- Plastikfrei im Badezimmer: Sie möchten Ihre Zähne nachhaltig und umweltbewusst pflegen? Dann greifen Sie zu nachhaltigen Zahnpflegeprodukten aus natürlichen oder recycelbaren Materialien.
- Nachhaltige Zahnpflegeprodukte kommen ohne gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe oder umweltbelastende Substanzen aus. Eine nachhaltige Zahnbürste besteht aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus, Zuckerrohr oder Holz. Umweltfreundliche Zahnpasta gibt es in Tablettenform, im Tiegel oder als konzentrierte Paste.
- Für ergänzende Zahnpflege-Produkte wie Zahnseide, Interdentalbürstchen und Mundspülungen sind ebenfalls nachhaltige Alternativen erhältlich.
- Vorsorge nicht vergessen: Nur gesunde und gut gepflegte Zähne sind nachhaltig und schonen Ressourcen. Eine jährliche Prophylaxe und professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin sind deshalb grundsätzlich zu empfehlen, auch bei intensiver, umweltbewusster Zahnpflege.
Nachhaltigkeit in der Zahnpflege

Nachhaltigkeit in der Zahnpflege: Kurz erklärt

MeinZahnschutz: Die starke Zahnzusatzversicherung der Allianz

Monatlicher Beitrag für den Tarif MeinZahnschutz 75 ohne Alterungsrückstellungen in der Altersgruppe 21–30 Jahre. Die jeweiligen Prozentsätze enthalten die Vorleistung der gesetzlichen Krankenkasse. Die Erstattung erfolgt bis zu den Höchstsätzen der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und Ärzte (GOÄ). In den ersten drei Kalenderjahren gelten Erstattungshöchstgrenzen.
Was macht eine nachhaltige Zahnbürste aus?
Zahnbürsten aus Plastik belasten die Umwelt
Plastik galt lange Zeit als das Nonplusultra in der Zahnpflege. Doch der synthetisch hergestellte Stoff hat sich immer mehr zu einer Belastung für die Umwelt entwickelt: Zahnbürsten aus verschiedenen Kunststoffen und die dazugehörigen Plastikverpackungen gelten als Wegwerfprodukt und landen meist im Restmüll. Dabei könnte der Kunststoff-Stiel einer Plastikzahnbürste in vielen Fällen recycelt werden und sollte im gelben Sack für Plastikmüll entsorgt werden. Nicht alle Plastikzahnbürsten sind allerdings recycelbar. Sie zerfallen lediglich zu immer kleineren Kunststoffteilen, die schließlich ins Meer gelangen können.
Bei der Verwendung von Kunststoffzahnbürsten können sich winzige Partikel lösen, die Sie entweder verschlucken oder nach dem Putzen ins Waschbecken spucken. Da die Kunststoffteilchen nicht biologisch abbaubar sind, gelangen sie über den Wasserkreislauf zurück in die Natur. Nehmen Tiere oder Pflanzen die Partikel auf, landen sie über kurz oder lang in der menschlichen Nahrungskette.
Welche langfristigen Folgen Mikroplastik für die Gesundheit des Menschen hat, ist bislang nicht abschließend erforscht. Laut BUND Naturschutz (BN) enthalten zahlreiche Plastikzahnbürsten aber polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die krebserregend sein können.
Elektrische Zahnbürsten verbrauchen wertvolle Ressourcen
Umweltfreundliche elektrische Zahnbürsten gibt es nicht. Im Gegenteil: Elektrische Zahnbürsten weisen dem BUND Naturschutz zufolge eine besonders schlechte Klima- und Umweltbilanz auf. Ihr Energieverbrauch sowie die für Batterie und Ladekabel benötigten Ressourcen haben von allen Zahnbürsten die größten negativen Umwelteinflüsse, selbst wenn sie dank Wechselköpfen jahrelang in Gebrauch sein können.
Testergebnissen zufolge sind in Elektrozahnbürsten zudem noch mehr Schadstoffe zu finden als in Plastikzahnbürsten. Der Grund: Die elektronischen Bestandteile enthalten unter anderem Metalle und Quarze, die den Körper negativ beeinflussen können. Batterien und Kabel enthalten zudem häufig hormonelle Weichmacher, die beim Putzvorgang an den Körper abgegeben werden. Die Substanzen können sich schädigend auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken.
Ähnlich fällt auch die Bilanz für die Zahnpflege mit Ultraschall aus: Zwar arbeiten moderne Ultraschallzahnbürsten nicht mit einem Elektromotor, sondern mit einem sogenannten elektrischen Schallwandler. Deren Bürstenkopf bewegt sich mit einer sehr viel höheren Frequenz als bei einer normalen elektrischen Zahnbürste. Der verwendete Kunststoff und die Entsorgung der elektronischen Bauteile sind jedoch auch hier problematisch.
Bevor Sie jedoch Ihre elektrische Zahnbürste oder Ultraschallzahnbürste vorschnell ausmustern: Entsorgen Sie diese bitte erst dann, wenn sie wirklich nicht mehr funktioniert – und das fachgerecht. Denn ausrangierte elektrische Zahnbürsten können wie alle anderen Elektrogeräte auf Wertstoff- oder Recyclinghöfen abgegeben werden. Oder an Ladengeschäfte, Online- oder Versandhändler übergeben werden, die solche Geräte verkaufen. Diese sind seit 2016 dazu verpflichtet, diese zurückzunehmen.
Nachhaltige Zahnbürsten aus Bambus, Holz & Co.
Die nachhaltige Zahnbürste aus Bambus ist die wohl bekannteste Zahnbürste aus nachwachsenden Rohstoffen. Es gibt aber auch plastikfreie Zahnbürsten auf Zuckerrohrbasis oder aus anderen Holzarten. Denn so umweltfreundlich eine Bambuszahnbürste im Vergleich zu einer Plastikzahnbürste auf den ersten Blick sein mag: Hier kommt es auf die Herkunft des Bambus an. Großteils stammt das schnell nachwachsende Bambusholz aus nicht nachhaltigen Bambus-Plantagen in China und hat lange Transportwege hinter sich.
Verwenden Sie daher lieber Zahnbürsten aus Holz, das aus heimischen Wäldern stammt, wie beispielsweise Buchenholz. Achten Sie auch auf das sogenannte FSC-Siegel: dieses garantiert die Herkunft aus nachhaltiger Forstwirtschaft und kurze Transportwege. Wichtig bei Holzzahnbürsten: Bestehen die Borsten aus künstlichen Materialien, trennen Sie den Bürstenkopf vor der Entsorgung ab. Dann können Sie den Stiel in der Biotonne entsorgen.
Naturborsten – ja oder nein?
Während der Zahnbürstenhals sich leichter durch eine umweltfreundliche Alternative ersetzen lässt, ist es bei den Borsten oft schwieriger, auf Kunststoff zu verzichten. Doch auch hier gibt es Lösungen: Nylonborsten aus pflanzlichem Rizinusöl oder Viskoseborsten aus Bambus. Ebenso wie Kunststoffborsten gibt es auch die natürlichen Varianten in verschiedenen Härtegraden, sodass Sie beim nachhaltigen Zähneputzen keinen Unterschied bemerken.
Neben Nylon- und Viskoseborsten sind auch Naturborsten aus Tierhaaren zu finden. Zahnärzte und Zahnärztinnen raten jedoch von ihnen ab, da sie wesentlich härter, spitzer und nicht abgerundet sind. Sie können das Zahnfleisch verletzen. Zudem sind Tierhaarborsten komplizierter zu reinigen und keine Alternative für Personen, die sich für einen veganen Lebensstil entschieden haben.
Zahnbürsten mit Wechselkopf
Zahnpasta ohne Plastik als natürliche Alternative
Das gute Gefühl nach dem Zähneputzen: Beläge und Essensreste wurden entfernt, alle Zähne strahlen und der Atem ist wieder frisch. Meist ein Ergebnis nicht nachhaltiger Zahnpasta aus der Plastiktube. Für das gute Gewissen und der Umwelt zuliebe gibt es nachhaltige Alternativen zur herkömmlichen Zahnpasta, mit denen sich der Plastikmüll deutlich reduzieren lässt. Welche Punkte gibt es bei der Mundhygiene und Zahnreinigung mit nachhaltiger Zahnpflege-Produkten zu beachten? Ein Produktvergleich:
- Bio-Zahnpasta ohne Mikroplastik: Kommt ohne Nanopartikel oder Micropearls aus; der Müll durch die Plastikverpackung jedoch bleibt.
- Hochdosierte Zahnpasten im Glastiegel: Sie lassen sich gut recyceln oder in verpackungsfreien Läden sogar neu mit Zahnpasta befüllen.
- Zahnputztabletten: Die bekannteste natürliche Alternative zu Zahnpasta. Gut zu dosieren und perfekt für die nachhaltige Zahnpflege unterwegs.
- Zahnputzsalz: Natürliches, aber anfangs sehr gewöhnungsbedürftiges Zahnpflegeprodukt. Das "Frische-Gefühl" beim Zähneputzen bleibt aus.
- Selbstgemachte Zahnpasta: Der DIY-Favorit vieler Zero-Waste-Verfechter bietet jedoch keinen nachweisbaren Schutz gegen Karies.
Zahnpasta: Nachhaltige Zahnpflege-Alternativen im Überblick
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Produkt
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Pro
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Contra
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Anwendung
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Bio-Zahnpasta | Ohne Mikroplastik (Packungshinweise beachten!), schäumt wie gewöhnliche Zahnpasta | Verpackungsmüll durch Plastiktube | Analog zur konventionellen Zahnpasta aus der Tube |
Hochkonzentrierte Zahnpasten | Kleine Mengen benötigt, Verpackung recycelbar (Glastiegel) | Feste Konsistenz, anderes Putzgefühl | Auftragen mit einem Spachtel auf die Zahnbürste, dann normales Zähneputzen |
Zahnputztabletten (Denttabs) | Gut dosierbar (einzeln oder in Papiertüten zu kaufen), hygienische Lagerung in Glasbehältnissen | Verändertes Gefühl beim Zähneputzen, da kein Aufschäumen im Mund | Eine Tablette in den Mund nehmen, zerbeißen und mit einer befeuchteten Zahnbürste wie gewohnt putzen |
Zahnputzsalz | Umweltfreundlich | Gewöhnungsbedürftig, da salziger Geschmack | Salz im Mundraum verteilen, anschließend mit einer feuchten Zahnbürste die Zähne putzen |
Selbstgemachte Zahnpasta | Günstige Rezeptur aus Hausmitteln wie Kokosöl und Natron, kein Verpackungsmüll | Zahnärztinnen und -ärzte raten ab, da kein wirksamer Schutz vor Karies, spezieller Geschmack | Ähnlich einer handelsüblichen Zahnpasta |
Kann Zahnpasta Gesundheit und Umwelt schaden?
Schaden die Wirkstoffe in Zahnpasta der Gesundheit?
Labore finden in Zahnpasta und Co. regelmäßig gesundheitsschädigende Wirkstoffe. Dabei ist unerheblich, ob es sich um ein bekanntes Markenprodukt oder eine Discounter-Eigenmarke handelt: In einem Test des Verbrauchermagazins Ökotest von Ende 2021 fielen 13 der 58 getesteten Zahncremes als "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Der Grund: Die Produkte enthielten Natriumlaurylsulfate und Polyethylenglykole (PEG).
Diese Stoffe reizen die Mundschleimhäute und machen das Gewebe empfindlicher für Fremdstoffe. Auch der umstrittene antibakterielle Wirkstoff Triclosan ist in zahlreichen Zahncremes enthalten. Er steht im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen und für Antibiotikaresistenzen verantwortlich zu sein.
Ein weiteres Problem: In Zahnpasta enthaltene feine Nanopartikel aus Plastik können helfen, Beläge besser von den Zähnen zu entfernen. Auf diese Weise gelangt Mikroplastik beim Putzvorgang in den Abwasserkreislauf, belastet Mensch, Natur und Umwelt.
Welche Vorteile hat plastikfreie Zahnpasta?
Natürliche, nachhaltige Zahnpasta ist in der Regel frei von:
- Konservierungsstoffen
- künstlichen Süßungsmitteln
- Aromen
- Bleichmitteln
- Tensiden
- Aluminium
- Nanopartikeln
Allerdings enthält umweltfreundliche Zahnpasta häufig kein Fluorid. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen ist bei nachhaltigen Zahncremes daher umso wichtiger, um Karies und Co. vorzubeugen.
Ist fluoridhaltige Zahnpasta schädlich für die Zähne?
Generell empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) die Benutzung von Zahnpasta mit Fluorid. Die Antwort auf die Frage "Sollte eine Zahnpasta Fluorid enthalten?" lässt sich daher grundsätzlich mit Ja beantworten. Warum Zahncremes mit Fluoriden dennoch umstritten sind, zeigt ein Blick auf die Vor- und Nachteile:
Pro
- Fluorid härtet den Zahnschmelz.
- Die Substanz schützt die Zähne vor Säuren.
- Fluorid gilt als wirksamstes Mittel zur Kariesprophylaxe.
Contra
In großen Mengen haben Fluoride eine toxische Wirkung. In haushaltsüblichen Mengen sind sie jedoch ungefährlich. Das bedeutet: Damit es tatsächlich zu einer Vergiftung kommt, müsste ein Erwachsener an einem Tag mehr als zwei Tuben fluoridhaltiger Zahnpasta verzehren.
Sie haben empfindliche Zähne oder sind sich unschlüssig bei der Wahl Ihrer Zahnpasta? Die Frage, ob eine Zahncreme mit oder ohne Fluorid besser für Ihre persönliche Zahngesundheit ist, beantwortet Ihnen Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin. Auch beim Thema Nachhaltige Zahnpflege steht er oder sie Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Warum ist eine zahnärztliche Kontrolle auch bei natürlicher Zahnpflege Pflicht?


Wer seine Zähne regelmäßig vom Zahnarzt oder von der Zahnärztin checken lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Zahngesundheit. Warum? Wenn Sie mindestens einmal pro Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen, kann Ihr Zahnarzt bzw. Ihre Zahnärztin Sie mit einer professionellen Zahnreinigung bei der Mundhygiene unterstützen. Und bei Zahnschmerzen oder Verdacht auf eine Zahnerkrankung prophylaktisch einschreiten – bevor akuter Behandlungsbedarf besteht.
Denn unabhängig von Zahnfüllung oder Zahnersatz: Jeder Eingriff an den Zähnen hat Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und die Umwelt. Außerdem übernimmt eine Private Zahnzusatzversicherung wie die Mein Zahnschutz der Allianz in der Regel 100 Prozent der Kosten für eine solche Prophylaxe.
Ist eine zahnärztliche Behandlung notwendig, sollten Sie nicht anfangen zu sparen. Wählen Sie, falls möglich, bei Inlays, Zahnkronen und Co. lieber die hochwertigere Variante. Je qualitativer das eingesetzte Material, desto langlebiger ist es in der Regel. Damit sparen Sie langfristig Zeit sowie Behandlungskosten und schonen gleichzeitig wertvolle Umweltressourcen.
Umweltfreundliche Zahnseide, nachhaltige Mundspülungen, Interdentalbürsten & Co: Wie nachhaltig sind sie?

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Zahnseide
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Interdentalbürstchen
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Zungenschaber
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Mundspülung
Tipp: Entsorgen Sie Zahnseide nicht in der Toilette, denn damit riskieren Sie eine Verstopfung der Abwasserrohre.
Tipp: Verwenden Sie statt eines Zungenschabers einfach einen großen Esslöffel. Das spart Geld und Ressourcen.
Nachhaltige Zahnpflege und vegane Ernährung
Wie vegan sind Zahnbürsten, Zahnpasta und Zahnseide?
Zahnbürsten: Nachhaltige Bambuszahnbürsten oder Zahnbürsten aus anderen nachwachsenden Rohstoffen sind prinzipiell vegan. Achten Sie darauf, dass auch die Borsten dieser Zahnbürsten nicht tierischen Ursprungs sind. Tierborsten sind spitzer und weniger zum Zähneputzen geeignet als abgerundete Borsten.
Zahnpasta: Es gibt inzwischen vegane Zahncremes und Bio-Zahnpasta ohne tierische Inhaltsstoffe, wie Fett oder Knochenmehl. Wählen Sie am besten ein Produkt mit Fluorid, das den Zahnschmelz schützt und Karies vorbeugt. Auch Zahnputztabletten oder -salz sind in der Regel vegan.
Zahnseide: Die meisten nachhaltigen Zahnseiden enthalten Bienenwachs und sind daher nicht vegan. Einzelne Hersteller bieten aber auch Produkte an, die mit dem Wachs der Candelilla-Pflanze behandelt sind. Dabei handelt es sich um vegane Zahnseide, die vollständig kompostierbar ist.
Wie kann man das Zähneputzen nachhaltig gestalten?




