0800 4 720 113 Mo bis Fr 8 - 20 Uhr
Eine gute Zahn­pflege beim Hund ist essenziell für ein langfristig gesundes Gebiss. Denn werden Nahrungs­reste nicht regelmäßig entfernt, bleiben Zahn­beläge zurück, die sich zu Zahnstein verhärten können. Schlechter Mund­geruch und ernsthafte gesundheit­liche Probleme wie Zahnfleisch­entzündung oder -rück­bildung sind die Folge. Zahnstein beim Hund wird in der Regel im Rahmen einer professionelle Zahn­reinigung unter Narkose entfernt. Um dem vorzubeugen, sollten Sie bereits ab dem Welpen­alter die Zähne Ihres Hundes putzen und einmal jährlich kontrollieren lassen. 

Zahnstein ist einfach zu identi­fizieren: Es handelt sich um einen bräunlichen Belag auf den Zähnen. Die Schicht ist sehr hart und lässt sich mit einer Zahnbürste nicht einfach entfernen. An diesen Symptomen und Begleit­erscheinungen können Sie Zahnstein bei Ihrem Hund erkennen:

  • Gelbliche, weiche oder braune und harte Ab­lagerungen auf den Zähnen
  • Mund­geruch: Auffällig schlechter Maul­geruch ist stets ein Zeichen für Zahn­leiden
  • Gereiztes, ent­zündetes oder blutendes Zahn­fleisch
  • Schwellungen im Maul­bereich oder Eiter im Maul
  • Schwierig­keiten beim Kauen bzw. ein­seitiges Kauen und schräge Kopf­haltung
  • Verändertes Fressverhalten: Vermeidung von insbesondere hartem Futter
  • Schmerzen, die zu Berührungs­empfindlichkeit am Maul führen können
  • Verhaltens­änderungen (Nieder­geschlagen­heit, schneller gereizt)

Zumeist tritt Zahnstein als erstes am Zahnfleisch­rand auf – kann sich aber auch darunter befinden. Betroffen sind häufig Eckzähne und Reiß­zähne. Sowohl die Außen- wie auch Innenseiten der Zähne können über­lagert sein. Unter der Lupe oder dem Mikroskop lässt sich erkennen, dass die Ober­fläche von Zahnstein rauer als die des Zahns selbst ist. Dadurch bietet der Zahnstein­belag optimale Bedingungen für Bakterien und Futter­reste, sich fest­zusetzen.

Ohne Eingriff setzt sich der Prozess dauerhaft fort und kann in fort­geschrittenem Stadium zu losen Zähnen oder Zahn­verlust führen. Zahn­stein bei Ihrem Hund sollte daher unbedingt entfernt werden.

Zahnstein ist so hart, dass er mit einer Zahnbürste nicht "weg­geputzt" werden kann. Für das Entfernen der fest­sitzenden mineralischen Beläge gibt es verschiedene Möglich­keiten:

Selbst entfernen mit Zahnstein­kratzer: Vereinzelt auf­tretender Zahnstein können Sie theoretisch mit einem speziellen Kratzer selbst entfernen. Aber Vorsicht: Es besteht dabei ein erhebliches Risiko, dass Sie bei der Reinigung mit dem Kratzer ausrutschen und das Zahn­fleisch verletzen. Zum anderen können beim Abkratzen winzig kleine Furchen entstehen, die eine erneute Zahnstein­bildung noch beschleunigen. Die Prozedur sollte daher besser nicht von fach­fremden Personen durchgeführt werden und lässt sich auch nur vor­nehmen, wenn ihr Hund sich ruhig verhält und mitmacht.

Zahn­pflege-Gels oder -Sprays: Eine weitere Möglichkeit, Zahnstein beim Hund zu entfernen, sind spezielle Gels oder Sprays. Diese Mittel können sowohl vor­beugend als auch zur Bekämpfung von bestehendem Zahnstein eingesetzt werden. Sie weichen den Zahnstein nach und nach auf, sodass er mit Kau­spielzeug oder Kau-Snacks mechanisch entfernt werden kann. Mit einem Behandlungs­erfolg ist allerdings nur zu rechnen, wenn die Anwendung täglich über einen Zeit­raum von mehreren Wochen erfolgt. Wer nicht konsequent ist, wird wenig Erfolg haben.

Professionelle Zahnstein­entfernung in der Tierarzt­praxis: Am sichersten und effektivsten ist eine professionell durch­geführte Zahn­reinigung beim erfahrenen Tierarzt oder bei der Tierärztin. Denn Ihr Hund benötigt hierfür eine Volln­arkose. Denn er darf sein Maul beziehungs­weise den Kopf nicht bewegen. Nur so können Tierarzt oder Tierärztin eine optimale Zahnstein­entfernung beim Hund mittels scharfer Instrumente zum Ab­kratzen des Zahnsteins und Ultraschall­gerät durchführen. Unerwartete Bewegungen des Hundes könnten das empfindliche Zahnfleisch während der Behandlung leicht verletzen. Insofern ist die Voll­narkose vor allem ein Schutz für Ihr Tier. Die harte Zahnstein-Schicht wird mit dieser Technik Stück für Stück entfernt. Zum Schluss sorgen das Polieren und Glätten der Zähne dafür, dass sich Zahn­belag in nächster Zeit nicht mehr so leicht festsetzen kann.

Das Entfernen von Zahnstein beim Hund wird nach Vorgabe der Gebühren­ordnung für Tier­ärztinnen und Tierärzte (GOT) abgerechnet. Dort ist festgelegt, dass je nach Behandlungs­aufwand ein 1-facher bis 3-facher Satz berechnet werden kann. Die Tierarzt-Behandlungs­kosten nach GOT und Behandlungs­art auf einen Blick: Der GOT entsprechend liegen die Kosten für eine leichte Ultraschall­behandlung zur Zahn­reinigung bei Hunden zwischen 20,54 Euro (1-facher Satz) und 61,62 Euro (3-facher Satz). Ist die Behandlung aufwendiger, da zum Beispiel starke Beläge entfernt werden müssen, können dagegen 61,97 bis 185,91 Euro anfallen. Eine umfassende Ultraschall­behandlung mit Scaling (Abkratzen der Beläge), Fluoridierung und Nach­polieren kostet zwischen 108,82 und 326,46 Euro.

Wischen um mehr anzuzeigen

Art der Behandlung
Kosten 1-facher Satz (GOT)
Kosten 3-facher Satz (GOT)
Leichte Ultraschallbehandlung zur Zahnreinigung 20,54 € 61,62 €
Aufwendigere Behandlung, Entfernen starker Beläge 61,97 € 185,91 €
Umfassende Ultraschallbehandlung mit Scaling (Abkratzen der Beläge), Fluoridierung und Nachpolieren 108,82 € 326,46 €
Wichtig zu wissen: Die GOT ist nur ein Richt­wert. Zusätz­liche Kosten entstehen durch die notwendige Narkose, eventuelle Vor­untersuchungen, Verbrauchs­materialien und Medikamente. Eine aufwendige Zahnstein­entfernung kann daher mehrere hundert Euro kosten.
Gut zu wissen
Illustration - Eine Frau hält ein Schild mit einem Info-i in der Hand.

Die Allianz Hunde­krankenversicherung mit Zahn­behandlung und Zahn­reinigung übernimmt im Rahmen der Vorsorge­leistung auch eine Zahnstein­entfernung bei Ihrem Hund. Diese Leistung ist mit dem Heil­behandlungs­baustein bis zu 50 € oder 100€ jährlich versichert und kann je nach Bedarf für Impfung, Ent­wurmung oder auch Zahn­behandlung verwendet werden.

Damit das Gebiss Ihres Hundes lang­fristig gesund bleibt, erstatten wir je nach Tarif zudem folgende Leistungen:

  • Prophylaxe und professionelle Zahn­reinigung Ihres Hundes
  • Heil­behandlungs­kosten (z. B. bei Zahnfleisch­entzündung) bis zu 5.000 Euro pro Jahr
  • Zahn­extraktion (chirurgische Ent­fernung der Zähne), z. B. nach Unfall – inklusive prä­operative Diagnostik und Nach­behandlung bis zu 20 Tagen nach dem Eingriff
  • Wurzel­behandlungen und Zahn­füllungen – ohne jährliche Höchst­grenze und bis zu 100 Prozent der Rechnungs­summe
Illustration - Eine Frau hält ein Schild mit einem Info-i in der Hand.

Ähnlich wie bei uns Menschen bleibt auch bei Hunden nach dem Fressen eine dünne Schicht von Futter­resten auf den Zähnen zurück. Würde diese regel­mäßig durch Zähne­putzen entfernt, könnte sie sich nicht fest­setzen. Doch nur die aller­wenigsten Hunde­halter:innen putzen ihrem Hund täglich die Zähne.

Das Problem: Ohne regel­mäßige Reinigung bleiben die Futter­reste an den Zähnen kleben und vermischen sich mit Speichel und Bakterien. Dadurch entsteht Zahn­belag – auch Plaque genannt. In Verbindung mit Mineral­salzen, die eigentlich dem Schutz der Zähne dienen, führt der Speichel des Hundes dazu, dass die Plaque immer härter wird und sich in bräunlichen Zahn­stein verwandelt.

Optimal abgesichert
Die Allianz Hunde­kranken­versicherung
Einem Dackel werden die Zähne geputzt

Leider putzen nur die wenigsten Hunde­halter:innen ihren Tieren die Zähne. So lässt sich aber am effektivsten Zahnstein verhindern. Denn dadurch wird der Zahn­belag (Plaque) entfernt, der sich früher oder später zu Zahnstein verwandelt. Diese Möglichkeiten zur Zahnpflege gibt es:

  • Zähne putzen: Spezielle Hunde­zahnbürsten und Fingerlinge zum Putzen der Hundezähne finden Sie im Handel. Bitte putzen Sie aus­schließlich mit Hunde­zahnpasta.
  • Zahn­wachs oder Kokosöl: Nach der Zahnpflege auf die Zähne auf­getragen, sollen Bakterien sich damit nicht wieder sofort auf der glatten Zahn­oberfläche haften.
  • Zahn­pflege-Gel oder Sprays: Diese Spezial­produkte müssen regelmäßig auf die Zähne aufgetragen werden, um den Zahnstein aufzulösen. Eine prophylaktische Anwendung ist je nach Produkt alle paar Tage aus­reichend – bei der Behandlung von Zahnstein kann der Einsatz täglich zweimal notwendig sein.
  • Ergänzendes Futter: Hin und wieder Obst oder Gemüse zum Haupt­futter können durch die enthaltenen Frucht­säuren und Pflanzen­stoffe die Zahn­beläge verringern.
  • Kau­artikel und -spielzeug: Kaustreifen, Kauwurzeln, Geweihe oder andere Kau­artikel sowie Stoff- und Kunststoff­spielzeuge sorgen für einen mechanischen Abrieb des Zahn­belags. Spezielle Zahnpflege­sticks in verschiedenen Geschmacks­richtungen unter­stützen zusätzlich die Zahn­reinigung.
Manche Hunde weisen schon in jungen Jahren Zahnstein auf, während es bei anderen ein Leben lang nur unwesentlich auftritt. Zahlreiche Faktoren sind für die Bildung von Zahnstein verant­wortlich.
Brauner Hund kaut auf einem Kaugeweih

Wie gewöhne ich meinen Hund ans Zähneputzen?

Genauso behutsam wie bei einem Kind sollte man den Hund an das Zähne­putzen heran­führen. Am besten geschieht dies ohne Druck und Stress, damit sich das Tier in angenehmer Weise an die Prozedur gewöhnen kann. Idealer­weise hat der Hund bereits im Welpen­alter seine ersten Zahnputz­erfahrungen gesammelt. Das könnte zum Beispiel spielerisch mit einem weichen Fingerling geschehen. Zwar brauchen Milch­zähne bei Hunden eigentlich noch keine Zahnpflege. Allerdings ist dies die beste Zeit, das Tier ans Zähne­putzen heran­zuführen. Hat sich Ihr Welpe daran gewöhnt, lässt er sich auch später leichter bei der Zahn­pflege ins Maul fassen. Beginnt man später, wird es zumindest nicht mehr so einfach, Ihren Hund an die Prozedur zu gewöhnen. Einen Versuch ist es aber auf alle Fälle wert.

Übrigens: Die eigene, abgenutzte Zahn­bürste können Sie Ihrem jungen Hund auch geben – allerdings nur als Spielzeug, dass er sich schon spielerisch an Form und Beschaffen­heit einer Zahn­bürste gewöhnt. Zur Pflege der Hunde­zähne taugt sie allerdings nicht. Hierfür gibt es spezielle Hundezahn­bürsten.

Wie funktioniert die professionelle Zahnreinigung beim Hund?

Wer fleißig seinem Hund die Zähne geputzt hat, braucht seltener eine professionelle Reinigung. Dennoch empfiehlt sich die jährliche Zahn­kontrolle in einer Tierarzt­praxis, beispielsweise, wenn Sie mit Ihrem Hund zum Impfen gehen. Finden Tierärztin oder Tierarzt Zahnstein, ist es Zeit für eine Zahn­reinigung. Mit zunehmendem Alter des Tieres wird immer öfter eine Reinigung empfohlen. Danach werden die Zähne mit speziellen Polier­mitteln blank poliert, damit sich neuer Zahnstein nicht so schnell festsetzt.

Was kostet eine professionelle Zahnreinigung beim Hund?

Die Kosten für eine vom Tierarzt oder von einer Tierärztin durch­geführte Zahn­reinigung beim Hund unter Narkose belaufen sich zwischen 200 Euro und 600 Euro. Die Zahn­reinigungs-Kosten hängen unter anderem von der Rasse Ihres Hundes ab. Es ist daher empfehlens­wert, vor der Behandlung einen Kosten­voranschlag bei Ihrer Tierarzt­praxis einzuholen. So können Sie sich auf die Kosten vorbereiten und eventuelle Über­raschungen vermeiden.

Wie ist das Hundegebiss aufgebaut und wie verläuft der Zahnwechsel beim Hund?

Hunde kommen wie Menschen ohne Zähne zur Welt. Der Aufbau des Hunde­gebisses beginnt bei Welpen zwischen der dritten und achten Lebens­woche mit dem Durchbruch der 28 spitzen Milch­zähne. Der Zahn­wechsel endet meist zwischen dem vierten und siebten Lebensmonat, wenn die insgesamt 42 bleibenden Zähne wachsen. Der genaue Zeitpunkt variiert je nach Hunde­rasse. Bei größeren Hunden geht er meist etwas schneller als bei kleineren Rassen.

Ein gesundes, starkes Gebiss ist für Hunde sehr wichtig. Es ist speziell für die Bedürfnisse eines Fleisch­fressers ausgelegt und ermöglicht es, Knochen und Fleisch effizient zu zerkleinern. Eine Fähigkeit, die besonders bei fleisch­reicher Ernährung wie dem Barfen (Fütterung von rohem Fleisch) von Bedeutung ist. Während des Zahn­wechsels sollten Sie Ihrem Welpen jedoch voll­wertiges weiches Futter anbieten und Trocken­futter einweichen. Über­wachen Sie den Zahn­wechsel und gehen Sie zum Tierarzt, wenn Zahnwechsel­störungen auftreten und etwa Milch­zähne stehen­bleiben.

Service und Kontakt
Haben Sie noch Fragen zur Allianz Hunde­kranken­versicherung?
Melden Sie sich bei dem Allianz Service
Schicken Sie uns Ihre Beratungsanfrage – wir melden uns bei Ihnen.
Finden Sie den passenden Tarif
Berechnen Sie Ihren individuellen Tarif zur Hundekrankenversicherung.