Allwetterreifen: Auf den Punkt gebracht
- Bei einem Unfall mit Allwetterreifen bieten gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflicht und freiwillige Kaskoversicherung vollen Schutz.
- Allwetterreifen, auch Ganzjahresreifen genannt, kombinieren die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Einmal montiert, dürfen sie ganzjährig am Auto bleiben und bei jedem Wetter gefahren werden.
- Zulässige Ganzjahresreifen erkennen Sie an der Alpine-Kennzeichnung: einem Bergpiktogramm mit Schneeflockensymbol.
Winterreifenpflicht & Reifen wechseln
Wann Allwetterreifen wechseln?
Zu welchem Zeitpunkt Sie Ganzjahresreifen wechseln sollten, hängt von Ihrem Fahrverhalten ab. Wann ein Reifenwechsel nötig ist, bestimmen folgende Kriterien:
- Mindestprofiltiefe: Allwetterreifen wechseln Sie spätestens, wenn eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern erreicht ist. Experten empfehlen einen Reifentausch bereits ab drei bis vier Millimetern Restprofil.
- Fahrleistung: Vielfahrer und sportliche Fahrer sollten Alljahresreifen nach 35.000 Kilometern wechseln. Bei Wenigfahrern ist ein Reifenwechsel nach einer Fahrleistung von 50.000 Kilometern ausreichend.
- Reifenalter: Spätestens nach zehn Jahren sollten Sie Ganzjahresreifen austauschen. Experten raten, den Reifensatz schon nach sechs Jahren zu erneuern. Denn: Mit zunehmendem Alter wird das Gummi brüchiger und härter. Zudem lässt der Grip nach.
Welche Strafen?
Wer bei schlechter Witterung ohne passende Bereifung fährt und in eine Polizeikontrolle gerät, riskiert folgende Strafen:
- Unangepasste Bereifung: 60 Euro und 1 Punkt in Flensburg
- Unangepasste Bereifung und Verkehrsbehinderung: 80 Euro und 1 Punkt in Flensburg
- Unangepasste Bereifung und Gefährdung anderer: 100 Euro und 1 Punkt in Flensburg
- Unfall mit unangepasster Bereifung: 120 Euro und 1 Punkt in Flensburg
Zulässige Allwetterreifen im Winter?

Markierungen für zulässige Allwetterreifen
Allwetterreifen sind bei winterlichen Witterungsverhältnissen nur erlaubt, wenn sie eine der folgenden Markierungen an der Reifenflanke haben:
- Alpine-Symbol: Bergpiktogramm mit Schneeflocke in der Mitte
- M+S-Kennzeichnung: Bis 30. September 2024 dürfen Sie auch Reifen mit der Markierung M+S (Mud & Snow = Matsch und Schnee) nutzen. Allerdings nur, wenn diese vor 31. Dezember 2017 hergestellt wurden.
An der Reifenflanke können Sie darüber hinaus Herstellungsdatum und Pneugröße ablesen. Angegeben ist zudem, für welche Höchstgeschwindigkeit der Reifen zulässig ist.

DOT-Nummer und Geschwindigkeitsindex
An der sogenannten DOT-Nummer auf der Reifenflanke erkennen Sie den Produktionszeitraum eines Reifens. Die vorderen Zahlen und Buchstaben kennzeichnen die Zulassungsnummer des US-Verkehrsministeriums (DOT steht für "Department of Transportation"). Relevant ist der vierstellige Zifferncode am Ende: Die ersten beiden Zahlen geben die Produktionswoche an, die letzten beiden das Produktionsjahr (im Bild: 0711 = 7. Kalenderwoche im Jahr 2011).
Neben der DOT-Nummer steht in der Regel auch der Geschwindigkeitsindex auf der Pneuseite (beispielsweise 205/50 R15 91T). Diese Zahlen-Buchstaben-Kombination gibt an, mit welcher Geschwindigkeit Sie die Allwetterreifen höchstens fahren dürfen. Der letzte Buchstabe (im Beispiel das T) steht für die Höchstgeschwindigkeit, in diesem Fall von 190 km/h.
Was möchten Sie gerne wissen?
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Wann sind Allwetterreifen sinnvoll?
Ganzjahresreifen sind in Regionen sinnvoll, in denen auch im Winter gemäßigte Temperaturen herrschen. Allround-Pneus eignen sich zudem für Autofahrer, die hauptsächlich innerorts unterwegs sind. Dort befreit der Räumdienst die Straßen in der kalten Jahreszeit regelmäßig von Eis und Schnee. Empfehlenswert sind Alljahresreifen zudem für Wenigfahrer, die bei extremen Witterungsbedingungen auf ihr Auto verzichten. -
Was ist der Unterschied zwischen Sommer-, Winter- und Allwetterreifen?
Sommerreifen kommen durch ihr spezielles Profil und eine härtere Gummimischung besonders gut mit Hitze zurecht und bieten optimale Nasshaftung bei Regen. Winterreifen sind weicher und garantieren sicheren Grip bei Schnee, Eis und Matsch. Allwetterreifen stellen einen Kompromiss zwischen beiden Reifentypen dar. Sie besitzen zum Beispiel Lamellen wie Winterreifen, haben aber weniger davon. In gemäßigten Klimaregionen wie Deutschland sind Ganzjahresreifen etwa für Stadtfahrten bei hohen Temperaturen und Nässe, aber auch bei Schneeglätte geeignet.



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