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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Zunächst das Medizinische: Es gibt keine Hundehaarallergie. Denn es sind nicht die Hundehaare selbst, sondern bestimmte Allergene, die beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Diese befinden sich in Hautschuppen, im Speichel oder Urin des Tieres.
  • Es ist ein Gerücht, dass es allergenfreie Hunderassen gibt. Es existieren lediglich Hunderassen, deren Allergiepotential geringer ist.
  • Tricks wie häufiges Händewaschen oder besondere Sauberkeit beim Hund helfen leider nicht. Hat der Arzt eine Allergie diagnostiziert, kann jedoch eine Hyposensibilisierung Linderung bringen – sowohl für Allergikern, die bereits ein Tier haben, als auch für solche, die sich einen Hund zulegen wollen.
  • Allerdings gibt es auch Fälle, in denen die Allergie zu chronischem Asthma führt. Bei derartig schweren Erkrankungen des Allergikers hilft allerdings leider nur eines: die Trennung vom Hund.
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Auslöser: Hundeallergene
Allianz - Icon: Infos zu Hundeallergenen

Jeder Hund schüttet Allergene aus. „Er gibt sie über seinen Speichel, seine Hautschuppen oder seinen Urin an die Umwelt ab“, erklärt Sonja Lämmer vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Allergene befinden sich also nicht direkt in seinen Haaren, sondern landen dort nur auf Umwegen. Deswegen gibt es eigentlich keine Hundehaarallergie, sondern eine Hundeallergie.

Die Allergene des Hundes heißen Can f 1, Can f 2, Can f 3 und Can f 5. „Hauptverantwortlich für die Probleme beim Menschen ist zu 50 bis 90 Prozent das Can f 1“, weiß die Expertin des DAAB-Beratungsteams. Dieses Allergen sorgt bei einigen Menschen für eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems. Auf die eigentlich harmlosen Hundeallergene reagiert der Allergiker überempfindlich, als stellten sie eine ernsthafte Bedrohung für seinen Körper dar.

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Folgen für allergische Hundehalter
Die Folgen sind brennende, juckende und tränende Augen. Auch Schnupfen, Nies- und Hustenreiz sowie Kratzen im Hals kommen oft vor.
Allianz - Eine Frau kratzt ihren roten Ausschlag am Hals.
Allianz - Eine Frau kratzt ihren roten Ausschlag am Hals.

Zusätzlich kann es auch zu allergischen Hautreaktionen wie Schwellungen und Rötungen, Konzentrations- und Schlafstörungen kommen. In schwereren Fällen leiden die Allergiker unter Atemnot und allergischem Asthma bronchiale. Besonders belastend ist dabei: Während Heuschnupfengeplagte die Symptome ihrer Pollenallergie in der Regel nur zur Blütezeit der allergieauslösenden Pflanzen bemerken, sind Betroffene einer Hundeallergie das ganze Jahr über gefährdet.

Es gibt übrigens keine Regel, wann ein Mensch eine Überempfindlichkeit entwickelt. Eine Hundeallergie ist seltener als eine Allergie gegen Katzen, und Hundeallergene gelten auch als weniger aggressiv als Katzenallergene. Trotzdem kann die Hundeallergie selbst nach Jahren ohne gesundheitliche Probleme bei der Tierhaltung plötzlich auftreten. Menschen, die bereits empfindlich reagieren (etwa gegen Hausstaubmilben oder Pollen), besitzen ein erhöhtes Risiko.

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Maßnahmen
Allianz - Kind ist gegen Hund allergisch und cremt sich ein

„Alle Hunde haben die gleichen Allergene. Sie geben sie allerdings je nach Rasse oder Fellstruktur unterschiedlich stark an die Umgebung ab“, sagt Prof. Dr. Franziska Ruëff, Oberärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München.

Medikamente gegen die Allergie

Man kann mit Medikamenten die allergischen Reaktionen reduzieren und kurzfristig ein wenig eindämmen. Eine dauerhafte Lösung darf das aber nicht sein. Denn wer Symptome wie Schnupfen oder Konzentrationsstörungen ignoriert, nimmt das Risiko in Kauf, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken.

Experten sprechen in diesem Fall von einem „Etagenwechsel“: Die Allergie weitet sich von der Nase, dem oberen Atemtrakt, aus in den unteren Trakt, auf die Bronchien. Daraus entwickeln sich im Laufe der Zeit die typischen Symptome eines Asthmas mit Husten und Atemnot. Genauso kann aus den leichten anfänglichen Hautirritationen eine ständig juckende Neurodermitis entstehen. Leider keine schönen Perspektiven.

Besondere Sauberkeit hilft nur bedingt

Tricks wie häufiges Händewaschen oder besondere Sauberkeit beim Hund helfen bedauerlicherweise auch nur bedingt. Zwar kann man die Symptome lindern, wenn man den Kontakt mit den Allergenen minimiert. Das betrifft nicht nur den Umgang mit dem Hund selbst, sondern auch mit allen Gegenständen wie Hundedecke oder -körbchen, die das Tier täglich nutzt.

Und selbstverständlich sollte der vierbeinige Mitbewohner nicht mehr mit im Bett liegen oder sich auf der Couch lümmeln dürfen. Viel frische Luft kann ebenfalls etwas helfen – also fleißig raus zum Gassigehen. Wirklich ausreichend ist das aber alles nicht. Auch dass eine gründliche Fellpflege Hund und Halter gesundheitlich wieder besser miteinander auskommen ließe, ist leider meist ein Irrtum.

Behandlung per Hyposensibilisierung

„Wer die ersten Symptome einer Hundeallergie verspürt, darf sie aus Liebe zu seinem Tier nicht ignorieren“, warnt die DAAB-Fachfrau. Dann helfe nur der Gang zum Allergologen. Der klärt per Test zweifelsfrei, ob der eigene Hund der Auslöser für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist.

Die einzige wirksame Behandlung sei dann eine Hyposensibilisierung, weiß Oberärztin Ruëff. Dafür gibt es einen standardisierten Extrakt, mit welchem alle Hundeallergiker behandelt werden. Die Therapie verlaufe ähnlich wie beispielsweise bei Pollenallergikern. Der Arzt reizt das Immunsystem des Allergikers mit geringen Dosen des Allergens (meist, indem er es auf die Haut aufträgt). Nach und nach steigert er die Dosis, sodass sich der Körper daran gewöhnt und die allergische Reaktion langfristig zurückgeht oder sogar ganz verschwindet. Bitte versprechen Sie sich hier aber keine sofortige Heilung: Eine Hyposensibilisierung kann mehrere Jahre dauern und garantiert nicht, dass der Patient danach komplett allergiefrei ist.

Grenzen der Hyposensibilisierung

Und: Sie ist nicht für jeden Allergiker geeignet. In der Vergangenheit war es sogar so, dass nur bestimmte Berufsgruppen behandelt wurden, für die der Kontakt zum Hund existentiell war, weiß Lämmer. Das galt zum Beispiel für Hundeführer bei Rettungsdiensten, bei der Polizei oder der Bundeswehr. Der Hauptgrund für die Einschränkung habe darin bestanden, dass die Forschung bei Tierallergien noch nicht so weit gewesen sei wie bei Pflanzenallergien. Inzwischen gelten die Grenzen in der Regel nicht mehr.

Trotzdem können Allergologen nicht alle Hundefreude behandeln: „Schwer betroffene Tierallergiker leiden auch schon mal an Asthma“, erklärt LMU-Expertin Ruëff. „Das macht natürlich eine Allergiebehandlung gefährlicher. Als Faustregel gilt in diesen Fällen: Je kranker ein Patient ist, desto schlechter verträgt er die Behandlung.“ Daher sei es für Allergiker, die bereits mit Asthma zu kämpfen haben, ratsamer, auf einen Hund zu verzichten.

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Hunde für Allergiker - ein Mythos
Hunde für Allergiker – danach suchen viele geplagte Tierfreunde. Die schlechte Nachricht ist: Es gibt keine wirklich allergenfreien Hunderassen. 
Allianz - Ein kleiner Goldendoodle liegt auf einer grünen Wiese.
Allianz - Ein kleiner Goldendoodle liegt auf einer grünen Wiese.

Auch Hunde, die nicht haaren, sind leider kein Ausweg. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen haben Forscher bei allen Rassen Allergene gefunden, wenn auch in deutlich unterschiedlichen Mengen.

Jedoch unterscheiden sich die Allergen­potentiale zwischen einzelnen Hunderassen. So sollen zum Beispiel kurzhaarige Tiere wie der Jack Russell Terrier ein höheres Allergenpotential besitzen als langhaarige.

Seit den 1990ern werden Labradoodle und Goldendoodle gezüchtet und als Hunde für Allergiker angepriesen. Die neuen Kreuzungen zwischen Pudel und Labrador oder Golden Retriever waren ursprünglich für blinde Allergiker gedacht: Der Pudel, weil er keine Unter­wolle hat, das Fell nicht wechselt und kaum Haare verliert. Labrador und Golden Retriever, weil sie besonders menschenfreundlich sind. Deswegen gelten die Kreuzungen als sogenannte Allergikerhunde.

Sonja Lämmer warnt jedoch davor, einfach dem Versprechen der Züchter zu folgen: „Auch diese Hunde schütten Allergene aus.“ Bei solch allergenarmen Hunden sei es zwar nur noch ein Drittel oder die Hälfte im Vergleich zu anderen Rassen, doch auch hier gilt: Echte Allergikerhunde existieren nicht.

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Letzter Ausweg
Was also tun, wenn einem trotz Behandlung in der Nähe von Hunden ständig die Nase läuft?

„Das Allergen muss aus dem Haus raus“, sagt Lämmer. Im Zweifelsfall bedeute dies, dass man sich vom Hund trennen beziehungsweise keinen aufnehmen kann. So traurig dies sein mag, ist es für den Allergiker der einzige Weg, auf Dauer gesund zu bleiben.   

Franziska Ruëff ergänzt: „Wenn jemand schon einmal Asthma hatte, weiß man nicht, wie sich die allergischen Reaktionen entwickeln werden. Vielleicht mündet es am Schluss wieder in Asthma und der Patient hängt an der Sauerstoffflasche.“

Dieser Extremfall muss allerdings – das als Mutmacher zum Schluss – nicht zwangsläufig eintreffen, so die Haut- und Allergieexpertin. Es gibt Fälle, wo Allergiker nur sehr moderate Symptome entwickeln oder sehr erfolgreich behandelt werden: Ab und zu hat man dann vielleicht rote Augen, und vielleicht trieft oder schnupft mal die Nase. So jedoch spricht nichts gegen eine lange Beziehung von Hund und Mensch – trotz Allergie.

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