Begleitetes-Fahren-Versicherung: Das Wichtigste in Kürze
- Jugendliche können in Deutschland den Führerschein mit 17 machen und in Begleitung eines Erwachsenen mit dem Autofahren beginnen. Dieses Programm heißt "Begleitetes Fahren ab 17" (BF17).
- Die Begleitperson meldet den BF17-Teilnehmer ihrer Autoversicherung. Und zwar vor der ersten gemeinsamen Fahrt.
- Nehmen Sie einen BF17-Fahrer in Ihren Vertrag auf, zahlen Sie meist etwas höhere Beiträge. Teilweise können Sie Ihre Kfz-Versicherung für Begleitetes Fahren ab 17 ohne Aufschlag anpassen.
- Durch Begleitendes Fahren ist die Versicherung oft günstiger, die junge Fahrer für ihr erstes eigenes Auto abschließen.
Begleitetes-Fahren-Versicherung: Kosten
Wie viel eine Versicherung für Betreutes Fahren kostet, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn: Ob Sie einen 17-jährigen Fahrer beitragsfrei in Ihren Vertrag aufnehmen oder ob Ihre Prämie steigt, hängt von der Kfz-Versicherung ab. Außerdem setzt jeder Anbieter eigene Kriterien bei der Beitragsberechnung an.
Wann eine BF17-Versicherung am günstigsten ist, hängt unter anderem davon ab, welchen Pkw der Nachwuchsfahrer nutzt:
- Familienauto: In der Regel fährt der BF17-Teilnehmer mit dem Wagen seiner Eltern. Die Kosten für die Begleitetes-Fahren-Versicherung sind dann meist am geringsten.
- Zweitfahrzeug: Hat die Begleitperson zwei Fahrzeuge, kann sie dem Führerscheinneuling eines davon für Begleitendes Fahren zur Verfügung stellen. Ob der BF17-Fahrer das Erstfahrzeug seiner Eltern oder einen Zweitwagen mitbenutzt, spielt kostenmäßig oft keine Rolle.
- Eigener Pkw: Schaffen Sie für den jungen Fahrer ein eigenes Auto an, entstehen für die Versicherung des Zweitwagens zusätzliche Kosten. Diese Lösung für die BF17-Versicherung ist deshalb am teuersten.
Wird die Versicherung teurer bei Begleitendem Fahren?
Ja, in der Regel erhöhen sich durch Betreutes Fahren Ihre Versicherungskosten. Das heißt: Nehmen Sie einen BF17-Teilnehmer in den Fahrerkreis Ihrer Autoversicherung auf, zahlen Sie bei den meisten Kfz-Versicherern einen moderaten Aufpreis.
Einige Unternehmen bieten eine Kfz-Versicherung für Begleitetes Fahren ab 17 ohne Aufschlag an. Doch spätestens, wenn der BF17-Fahrer Ihren Pkw nach seinem 18. Geburtstag weiternutzt, erhöht der Versicherer Ihre Beiträge.
So sparen BF17-Fahrer bei ihrer ersten Autoversicherung
Eine Autoversicherung für Fahranfänger ist teurer als für routinierte Fahrer. Denn ihr Unfallrisiko ist höher. Weil BF17-Teilnehmer im Straßenverkehr seltener Schäden verursachen als Anfänger ohne Fahrpraxis, erhalten sie bei vielen Kfz-Versicherern Preisvorteile. Mit diesen Tipps können junge Fahrer bei ihrer ersten eigenen Autoversicherung zusätzlich sparen:
- Auto mit günstiger Typklasse wählen: Je weniger Schäden ein Fahrzeugtyp im Jahr verursacht, desto günstiger ist seine Typklasseneinstufung. Junge Fahrer, die einen Pkw mit niedriger Typklasse kaufen, sparen Versicherungsbeiträge.
- Schadenfreiheitsklasse übertragen: Nachwuchsfahrer, die bereits ein zulassungspflichtiges Zweirad versichert haben, können die SF-Klasse ihrer Motorradversicherung oder für ihre Pkw-Versicherung übernehmen. So steigen sie in einer besseren SF-Klasse ein und zahlen günstigere Beiträge.
- Auto als Zweitwagen versichern: Je nach Anbieter können BF17-Fahrer ihr erstes eigenes Auto als Zweitwagen über die Kfz-Versicherung der Eltern versichern. Ist das Erstfahrzeug zum Beispiel mindestens in SF-Klasse ½ eingestuft, startet das zweite Fahrzeug direkt in SF-Klasse 1.
- Zusatzbausteine nutzen: Junge Fahrer können ihren Versicherungsschutz mit verschiedenen Bausteinen erweitern. Ein Telematik-Tarif zum Beispiel belohnt umsichtiges Fahren mit Beitragsrabatt. Eine Autoversicherung mit Werkstattbindung ist für Führerscheinneulinge ebenfalls oft günstiger.
Wie wirkt sich Unfall beim Begleiteten Fahren auf Versicherung aus?
Einfluss auf Schadenfreiheitsklasse
Einfluss auf Versicherungsbeitrag
Begleitetes-Fahren-Versicherung: Was möchten Sie wissen?
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Wer darf bei BF17 Begleitperson sein?
Sie können für Begleitetes Fahren Beifahrer sein, wenn Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Mindestalter von 30 Jahren
- mindestens fünf Jahre durchgehend in Führerscheinbesitz
- höchstens ein Punkt in Flensburg
Meist ist die Mutter oder der Vater des BF17-Teilnehmers Beifahrer für Begleitetes Fahren. Aber auch andere Verwandte, Freunde oder Arbeitskollegen können dem BF17-Fahrer Begleitetes Fahren auf dem Beifahrersitz ermöglichen.
- Mindestalter von 30 Jahren
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Begleitetes Fahren: Wie viele Begleitpersonen sind möglich?
Prinzipiell können BF17-Teilnehmer unbegrenzt viele Begleitpersonen angeben. In der Regel ist es sinnvoll, mehr als eine Person als Begleitetes-Fahren-Beifahrer einzutragen. So kann der Führerscheinneuling auch fahren, wenn zum Beispiel seine Eltern einmal nicht für Begleitetes Fahren auf dem Beifahrersitz Platz nehmen können.
Wichtig: Bereits im Antrag auf den BF17-Führerschein müssen alle möglichen Begleitpersonen angegeben sein. Sie werden auch in der Prüfungsbescheinigung des Jugendlichen vermerkt. Dieses Dokument brauchen Begleitpersonen oft als Nachweis für die Begleitetes-Fahren-Versicherung ihres Autos.
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Was passiert, wenn BF17-Teilnehmer ohne Versicherung fahren?
Lassen Sie einen BF17-Teilnehmer Ihr nicht versichertes Auto nutzen, riskieren Sie eine Geldstrafe, Punkte in Flensburg oder sogar eine Freiheitsstrafe. Denn: Fahren ohne Versicherungsschutz ist eine Straftat. Und zwar unabhängig davon, ob Sie das Auto selbst steuern oder für Begleitetes Fahren auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. -
Gilt die Versicherung für Begleitetes Fahren im Ausland?
Eine BF17-Versicherung ist außerhalb Deutschlands auch in Österreich gültig. Setzen BF17-Teilnehmer sich in anderen Ländern ans Steuer, fahren sie rechtlich gesehen ohne Führerschein und riskieren ihren Versicherungsschutz.
Hintergrund: Betreutes Fahren ab 17 ist eine deutsche Sonderregelung. Außerhalb der Bundesrepublik ist die BF17-Fahrerlaubnis nur in Österreich anerkannt. Denn dort gibt es mit der "vorgezogenen Lenkberechtigung" (L17) eine vergleichbare Regelung.



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