- Um Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung zu erhalten, müssen Sie in einen Pflegegrad eingestuft werden. Um den Pflegegrad zu bestimmen, wird ein Punktesystem verwendet. Je mehr Pflegegrad Punkte Sie erreichen, desto höher Ihr Pflegegrad.
- Um den Pflegegrad zu bestimmen, wird Ihre Alltagskompetenz in sechs Bereichen (Modulen) bewertet. Dazu zählen zum Beispiel Kriterien wie Mobilität, Selbstversorgung und kommunikative Fähigkeiten.
- Pflegebegutachtung: Anhand eines Fragenkatalogs vergeben Gutachter:innen Einzelpunkte pro Modul. Die Punkte der einzelnen Module werden unterschiedlich gewichtet und zu einer Gesamt-Punktzahl addiert.
- Je höher Ihr Pflegegrad, desto höher sind Ihre gesetzlichen Pflegeleistungen. Diese Basisabsicherung reicht jedoch in der Regel nicht aus, da auch die Pflegekosten mit zunehmenden Pflegegrad steigen. Vor allem die stationäre Versorgung in einem Pflegeheim kann sehr teuer werden. Mit den PflegetagegeldBest-Tarifen der Allianz Private Pflegezusatzversicherung können Sie frühzeitig Versorgungslücken schließen, und Ihren Eigenanteil im Pflegefall reduzieren.
Pflegegrad Punkte: So erfolgt die Punkteverteilung

Berechnung Ihres Pflegegrads durch Punkte kurz erklärt


- Drei von vier Menschen werden in Deutschland pflegebedürftig.
- Im Pflegefall reichen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung oft nicht aus – deshalb ist private Vorsorge wichtig!
- Die Allianz steht Ihnen als starker Partner zur Seite mit einer Pflegezusatzversicherung – für beispielsweise 15,68 Euro pro Monat.
Warum werden für die Pflegegrade Punkte vergeben?

Werden Sie oder eine:r Ihrer Angehörigen pflegebedürftig, werden bestimmte Pflegeleistungen aus der gesetzlichen Absicherung gewährt. Diese sind von folgenden Faktoren abhängig:
- In welchen Pflegegrad wurden Sie eingestuft?
- Wo und wie werden Sie gepflegt?
- Sind Sie privat oder gesetzlich krankenversichert?
Für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist hier die soziale Pflegepflichtversicherung (SPV) zuständig, auch Pflegekasse genannt. Privat Krankenversicherte (PKV) sind in der privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) versichert und beziehen über diese Ihre Pflegeleistungen.
Um den Pflegegrad zu ermitteln, ist eine sogenannte Pflegebegutachtung zur Bewertung Ihrer Selbstständigkeit nötig. Anhand einer gesetzlich festgelegten Bewertungssystematik können Sie bis zu 100 Pflegepunkte erhalten.

Wie berechnen sich die Pflegegrade nach Punkten?
Übersicht Pflegegrade nach Punkten: Tabelle
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Pflegegrad
|
Summe der Pflegepunkte (alle 6 Module)
|
---|---|
Kein Pflegegrad | < 12,5 Punkte |
Pflegegrad 1 | 12,5 - unter 27 Punkte |
Pflegegrad 2 | 27 - unter 47,5 Punkte |
Pflegegrad 3 | 47,5 - unter 70 Punkte |
Pflegegrad 4 | 70 - unter 90 Punkte |
Pflegegrad 5 | 90 - 100 Punkte |
Wie werden die Pflegegrad-Punkte ermittelt?
In jedem der sechs Module (Hauptkriterien) können Sie einen maximalen Punktwert erzielen. Unabhängige Gutachter:innen prüfen, inwieweit Sie die jeweiligen Kriterien erfüllen bzw. Fähigkeiten aufweisen und vergeben dafür Einzelpunkte. Je mehr Hilfe Sie im Alltag benötigen, desto höher die errechnete Punktzahl.
Gewichtung der Punkte: Nicht alle sechs Module sind gleichbedeutend für die Berechnung des Pflegegrads. Die Summe der Einzelpunkte pro Modul fließt in einem zweiten Schritt prozentual in die Gesamtbewertung ein. So hat etwa die Selbstversorgung (Modul 4) mit 40 Prozent den größten Anteil an den Pflegepunkten.
Die sechs Module und ihre Gewichtung auf einen Blick:
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Modul
|
Bewertete Fähigkeiten
|
Gewichtung in Prozent
|
---|---|---|
Modul 1: Mobilität | Körperliche Handlungsfähigkeit (Sitzen, Stehen, Gehen, Treppensteigen) | 10 % |
Modul 2: Kognitive und kommunikative Fähigkeiten | Entscheidungsfindung, Einschätzung von Risiken, Erinnerungs- und Mitteilungsvermögen | 15 % |
Modul 3: Verhaltensweisen sowie psychische Problemlagen | Aggression, Möglichkeit der Schädigung von Gegenständen, anderen Personen oder sich selbst | 15 % |
Modul 4: Selbstversorgung | Essen, Trinken, Fähigkeit zur eigenen Körperhygiene (Duschen, Waschen, An- und Auskleiden, Toilettengänge) | 40 % |
Modul 5: Umgang mit krankheits-/therapiebedingten Anforderungen und Belastungen | Umgang mit eigenen bestehenden Krankheiten, wie die Messung von Blutdruck/Blutzucker oder Medikation | 20 % |
Modul 6: Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte | Gestaltung des Tagesablaufs, selbstständige Beschäftigung, direkte Interaktion mit anderen Personen | 15 % |
Der gesetzliche Fragenkatalog zur Beurteilung der Pflegebedürftigkeit führt pro Modul detailliert die einzelnen Prüfkriterien und Fähigkeiten auf. So bewertet zum Beispiel die Einschätzung der Selbstständigkeit im Modul Mobilität folgende körperliche Tätigkeiten/Unterkriterien:
- Positionswechsel im Bett
- Sitzen und Halten einer stabilen Sitzposition
- Umsetzen
- Fortbewegung innerhalb des Wohnbereichs
- Treppensteigen
Grundsätzlich gilt für die Ausführung dieser Tätigkeiten folgende Punkteverteilung:
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Art der Ausführung
|
Punktzahl
|
---|---|
Selbstständig | 0 Punkte |
Überwiegend selbstständig | 1 Punkt |
Überwiegend unselbstständig | 2 Punkte |
Unselbstständig | 3 Punkte |
Mehr Informationen finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber zu den Pflegegraden.
Ablauf der Pflegegradermittlung

Um Ihren Pflegegrad zu ermitteln, schickt Ihre Pflegekasse oder der jeweilige Träger Ihrer privaten Pflegeversicherung eine:n unabhängige:n Gutachter oder Gutachterin. Diese kommen zu einer persönlichen Pflegebegutachtung zu Ihnen nach Hause, um die Anzahl Ihrer Pflegegrad-Punkte zu berechnen.
- GKV: Sind Sie sozial pflegeversichert, also Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)? Dann übernimmt der Medizinische Dienst (MD) diese Begutachtung.
- PKV: Sind Sie privat krankenversichert? Bei Versicherten der privaten Krankenversicherung (PKV) stellt das Unternehmen MEDICPROOF ein Gutachten aus.
Je nachdem, wie stark Sie in Ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind, erfolgt die Einstufung in den entsprechenden Pflegegrad. Sind Sie dauerhaft pflegebedürftig (mindestens sechs Monate und mehr), zahlt Ihnen die Pflegekasse Geld- oder Pflegesachleistungen aus. Pflegeleistungen aus der Pflegepflichtversicherung werden allerdings nur nach Antragstellung erbracht.
Wichtig zu wissen: Pflegebedürftige mit geistigen Einschränkungen, wie beispielsweise Demenzkranke, erhalten seit Inkrafttreten des zweiten Pflegestärkungsgesetzes den gleichen Leistungsbetrag wie körperlich eingeschränkte Antragsteller:innen.
Pflegegutachten bei Kindern: Die Feststellung der Pflegebedürftigkeit in Pflegegrad 1 bis Pflegegrad 5 erfolgt grundsätzlich analog zur Pflegebegutachtung bei Erwachsenen. Allerdings gibt es folgende Besonderheiten:
- Kinder bis 11 Jahre: Hier spielt die Selbstständigkeit des Kindes verglichen mit altersentsprechend entwickelten Kindern eine Rolle. Denn bis zu einem gewissen Alter benötigen auch gesunde Kinder Unterstützung im Alltag, zum Beispiel bei der Mobilität oder Körperhygiene. Daher werden in bestimmten Altersgruppen nicht alle Kriterien der einzelnen Module berücksichtigt.
- Kinder bis zu 18 Monaten: Bei Babys und Kleinkindern gilt eine Sonderregelung. Da sie natürlich noch sehr unselbständing sind, werden hier altersunabhängig nur die Module 3 und 5 begutachtet: "Verhaltensweisen und psychische Belastungen" sowie "Umgang krankheitsbedingten Belastungen". Wichtig sind darüber hinaus die Gebrauchsfähigkeit beider Arme und Beine (Teil von Modul 1) und die Prüfung der Nahrungsaufnahme (aus Modul 4).
Warum ist eine private Pflegezusatzversicherung der Allianz sinnvoll?
Sorgen Sie bereits vor Eintreten eines Pflegefalls für eine erhöhte Pflegeleistung und ergänzen Sie Ihre Pflegepflichtversicherung durch eine private Pflegezusatzversicherung. Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
Wie hoch sind die Leistungen im Tarif PflegetagegeldBest?
Die monatliche Leistung des Allianz-Tarifs PflegetagegeldBest ist abhängig von drei wesentlichen Faktoren: abgesicherter Tagessatz, Pflegegrad und ambulanter oder stationäre Pflege.
In den folgenden Tabellen finden Sie beispielhaft die Allianz Leistungen bei einer Absicherung von 95 Euro Tagessatz im Tarif PflegetagegeldBest. Aufgeführt sind die monatlichen Leistungen, gestaffelt nach Pflegegraden und getrennt nach Art der Pflege (ambulant oder stationär). Verglichen damit sehen Sie die gesetzlichen Leistungen bzw. wie viel Pflegegeld Sie monatlich je nach Pflegegrad ab Pflegegrad 2 erhalten.
Leistungen PflegetagegeldBest und GKV-Leistungen ambulante Pflege
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Pflegegrad
|
PflegetagegeldBest
Ambulante Pflege (Angehörige/Pflegedienst) |
GKV-Leistungen
Ambulante Pflege Angehörige |
GKV-Leistungen
Ambulante Pflege Pflegedienst |
---|---|---|---|
1 | 20 % = 570 € | – | – |
2 | 30 % = 855 € | 347 € | 796 € |
3 | 50 % = 1.425 € | 599 € | 1.497 € |
4 | 80% = 2.280 € | 800 € | 1.859 € |
5 | 100 % = 2.850 € | 990 € | 2.299 € |
Leistungen PflegetagegeldBest und GKV-Leistungen stationäre Pflege
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Pflegegrad
|
PflegetagegeldBest
Stationäre Pflege |
GKV-Leistungen Stationäre Pflege*
|
---|---|---|
1 | 20 % = 570 € | – |
2 | 100 % = 2.850 € | 1.061 € |
3 | 100 % = 2.850 € | 1.575 € |
4 | 100 % = 2.850 € | 2.111 € |
5 | 100 % = 2.850 € | 2.351 € |
Was kostet die Pflegezusatzversicherung der Allianz?
Hohe Kundenzufriedenheit bei der Pflegezusatzversicherung
Wann und wie stelle ich einen Antrag zu Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung?
Für die Einstufung in einen Pflegegrad müssen Sie grundsätzlich einen Antrag auf Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung stellen. Die Antragstellung auf Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung erfolgt schriftlich oder telefonisch über Ihre Pflegekasse. Die Begutachtung findet in der Regel innerhalb von 25 Tagen nach der Antragsstellung statt. Führen Sie am besten schon ab Einreichen Ihres Antrags auf Pflegeleistungen ein Pflegetagebuch zur Dokumentation des Pflegebedarfs. Zudem ist es sinnvoll, aktuelle medizinischen Befunde vorlegen zu können.
Wie oft wird ein Pflegegrad kontrolliert?
Pflegebedürftige bekommen zur Feststellung und bei Änderungen des Pflegegrades Beratungsbesuch von einem oder einer MD bzw. Medicproof Gutachter:in. Wenn sich der Gesundheitszustand der zu pflegenden Person ändert, kann ein Antrag zur erneuten Feststellung des Pflegegrades gestellt werden. Es erfolgen jedoch keine jährlich festgelegten Überprüfungen.
Wann greift in der Pflege die Härtefallregel?
Seit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II) von 2017 gibt es laut Pflegereform keine Regelung mehr zum Härtefall in der Pflege. Ehemalige „Härtefalle“ sind seitdem automatisch in den Pflegegrad 5 überführt und erhalten entsprechende Leistungen.
Ein Härtefall lag vormals dann vor, wenn Pflege und Versorgung besonders aufwendig und intensiv ausfielen. Beispielsweise, wenn eine pflegebedürftige Person außerordentlich schwer beeinträchtigt war oder eine Krankheit im Endstadium hatte. Zur ehemaligen Pflegestufe 3 kam dann ein zusätzlicher Härtefallantrag hinzu. Zumindest teilweise ersetzt wurde die Härtefallregelung durch die besondere Bedarfskonstellation.
Was meint die Bewertung nach Aktenlage?
In dringenden Ausnahmefällen kann das reguläre Verfahren der Begutachtung, die Vergabe der Pflegegrad-Punkte und die Berechnung des Pflegegrades vereinfacht werden. Ist die Versorgung einer pflegebedürftigen Person gefährdet, kann eine vorläufige Bewertung des Pflegegrads nur aufgrund der Aktenlage erfolgen. So wird den individuellen Bedürfnissen Pflegebedürftiger Rechnung getragen. Die endgültige Bestimmung der Pflegegrad-Punkte erfolgt erst später und kann von der Bewertung nach Aktenlage abweichen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn:
- sich die pflegebedürftige Person nach Antragstellung in stationärer Krankenhaus- oder Rehabilitationsbehandlung befindet. Zur Sicherung der ambulanten oder stationären Weiterversorgung ist eine Pflegebegutachtung noch in der entsprechenden Klinik oder Reha-Einrichtung erforderlich.
- eine Kurzzeitpflege-Einrichtung eine Leistungszusage fordert. Bei Aufnahme einer pflegebedürftigen Person muss bereits bekannt sein, dass die Pflege anschließend in häuslicher Umgebung fortgeführt werden soll. Eine solche Kurzzeitpflege können Sie unabhängig vom jeweiligen Pflegegrad für maximal acht Wochen pro Jahr in Anspruch nehmen. Die Kostenerstattung Ihrer Pflegekasse oder (privaten) Pflegeversicherung beträgt bis zu 3.539 Euro im Jahr.
- die Betreuung in einem geeigneten Pflegeheim unmittelbar nach der Versorgung im Krankenhaus vonnöten ist. Beispielsweise nach einem Schlaganfall.
Was ist eine besondere Bedarfskonstellation?
Eine Ausnahmeregelung zur Einstufung ist die sogenannte "besondere Bedarfskonstellation": Demnach werden Pflegebedürftige mit außergewöhnlich hohem Hilfebedarf in der Bewertung auch dann in Pflegegrad 5 eingestuft, wenn ihr Pflegegrad-Punktwert unter 90 liegt.
Die besondere Bedarfskonstellation ist dabei auf die Definition "Gebrauchsunfähigkeit beider Arme und Beine" beschränkt. Beispielsweise, wenn Sie aufgrund einer Lähmung aller Gliedmaßen dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind.
Sie wünschen eine persönliche Beratung? Dann schreiben Sie uns. Ihre Allianz Ansprechpartner:innen vor Ort werden sich umgehend bei Ihnen melden.


