Mit der richtigen Vorbereitung können Sie auch in Begleitung Ihres Vierbeiners beim Campen die Seele baumeln lassen und neue Orte entdecken. Vor dem Urlaub mit Wohnmobil mit Hund sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
In Deutschland sind Hund, Katze und Co. an Bord von Campingfahrzeugen grundsätzlich gestattet. Haustiere zählen – genauso wie andere Mitfahrer – zur Wohnmobil-Beladung. Gemäß Straßenverkehrsordnung (StVO) ist eine ausreichende Sicherung der Zuladung während der Fahrt vorgeschrieben. Das heißt: Wenn Sie Ihren Hund im Wohnmobil transportieren, müssen Sie sicherstellen, dass er niemanden in Gefahr bringt.
Denn: Gefährdet Ihr Vierbeiner während der Fahrt Mitfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer, können Bußgelder auf Sie zukommen. Im Schadensfall riskieren Sie sogar Ihren Versicherungsschutz. Darüber hinaus ist Herrchen und Frauchen daran gelegen, dass ihre vierbeinigen Lieblinge die Campingreise wohlbehalten überstehen. Eine sichere Unterbringung versteht sich daher fast von selbst.
Planen Sie als Hundehalter, sich ein Mobilheim anzuschaffen, achten Sie bei der Wahl des Gefährts auf seine Hundetauglichkeit. Entscheidend ist oft die Platzfrage: Mit größeren Hunden wird es schnell eng im Camper. Schwierig ist die Unterbringung zum Beispiel in Kastenwagen. Hier mangelt es je nach Ausstattung oft an Stauraum für Hundebox, Equipment und den Vierbeiner selbst.
Idealerweise hat Ihr Hund seinen festen Platz innerhalb des Wohnmobils, der ihm während der Fahrt und in der Nacht als Rückzugsort dient. Das erspart Ihnen Ärger und stellt sicher, dass sich auch der Passagier auf vier Pfoten wohlfühlt.
Nehmen Sie mehrere Hunde mit in den Urlaub, wird der Platz in der Regel eng. Eine mögliche Alternative ist die Unterbringung außerhalb des Wohnraums. Sofern die Vierbeiner daran gewöhnt sind, können sie angeleint in portablen Hundehäuschen auf dem Wohnmobil-Stellplatz nächtigen.
Lange Autofahrten stellen in der Regel eine Belastung für Hunde dar. Auch wenn einige Vierbeiner gerne die Nase in den Fahrtwind halten: Längere Urlaubsreisen im Wohnmobil sind gerade bei hochsommerlichen Temperaturen anstrengend. Eine Wohnmobilreise mit Hund gestaltet sich daher anders und sollte im Idealfall auf das Tier abgestimmt sein.
Sind Sie noch nie mit Ihrem Hund verreist, ist es ratsam, den treuen Begleiter langsam an das bevorstehende Abenteuer zu gewöhnen. Folgende Tipps sorgen für eine gelungene Camping-Reise mit Hund:
Übrigens: Die Nebensaison stellt die beste Zeit für Wohnmobilreisen mit Hund dar. Sie profitieren nicht nur von angenehmeren Temperaturen. Oft gelten für Hundebesitzer weniger Verbote als zur Hauptreisezeit: An Stränden, Campingplätzen oder in Restaurants sind Vierbeiner dann öfter gerne gesehen.
Ist Ihr Hund bereits im fortgeschrittenen Alter, sollten Sie gewissenhaft abwägen, ob Sie dem Tier eine Campingreise zumuten möchten. Gleiches gilt für Vierbeiner mit Vorerkrankungen wie Arthritis. Ein- und Aussteigen wird dann zur Herausforderung. Zudem ist der beengte Platz für gesundheitlich angeschlagene Vierbeiner wenig komfortabel.
Auch ängstliche Hunde, die schlecht mit ungewohnten Situationen umgehen können, finden in der Regel wenig Freude an (Wohnmobil-)Reisen. Auch für Fellnasen, die sich in Transportboxen unwohl fühlen oder bei Autofahrten mit Stress und Übelkeit reagieren, sind Campingurlaube nicht geeignet.
In der Regel geben Campingplätze online darüber Auskunft, ob die Mitnahme von Hunden gestattet ist. Trotzdem kommt es immer wieder zu Missverständnissen und frustrierenden Erlebnissen für Hundebesitzer. Sind bereits viele Hunde auf dem Campinggelände, verhängt das Personal oft spontan einen vorübergehenden Einlassstopp für Vierbeiner.
Fragen Sie daher am besten telefonisch nach den genauen Regelungen des Campingplatzes. Auf Nummer sicher gehen Sie, indem Sie sich die Hundeerlaubnis oder Anmeldung Ihres Vierbeiners schriftlich bestätigen lassen. Zudem ist meist eine Tagespauschale für Hunde fällig.
Die meisten Campingplätze bieten sogenannte Hundezonen an. Reisen Sie mit Vierbeiner an, stellen Sie Ihr Wohnmobil innerhalb einer solchen Zone ab. Hundezonen-Stellplätze befinden sich meist in weniger attraktiven Lagen weitab von Strand, Camping-Supermärkten und sanitären Anlagen.
Transportboxen stellen die sicherste Unterbringung für Ihren Hund dar und werden in den meisten Ländern akzeptiert. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Varianten, Materialien und Preisklassen. Je nach Bedürfnis empfehlen sich stabile Aluboxen oder reguläre Kunststoffboxen, sofern sie das Tier nicht einengen. Faltbare Stoffboxen sind zwar praktisch im Gepäck, bieten dem Tier aber wenig Sicherheit bei Unfällen. Zudem eignen sich fest installierte Boxen hervorragend als Schlafplatz und Rückzugsort für Ihren Vierbeiner.
Egal, für welches Modell Sie sich entscheiden: Fixieren Sie die Transportbox gut im Wohnmobil, damit während der Fahrt nichts ins Rutschen kommt. Am besten geht das mit Spanngurten, die Sie an nicht beweglichen Teilen des Wohnmobilaufbaus befestigen. Spezielle Haken und Anker können Sie bereits beim Camper-Ausbau anbringen, wenn Sie Ihr Wohnmobil in Eigenregie ummodeln.
Verfügt Ihr Camper über eine Heckgarage, kann diese ebenfalls ein guter Ort für die Unterbringung der Transportbox sein. Als Unterkunft für Ihren Hund während der Fahrt eignen sich Heckgaragen allerdings weniger. Die Stauräume sind oft unbelüftet, fensterlos und nicht beheizt.
Mit speziellen Sicherheitsgurten können Sie Ihren Vierbeiner über das reguläre Hundegeschirr an der Anschnallvorrichtung des Sitzes sichern. Prinzipiell könnte Ihr Hund dann auf dem Beifahrersitz mitfahren. Diese Variante hat jedoch viele Nachteile: Zum einen ist die Anschnall-Methode für Hunde nicht besonders stabil. Für unruhige Hunde sind Sicherheitsgurte zudem eine Qual, da sie ihre Freiheit stark einschränken. Zusätzlich ist die Ablenkung für den Fahrer maximal, wenn sich das Tier in seiner direkten Nähe befindet.
Neben Transportbox und Leine gibt es eine ganze Reihe an Ausrüstungsgegenständen, die für Campingreisen mit Hund sinnvoll sind:
Einige Reiseziele innerhalb Europas sowie die meisten Nicht-EU-Länder haben strenge Auflagen für Wohnmobil-Einreisen mit Hund. Großbritannien, Irland, Malta, Finnland und Norwegen zum Beispiel verlangen eine zusätzliche Bandwurmbehandlung, die ein bis fünf Tage vor Einreise durch einen Tierarzt erfolgt sein muss (Stand: August 2020). Einige Nicht-EU-Länder, darunter Mazedonien, Montenegro, Serbien, Türkei und Ukraine, fordern außerdem einen Bluttest auf Tollwut-Antikörper.
Für die Einreise von Hunden sind in der Regel folgende Unterlagen erforderlich:
Tipp: Um benötigte Nachweise und Tierarztbesuche kümmern Sie sich rund vier Wochen vor Reiseantritt. Gerade bei zusätzlichen Impfungen kann es Wartezeiten geben, bis der Impfstoff seine Wirkung entfaltet. Informieren Sie sich zudem, ob Ihr Urlaubsland eine verpflichtende Quarantäne für einreisende Haustiere vorsieht. Kontakt mit anderen Tieren im Ausland sollten Sie, wenn möglich, vermeiden. Ihr Hund kann sich sonst leichter mit Krankheiten anstecken, die es in Ihrem Heimatland nicht gibt.
Neben Einreisedokumenten und Reiseimpfungen für Ihren Hund sollten Sie sich über die örtlichen Gepflogenheiten informieren. In einigen Ländern ist das Mitführen von Tieren auf Fähren, in Restaurants und am Strand untersagt oder nur mit Leine und Maulkorb gestattet. Auch Campingplätze können Ihnen einen Stellplatz verweigern, wenn Sie Vierbeiner an Bord haben. Besonders rigoros handhaben Australien und Neuseeland das Campen mit Hund: Dort sind Haustiere grundsätzlich nicht in Wohnmobilen erlaubt.
In Deutschland, Italien und den Niederlanden ist die Ein- und Durchreise mit Hundewelpen unter drei Monaten verboten. Grund dafür ist eine EU-Verordnung, die besagt, dass Hunde erst im Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft werden dürfen (plus 21 zusätzliche Tage bis zum Wirken des Impfstoffs).
Listenhunde wie Rottweiler, Mastiffs, Tosa oder Pitbull Terrier unterstehen je nach Land strengen Reglementierungen und dürfen teilweise nicht einreisen. Einzige Ausnahme: Ungarn klassifiziert nicht nach sogenannten Kampfhunden.
Während Sie Ihren geliebten Vierbeiner im eigenen Wohnmobil problemlos mit auf Tour nehmen, ist es für Hundebesitzer meist schwieriger, ein Wohnmobil zu mieten. Viele Vermietungen schließen die Mitnahme von Hunden in Leihfahrzeugen aus. Fragen Sie im Zweifel nach, ob Sie das Wohnmobil mit Hund mieten dürfen und schmuggeln Sie Ihr Haustier niemals heimlich an Bord.
Mittlerweile finden sich zahlreiche Anbieter, die Rundum-Sorglos-Pakete für Camper mit Hund zusammenstellen. Die Reisemobile verfügen dann über hundefreundliche Details oder sind speziell für vierbeinige Freunde ausgebaut. Eine professionelle Reinigung nach jeder Vermietung ist in der Regel im Preis enthalten. Trotzdem gilt: Wenn Sie einen Camper mieten, geben Sie ihn in dem Zustand ab, in dem Sie ihn vorgefunden haben.
Folgende Anbieter haben sich auf die Wohnmobilvermietung für Camper mit Hund spezialisiert:
Tipp: Im Miet-Wohnmobil machen Sie es Ihrem Liebling besonders bequem, wenn Sie bekanntes Spielzeug, Kuscheldecken und Co. mit auf die Reise nehmen. So fühlt sich Ihr Hund im fremden Gefährt gleich viel wohler.
Selbst gut erzogene Hunde verursachen manchmal Schäden. Auf engem Raum kann es im Reisemobil oder Caravan schnell mal scheppern. Ausreichend abgesichert bei Wohnmobilreisen mit Vierbeinern sind Sie mit einer Hundehaftpflichtversicherung. Diese kommt für Sach-, Personen- oder Vermögensschäden auf, die Ihr Tier verursacht. Der Versicherungsschutz greift zum Beispiel, wenn Ihr vierbeiniger Schützling den Innenraum eines Miet-Campers beschädigt. Je nach Tarif übernimmt die Hundehaftpflicht bis zu 80 Prozent der entstehenden Kosten – auch bei Schäden im Ausland.
Mit einer Wohnmobil- oder Wohnwagenversicherung ist Ihr mobiles Zuhause im Straßenverkehr und auf dem Stellplatz rundum abgesichert. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist für Reisemobile und Caravans gesetzlich vorgeschrieben. Sie ersetzt Schäden, die Sie anderen Verkehrsteilnehmern oder fremdem Eigentum mit dem Fahrzeug zufügen.
Eine Vollkasko oder Teilkasko bewahrt Sie vor hohen Kosten, wenn Ihr eigener Camper oder Wohnwagen beschädigt ist. Die Teilkasko springt beispielsweise bei Elementarschäden durch Naturgewalten wie Sturm oder Hagel sowie bei Diebstahl, Brand, Tierbiss und Glasbruch ein. Die Vollkasko bietet darüber hinaus auch bei Vandalismus und selbst verschuldeten Unfällen umfassenden Versicherungsschutz.
Um der Ausbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken, gelten seit Anfang November erneut strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in Deutschland. Die Bundesregierung rät derzeit (Stand: 25.11.2020) von privaten, nicht notwendigen Reisen im In- und Ausland ab. Darunter fallen auch Wohnmobil- und Wohnwagenreisen. Es gilt ein generelles Beherbergungsverbot für Touristen. Das heißt: Campen für Urlauber auf Wohnmobilstellplätzen und Campingplätzen ist untersagt. Ausnahmen, etwa für Dauercamper, richten sich nach den Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes.
Da die Bundesregierung die allgemeine Reisewarnung zum 15. Juni 2020 aufgehoben hat, sind Einreisen mit Wohnmobil und Wohnwagen ins europäische Ausland prinzipiell wieder möglich. Dasselbe gilt für Fährüberfahrten mit dem Camper, etwa nach Sardinien oder auf die griechischen Inseln. Je nach Reederei verkehren die Schiffe jedoch nicht mit voller Auslastung. Voraussetzung für das Übersetzen mit Reisemobil oder Caravan ist in der Regel eine Vorab-Registrierung sowie das Einhalten verstärkter Hygienevorschriften (Maskenpflicht) an Bord.
Eine einheitliche Regelung, in welchem Umfang touristische Reisen mit dem eigenen Mobilheim erlaubt sind, gibt es nicht. Es gelten individuelle Reisehinweise und -warnungen sowie landesspezifische Reglementierungen, die sich kurzfristig ändern können. Eine Übersicht finden Sie auf der Website des Auswärtigen Amtes sowie auf der Orientierungsseite der EU.
Falls Sie dennoch einen Campingtrip ins europäische Ausland planen, informieren Sie sich über die vor Ort geltenden Bestimmungen und bei Einreise eventuell erforderlichen Nachweise (negativer Corona-Test). Beachten Sie zudem die Quarantäne-Vorschriften im Reiseland sowie bei Ihrer Rückkehr.