- Seit 2009 besteht in der Bundesrepublik Deutschland in der Krankenversicherung für alle Personen eine Versicherungspflicht. Das gilt auch für Kinder. Die Pflegeversicherung "folgt" dabei der jeweiligen privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung. Einfach gesagt gilt für die grundsätzliche Pflegeversorgung von Kindern die Faustregel:
- Ist Ihr Kind privat krankenversichert, wird es über eine private Pflegepflichtversicherung abgesichert. Das heißt, es bezieht Leistungen aus der privaten Pflegepflichtversicherung (PPV).
- Ist Ihr Kind gesetzlich pflichtversichert oder freiwillig gesetzlich krankenversichert, besteht Versicherungspflicht in der sozialen Pflegeversicherung SPV. Das heißt, Leistungen werden aus der SPV bezogen.
- Kinder von beihilfeberechtigten Staatsdienern sind über die sogenannte Beihilfe für den Pflegefall abgesichert.
Alles über Pflegepflicht- und Pflegezusatzversicherung bei Kindern
- Kinder sind in Deutschland gesetzlich pflegeversichert. Die Pflegepflichtversicherung dient als Basisabsicherung und folgt der Krankenversicherung: Privatversicherte Kinder sind der privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) zugehörig – gesetzlich krankenversicherte in der sozialen Pflegeversicherung (SPV). Kinder von Beihilfeberechtigten sind über die jeweilige Pflichtversicherung des beihilfeberechtigten Elternteils abgesichert.
- In der privaten Pflegepflichtversicherung sind Kinder beitragsfrei mitversichert. Die SPV ist als Familienversicherung ausgelegt und Kinder sind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres mit abgesichert.
- Wird ein Kind pflegebedürftig und zum Pflegefall mit Pflegegrad, übernimmt die Pflichtversicherung die Kosten der Pflegeleistungen zu einem gewissen Anteil bis zu einem Maximalbetrag.
- Um die Restkosten abzusichern und Versorgungslücken zu schließen, können Eltern für ihre Kinder privat vorsorgen. Zum Beispiel mit Pflegezusatzversicherungen wie einer Pflegetagegeldversicherung, Pflegekosten- oder Pflegerentenversicherung. Die Allianz bietet Pflegetagegeld für Kinder z.B. im Premium Kinderpaket an.
Details finden Sie im Absatz: Altersgrenzen
Was versteht man unter Pflegepflichtversicherung - und gesetzlicher Pflegeversicherung für Kinder?
Pflegezusatzversicherung bei Kindern verbessert die Pflegevorsorge
Pflegepflicht - plus Pflegezusatzversicherung
Darum ist die Kombination von Pflegepflichtversicherung und privater Pflegevorsorge für Kinder sinnvoll:
- Pflicht: Privat Krankenversicherte schließen für Kinder bei ihrer Krankenversicherung eine private Pflegepflichtversicherung ab. Leistungsträger ist hier die jeweilige Private Krankenversicherung (PKV).
Für gesetzlich krankenversicherte Kinder erfolgt die soziale Pflegeversicherung über die Pflegekassen, auch gesetzliche Träger oder Leistungsträger genannt. Dies ist die häufigste Versicherungsform in Deutschland. - Zusatzvorsorge: Ergänzend dazu sind private Pflegezusatzversicherungen, Pflegekostenversicherungen und Pflegerentenversicherungen abschließbar. Der Abschluss dieser Privatvorsorge erfolgt freiwillig: Im Fall einer Pflegebedürftigkeit verbessert sie die individuelle Pflegeversorgung Ihres Kindes und hilft, finanzielle Versorgungslücken zu schließen.
Pflegepflichtversicherung & Altersgrenzen: Wie lange gilt ein Kind als Kind?


Altersstufen in der sozialen Pflegeversicherung
Im allgemeinen Verständnis bezeichnet man Personen bis zum 18. Geburtstag als Kinder und Jugendliche. Im Hinblick auf die SPV gilt der Kinderstatus, solange das Kind familienversichert ist. In der Regel sind Kinder dies bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Es gibt allerdings Ausnahmen:
Ist Ihr Nachwuchs nicht erwerbstätig, kann er bis zur Vollendung des 23. Lebensjahres als Kind familienversichert sein. Sind Ihre Kinder noch in der Schulausbildung, Berufsausbildung oder Student? Dann ist die Pflegeversicherung in der Regel sogar bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres über die Familienversicherung möglich.
Welche Altersstufen gelten in der privaten Pflegepflichtversicherung?
Wie in der SPV endet bei Kindern in der PPV die Versicherungspflicht bei den Eltern grundsätzlich mit der Vollendung des 18. Lebensjahres. Verlängerungen bis zum 23., beziehungsweise bis zum 25. Geburtstag als Altersstufe und auch unbegrenzt sind unter gewissen Voraussetzungen möglich (Studium, Ausbildung).
Besonderheit für behinderte Kinder
Für behinderte Kinder, die selbst nicht für ihren Unterhalt sorgen können, besteht die Absicherung über die Familienversicherung grundsätzlich ohne Grenze beim Alter.
Gesetzliche Pflegeversicherung: Leistungen, Beiträge und Bemessungsgrenzen bei Kindern

Welche Leistungen bietet die Pflegepflichtversicherung Kindern?
Die Leistungen der Pflegeversicherung sind für alle gleich. Der Grund: Diese sind im Sozialgesetzbuch verankert. Somit macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine Pflegeversicherung für Studenten, Rentner, Angestellte oder eben Kinder handelt. Auch ist der Leistungsumfang von privater und gesetzlicher Pflegepflichtversicherung identisch.
Versicherungsschutz durch die gesetzliche Pflegeversicherung für Kinder besteht dann, wenn ein nachgewiesener Bedarf an einer Pflege von mindestens sechs Monaten besteht. Pflegegrad und Art der Pflege (z.B. Pflege zu Hause, stationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege oder Nachtpflege) entscheiden, in welcher Höhe die Pflegeversicherung Pflegegeld oder Geldleistungen (PPV) bzw. Sachleistungen (SPV) bezahlt.
Sofern möglich, erfolgt die Pflege von Kindern meist in der häuslichen Umgebung durch nahe Angehörige. Dafür stehen dem Versicherungsnehmer Leistungen aus der privaten oder der sozialen Pflegeversicherung zu, wie z. B. Pflegegeld.
Beiträge & Kinderberücksichtigungsgesetz: Kinder in der gesetzlichen Pflegeversicherung
Die Pflegepflichtversicherung ist für Kinder beitragsfrei, solange diese in der Familienversicherung unterkommen.
Wer Kinder hat, spart monatlich einen Teil der Pflegeversicherungs-Kosten für seine eigene soziale Pflegepflichtversicherung. Die Pflegeversicherung rechnet Kinder aufgrund des Kinderberücksichtigungsgesetzes an. Das sogenannte Kinderberücksichtigungsgesetz vom 01.01.2005 bestimmt, dass kinderlose Mitglieder der sozialen Pflegeversicherung derzeit einen Beitragszuschlag von 0,6 % zahlen müssen. Insofern liegt der „normale“ Beitragssatz zum 1. Juli 2023 bei 3,4% des Einkommens (bei einem Kind). Die Beitragshöhe zur gesetzlichen Pflegeversicherung ist wie bisher abhängig vom Einkommen und nun auch davon, wie viele berücksichtigungsfähige Kinder man hat. Der erhöhte Beitragssatz für Kinderlose beträgt in Summe 4 %.
Gibt es den Kinderlosenzuschlag in der privaten Pflegepflichtversicherung?
Pflegeversicherung Kinder Nachweis: So funktioniert‘s
Wer in der Familie Nachwuchs bekommt, muss für den Beitragsnachlass einen Nachweis erbringen. Ein bestimmtes Formular gibt es dafür nicht. In der Regel reicht es aus, die Geburtsurkunde, Bescheinigung für das Pflegekind oder die Adoptionsbescheinigung bei Ihrem Arbeitgeber vorzulegen.
Den Pflegeversicherungs-Kinder-Nachweis sollten Sie innerhalb von drei Monaten nach der Geburt oder Adoption erbringen. Damit können Sie die Ersparnis rückwirkend geltend machen. Enthält Ihre Personalakte keinen Nachweis über die Elterneigenschaft, gelten Sie als kinderlos und müssen den Beitragszuschlag zahlen. Dies gilt bis zum Ablauf des Monats, in dem der Nachweis erbracht wird. Die Elterneigenschaft gilt übrigens das ganze Leben – auch wenn die Kinder erwachsen sind oder versterben.
Pflegeversicherung - Beitragsbemessungsgrenze
Die Beitragsbemessungsgrenze ist eine Rechengröße im deutschen Sozialversicherungsrecht. Sie bestimmt, bis zu welchem Betrag die beitragspflichtigen Einnahmen von gesetzlich Versicherten für die Beitragsberechnung der gesetzlichen Sozialversicherung herangezogen werden.
Auch für Privatversicherte ist die Beitragsbemessungsgrenze der Pflegeversicherung entscheidend. An ihr orientiert sich der Höchstzuschuss des Arbeitgebers zur privaten Pflegeversicherung.
Was ist eine Pflegezusatzversicherung für Kinder?

Private Pflegeversicherungen bei Kindern verbessern die Versorgung frühzeitig
Auch bei Kindern gilt: Pflegeleistungen sind teuer und die Pflichtversicherung zahlt je nach Pflegegrad meist nur einen Teil der aufkommenden Pflegekosten. Wie hoch der Leistungs- bzw. Kostenanteil ist, den die Pflichtversicherung übernimmt, hängt von folgenden Punkten ab: Vom Pflegegrad des Kindes und der Art der Pflege – ambulant oder stationär. Für die restlichen Kosten müssen Sie als Eltern aufkommen.
Mit Pflegezusatzversicherungen für Kinder sorgen Sie zusätzlich privat vor und schöpfen das ganze Spektrum möglicher Pflegeleistungen aus: Beispielsweise für nötige Umbaumaßnahmen bei häuslicher Pflege, für Pflegekräfte oder ambulante Pflegedienste.
Pflegetagegeldversicherung mit Tagessätzen
Welche Altersgrenzen gelten für die private Pflegevorsorge mit einer Pflegezusatzversicherung?
Wie viel kostet eine Pflegeversicherung für Kinder?
Kosten einer Pflegeversicherung
Möchten Eltern für Kinder eine private Pflegezusatzversicherung abschließen, sind die Beiträge meist noch sehr günstig. Sie richten sich nach dem Alter und Gesundheitszustand des Kindes, den gewünschten Pflegeversicherungs-Leistungen und den Tarifkonditionen des Versicherers.
Somit sind die Kosten einer Pflegeversicherung für Kinder in der Regel überschaubar. Ist der Nachwuchs sehr jung, sind leistungsstarke Pakete für einen Rundumschutz, die eine Pflegezusatzversicherung inkludieren, sinnvoll und günstig.
Die Allianz bietet diese in Form der Kinderpakete an. Mehr Informationen zu den Allianz Kinderpaketen finden Sie hier in dieser Tabelle:
Wischen um mehr anzuzeigen
Leistungen
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Kinderpaket Basis
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Kinderpaket Top
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Kinderpaket Premium
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Tarife |
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Pflege | Keine Leistungen | Keine Leistungen | PflegetagegeldBest mit bis zu 40,00 € pro Tag |
Kosten/ Beitrag pro Monat bis 16 Jahre |
Ab 7,72 € monatlich | Ab 16,15 € monatlich | Ab 31,71 € monatlich |
Beitrag pro Monat 16 - 21 Jahre | Ab 15,77 € monatlich | Ab 24,20 € monatlich | Ab 39,32 € monatlich |
Warum ist eine Pflegezusatzversicherung für Kinder sinnvoll?
Die Pflegepflichtversicherungen (SPV oder PPV) übernehmen die Pflegekosten nur bis zu einem festgelegten Maximalbetrag. Er stellt meist nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten dar. Um die Versorgungslücke zu schließen, kann auch für Kinder eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll sein.
Für Ihr Kind haben Sie die Wahl zwischen einer privaten Pflegetagegeldversicherung, Pflegerentenversicherung und Pflegekostenversicherung. Die Höhe der Beiträge ist hier auch abhängig vom Alter, von Vorerkrankungen und vom Gesundheitszustand. Zu beachten: Der staatlich bezuschusste Pflege Bahr ist nur für junge Erwachsene ab einem Mindestalter von 18 Jahren geeignet.
Haben Sie Fragen oder wollen Sie die Pflegezusatzversicherung für Kinder abschließen? Dann klicken Sie hier:
Wie kann bei Kindern Pflegebedürftigkeit entstehen?
2022 Bundesministerium für Gesundheit
Wie wird der Pflegegrad bei Kindern ermittelt?
Wie pflegebedürftig jemand ist, misst sich in Deutschland anhand von Pflegegraden (ehemals Pflegestufen). Je höher der Pflegegrad, desto mehr Hilfe benötigt die Person. Und desto höher sind die Leistungen der gesetzlichen und privaten Pflegepflichtversicherung.
Bei Kindern eine Pflegebedürftigkeit nachzuweisen, ist schwieriger als bei Erwachsenen, denn alle und vor allem kleinere Kinder sind im Alltag auf Hilfe angewiesen. Trotzdem werden bei der Begutachtung durch den MD (Medizinischer Dienst; früher MDK) oder Medicproof (bei Privatversicherten) die gleichen Kriterien herangezogen wie bei erwachsenen Pflegebedürftigen.
Auch wenn grundsätzlich dieselben Kriterien für Kindern und Erwachsene gelten: Der einzige Unterschied bei der Begutachtung für den Pflegegrad von Kindern ist, dass Kinder zudem mit gesunden gleichaltrigen Kindern verglichen - und nur der Pflegemehrbedarf gegenüber einem gesunden gleichaltrigen Kind berücksichtigt wird.
Sonderregelung bei sehr kleinen Kindern
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Was ist das Kinderberücksichtigungsgesetz?
Am 26.11.2004 wurde das "Gesetz zur Berücksichtigung der Kindererziehung im Beitragsrecht der sozialen Pflegeversicherung" – das sogenannte "Kinderberücksichtigungsgesetz" – verabschiedet. Dieses Gesetz sieht vor, dass kinderlose, gesetzlich Versicherte, die das 23. Lebensjahr vollendet haben, einen zusätzlichen Beitrag zur Pflegeversicherung in Höhe von 0,35 % des Bruttoeinkommens entrichten müssen. Dieser Beitragszuschlag wird allein vom Arbeitnehmer getragen und ist seit dem 01. Januar 2005 zusammen mit dem bereits zu entrichtenden Beitrag zur Pflegepflichtversicherung zu erheben. -
Zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung der Kinder für Eltern?
Nein, personenbezogene Versicherungen zahlen nur für die vertraglich versicherte Person Der Leistungsfall einer gesetzlichen Pflegeversicherung tritt nur dann ein, wenn der Versicherte (das Kind) selbst betroffen ist. Angehörige sind über die Pflegepflichtversicherung für Kinder nicht mitversorgt. Dieser Grundsatz gilt für beide gesetzlichen Pflegepflichtversicherungen - soziale Pflegeversicherung, SPV, und private Pflegepflichtversicherung, PPV. Somit haftet eine Pflegeversicherung der Kinder auch nicht für Eltern. -
Können Kinder eine private Pflegeversicherung für ihre Eltern abschließen?
Eltern sind bis zum Abschluss der Erstausbildung ihrer Kinder unterhaltspflichtig. Das wissen die meisten. Dass es umgekehrt ebenfalls eine Unterhaltspflicht gibt, wenn die Eltern einer Pflege bedürfen, ist weniger bekannt. Benötigen Eltern Pflege und haben nicht ausreichend vorgesorgt, sind erwachsene Kinder zu Elternunterhalt verpflichtet und müssen die Pflegekosten übernehmen. Dies gilt ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro laut § 1601 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB).
Deshalb möchten viele Kinder ihre Eltern auch im Alter versorgt wissen. Haben Eltern bislang keine private Pflegezusatzversicherung, können Kinder diese nicht für ihre Eltern abschließen. Jedoch können Kinder ihren Eltern helfen, die Unterlagen vorzubereiten und beim Abschluss unterstützen. Oder sie bezahlen die Beiträge der Pflegezusatzversicherung für ihre Eltern. Abschließen und unterschreiben müssen den Vertrag allerdings die erwachsenen und mündigen Personen (Eltern) selbst.
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Wie setze ich die Beiträge zur privaten Pflegeversicherung meines Kindes richtig von der Steuer ab?
Falls Sie für Ihren Nachwuchs Versicherungsbeiträge zahlen, können Sie die privaten Pflegeversicherungskosten der Kinder steuerlich geltend machen. Tragen Sie dafür in der Anlage Kind unter „Pflege- und Krankenversicherung“ die Beträge für die private Pflegezusatzversicherung ein. Das ist ein hilfreicher Tipp zu Kosten der Pflegeversicherung und Steuern bei der Pflegeversicherung.



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