist bei jeder beliebigen Zulassungsstelle in Deutschland gleich. Mittlerweile können Sie Ihr Auto auch online abmelden, allerdings nur für Pkw, die ab 2015 erstmals zugelassen wurden.
- Zulassungsstellen teilen Ihrer Versicherung und dem Zollamt die Abmeldung automatisch mit. Darum müssen sich Autobesitzer:innen nicht selbst kümmern.
Auto abmelden: Kosten und wichtige Unterlagen

Auto abmelden: Kurz erklärt
Auto abmelden: Wann notwendig, wer darf es, was passiert mit den Kennzeichen?
Wann melde ich mein Auto ab?
Die Gründe für die Abmeldung eines Pkw können vielseitig sein. Je nach Situation gibt es unterschiedliche Aspekte zu beachten.
- Verkauf des Autos
Klären Sie, ob Sie die Abmeldung vornehmen oder die kaufende Person – beides ist möglich. Im Kaufvertrag und in der Veräußerungsanzeige, also der Mitteilung an Zulassungsstelle und Autoversicherung über den Verkauf, können Sie dies und den genauen Zeitpunkt des Verkaufs fixieren. - Tod von Fahrzeughalter oder Fahrzeughalterin
Erben und Erbinnen des Autos sollten die Abmeldung innerhalb weniger Tage vornehmen. Eine Sterbeurkunde ist nicht nötig. Die Autoversicherung sollte jedoch über den Tod des Halters bzw. der Halterin informiert werden. - Vorübergehende Stilllegung
Wollen Sie Ihr Auto länger als sieben Jahre stilllegen , benötigen Sie eine Vollabnahme durch den TÜV. Die aktuellen Kennzeichen können Sie für maximal zwölf Monate reservieren. Die Ruheversicherung der Kfz-Versicherung kommt im Schadenfall nicht für die Kosten auf. Denn sie bietet stillgelegten Autos für höchstens 18 Monate kostenlosen Versicherungsschutz. - Verschrottung
Wird nach einem Unfall mit Totalschaden Ihr Auto verschrottet, benötigen Sie bei der Abmeldung zusätzlich einen Verwertungsnachweis. Das Dokument stellt Ihnen der Verwertungsbetrieb aus, der Ihr Auto entgegennimmt. - Diebstahl
Bei Autodiebstahl nehmen Sie die Abmeldung im Zuge der Diebstahlanzeige bei der Polizei vor. Handelt es sich um ein geleastes oder finanziertes Fahrzeug, muss auch der Leasinggeber oder die finanzierende Bank informiert werden. Auch Ihrer Kfz-Versicherung sollten Sie den Diebstahl sofort melden.
Wer darf ein Auto abmelden?
Jede Person im Besitz der nötigen Unterlagen kann Ihr Auto abmelden. Die Abmeldung muss nicht persönlich erfolgen. Im Gegensatz zur Anmeldung sind bei der Abmeldung weder Ausweis noch Vollmacht vorzuweisen.
Bei einem Autoverkauf können auch der oder die Käufer:in die Abmeldung vornehmen. Auch in diesem Fall ist keine Vollmacht zur Abmeldung des Autos nötig. Halten Sie im Kaufvertrag den Zeitpunkt der Fahrzeugübergabe fest. Informieren Sie in Form einer Veräußerungsanzeige auch Ihre Kfz-Versicherung. So sind Sie abgesichert, falls die kaufende Person einen Unfall verursacht oder ein Bußgeld kassiert.
Haben Sie Ihr Fahrzeug über einen Händler verkauft, übernimmt dieser in der Regel die Abmeldung. Teilen Sie auch in diesem Fall den Verkauf Ihrer Kfz-Versicherung mit.
Tipp: Sind Sie bei der Allianz versichert, können Sie den Verkauf Ihres Pkw ganz einfach online über das Kundenportal Meine Allianz melden.
Darf ich meine Kennzeichen behalten?
Ja, Sie können Ihr Kfz-Kennzeichen nach einer Abmeldung behalten. Wollen Sie Ihre alten Nummernschilder auf einem anderen Fahrzeug wiederverwenden, sollten Sie dies gleich bei der Abmeldung der Zulassungsbehörde mitteilen. Diese reserviert daraufhin Ihre alten Schilder für drei Monate. Sollte es länger dauern, bis Sie wieder ein Auto anmelden, können Sie die Reservierung verlängern.
Möchten Sie Ihr Kfz vorübergehend abmelden und später wieder zulassen, können Sie die Kennzeichen gebührenfrei maximal zwölf Monate bis zur Wiederanmeldung reservieren.
Kann ich mein Auto auch ohne Kennzeichen abmelden?
Ja, im Falle eines Diebstahls oder Verlusts können Sie Ihr Fahrzeug auch ohne Nummernschilder abmelden. Wurde Ihr Kennzeichen oder das gesamte Fahrzeug gestohlen, erstatten Sie bei der Polizei eine Diebstahlanzeige. Damit gehen Sie zur Zulassungsstelle und melden das Auto ordnungsgemäß ab – auch ohne Nummernschilder.
Sind Sie selbst für den Verlust der Kennzeichen verantwortlich, geben Sie auf der Zulassungsstelle eine eidesstattliche Erklärung über den Verlust ab. Die Zeichenkombination auf dem Nummernschild wird daraufhin für zehn Jahre gesperrt und die Fahrzeugpapiere aktualisiert. Anschließend können Sie Ihr Auto abmelden.
Wo und wie kann ich mein Auto abmelden?
Video: So funktioniert die Kfz-Abmeldung online
Schritt für Schritt: So melden Sie Ihren Pkw online ab
- Registrieren Sie sich über das Onlineportal Ihres Kfz-Zulassungsbezirks für die Online-Abmeldung. Dafür benötigen Sie einen elektronischen Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion.
- Ausweis einlesen: Bestätigen Sie Ihre Identität mithilfe eines Lesegeräts und der Ausweis App 2.0.
- Kennzeichen eingeben: Sobald Sie angemeldet sind und Ihre Identität nachgewiesen haben, geben Sie die Kennzeichenkombination des abzumeldenden Autos ein.
- Sicherheitscode der Stempelplakette eingeben: Legen Sie den Sicherheitscode am Kennzeichen frei, indem Sie das Siegelwappen auf der Stempelplakette abkratzen. Die Plakette wird dadurch zerstört. Nun wird eine dreistellige Zahlen-Buchstaben-Kombination sichtbar. Dieser Code muss in das Onlineformular eingegeben werden.
- Sicherheitscode des Fahrzeugscheins eingeben: In Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) finden Sie ein weißes Feld mit dem Hinweis "Zur Außerbetriebsetzung entfernen". Rubbeln Sie dieses Feld frei oder ziehen Sie die Plakette ab und geben Sie den siebenstelligen Sicherheitscode ebenfalls ins Formular ein.
- Bezahlen: Mittels E-Payment bezahlen Sie die fälligen Gebühren, die für eine Online-Abmeldung bundesweit um die sechs Euro betragen. Die Daten werden nun übertragen, den Bescheid für die Kfz-Abmeldung erhalten Sie per Post.
Auto abmelden: Welche Unterlagen brauche ich auf der Zulassungsstelle?
Sei es, weil Sie es verkauft haben, es vorübergehend außer Betrieb gesetzt oder verschrottet werden soll: Wenn Sie Ihr Auto abmelden, benötigen Sie eine Reihe von Unterlagen:
- Zulassungsbescheinigung Teil I (ehemals Fahrzeugschein) und Teil II (ehemals Fahrzeugbrief)
- bisherige Nummernschilder
- Verwertungsnachweis der Altauto-Annahmestelle, wenn Sie das Auto endgültig abmelden und verschrotten lassen
- Wenn das Auto später wieder angemeldet werden soll, einen gültigen Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung (HU) inklusive Abgasuntersuchung (AU)
- Bargeld oder EC-Karte
Im Gegensatz zu An- oder Ummeldung benötigen Sie keinen Personalausweis (oder Reisepass mit einer amtlichen Meldebescheinigung), um ein Auto abzumelden. Auch eine eVB-Nummer als Versicherungsnachweis muss nicht bei der Kfz-Behörde vorgelegt werden.
Haben Sie Ihre Fahrzeugpapiere verloren, können Sie unter Abgabe einer eidesstattlichen Verlusterklärung neue Papiere gegen Gebühr erhalten. Danach können Sie mit den neuen Papieren Ihr Fahrzeug abmelden.
Was kostet die Abmeldung meines Autos?
Die Kosten für die Abmeldung eines Fahrzeugs sind nicht einheitlich geregelt. Sie variieren von Stadt zu Stadt. Sehen Sie die nachfolgenden Zahlen daher als Orientierungshilfe. Die genaue Höhe der Gebühren erfahren Sie bei der Zulassungsstelle Ihrer Wahl.
- Bei der Kfz-Behörde an Ihrem Hauptwohnsitz melden Sie Ihr Auto für rund 16 Euro ab. In Hamburg fallen beispielsweise Gebühren von 15,60 Euro an, in München 16,80 Euro.
- Sie wollen das Kennzeichen weiterhin nutzen? In diesem Fall reservieren Sie Ihr Nummernschild für eine Gebühr von 2,60 Euro. Je nach Bundesland ist die Kombination aus Zahlen und Buchstaben für drei bis sechs Monate für andere Fahrer:innen gesperrt.

Auto abmelden: Was passiert mit der Versicherung?

Ein separates Auto abmelden bei der Versicherung ist nicht notwendig. Mit der Abmeldung in der Kfz-Zulassungsstelle erhält Ihr Versicherer automatisch eine Benachrichtigung, der den Versicherungstarif für Ihr Fahrzeug beendet. Eine schriftliche Kündigung der Kfz-Versicherung ist nicht erforderlich.
Vorab gezahlte Versicherungsbeiträge erhalten Sie ab dem Tag der Abmeldung anteilig zurückerstattet. Wie lange es dauert, bis die Erstattung auf Ihrem Konto eingeht, hängt vom jeweiligen Versicherer ab. Der Vorgang kann bis zu vier Wochen dauern.
Übrigens: Die Kfz-Zulassungsstelle informiert gleichzeitig den Zoll über die Autoabmeldung. Das zuständige Zollamt (nicht das Finanzamt) erstattet Ihnen zu viel entrichtete Steuern ebenfalls zurück.
Häufige Fragen zu Auto abmelden
Sollte ich mein Auto abmelden oder gleich stilllegen?
Das hängt davon ab, ob Sie Ihr Fahrzeug künftig wieder nutzen wollen. Wer sein Auto nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr bewegen oder verschrotten lassen möchte, sollte es abmelden. In letzterem Fall müssen Sie der Kfz-Behörde den Verwertungsnachweis vorlegen. Nach Abmeldung ist das Fahrzeug maximal 18 Monate mit einer sogenannten Ruheversicherung abgesichert. Eine Wiederzulassung ist in diesem Zeitraum jederzeit möglich.
Bei einer Stilllegung ist die Lage anders: Zwar melden Sie Ihr Auto ebenfalls ab. Die vorübergehende Stilllegung gilt jedoch für sieben Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums können Sie Ihren Pkw jederzeit wieder zulassen. Während Sie das Fahrzeug nicht nutzen, zahlen Sie weder Versicherungsbeiträge noch Kfz-Steuer. Nach Ablauf der siebenjährigen Frist erlischt die Betriebserlaubnis.
Handelt es sich um eine Zwangsstilllegung, weil Sie beispielsweise Ihre Kfz-Steuer nicht entrichten, kommen Kosten in Höhe von bis zu 300 Euro auf Sie zu.
Kann ich mein Auto verkaufen ohne Abmeldung?
Ja, ein Autoverkauf ohne Abmeldung ist per Gesetz erlaubt. Dies sollten Sie allerdings beachten:
- Für Zulassungsstelle und Versicherung gelten Sie so lange als Halter:in des Fahrzeugs, bis die kaufende Person das Auto ummeldet. Das bedeutet u.a., dass Strafzettel weiterhin bei Ihnen landen. Sie müssen erst beweisen, nicht für den Verkehrsverstoß verantwortlich zu sein. Können Sie dies nicht oder ist der bzw. die Autokäufer:in nicht auffindbar, kommen Sie für die Strafe auf. Sie sollten deshalb unbedingt den Kaufvertrag mit Datum der Fahrzeugübergabe aufheben. Informieren Sie zudem Zulassungsstelle und Versicherungsunternehmen mittels Veräußerungsanzeige über den Autoverkauf.
- Haben Sie Ihr Auto verkauft, aber noch nicht abgemeldet und der bzw. die neue Eigentümer:in verursacht einen Unfall, wirkt sich das auf Ihre Schadenfreiheitsklasse aus. Bis Sie Ihre Unschuld bewiesen haben, stuft Sie Ihr Versicherer in der SF-Klasse zurück.
- Haben Sie Ihr Aufo verkauft aber nicht abgemeldet, laufen bis zur Ummeldung durch den neuen Erwerber bzw. die neue Erwerberin Steuer- und Versicherungskosten ebenfalls weiter auf Sie. Bedenken Sie daher die möglichen Konsequenzen, falls Sie Ihr Auto ohne Abmeldung verkaufen.
Wie viele Kfz wurden im letzten Jahr abgemeldet?
Welche Strafen gibt es bei der Abmeldung ohne TÜV?
Zwar können Sie Ihr Fahrzeug außer Betrieb setzen, wenn Sie die Hauptuntersuchung (HU) versäumt haben. Melden Sie das Auto mit abgelaufenem TÜV ab, riskieren Sie allerdings ein Bußgeld bzw. einen Punkt in Flensburg.
Je nachdem, wie lange Sie die HU überzogen haben, fällt die Strafe unterschiedlich hoch aus. Aktuell gelten im Bußgeldkatalog des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) diese Strafen:
- Bis zu zwei Monate: 15 Euro Bußgeld
- Zwei bis vier Monate: 25 Euro Bußgeld
- Vier bis acht Monate: 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg
- Mehr als acht Monate: 75 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg


