Wie hoch sind die Kosten einer Zahnkorrektur?
- Eine Zahnkorrektur ist für Funktionalität und Ästhetik des natürlichen Gebisses bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen sinnvoll.
- Die moderne Zahnmedizin bietet eine breite Auswahl an Alignern (transparente Zahnschienen) und Spangen, die exakt auf individuelle Fehlstellungen eingehen.
- Bei Kindern sind die Kosten vieler Zahnkorrekturen durch diegesetzliche Krankenversicherung (GKV) gedeckt. Bei Erwachsenen gilt dies leider nur selten.
- Auch private Zahnzusatzversicherungen übernehmen die sehr hohen Korrekturkosten meist nur für Kinder im tariflichen Rahmen. Bei Erwachsenen werden die Kosten für Zahnkorrekturen in der Regel nur unter bestimmten Voraussetzungen bezahlt, wie beispielsweise nach einem Unfall.
Warum ist eine Zahnkorrektur sinnvoll?
Gründe, die für eine Zahnkorrektur sprechen können:
- Engstellung von benachbarten Zähnen
- Erkennbare Lücken zwischen einzelnen Zähnen
- Über- oder Unterbiss
- Kreuzbiss
Eine Zahnkorrektur ist in jedem Lebensalter sinnvoll, wenn sich die Zahnstellung negativ auf das Bissverhalten oder die generelle Gesundheit des Menschen auswirkt. So kann eine Fehlstellung für eine einseitige Überlastung der Kiefermuskulatur sorgen. Solche Fehlstellungen bringen häufig Symptome wie Verspannungen, Schmerzen und Unwohlsein mit sich. Die moderne Kieferorthopädie hält für jede Generation Lösungen für eine schonende und dauerhafte Zahnkorrektur bereit.
Was ist besser: Aligner oder Zahnspange?
Aligner
Seit einigen Jahren gehören Aligner zu den wichtigsten Varianten der Zahnkorrektur. Diese überdecken die gesamte Zahnreihe und wirken gezielt Druck auf die Zähne aus. Damit werden diese schonend in eine optimale Position gebracht. Patientinnen und Patienten kennen vor allem aus der Anfangsphase ein stärkeres Druckgefühl. Dieses lässt im Laufe von Tagen und Wochen nach, da die Zähne in die gewünschte Position geführt werden.
Aligner sind für Fehlstellungen im natürlichen Gebiss geeignet. Bei Erwachsenen ist eine Zahnkorrektur mit Invisalign bzw. transparenten Zahnschienen besonders beliebt. Die durchsichtigen Aligner sind im Alltag kaum zu erkennen und lassen sich komfortabel tragen. Im Regelfall sind sie herausnehmbar, sodass weiterhin eine einfache Mundhygiene gegeben ist. Jeder Aligner wird individuell an den Patienten oder die Patientin angepasst. Das sichert eine genaue Formung und Anpassung der jeweiligen Zahnreihe.
Zahnspangen
Bei stärkeren Fehlstellungen, für die kontinuierlich Druck auf die Zahnreihe benötigt wird, reicht eine Zahnkorrektur mit Schienen nicht aus. Hier wird eine zahnmedizinische Apparatur benötigt, auch Zahnspange genannt. Die festsitzende Spange wird 24 Stunden am Tag getragen, damit ein dauerhaft formender Druck auf jeden einzelnen Zahn gegeben ist.
Die bekannteste Variante der Zahnspange sind sogenannte Brackets. Diese werden vom Zahnarzt oder von der Zahnärztin auf die Innen- oder Außenseite jedes Zahnes geklebt. Dann werden sie durch einen Draht fest miteinander verbunden. Dabei gibt der verbindende Metall-Bogen einen klaren und natürlichen Bogen für die neue Zahnreihe vor. Ein Zahnarzt oder eine Kieferorthopädin setzt Brackets vorrangig bei größeren Fehlstellungen der Zahnreihe ein. Zusätzliche Apparaturen außerhalb des Mundraumes können die Wirksamkeit der im Mund befindlichen Spange noch erhöhen.
Insbesondere Erwachsene wünschen sich vornehmlich unauffällige Alternativen zur klassischen Zahnspange, wie beispielsweise zahnfarbene Keramikbrackets. Bei der sogenannten Lingualtechnik sind die Brackets hingegen auf der Innenseite des Zahnes befestigt und von außen nicht sichtbar.
Wie lange dauert eine Zahnkorrektur mit einer festen Zahnspange?
Was kostet eine Zahnkorrektur?
Die Kosten umfassen neben den Herstellungskosten für Aligner oder Zahnspange die Behandlungskosten durch Ihre Zahnärztin oder Ihren Kieferorthopäden. Auch Material und Fertigungsqualität der Zahnspange variieren, wobei dringend gehobene Qualität zu empfehlen ist.
Deutlich breiter gefächert sind die Kosten einer Zahnspange. Je nach Spangenart und Grad der Fehlstellung ist ein Einstieg bei Kosten ab 1.000 Euro denkbar. Handelt es sich bei Ihnen um einen komplexen Fall, kann der Preis auf bis zu 10.000 Euro steigen.
Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung?
Die Kosten für eine Zahnkorrektur übernimmt die gesetzliche Krankenkasse ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen –und dies nicht einmal in vollem Umfang. Seit 2002 gelten klare Richtlinien, wann und ob sich die gesetzliche Krankenkasse beteiligt. Hierfür bewerten Kieferorthopäde oder Kieferorthopädin den Grad der Fehlstellungen mit einer Kategorisierung zwischen 1 und 5. Ausschließlich in den Kategorien 3 bis 5 gibt es eine anteilige Kostenübernahme: 80 Prozent der Behandlungskosten für das erste Kind, 90 Prozent für weitere Kinder. Die restlichen 10 bis 20 Prozent müssen Eltern selbst zahlen, bekommen diese aber bei erfolgreichem Abschluss erstattet.
Häufig bleibt trotzdem ein Eigenanteil erhalten. In einigen Fällen müssen die Kosten für die Korrektur sogar vollständig privat getragen werden. Für wen also ist der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sinnvoll, um diese Kosten erstattet zu bekommen? Das lesen Sie hier:
Wann übernimmt eine private Zahnzusatzversicherung die Kosten für eine Zahnkorrektur?
Die Antwort darauf findet sich in den Versicherungsbedingungen, die Sie sorgfältig lesen sollten! Denn die meisten Zahnzusatzversicherungen übernehmen normalerweise keine Kosten für kieferorthopädische Behandlungen im Rahmen einer Zahnkorrektur bei Erwachsenen. Eine Ausnahme besteht, wenn eine medizinische Notwendigkeit nach einem Unfall vorliegt. In solchen Fällen erstatten Zahnzusatzversicherungen oft auch zusätzliche Kosten für Behandlungsmethoden, die von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht gedeckt werden.
Achten Sie bei der Tarifwahl darauf, welche Arten von Zahnkorrekturen explizit im Vertrag aufgeführt sind. Klären Sie im Vorfeld ab, ob beispielsweise Materialkosten erstattet werden, wie sie bei der Verwendung von Keramikbrackets entstehen. Viele Versicherungen setzen auf hochwertige Korrekturen mit renommierten Produkten und erwähnen konkret Marken wie Invisalign. Berücksichtigen Sie zudem Altersgrenzen und eventuelle Höchstbeträge.
Für Kinder und Jugendliche ist eine kieferorthopädische Behandlung hingegen häufig ein fester Bestandteil der Versicherung. Die meisten Anbieter übernehmen die Kosten auch bis zu einem gewissen Alter. Unsere Empfehlung: Schließen Sie frühzeitig einen Tarif ab, der kieferorthopädische Leistungen umfasst. Denn diese Tarife sind deutlich günstiger, wenn noch keine kieferorthopädischen Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen für Ihren Nachwuchs vorliegen.