Demenz ist der Überbegriff für verschiedene Erkrankungen, die zu einer zunehmenden Verkümmerung der geistigen Fähigkeiten führen. Je nach Demenzform ist das Denkvermögen oder die Gedächtnisleistung betroffen. Anfangs fällt insbesondere eine verkürzte Merkfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses auf, die sich kontinuierlich auf das Langzeitgedächtnis ausweitet. Häufige Symptome sind Stimmungsschwankungen oder unvermittelte Aggressionen. Mit zunehmenden Krankheitsverlauf tritt oft auch eine Veränderung der Persönlichkeit auf. Das Orientierungsvermögen und die Urteils- und Sprachfähigkeit kann so weit abnehmen, dass Patienten ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können.
Die genauen Ursachen für Demenz sind noch nicht ausreichend erforscht
Was genau dazu führt, dass sich eine Demenz entwickelt, ist noch nicht gänzlich geklärt. Fest steht, dass bei dieser degenerativen Erkrankung des Gehirns zunehmend und unumkehrbar Nervenzellen im Hirn absterben oder deren Kontakt untereinander zu Schaden kommt. Damit einhergehend nimmt die Hirnmasse immer weiter ab. Auch die Ablagerung bestimmter Eiweiße im Gehirn sowie die Verminderung des wichtigen Botenstoffes Acetylcholin beobachten Forscher bei Demenzkranken.
Wichtig sind in jedem Fall eine gründliche fachärztliche Untersuchung sowie eine umfassende Diagnose. Je früher der Facharzt eine demenzielle Erkrankung feststellt, umso besser können therapeutische Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden.
Ab 65 Jahren steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken
Insgesamt sind bei der gegenwärtigen Altersstruktur 8,6 Prozent der über 65-Jährigen von einer Demenz betroffen. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen nimmt mit dem Lebensalter zu: Sind in der Altersgruppe von 70 bis 74 Jahre noch unter 4 Prozent betroffen, so sind es bei den 80 bis 84-jährigen bereits mehr als 12 Prozent, bei 85 bis 89-jährigen 21,8 Prozent und bei den über 90-jährigen mit knapp 41 Prozent. In Deutschland sind rund 1,6 Millionen Menschen von Demenz betroffen.
Sollte es keinen Durchbruch in der Prävention und in der Therapie geben, gehen Schätzungen davon aus, dass sich die Zahl der Kranken bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen wird. Das entspricht einem mittleren Zuwachs von 25.000 bis 40.000 Erkrankten pro Jahr. Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft.
Eine „normale“ Alterserkrankung stellt Demenz aber nicht dar, auch wenn die Lebenserwartung stetig steigt. Neben dem zunehmenden Alter sind auch Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel oder Diabetes Risikofaktoren. Unbeeinflussbar ist hingegen die genetische Veranlagung (2 Prozent aller Demenzerkrankungen sind vererbt) sowie das Geschlecht (Frauen erkranken öfter an Demenz als Männer).
Besonders gefährdet sind demnach Menschen mit ungesundem Lebensstil (wenig Sport, schlechte Ernährung, Alkoholiker und Raucher) und wenigen Sozialkontakten sowie Menschen, die sich geistig nicht fordern (kognitive Fähigkeiten) und die in jungen Jahren nur wenig Bildung genossen haben.