Pflegeversicherungen für Beamte und Beamtinnen: Kurz erklärt
- Ob Polizistin, Lehrer oder Richterin: Für Beamte und Beamtinnen in Deutschland ist eine Pflegeversicherung verpflichtend.
- Die Mehrzahl der verbeamteten Personen ist privat krankenversichert und folglich über die private Pflegepflichtversicherung (PPV) versichert. Die private Pflegeversicherung übernimmt Leistungen und Kosten als Träger. Gesetzlich krankenversicherte Beamte und Beamtinnen sind in der sozialen Pflegeversicherung (SPV) versichert: Träger sind die gesetzlichen Pflegekassen.
- Diemonatlichen Beiträge für die jeweiligen Pflichtversicherungen bemessen sich nach Beitrittsalter in der PPV oder nach Bruttoeinkommenin der SPV.
- Egal über welchen Träger (PPV oder SPV) – die Pflegepflichtversicherung bietet im Pflegefall nur einen Basisschutz. In der Regel übersteigen die Pflegekosten die Leistungen deutlich. Wer als Beamtin bzw. Beamter vorsorgen und finanzielle Lücken schließen möchte, für den ist eine private Pflegezusatzversicherung, wie z. B. das PflegetagegeldBest der Allianz, sinnvoll.
Weil du leider nicht für immer jung bleibst.
- Drei von vier Menschen werden in Deutschland pflegebedürftig.
- Im Pflegefall reichen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung oft nicht aus – deshalb ist private Vorsorge wichtig!
- Die Allianz steht Ihnen als starker Partner zur Seite mit einer Pflegezusatzversicherung – für beispielsweise 14,72 Euro pro Monat.
Pflegepflichtversicherung für Beamte und Beamtinnen: Was zahlt die Beihilfe im Pflegefall?
Wer als Staatsdiener:in pflegebedürftig wird, hat Anspruch auf Unterstützung: Der Dienstherr (z.B. Bund oder Bundesland) leistet die sogenannte Beihilfe.
Für privat versicherte Beamte und Beamtinnen gilt: Die Pflegeversicherungsleistungen aus Beihilfe plus privater Pflegepflichtversicherung entsprechen in Summe in etwa den Leistungen der sozialen Pflegekasse. Gut zu wissen: Durch ergänzende und zusätzliche Beihilfe vieler Bundesländer sind Beihilfeberechtigte in der stationären Pflege besser gestellt als Nichtbeihilfeberechtigte.
- Beihilfe zu Pflegeleistungen beantragen Beamte und Beamtinnen bei der zuständigen Beihilfestelle.
- Nach Bewilligung des Antrags übernimmt die Beihilfe bei privat pflegeversicherten Beamten und Beamtinnen rund 50 bis 70 Prozent der Pflegekosten. Wie hoch die Unterstützung konkret ausfällt, hängt vom jeweiligen Bundesland ab und von weiteren Voraussetzungen wie z.B. dem Pflegegrad.
- Die Kostenlücke bzw. Restkosten können verbeamtete Personen mit einem Pflegetagegeldtarif absichern.
Höhe der Beihilfe richtet sich nach Pflegegrad & Bundesland
Ambulant versus stationär: Pflegeart beeinflusst die Beihilfeleistung
Erfolgt die Pflege nicht in den eigenen vier Wänden, sondern stationär in einem Pflegeheim, zahlt die Beihilfe anteilig für die reinen Pflegeleistungen. In einigen Bundesländern sind Kosten für Unterkunft und Verpflegung für verbeamtete Personen nicht beihilfefähig. Es sei denn, sie übersteigen eine bestimmte Höhe bzw. einen bestimmten Eigenanteil. Die Regelung ist in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich. Welche stationären Pflegeleistungen können Versicherte insgesamt erwarten? Lesen Sie dazu mehr im Ratgeber Pflegeheim Kosten.
Bei häuslicher Pflege kommt es darauf an, ob selbst organisierte private Pfleger:innen, z. B. Familienangehörige oder professionelle Pflegefachkräfte den oder die Beihilfeberechtigte:n betreuen. Kümmern sich Privatpersonen (Partnerinnen, Freunde oder eigene Kinder) um ihn oder sie, erhält die pflegebedürftige Person Pflegegeld.
Zu beachten bei häuslicher Pflege: Die Geldleistung des Pflegegeldes fällt deutlich niedriger aus als die Beihilfehöchstgrenzen für professionelle Pflegedienste (genannt auch Pflegesachleistung SPV beziehungsweise Kostenersatz in der PPV).
Wie viel Beihilfe erhalten Sie konkret?
Ist eine private Pflegezusatzversicherung für Beamte und Beamtinnen sinnvoll?
Ob eine private Pflegezusatzversicherung für Beamtinnen und Beamte sinnvoll ist, hängt unter anderem von Ihrer Gehaltsstufe und Ihren Lebensumständen ab. Grundsätzlich gilt: Pflegeversicherungs-Leistungen für verbeamtete Personen aus der privaten und sozialen Pflegepflichtversicherung dienen als Basisabsicherung. Die Kosten, die bei Pflegebedürftigkeit tatsächlich entstehen, liegen in der Regel weit über den gezahlten Zuschüssen.
Schon jetzt betragen Heim- und Pflegekosten je nach Bundesland durchschnittlich rund 3.500 bis 4.000 Euro pro Monat. Das ist weit mehr, als die Pflegepflichtversicherung abdeckt. Um diese Versorgungslücke nicht mit Privatvermögen ausgleichen oder Angehörige finanziell belasten zu müssen, ist eine private Pflegezusatzversicherung auch für Beamtinnen und Beamte sinnvoll.
Welche zusätzliche Pflegevorsorge können Sie als Beamte:r machen?
Je nachdem, wie und in welchem Umfang Sie vorsorgen möchten, haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Zusatzversicherungen:
- Pflegetagegeldversicherung: Im Pflegefall erhalten Sie als Versicherungsnehmer:in je nach Pflegegrad einen fest vereinbarten Tagessatz, zum Beispiel 50 Euro täglich. Über das Pflegetagegeld können Sie frei verfügen. Also unabhängig davon, ob Sie stationär im Heim, von einem professionellen Pflegedienst oder Angehörigen betreut werden.
- Pflegekostenversicherung: Der Versicherer übernimmt in diesem Fall nachgewiesene Pflegekosten. Meist sind nur Kosten für Leistungen abgedeckt, die der Katalog der sozialen Pflegeversicherung beinhaltet. Sie können den von der Versicherung gezahlten Betrag nicht beliebig einsetzen.
Nehmen Sie bei weiteren Fragen Kontakt mit uns auf: Bei einer persönlichen Beratung klären Ihre Allianz Experten und Expertinnen gerne alle offenen Punkte.
Gibt es Unterschiede zwischen den Berufsgruppen?
Angestellte Lehrer:innen sind nicht beihilfeberechtigt
Sind Sie als Lehrer:in verbeamtet, können Sie sich in der privaten Pflegepflichtversicherung oder in der sozialen Pflegeversicherung versichern. Im Pflegefall erhalten Sie einen Teil der Pflegekosten über die Beihilfestelle erstattet.
Anders sieht es aus, wenn Sie als freiberufliche:r Lehrer:in an Schulen unterrichten. Dann müssen Sie sich selbst kranken- und pflegeversichern und können keine Beihilfe beziehen. Nicht verbeamtete Referendare und Referendarinnen und nicht verbeamtete Lehrer:innen mit geringem Einkommen sind automatisch in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung pflichtversichert. Übersteigt ihr Bruttoeinkommen regelmäßig die Versicherungspflichtgrenze bzw. Jahresarbeitsentgeltgrenze (2024: 5.775 Euro im Monat bzw. 69.300 Euro pro Jahr), können sie in die PKV und damit in die private Pflegepflichtversicherung wechseln.
Polizisten bzw. Polizistinnen und Beihilfe
Gilt die Pflegeversicherung auch für Beamtenanwärter:innen?
Auch für angehende Beamte und Beamtinnen (Beamtenanwärter:innen) ist eine private oder gesetzliche Pflegeversicherung Pflicht. Das heißt: Sind Sie als Beamtenanwärter:in im öffentlichen Dienst tätig, sind Sie sogenannte:r Beamte:r auf Widerruf: Sie schließen eine private Pflegepflichtversicherung oder soziale Pflegeversicherung für verbeamtete Personen ab.
Die Beitragskosten berechnen sich wie bei Versicherten mit Beamtenstatus. Die Kosten der Pflegeversicherung für Beamte und Beamtinnen sind somit gleich. Werden Beamtenanwärter und Beamtenanwärterinnen pflegebedürftig, haben sie Anspruch auf dieselben finanziellen Leistungen wie vereidigte Verbeamtete.
Wie funktioniert die Pflegeversicherung für pensionierte Beamte?
Auch nach Ende ihrer Dienstzeit zahlen Beamtinnen und Beamte im Ruhestand weiter in die Pflegepflichtversicherung ein. Warum? Selbst, wenn Sie rundum gesund in den Ruhestand starten, kann früher oder später eine Beeinträchtigung auftreten. Eventuell sind Sie dann auf Pflege angewiesen, die Kosten verursacht. In diesem Fall ist eine ausreichende Grundabsicherung durch eine Pflegepflichtversicherung für pensionierte Beamte und Beamtinnen unverzichtbar.
Pensionäre und Pensionärinnen bzw. pensionierte Verbeamtete zahlen die Beiträge zur Pflegeversicherung für sich (und für bei der Beihilfe berücksichtigungsfähige Angehörige) jeden Monat zusammen mit den Beiträgen zur privaten Krankenversicherung oder gesetzlichen Krankenversicherung.
Hinweis: In der gesetzlichen Pflegeversicherung für Beamte und Beamtinnen im Ruhestand bzw. als Versorgungsempfänger:in erhöht sich in der Regel der Bemessungssatz der Beihilfe. Dadurch verringert sich unter Umständen der restliche Absicherungsbedarf im Alter und somit die Kosten für die private Krankenversicherung bzw. die private Pflegeversicherung. Lesen Sie mehr dazu im Ratgeber private Krankenversicherung für Beamte und Beamtinnen.
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