- Unter Kieferorthopädie versteht man mehr als nur die klassische Zahnspange. Kieferorthopädie beinhaltet die Diagnose, Behandlung und Prävention von Zahn- und Kieferfehlstellungen.
- Die Kosten für eine kieferorthopädische Behandlung für Erwachsene liegen durchschnittlich zwischen 1.000 und 6.500 Euro. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) kommt dafür meistens nicht auf.
- Auch eine Zahnzusatzversicherung übernimmt diese Kosten und Leistungen bei Erwachsenen in der Regel nicht oder nur in Ausnahmefällen.
- Wenn eine Behandlung zum Beispiel nach einem Unfall medizinisch notwendig ist, können die Kosten von der Zahnzusatzversicherung übernommen werden.
Zahnzusatzversicherung Kieferorthopädie für Erwachsene

Kieferorthopädie bei Erwachsenen kurz erklärt
Wie viel kostet eine Zahnspange für Erwachsene?
So viel kosten die kieferorthopädischen Maßnahmen bei Erwachsenen
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Technik
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Material
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Dauer
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Kosten
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Aligner | transparente Kunststoffschienen | 9 - 18 Monate | 3.500 € - 6.500 € |
Feste Zahnspange mit Brackets | (durchsichtige) Keramikbrackets | 12 - 24 Monate | 4.500 € - 8.000 € |
Lingualtechnik | festsitzende Zahnspange Zahninnenseite | 12 - 24 Monate | 6.000 € - 10.000 € |
Diese Leistungen erhalten Sie für Kinder und Jugendliche für kieferorthopädische Maßnahmen.
Welche Leistungen übernimmt die Zahnzusatzversicherung bei Erwachsenen?

Welche Leistungen übernimmt die Zahnzusatzversicherung bei Erwachsenen?
- Die meisten Zahnzusatzversicherungen übernehmen in der Regel keine Kosten für Kieferorthopädie bei Erwachsenen. Eine Ausnahme wäre, wenn eine Behandlung nach einem Unfall medizinisch notwendig ist. Zahnzusatzversicherungen erstatten dann teilweise auch Mehrkosten für Behandlungsverfahren, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden.
- Die Allianz MeinZahnschutztarife zahlen für kieferorthopädische Maßnahmen bei Erwachsenen ab dem 21. Geburtstag bis zu 100 Prozent Kostenerstattung bei Unfall oder schwerer Erkrankung.
Welche Leistungen übernimmt die Zahnzusatzversicherung für Kinder und Jugendliche?
- Bei Kindern ist eine kieferorthopädische Behandlung häufig fester Bestandteil und die meisten Versicherer bezahlen diese bis 16, 19 oder 21 Jahre. Deshalb profitieren vor allem Kinder und Jugendliche von den Leistungen einer Zahnzusatzversicherung bei der Behandlung von Zahnfehlstellungen.
Kieferorthopädie: Gesamtkosten und Eigenanteil für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre
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Kieferorthopädische Behandlung
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Gesamtkosten
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GKV - Anteil
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Eigenanteil ohne ZZV
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Eigenanteil mit
Allianz MeinZahnschutz (MZ) |
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Feste Zahnspange + Metallbrackets | ca. 4.000 € bis 6.500 € | 0 € | 4.000 € bis 6.500 € |
MZ 75: 2.000 € bis 4.500 € MZ 90: 1.500 € bis 4.000 € MZ 100: 1.000 € bis 3.500 € |
Feste Zahnspange + Keramikbrackets (zusätzlich zu den Kosten der festen Zahnspange) | Mehrkosten 300 € bis 1.500 € | 0 € | 300 € bis 1.500 € |
MZ 75: 75 € bis 375 € MZ 90: 30 € bis 150 € MZ 100: 0 € |
Transparente Zahnschiene (Aligner) | ab 3.500 € | 0 € | ab 3.500 € |
MZ 75: ab 1.500 € MZ 90: ab 1.000 € MZ 100: ab 500 € |
Welche Kosten übernimmt die GKV für Kieferorthopädie?
- Bei Erwachsenen zahlt die GKV keine Leistungen für eine kieferorthopädische Behandlung. Die Ausnahme bilden schwere Kieferanomalien, bei denen gleichzeitig eine kieferchirurgische Maßnahme erforderlich ist. Das ist in der Regel nur bei schweren Fehlstellungen der Fall, die durch eine Erkrankung oder nach einem Unfall auftreten.
- Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) übernehmen kieferorthopädische Behandlungen grundsätzlich nur bis zum 18. Lebensjahr. Voraussetzung dafür ist, dass bei Kindern und Jugendlichen eine erhebliche Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers vorliegt. Diese sind in den kieferorthopädischen Indikationsgruppen KIG 3-5 geregelt. Keine Leistungen werden übernommen für KIG 1-2 oder für Mehrkosten für spezielle Leistungen, wie bei farblosen Keramik- oder Minibrackets und Lingualtechnik. Die GKV übernimmt zunächst 80 Prozent bzw. bei mehreren Kindern 90 Prozent der Kosten für kieferorthopädische Behandlungen in den KIG 3-5. Nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung erstattet die GKV auch die übrigen 10 bzw. 20 Prozent.
Wie viel kostet die Allianz Zahnzusatzversicherung?
Was sind kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)?
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Kieferorthopädische
Identifikationsgruppe (KIG) |
Schweregrad der Fehlstellung
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KIG 1 | leichte Fehlstellung |
KIG 2 |
gering ausgeprägte Fehlstellung |
KIG 3 | ausgeprägte Fehlstellung |
KIG 4 |
stark ausgeprägte Fehlstellung |
KIG 5 |
extrem stark ausgeprägte Fehlstellung |
Ursachen für schiefe Zähne
Plötzlich werden die Zähne schief
Schiefe Zähne trotz Zahnspange
Zähneknirschen & Co
Oftmals können auch Zähneknirschen, Fehlbelastungen der Kiefergelenke oder ein nicht versorgtes Lückengebiss eine Fehlstellung der Zähne verursachen.
Zahnspangen für Erwachsene
Aligner (z. B. Invisaligntechnik)
Eine sehr beliebte Therapie sind Aligner, beispielsweise Invisalign ©. Das sind herausnehmbare transparente Kunststoffschienen, die als kieferorthopädische Behandlungsgeräte wie eine Hülle über die Zähne geschoben werden. Anhand eines speziellen Abdrucks berechnet der Computer die einzelnen Behandlungsschritte bis zum vorher festgelegten Behandlungsziel. Für jeden Behandlungsschritt wird eine spezielle Schiene hergestellt. Jede Schiene wird eine bestimmte Zeit lang getragen, bevor sie durch die nächste ersetzt wird. Auf diese Weise werden die Zähne mit sanftem Druck allmählich in die gewünschte Position gebracht.
Mehr zum Thema Aligner Therapie finden Sie im Ratgeber.
Lingualtechnik
Bei der Lingualtechnik wird die festsitzende Zahnspange auf der Zahninnenseite angebracht und ist somit von außen unsichtbar. Das Einsetzen der Brackets und Wechseln der Bögen sind allerdings aufwendiger und somit teurer.
Auch die Reinigung gestaltet sich für Patienten und Patientinnen etwas komplizierter, da die Brackets an den Zahninnenseiten schwieriger zu erreichen sind.
Feste Zahnspange mit Brackets
Ist eine Zahnkorrektur für Erwachsene mit einer Zahnspange noch sinnvoll?
Eine Zahnkorrektur kann kleinere und größere Fehlstellungen korrigieren und somit auch im Erwachsenenalter noch medizinisch sinnvoll sein. Natürlich profitiert davon nicht nur die Optik, sondern eine kieferorthopädische Behandlung stärkt auch die Gesundheit und den Erhalt der Zähne.
Typische Zahn- und Kieferfehlstellungen wie vorstehende Zähne bei Erwachsenen (zum Beispiel der Überbiss) oder Zahn-Engstände können durch eine Funktionsanalyse festgestellt und durch eine kieferorthopädische Behandlung gezielt bearbeitet werden. Das Ergebnis: Mehr Lebensqualität durch gesunde Zähne. Die Behandlungsdauer kann zwischen einigen Monaten bis zu zwei Jahren betragen.
Kieferorthopädische Behandlung nach einem Unfall

- Martina B. stürzt schwer bei einem Fahrradausflug und erleidet unter anderem einen komplizierten Bruch ihres Unterkiefers.
- Eine länger andauernde kieferorthopädische Behandlung ist in der Folge notwendig.
- Da sie eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat, muss sie nur einen geringen Anteil der Behandlungskosten selber tragen. Nach einem Unfall (oder schwerer Erkrankung) erstattet Ihnen die Zahnzusatzversicherung MeinZahnschutz der Allianz je nach Tarif bis zu 100 % der insgesamt anfallenden Kosten.
Eine Zusatzversicherung ist deshalb auch für Erwachsene sinnvoll und übernimmt viele weitere Leistungen wie Zahnersatz, Zahnbehandlungen, Prophylaxe oder Angst- und Schmerzausschaltung.

Was möchten Sie zur Zahnzusatzversicherung und Kieferorthopädie für Erwachsene gerne wissen?
Inwiefern unterscheidet sich eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen von der bei Kindern?
Kieferorthopädische Behandlungen für Kinder und Erwachsene unterscheiden sich in der Art und Herausforderung sowie dem Grund.
Bei Kindern liegt der Behandlungsfokus auf der Früherkennung und –behandlung von Fehlentwicklungen der Zahnstellung sowie schlechten Angewohnheiten. Der Grund für eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen kann medizinische (z. B. Zahnfehlstellungen) als auch optische Gründe (ein schöneres Lächeln) haben.
Auch bei der Wahl der Zahnspange wird in der Regel unterschieden. Bei Kindern wird vorwiegend auf herausnehmbare oder festsitzende, sichtbare Zahnspangenarten gesetzt. Jugendliche und Erwachsene hingegen greifen lieber auf unauffällige, transparente Modelle zurück, wie beispielsweise Aligner.
Ist eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen schmerzhaft?
Auch für Erwachsene kann eine kieferorthopädische Behandlung (Zahnspange) schmerzhaft sein. Generell sind dies allerdings eher Druckbeschwerden und Spannungsgefühle. Die Zähne müssen sich zu Behandlungsbeginn an den Druck, den die Zahnspange auf den Zahn aufbaut, gewöhnen.
So kann es in den ersten Tagen zu einem leichten Druckgefühl und einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne kommen. In der Regel klingen diese Beschwerden jedoch nach wenigen Tagen ab.
Je nach Schmerzen können Sie Ihre Beschwerden unterschiedlich behandeln. Vom einfachen Kühlen bis zur Einnahme von Schmerzmitteln. Konsultieren Sie dazu am besten Ihren behandelnden Kieferorthopäden oder Kieferorthopädin.
Welche Leistungen der Zahnzusatzversicherung sind bei der Kieferorthopädie für Erwachsene sinnvoll?
Wie lange dauert die kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen?
Die Behandlungsdauer bei Kieferorthopädie oder bei einer Zahnspange hängt von verschiedenen Faktoren ab, deshalb kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden. Die kieferorthopädische Behandlung besteht aus der aktiven Phase, in der die Zähne bewegt werden, und der Retentionsphase, in der die Ergebnisse stabilisiert werden.
Die aktive Phase dauert meist einige Monate bis zu zwei Jahren, wobei regelmäßige Besuche beim Kieferorthopäden nötig sind. Bei Kindern geht die Behandlung oft schneller als bei Erwachsenen. Die Retentionsphase kann bis zu fünf Jahre dauern.
Nach Abschluss der Behandlung stabilisiert ein Retainer die Zähne. Er hält Ihre Zähne durch einen Draht an der Zahninnenseite in Position. Der Retainer wird meist lebenslang getragen wird.
Können die Kosten der kieferorthopädischen Behandlungen steuerlich abgesetzt werden?


