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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Zunächst das Medizinische: Es gibt keine Hundehaarallergie. Denn es sind nicht die Hundehaare selbst, sondern bestimmte Allergene, die beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Diese befinden sich in Hautschuppen, im Speichel oder Urin des Tieres.
  • Es ist ein Gerücht, dass es allergenfreie Hunderassen gibt. Es existieren jedoch Hunderassen, deren Allergiepotential geringer ist.
  • Tricks wie häufiges Händewaschen oder besondere Sauberkeit beim Hund helfen leider nicht. Hat der Arzt oder die Ärztin eine Allergie diagnostiziert, kann jedoch eine Hyposensibilisierung Linderung bringen – sowohl für Allergiker:innen, die bereits ein Tier haben, als auch für solche, die sich einen Hund zulegen wollen.
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Was kann passieren?
Die Schwere der Symptome kann von Person zu Person variieren und hängt von ihrer individuellen Empfindlichkeit ab. Wenn Sie vermuten, dass Sie allergisch auf Ihren Hund reagieren, ist es ratsam, für einen Test einen Arzt oder Spezialisten aufzusuchen, um die Diagnose zu bestätigen. Ein Selbsttest gibt in der Regel nur einen groben Hinweis.
Eine allergische Reaktion durch eine Hundeallergie kann in Form verschiedener Symptome auftreten, die sehr mild ausfallen, Sie jedoch auch sehr schwer beeinträchtigen können. Die häufigsten Symptome einer solchen Allergie sind:
  • Niesen
  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende, tränende Augen
  • Juckende und gereizte Haut, Hautrötungen oder Ekzeme
  • Hautausschlag oder Nesselsucht (Urtikaria)
  • Husten und Atembeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Übelkeit und Schwindel

Allerdings gibt es auch Fälle, in denen die Allergie zu Asthmaanfällen oder sogar chronischem Asthma führt. Ebenso sind anaphylaktische Reaktionen möglich, die lebensbedrohlich sein können. Besonders belastend ist dabei: Während Heuschnupfengeplagte die Symptome ihrer Pollenallergie in der Regel nur zur Blütezeit der allergieauslösenden Pflanzen bemerken, sind Betroffene einer Hundeallergie das ganze Jahr über gefährdet. Bei derartig schweren Erkrankungen von Allergiker:innen hilft allerdings leider nur eines: die Trennung vom Hund.

Es gibt übrigens keine Regel, wann ein Mensch eine Überempfindlichkeit entwickelt. Eine Hundeallergie ist seltener als eine Allergie gegen Katzen, und Hundeallergene gelten auch als weniger aggressiv als Katzenallergene. Trotzdem kann die Hundeallergie selbst nach Jahren ohne gesundheitliche Probleme bei der Tierhaltung plötzlich auftreten. Menschen, die bereits empfindlich reagieren (etwa gegen Hausstaubmilben oder Pollen), besitzen ein erhöhtes Risiko.

Eine Allergie auf Hunde wird durch eine Kombination aus klinischer Beurteilung und verschiedenen Tests festgestellt. Zu den gängige Methoden hierbei zählen die klinische Untersuchung, Allergieanamnese, Hauttests und Bluttests. In einigen Fällen kann auch eine Ausschlussdiät in Frage kommen, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten auszuschließen, die eventuell mit einer Hundeallergie verwechselt werden können. In Folge der Untersuchung kann der Arzt geeignete Behandlungsoptionen , wie z. B. Medikamente zur Symptomlinderung, empfehlen.
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Hunde für Allergiker:innen
Hunde für Allergiker:innen – danach suchen viele geplagte Tierfreunde. Die schlechte Nachricht ist: ­Wirklich allergenfreie Hunderassen oder Anti-Allergie-Hunde gibt es nicht. 

Seit den 1990ern werden Labradoodle und Goldendoodle gezüchtet und als Hunde für Allergiker:innen angepriesen. Die neuen Kreuzungen zwischen Pudel und Labrador oder Golden Retriever waren ursprünglich für blinde Allergiker:innen gedacht: Der Pudel, weil er keine Unter­wolle hat, das Fell nicht wechselt und kaum Haare verliert. Labrador und Golden Retriever, weil sie besonders menschenfreundlich sind. Deswegen gelten die Kreuzungen als sogenannte Allergikerhunde.

Den besten Hund für Allergiker:innen gibt es demnach leider nicht. Es unterscheiden sich lediglich die Allergen­potentiale zwischen einzelnen Hunderassen. So sollen zum Beispiel kurzhaarige Tiere wie der Jack Russell Terrier ein höheres Allergenpotential besitzen als langhaarige. Zudem gelten auch Hunde als geeigneter, die in keinen Fellwechsel kommen. Als am meisten geeignet für Allergiker:innen gelten daher z. B. :

  • Pudel
  • Labradoodle
  • Basenji
  • Yorkshire Terrier
  • Malteser

Sonja Lämmer warnt jedoch davor, einfach dem Versprechen der Züchter:innen zu folgen: „Auch diese Hunde schütten Allergene aus.“ Bei solch allergenarmen Hunden sei es zwar nur noch ein Drittel oder die Hälfte im Vergleich zu anderen Rassen, doch auch hier gilt: Echte Allergikerhunde existieren nicht.

Hunde, die nicht Haaren, sind leider kein Ausweg. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen haben Forscher bei allen Rassen Allergene gefunden, wenn auch in deutlich unterschiedlichen Mengen. Als hypoallergene Hunde werden solche Hunderassen bezeichnet, die weniger Allergene produzieren, als andere Rassen. 
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Auslöser: Hundeallergene
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Jeder Hund schüttet Allergene aus. „Er gibt sie über seinen Speichel, seine Hautschuppen oder seinen Urin an die Umwelt ab“, erklärt Sonja Lämmer vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Allergene befinden sich also nicht direkt in seinen Haaren, sondern landen dort nur auf Umwegen. Deswegen gibt es eigentlich keine Hundehaarallergie, sondern eine Hundeallergie.

Die Allergene des Hundes heißen Can f 1, Can f 2, Can f 3 und Can f 5. „Hauptverantwortlich für die Probleme beim Menschen ist zu 50 bis 90 Prozent das Can f 1“, weiß die Expertin des DAAB-Beratungsteams. Dieses Allergen sorgt bei einigen Menschen für eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems. Auf die eigentlich harmlosen Hundeallergene reagiert der Allergiker:innen überempfindlich, als stellten sie eine ernsthafte Bedrohung für seinen Körper dar.

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Maßnahmen
„Alle Hunde haben die gleichen Allergene. Sie geben sie allerdings je nach Rasse oder Fellstruktur unterschiedlich stark an die Umgebung ab“, sagt Prof. Dr. Franziska Ruëff, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München.

Man kann mit Medikamenten die allergischen Reaktionen reduzieren und kurzfristig etwas eindämmen. Eine dauerhafte Lösung darf das aber nicht sein. Denn wer Symptome wie Schnupfen oder Konzentrationsstörungen ignoriert, nimmt das Risiko in Kauf, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken.

Expert:innen sprechen in diesem Fall von einem „Etagenwechsel“: Die Allergie weitet sich von der Nase, dem oberen Atemtrakt, aus in den unteren Trakt, auf die Bronchien. Daraus entwickeln sich im Laufe der Zeit die typischen Symptome eines Asthmas mit Husten und Atemnot. Genauso kann aus den leichten anfänglichen Hautirritationen eine ständig juckende Neurodermitis entstehen. 

Tricks wie häufiges Händewaschen oder besondere Sauberkeit beim Hund und eine gründliche Fellpflege helfen bedauerlicherweise auch nur bedingt. Das betrifft nicht nur den Umgang mit dem Hund selbst, sondern auch mit allen Gegenständen wie Hundedecke oder -körbchen, die das Tier täglich nutzt. Oft empfohlen werden das tägliche Wechseln der Kleidung, das regelmäßige Waschen von Hundesachen sowie häufigere Polster- und Möbelreining. Viel frische Luft kann ebenfalls etwas helfen – also fleißig raus zum Gassigehen. 

„Wer die ersten Symptome einer Hundeallergie verspürt, darf sie aus Liebe zu seinem Tier nicht ignorieren“, warnt die DAAB-Fachfrau. Dann helfe nur der Gang zum Allergologen. Der klärt per Test zweifelsfrei, ob der eigene Hund der Auslöser für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist.

Die einzige wirksame Behandlung sei dann eine Hyposensibilisierung, weiß Oberärztin Ruëff. Dafür gibt es einen standardisierten Extrakt, mit welchem alle Hundeallergiker:innen behandelt werden. Die Therapie verlaufe ähnlich wie beispielsweise bei Pollenallergiker:innen. Der Arzt reizt das Immunsystem von Allergiker:innen mit geringen Dosen des Allergens (meist, indem er es auf die Haut aufträgt). Nach und nach steigert er die Dosis, sodass sich der Körper daran gewöhnt und die allergische Reaktion langfristig zurückgeht oder sogar ganz verschwindet. Bitte versprechen Sie sich hier aber keine sofortige Heilung: Eine Hyposensibilisierung kann mehrere Jahre dauern und garantiert nicht, dass der Patient danach komplett allergiefrei ist.

Und: Sie ist nicht für jeden Allergiker:innen geeignet. Allergologen können nicht alle Hundefreude behandeln: „Schwer betroffene Tierallergiker leiden auch schon mal an Asthma“, erklärt LMU-Expertin Ruëff. „Das macht natürlich eine Allergiebehandlung gefährlicher. Als Faustregel gilt in diesen Fällen: Je kranker ein Patient bzw. eine Patientin ist, desto schlechter verträgt er die Behandlung.“ Daher sei es für Allergiker:innen, die bereits mit Asthma zu kämpfen haben, ratsamer, auf einen Hund zu verzichten.

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Letzter Ausweg
Was also tun, wenn einem trotz Behandlung in der Nähe von Hunden ständig die Nase läuft?

„Das Allergen muss aus dem Haus raus“, sagt Lämmer. Im Zweifelsfall bedeute dies, dass man sich vom Hund trennen beziehungsweise keinen aufnehmen kann. So traurig dies sein mag, ist es für den Allergiker:innen der einzige Weg, auf Dauer gesund zu bleiben.   

Franziska Ruëff ergänzt: „Wenn jemand schon einmal Asthma hatte, weiß man nicht, wie sich die allergischen Reaktionen entwickeln werden. Vielleicht mündet es am Schluss wieder in Asthma und der Patient hängt an der Sauerstoffflasche.“

Dieser Extremfall muss allerdings – das als Mutmacher zum Schluss – nicht zwangsläufig eintreffen, so die Haut- und Allergieexpertin. Es gibt Fälle, wo Allergiker:innen nur sehr moderate Symptome entwickeln oder sehr erfolgreich behandelt werden: Ab und zu hat man dann vielleicht rote Augen, und vielleicht trieft oder schnupft mal die Nase. So jedoch spricht nichts gegen eine lange Beziehung von Hund und Mensch – trotz Allergie.

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