Falsch getankt: Auf den Punkt gebracht
- Halten Sie sofort an, wenn Sie während der Fahrt bemerken, dass Sie Ihr Auto falsch betankt haben. Anschließend sollten Sie den Motor ausschalten und wie folgt vorgehen.
- Das Auspumpen der Kraftstoffanlage kostet etwa 150 bis 200 Euro. Sind durch die Falschbetankung weitere Autoteile beschädigt, zahlen Sie für Reparatur oder Ersatz oft mehrere Tausend Euro.
- Mit dem Allianz Premium Schutzbrief erhalten Sie bis zu 500 Euro der Kosten für das Entfernen des falsch getankten Sprits erstattet.
Falschen Treibstoff getankt: Mögliche Schäden

Schäden durch Falschbetankung
Diesel oder Benzin, E5 oder E10: Motortyp und Art des Treibstoffs bestimmen, ob und wie stark Ihr Pkw durch Falschbetankung Schaden nimmt.
Folgende Tankfehler haben in der Regel schwerwiegende Folgen für Ihr Auto:
- Benzin in Diesel getankt: Unter Umständen ist der Austausch des Dieselmotors und aller Systemkomponenten erforderlich. Der Austausch der gesamten Einspritzanlage kostet meist mehrere Tausend Euro.
- Diesel statt Benzin getankt: Das Schadensausmaß kann auch hier enorm sein. In seltenen Fällen reicht Nachtanken des richtigen Kraftstoffs aus. Ob diese Maßnahme nach der Fehlbetankung angeraten ist, kann jedoch nur ein Kfz-Fachmann einschätzen.
- AdBlue in Diesel getankt: Füllen Sie die flüssige Harnstofflösung in den regulären Tank statt in den Zusatztank Ihres Diesel-Pkw, drohen ähnlich gravierende Schäden wie bei Fehlbetankung mit Benzin statt Diesel. Pumpen, Leitungen und Filter im Auto können Schaden nehmen. Neben der Tankreinigung kommen Ersatzteil- und Reparaturkosten auf Sie zu.
Verwechseln Sie folgende Spritsorten, hält sich der Schaden meist in Grenzen:
- Normalbenzin statt Super oder Super Plus: In der Regel drohen keine größeren Schäden, sofern Sie dem Motor keine hohen Leistungen (z.B. rasante Beschleunigungen auf der Autobahn, Bergauffahrten) abverlangen. Tanken Sie möglichst bald Super Plus nach, um die Oktanzahl im Tank zu erhöhen.
- Super oder Super Plus statt Normalbenzin: Haben Sie aus Versehen einen höherwertigen Kraftstoff getankt, sind keine Probleme zu erwarten.
- E10 statt E5 Benzin: Bei Autos mit E10-Freigabe (rund 90 Prozent aller deutschen Fahrzeuge) besteht bei Falschbetankung mit E10 kein Risiko. Bei Pkw ohne E10-Freigabe drohen dagegen Schäden. Haben Sie nur wenig E10-Kraftstoff eingefüllt, reicht es oft aus, eine möglichst ethanolarme Spritsorte wie Super 95 / E5 nachzutanken. Diese Einschätzung kann jedoch nur ein Fachmann treffen.
- Lkw-Diesel statt regulärem Diesel: Lkw-Diesel ist für Pkw-Motoren unschädlich. Dauerhaft auf den günstigeren Kraftstoff umsteigen sollten Sie jedoch nicht. Denn moderne Lkw-Zapfsäulen arbeiten mit höherem Druck. Zudem passt die Zapfpistole meist nicht in Einfüllstutzen von Pkw.
Falsch getankt – welche Kosten entstehen?

Haben Sie falsch getankt, ist mit Kosten von mindestens 500 Euro zu rechnen. Wie viel Sie zahlen, hängt von Kraftstoffmenge und Ausmaß des Schadens ab. Die Gesamtkosten setzen sich wie folgt zusammen:
- Abschleppdienst: ab ca. 120 Euro (je nach Uhrzeit, Wochentag und Strecke)
- Auspumpen und Ausspülen der Kraftstoffanlage: ca. 150 bis 200 Euro
- Überprüfung des Kraftstofffilters: ca. 100 Euro
- Fachgerechte Entsorgung des alten Kraftstoffs: ca. 250 Euro
- Austausch von Fahrzeugteilen (z.B. Dieselpumpe): ca. 2.000 bis 3.000 Euro (Kosten abhängig von Bauteil und Fahrzeugmodell)

Was tanke ich in mein Auto?
So finden Sie heraus, welche Spritsorte Ihr Auto benötigt:
Wie vermeide ich Falschtanken?
Unter Zeitdruck falsch getankt und Benzin statt Diesel ins Auto gefüllt? Folgende Tipps können dabei helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt:
- Überprüfen Sie vor dem Tanken, welche Spritsorte auf der Zapfpistole angegeben ist. Da Tankstellen pro Zapfsäule bis zu fünf verschiedene Kraftstoffsorten gleichzeitig anbieten, kommt es schnell zu Verwechslungen.
- Lassen Sie sich nicht von Produktbezeichnungen wie "V Power" oder "Ultimate" in die Irre führen. Sie werden sowohl für Benzin als auch für Diesel verwendet.
- Für Dieselfahrzeuge gibt es spezielle Tankdeckel, die verhindern, dass Benzin in Diesel getankt wird. Der mechanische Tankschutz sorgt dafür, dass eine Benzin-Zapfpistole nicht in den Diesel-Einfüllstutzen passt.
Falsch getankt: Was möchten Sie gerne wissen?
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Deckt die Vollkasko Schäden ab, die beim falschen Betanken eines Mietwagens entstehen?
Wenn Sie ein Leasingfahrzeug oder Leihwagen falsch betankt haben, gelten dieselben Regeln wie bei einem Privat-Pkw: Weder Privat-Haftpflicht noch Vollkasko übernehmen die Kosten. Ihren Kfz-Versicherungsschutz riskieren Sie jedoch nicht. Ihre Autoversicherung greift weiterhin bei allen Schadenfällen, die im Leistungsumfang des Versicherungsvertrags enthalten sind.
Übrigens: Wenn Sie einen Kfz-Schutzbrief abgeschlossen haben, zahlt Ihre Kfz-Versicherung Gebühren für Abpumpen und Säubern des Tanks.
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Greift meine Privat-Haftpflicht, wenn ich mit einem fremden Auto falsch getankt habe?
Nein. Dass Ihr Versicherer die Kosten übernimmt, ist ausgeschlossen. Privat-Haftpflichtversicherungen enthalten in der Regel eine Benzinklausel, auch Kraftfahrzeugklausel genannt. Sie schließt den Gebrauch des Fahrzeugs vom Versicherungsschutz aus. Das heißt: Ihre Privat-Haftpflicht greift nicht, wenn Schäden durch Tätigkeiten entstehen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betrieb des Kfz stehen. Dazu zählen zum Beispiel Betanken, Be- und Entladen, Reparaturen und Wartungsarbeiten. Ob Ihnen der Bedienungsfehler am eigenen oder einem fremden Auto unterläuft, macht keinen Unterschied. In beiden Fällen zahlen Sie den Schaden aus eigener Tasche. -
Wohin mit dem Kraftstoff aus dem Tank?
Saugen Sie den Tank Ihres Pkw selbst aus, sind Sie verpflichtet, den alten Kraftstoff fachgerecht zu entsorgen. Eine unsachgemäße Entsorgung kann hohe Bußgelder nach sich ziehen.
Bringen Sie das verunreinigte Benzin zu einem örtlichen Wertstoffhof oder zur Gefahrengutentsorgung. Wo sich die nächste Station für Sondermüll befindet, finden Sie online heraus. Alternativ erkundigen Sie sich nach sogenannten Schadstoffmobilen. Sie entsorgen alte Kraftstoffe und sind in vielen deutschen Städten unterwegs.
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Firmenfahrzeug falsch betankt – wer haftet?
Ob und in welcher Höhe Arbeitnehmer für Schäden aufkommen, die durch Falschbetankung an Dienst- oder Mietwagen entstehen, hängt von den Umständen ab. Ausschlaggebend ist zum Beispiel, ob der Pkw mit deutlichen Hinweisen zum erforderlichen Kraftstoff gekennzeichnet war und ob der Arbeitgeber den Mitarbeiter über die richtige Spritsorte informiert hat. Vollständig zahlen Angestellte den Schaden am Firmenfahrzeug meist nur, wenn sie absichtlich falsch tanken oder grob fahrlässig handeln. -
Was passiert, wenn ich Benzin mit zu niedriger oder zu hoher Oktanzahl tanke?
Ist die Oktanzahl des getankten Kraftstoffs zu gering, läuft der Motor Ihres Benziners möglicherweise nicht rund. Es kann zu schädigenden Selbstzündungen ("Klopfen") kommen. Benzin mit höherer Oktanzahl als erforderlich ist hingegen unkritisch. Der Motor funktioniert trotzdem und schränkt die Nutzung des Kfz nicht ein. -
Benzin oder Diesel: Was ist der Unterschied?
Benzin und Diesel unterscheiden sich bei der Länge der Molekülketten: Benzin hat eine deutlich kürzere Molekülkette als Diesel und ist dadurch leichter entzündlich. Um lange Diesel-Molekülketten zu entflammen, ist mehr Energie erforderlich. Darüber hinaus wiegt Diesel mehr als Benzin. Der Ausstoß von Kohlendioxid ist bei Diesel ebenfalls höher als bei Benzin. Die Folge: Ältere Diesel-Pkw erhalten oft schlechtere Umweltplaketten als gleichaltrige Benziner.



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