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Fahrer, die mit dem Piktogramm "Schneeflocke" bzw. "Eiskristall" gekennzeichnete Allwetterreifen nutzen, genießen vollen Kfz-Versicherungsschutz – egal bei welchen Straßenverhältnissen sie in einen Unfall verwickelt werden.
Die für Fahrzeughalter gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung kommt dabei immer für Sach-, Personen- und Vermögensschäden auf, die ein Fahrer mit seinem Auto Dritten zufügt. Das heißt: Haben Sie einen Unfall verursacht, reguliert Ihre Kfz-Haftpflicht die Schäden der anderen Unfallbeteiligten. Umgekehrt zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallgegners alle Ihre Schäden, wenn Sie mit Allwetterreifen in einen Unfall zwar verwickelt, aber nicht schuld sind.
Schäden, die Ihnen bei einem Unfall am eigenen Auto entstehen, übernehmen Teilkasko und Vollkasko. Die Teilkaskoversicherung kommt unter anderem bei einem Wildunfall für Schäden auf – beispielsweise, wenn Sie im Winter mit Ganzjahresreifen (auch Runflat) ein Reh anfahren und Ihr Fahrzeug dabei beschädigt wird. Die Vollkasko deckt alle Teilkaskoleistungen ab und übernimmt zusätzlich Unfallschäden an Ihrem Auto, die durch Ihr eigenes Verschulden entstehen.
Falls Ihre Allwetterreifen nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, begleicht Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung zwar die Schäden der anderen Unfallbeteiligten, die Sie verursacht haben. Sie kann anschließend aber Rückforderungen an Sie stellen. Die Höhe der Regressforderungen ist bei der Kfz-Haftpflicht auf 5.000 Euro begrenzt. Der Versicherer hat nach Feststellung der Pflichtverletzung einen Monat Zeit, Anforderungen an Sie zu stellen.
Ob Ihre Vollkaskoversicherung Schäden an Ihrem Fahrzeug übernimmt, hängt von der Unfallursache ab: Sind die unzulässigen Allwetterreifen Grund oder mitverantwortlich für den Unfall, darf Ihr Versicherer die Leistungen kürzen. Das ist etwa dann der Fall, wenn Sie aufgrund der unzureichenden Bereifung einen zu langen Bremsweg hatten.
Liegt die Unfallursache jedoch darin, dass Sie einem anderen Autofahrer die Vorfahrt genommen haben, spielt die Bereifung keine Rolle – und die Kaskoversicherung zahlt.
Sind Sie selbst der Geschädigte eines Autounfalls, können Sie eine Teilschuld zugesprochen bekommen. Eine Mithaftung kann eintreten, wenn Sie beispielsweise mit unzulässigen Reifen unterwegs waren und diese zum Unfall beigetragen haben. In diesem Fall müssen Sie als Unfallopfer unter Umständen mit einer Kürzung rechnen und bleiben dann auf einem Teil der Kosten sitzen.
Wann Sie Allwetterreifen wechseln oder tauschen müssen, hängt von Ihren Fahrgewohnheiten ab. Experten empfehlen Vielfahrern, ihre Alljahresreifen nach 35.000 Kilometer Fahrleistung zu erneuern. Wenigfahrern empfehlen Reifenprofis einen Reifenwechsel nach 50.000 Kilometer.
Neben der Laufleistung beeinflussen auch Fahrstil und Reifenalter den Wechselzeitpunkt. Sportliche Fahrer beanspruchen ihre Pneus mehr als gemütliche Autolenker. Der Abrieb ist größer, Profiltiefe und Grip schwinden schneller, die Allwetterreifen sind zügiger nicht mehr verkehrstauglich.
Das Alter macht Reifen und damit deren Fahreigenschaften ebenfalls zu schaffen. Je älter der Gummi, desto härter und brüchiger wird er. Jeder Bremsvorgang kostet mehr Profil als bei jüngerem Reifenmaterial. Daher ist es ratsam, regelmäßig die Profiltiefe zu kontrollieren. Kaufen Sie einen neuen Reifensatz, wenn er die Mindestprofiltiefe nicht mehr aufweist.
Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit unzulässig gekennzeichneten Allwetterreifen oder Sommerreifen erwischt wird, muss ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro zahlen. Kommt noch eine Behinderung oder Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer hinzu – beispielsweise, wenn Sie bei plötzlichem Wintereinbruch liegenbleiben und andere Verkehrsteilnehmer am Fortkommen hindern oder dadurch gefährden – steigt das Bußgeld auf 80 beziehungsweise 100 Euro an.
Kommt es gar zu einem Unfall mit unzureichenden Reifen, ist ein Bußgeld in Höhe von 120 Euro fällig. Zu den genannten Geldstrafen gesellt sich bei allen Verstößen noch ein Punkt in Flensburg.
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Vergehen
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Bußgeld
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Punkte
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Sie fahren bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne vorgeschriebene Allwetterreifen ... | 60 € | 1 |
… und behindern dadurch andere | 80 € | 1 |
… und gefährden dadurch andere | 100 € | 1 |
… und es kommt zu einem Unfall | 120 € | 1 |
Sorgen Sie zunächst für Ihre eigene Sicherheit. Dazu gehört, dass Sie die Warnblinkanlage anschalten und alle Fahrzeuginsassen Warnwesten überziehen. Stellen Sie dann das Warndreieck auf.
Bei kleineren Unfällen mit geringem Blechschaden genügt es, wenn Sie mit dem Unfallgegner Versicherungsunterlagen austauschen. Bei größeren Unfällen – unter Umständen sogar mit Verletzten – sollten Sie stets Polizei sowie Rettungsdienst verständigen.
Machen Sie mit dem Smartphone Beweisbilder oder fertigen Sie Skizzen an, die den Unfall dokumentieren. Dabei hilft Ihnen der "Europäische Unfallbericht". Er wird von beiden Beteiligten ausgefüllt und unterschrieben. Eine Checkliste mit hilfreichen Tipps zum Verhalten nach einem Autounfall können Sie kostenlos bei der Allianz downloaden.
Die Nachfrage nach Ganzjahresreifen hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Laut dem Fachverband des deutschen Reifengewerbes BRV wurden 2019 neun Millionen Ganzjahresreifen verkauft. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 13 Prozent. Mit diesem Wert lag der Anteil der Allwetterreifen an allen verkauften Pkw-Reifen bei über 20 Prozent, wie der BRV weiter berichtet. Über 60 Prozent aller verkauften Reifen für Personenkraftwagen sind Winterreifen.
Der Trend von Allwetterreifen geht nach oben. Für 2020 prognostizieren Fachleute einen Absatz von über zehn Millionen Ganzjahresreifen. Für viele Autofahrer liegt der größte Vorteil der Allround-Pneus darin, dass sie die Reifen nicht jede Saison wechseln müssen. Damit entfallen auch Kosten für die Zwischenlagerung beim Reifenhändler. Ein Satz Ganzjahresreifen ist in der Regel zudem günstiger als je ein Satz Sommer- und Winterreifen. Was Wagenlenker hauptsächlich zum Kauf von Allwetterreifen bewegt:
Während Sommerreifen durch ihr spezielles Profil und eine härtere Gummimischung besonders gut mit Hitze zurechtkommen und eine optimale Nasshaftung bei Regen bieten, sind Winterreifen weicher und garantieren bei Schnee, Eis oder Matsch einen sicheren Grip.
Allwetterreifen – andere Bezeichnung Ganzjahresreifen – stellen einen Kompromiss zwischen den beiden Reifentypen dar. So haben sie beispielsweise Lamellen wie Winterreifen, aber weniger davon. In gemäßigten Klimaregionen wie Deutschland sind sie für Stadtfahrten bei widrigen Wetterbedingungen wie höheren Temperaturen und Nässe, aber auch bei Schneeglätte in der Regel gut geeignet.
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