Zeit: So viel Aufmerksamkeit benötigen Hunde
Auslauf und Betreuung
Hund allein lassen
Hund im Büro
Die Art der Arbeitstätigkeit ist vielfach ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen einen Hundekauf. Viele Arbeitnehmer:innen arbeiten inzwischen von zu Hause aus. In Ihrer Nähe und in der gewohnten Umgebung fühlen sich die meisten Hunde wohl. Auch können Sie im Homeoffice die Mittagspause für ein Spiel im Garten oder einen gemeinsamen Spaziergang nutzen. Das ist in Firmenbüros ungleich schwieriger. Fremde Räume und Gerüche sowie viele unbekannte Gesichter können Ihren Hund verunsichern. Die aktuelle Rechtslage gibt in jedem Fall vor, dass Sie vorab mit Ihrem Arbeitgeber darüber sprechen müssen, ob Sie Ihr Hund zur Arbeit begleiten darf. Oft können separate „Hunde-Büros“ eine gute Lösung für alle Beteiligten sein.
Ist ein Hund mit Ihrer Berufstätigkeit aktuell nicht vereinbar, beispielsweise weil Sie viel unterwegs sind, Sie wollen aber nicht auf einen vierbeinigen Freund verzichten, sollten Sie sich als Vollzeitberufstätige rechtzeitig um eine kompetente Tagesbetreuung kümmern. Fragen Sie sich jedoch immer zum Wohle des Tieres, ob Sie ihm und sich selbst mit dieser Entscheidung etwas Gutes tun. Eine Arbeit im Schichtdienst ist generell schwer mit einem Hund vereinbar. Denn Hunde sind „Gewohnheitstiere“, die geregelte Tagesabläufe brauchen, um sich wohl und sicher zu fühlen.
Hundebetreuung im Urlaub oder bei Krankheit
Hundeerziehung
Ein weiterer Zeitfaktor ist das Training in der Hundeschule. Viele Vereine bieten entsprechende Welpen- und Junghundekurse für kleines Geld an. Wer noch einen Schritt weiter in Sachen Erziehung gehen möchte, kann zusammen mit seinem Vierbeiner einen Kurs für den Hundeführerschein besuchen. Dieser umfasst verschiedene theoretische sowie praktische Prüfungen, nach denen Sie am Ende die Alltagstauglichkeit im Umgang mit dem Hund zertifiziert bekommen. Zertifizierte Hundetrainer helfen zudem bei der Bewältigung der verschiedenen Lebensphasen Ihres Hundes. Sollten Sie sich einen Welpen anschaffen, müssen Sie damit rechnen, dass zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat die Pubertät bei Ihrem Hund beginnt. Ein weiterer Vorteil am Training in einer Hundeschule ist der Kontakt zu anderen Artgenossen. So lernen die Vierbeiner soziales Verhalten. Weil das so wichtig ist, schreibt das Tierschutzgesetz sogar vor, dass Hunde die Möglichkeit haben müssen, artgleiche soziale Kontakte zu knüpfen.
Wer zusätzlich zur Hundeschule auch zu Hause mit seinem Hund trainieren möchte, hat dafür vielfältige Möglichkeiten. Clickertraining beispielsweise schweißt Hund und Halter:in zusammen und ermöglicht das spielerische Einstudieren von Tricks. Auch Nasenarbeit, Dummy- oder Agility Training kann im heimischen Garten oder auf ausgewiesenen Plätzen für Bewegung und Abwechslung sorgen.
Wieviel kostet ein Hund im Monat?
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Einmalige Kosten
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Kaufpreis/Tierheim Schutzgebühr | 150 – 2.000 € oder mehr |
Erstausstattung | 200 – 400 € |
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Laufende Kosten
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Durchschnittliche Kosten pro Monat
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Futter | 20 – 100 € |
Spielzeug und Zubehör | 5 – 25 € |
Tierarztkosten | 20 – 50 € |
Versicherungen: Hundehaftpflicht Hundekrankenversicherung |
5 € 10 – 150 € |
Hundepflege | 10 – 50 € |
Hundeerziehung/Hundeschule | 20 – 100 € |
Hundebetreuung (Hundesitter/-pension) | 50 – 100 € |
Hundesteuer | 0 – 200 € |
Gesamt laufende Kosten | 150 – 780 € |
Anschaffung und Hundekauf: Was gibt es zu beachten?
Wir freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu können, %agencyName%
Der Markt für Hundeausstattung, Spielzeuge und Zubehör ist groß. Für das Standardzubehör wie Halsband, Leine oder Körbchen können Hundehalter:innen bei der Erstausstattung mit 200 bis 400 Euro rechnen. Für Zubehör, Pflegeprodukte und Spielzeug sollten Sie mit etwa 5 bis 25 Euro pro Monat rechnen.
Folgende Dinge gehören zur Standardausstattung beim Hundekauf:
- Passendes Körbchen/Decke oder Hundebett
- Halsbänder (gegen Zecken, mit Beleuchtung für abends) und Leinen
- Fress- und Trinknäpfe, ggf. Trinkflasche für unterwegs
- Bürsten und Hundeshampoo zur individuellen Fellpflege
- Spielzeug, Kuscheltiere & Co.
Auch mit einer optimalen Ernährung und regelmäßiger Zahnpflege bei Ihrem Vierbeiner lässt sich nicht jeder Tierarztbesuch vermeiden. Vorsorge- und Routineuntersuchungen, Impfungen und gelegentliche Behandlungen Ihres Hundes wie eine Zahnsteinentfernung können jährlich mehrere hundert Euro kosten. So müssen Sie für die Erstbehandlung gegen Wurmbefall bei Welpen mit 70 bis 100 Euro sowie noch einmal circa 50 Euro für die Wiederholungsbehandlung rechnen. Die reinen Behandlungsgebühren für Vorsorgeleistungen Ihres Vierbeiners liegen (ohne Medikamente und Verbrauchsmaterial) bei etwa 15 Euro pro Monat.
Altersbedingt kommen meist Behandlungen typischer Hundekrankheiten hinzu, wie Grauer Star oder Arthrose beim Hund. Um für all diese Dinge gewappnet zu sein, empfiehlt die Bundestierärztekammer zur Absicherung gegen finanzielle Risiken eine Tierkrankenversicherung.
Auch Hunde bzw. Ihre Halter:innen müssen Steuern zahlen. Bei der Hundesteuer handelt es sich um eine örtliche Aufwandssteuer, die von Städten und Gemeinden erhoben wird. Dementsprechend variieren die steuerlichen Aufwände von Bundesland zu Bundesland und wurden 2024 in vielen Kommunen erhöht. Je nach Wohnort liegt die finanzielle jährliche Belastung in der Regel zwischen 0 und 200 Euro – in einigen Fällen allerdings auch bei bis zu 1.000 Euro im Jahr. So fällt die Hundesteuer für als "gefährlich" eingestufte Hunderassen, sogenannteListenhunde, oft besonders hoch aus. Weniger oder teils gar keine Steuern zahlen Hundebesitzer:innen von Tierheim-Hunden. Deren "Adoptiveltern" wird die Hundesteuer in den ersten Jahren in immer mehr Städten und Gemeinden erlassen. Auch Zweit- und Dritthunde werden häufig höher besteuert als Ihr erster eigener Hund.
In Gemeinden, die eine Hundesteuer erheben, müssen Sie Ihren Hund nach dem Kauf sowie mit jedem Umzug anmelden, ummelden und wieder abmelden. Können Sie mit Ihrem Hund eine erfolgreiche Begleithundeprüfung nachweisen, wird Ihnen in verschiedenen Bundesländern die Hundesteuer für ein Jahr erlassen.
Wohnsituation: Wie viel Platz braucht mein erster Hund?
Platzbedarf: Kann ich einen Hund artgerecht halten oder nicht?
Die Antwort auf die Frage, ob und welche Art von Hund Sie kaufen oder nicht kaufen sollten, ergibt sich oft schon beim Blick in die eigenen vier Wände:
- Wer ein kleines Appartement bewohnt und dies mit einem Hund teilen möchte, sollte sich gegebenenfalls eher einen kleinen Hund anschaffen.
- Familien, die in einem Haus mit Garten in der Vorstadt wohnen, haben eher Platz, um einen größeren Familienhund bei sich aufzunehmen
Viel entscheidender als die Quadratmeterfläche Ihrer Wohnung sind allerdings der Auslauf und die Beschäftigung, die Sie Ihrem Hund täglich bieten können. Sind Sie viel draußen unterwegs, gehen laufen oder Fahrradfahren und halten sich wenig drinnen auf? Dann kommen auch Hunde mit viel Bewegungsdrang wie Jagd- oder Hütehunde in einer kleinen Wohnung gut zurecht.
Andersherum gilt: Ist Ihr Hund nicht genügend beschäftigt, hat wenig Auslauf oder kaum Kontakt zu Artgenossen, wird er auch mit einem großen Garten meist nicht glücklich. Ein Zweithund, eine Katze oder andere Tiere im Haushalt können bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen. Sie ersetzen jedoch nicht, dass auch Sie Ihrem Hund Zuwendung schenken und für ausreichend Bewegung sorgen.
Wichtig zu wissen: Hunde in Mietwohnungen
Treppen, Türen, Lifte: Worauf sollte ich achten beim Hundekauf?
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, es sei schädlich, dürfen Hund grundsätzlich Treppen laufen. Treppensteigen trainiert die Muskeln Ihres Hundes und fördert die Koordination. Starke Muskeln, gerade an den Hinterläufen, entlasten Gelenke wie beispielsweise die Hüfte, die je nach Rasse anfällig für gesundheitliche Schäden sein kann. Allerdings gibt es beim Treppensteigen Einschränkungen:
- Welpen sollten vor allem am Anfang Treppen nicht unkontrolliert rauf- und runterlaufen. Führen Sie junge Hunde spielerisch an diese Bewegung heran. Achten Sie darauf, dass sich das Training gerade zu Beginn in Maßen hält.
- Bei Hunden mit Gelenkproblemen oder Hunderassen, die dazu neigen, sollten Sie Treppensteigen, wenn möglich, meiden.
- Kleinere Rassen wie Dackel, Mops und Pekinese müssen auch als ältere Hunde aufgrund ihrer Körpergröße meist getragen werden. Wohnen Sie in einer Altbauwohnung im vierten Stock ohne Aufzug? Dann kann die Wahl eines kleinen und „tragbaren“ Hundes sogar eine gute Lösung sein.
Das Begehen von Rolltreppen und Aufzügen sollten Sie mit Ihrem Hund in jedem Fall trainieren. Gerade junge Hunde haben oft Angst vor ungewohnten Bewegungen und Umgebungen.
Lebensstil und Lebensphase
Singles, Paare oder Familien
Bin ich bereit für einen Hund? Diese Frage hängt oft stark von der aktuellen Lebensphase ab. Singles wünschen sich oft einen aktiven und treuen Vierbeiner, der Sie beim Joggen begleitet und Ihnen abends auf dem Sofa Gesellschaft leistet. Sind Sie jedoch beruflich stark eingespannt, ziehen zeitnah um oder haben gerade ein Jobangebot in Aussicht, passt ein Hund unter Umständen nicht unbedingt in diesen Lebensabschnitt. Gleiches gilt, wenn Sie ein geselliger Partygänger sind und gerne bis spät in die Nacht feiern: Ihr Hund würde zu Hause sehnsüchtig auf Sie warten und in seinem Tagesrhythmus immer wieder gestört. Das kann ein Tier auf Dauer gesundheitlich belasten.
Paare suchen vielleicht einen Hund, mit dem ihre Kinder aufwachsen können. Familien wünschen sich einen Hund, der sich gut in ihr bestehendes Familiengefüge integrieren und mit Kindern sozialisieren lässt. Dabei ist entscheidend, wie alt die Kinder sind. So haben Kinder meist erst im Teenager-Alter, mit 16 Jahren, das nötige Verantwortungsbewusstsein, um allein mit dem Hund Gassi zu gehen.
Ziehen Sie beim Hundekauf Ihr eigenes Alter mit in Betracht: Wie geht es Ihnen heute gesundheitlich? Sind Sie körperlich fit oder leiden Sie bereits an gesundheitlichen Einschränkungen? Wie entwickelt sich eine mögliche Krankheit? Und können Sie Ihrem Hund auch in zehn Jahren noch geben, was er braucht? Bedenken Sie, dass Ihr Hund ebenfalls alt wird (je nach Rasse bis zu 100 Hundejahre!) und mit den Jahren Ihre besondere Fürsorge und Zeit braucht.
Hobbys und Freizeit
Urlaubsgestaltung
Ordnung und Sauberkeit
Hunde bringen von Ihren Streifzügen unweigerlich ein bisschen Dreck oder Stöcke als Souvenir mit, räumen ihr Spielzeug nicht auf oder stellen mal die Wohnung auf den Kopf. Zu den zehn Gründen gegen einen Hund spricht neben zerkauten Socken sicherlich, dass nach einem Spaziergang bei schlechtem Wetter Fell und Pfoten oft nass sind, mit Schlamm, Erde oder Schnee bedeckt. Zudem ist schwer zu sagen, woran Ihr Hund auf dem Weg alles geschnuppert hat. Selbst wenn Sie Ihrem Hund direkt nach dem Spaziergang gründlich die Pfoten trocknen und ihn bürsten, lässt es sich nicht vermeiden, dass mit ihm auch mehr Natur ins Haus einzieht. Zweimal im Jahr kommt Ihr Vierbeiner zudem saisonal bedingt in den Fellwechsel. Das bedeutet: ein hohes Aufkommen an Hundehaaren in der gesamten Wohnung, Sie müssen mehr saugen und öfter Polster oder Textilien reinigen.
Bei der Wahl der Hunderasse können Sie sich zwar für einen Hund, der nicht haart, entscheiden. Damit ist die Anschaffung eines Hundes meist auch für Hundeallergiker möglich. Dennoch sollten Sie vorab sicherstellen, dass alle Familien- und Haushaltsmitglieder mit diesen Veränderungen einverstanden sind.