Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Der Verlust von Zähnen geht meist auch mit einem Rückgang von Knochen­substanz einher.
  • Der Sinuslift ist ein Operations­verfahren zum Knochen­aufbau im Seiten­zahn­bereich des Ober­kiefers und dient der Vorbereitung einer Implantation zum Ersatz eines verloren gegangenen Zahnes (Zahnimplantation).
  • Die Kosten sind von der Operations­methode abhängig. Einfluss hat zudem die Menge der aufzu­bauenden Knochen­substanz.
  • Ein interner Sinuslift kostet zwischen 300 und 500 Euro. Bei einem externen Sinuslift müssen Sie mit Kosten zwischen 600 und 1.150 Euro rechnen.
  • Die gesetzliche Kranken­versicherung (GKV) über­nimmt die Kosten für den Knochen­aufbau in der Regel nicht. Mit einer Zahnzusatz­versicherung (ZZV) können Sie diese Kosten absichern.
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Gut zu wissen
Bei Ihnen steht eine Zahn­implantation im Seiten­zahn­bereich des Ober­kiefers an, aber der Kiefer­knochen ist dafür zu dünn? Dann muss der Aufbau des Knochens in Form eines Sinuslifts erfolgen. Mit einem Sinuslift wird der zu dünne Kiefer­höhlen­boden (Sinus­boden) verdickt und ein trag­fähiges Lager geschaffen, um Zahnimplantate einsetzen zu können.

Mit dem Kieferhöhlen­boden befindet sich zwischen Mund- und Nasen­höhle eine Grenze. In dieser dünnen Knochen­schicht sind die Wurzeln der Ober­kiefer­backen­zähne zu finden. Erhalten wird sie durch Zug und Druck­belastung aufgrund der Kau- und Mahl­bewegungen der Backen­zähne. Kommt es nun zum Zahn­verlust, fehlen die Bewegungen und die Knochen­schicht bildet sich zurück. Zahn­mediziner nennen dies Knochen­schwund. Bleibt der Bereich lange unbelastet, wird der Knochen immer flacher und dünner. Eine Implantat­behandlung mit aus­reichender Primär­stabilität ist dann nur noch mit vorherigem Sinuslift möglich.

Das verloren gegangene Knochen­material wird beim Sinuslift durch körper­eigenen Knochen oder synthetisches Knochen­aufbau­material ersetzt. Dadurch wird der knöcherne Sinus­boden verstärkt. In der Zahn­medizin wird von Sinus­boden­elevation oder Sinuslift gesprochen. Eine Unter­scheidung erfolgt dabei zwischen internem und externem Sinuslift.

Der Sinuslift wird bei einer zu geringen Knochenhöhe im Seitenzahnbereich des Oberkiefers durchgeführt, um den Knochen mit dieser Methode entsprechend aufzubauen und für Implantate vorzubereiten.
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Ablauf
In der Zahnmedizin hat der Knochen­aufbau einen hohen Stellen­wert und ist sehr komplex. Eine Sinuslift-OP ist inzwischen ein Routine­eingriff für Mund-, Kiefer- und Gesichts­chirurgen, Oral­chirurgen sowie Implantologen (implantologisch tätige Zahnärzte).
Die Vorbereitung zur OP unterteilt sich in zwei Schritte:
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Zu Beginn der Behandlung ist eine genaue Beurteilung des Kiefer­knochens durch ein bild­gebendes Verfahren erforder­lich. Üblicher­weise kann dies ein Röntgen­bild sein, in Spezial­fällen kann auch eine drei­dimensionale Bild­gebung, wie ein DVT, erforderlich sein.
Illustration von einem Zahnarzt mit einem Zahnbild in der Hand
Illustration von einem Zahnarzt mit einem Zahnbild in der Hand
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Illustration eines Zahnarztes mit Lupe in der linken Hand

Welches Operations­verfahren – also interner oder externer Sinuslift – angewendet wird, hängt vom Knochen­angebot ab. Insbeson­dere die Rest­knochen­höhe ist entscheidend.

Alternativ kann auch das gewebe­schonende Ballon­verfahren zum Einsatz kommen.

Illustration eines Zahnarztes mit Lupe in der linken Hand
Material
Es gibt verschiedene Knochen­ersatz­materialien, die beim Sinuslift im Ober­kiefer zum Einsatz kommen. Die gängigsten Materialarten im Überblick:

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Art des Materials
Herkunft
Autogenes Knochenersatzmaterial Eigenes Knochenmaterial des betroffenen Patienten 
Allogenes Knochenersatzmaterial Aufbereitete Knochensubstanz einer anderen Person
Xenogenes Knochenersatzmaterial Aufbereitetes Knochenmaterial eines Tiers (z.B. Rind)
Alloplastisches Knochenersatzmaterial Synthetisches Knochenmaterial nicht-biologischer Natur (z.B. Hydroxylapatit) 
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Übersicht
Diese drei Verfahren werden eingesetzt: Interner Sinuslift, Externer Sinuslift und das Ballonverfahren. 
Zahnarzt zeigt lächelnder Patientin Röntgenaufnahme
 
  • Der Zugang erfolgt über den Bohr­kanal für das zu setzende Implantat. Zur Vermeidung von Verletzungen wird die Präparation des Bohr­lochs nicht über die gesamte Länge des Kanals für das Implantat durchgeführt.
  • Der letzte Millimeter Knochen vor der Schneider-Membran (= Schleim­haut, welche die Kiefer­höhle aus­kleidet – auch Kiefer­höhlen­schleim­haut genannt), wird mittels spezieller Sinuslift-Instrumente mobilisiert.
  • Durch leichtes Klopfen gegen den Knochen dehnt der Operateur die Membran und hebt sie leicht an, sodass Platz für das Implantat geschaffen wird. Dies ist ein minimal­invasives Vorgehen.
  • Im Anschluss kann das Knochenaufbau­material eingebracht werden.
  • In den so präparierten Kieferknochen wird dann das Implantat gesetzt.

Die Einheilzeit für den Knochen­aufbau liegt ungefähr bei sechs Monaten.

  • Mit einem operativen Schnitt wird das Zahn­fleisch von der Kiefer­höhlen­wand zurück­geklappt. Es wird eine kleine Öffnung im seitlichen Ober­kiefer­knochen geschaffen. Dies ist das Knochen­fenster zur Schneider-Membran, welche die Kiefer­höhle aus­kleidet und somit auch zum Sinusboden.
  • Die Membran wird vom Kiefer­höhlen­boden abgelöst und lässt sich so leichter anheben.
  • Nun kann das Knochen­ersatz­material in den operativ geschaffenen Hohl­raum eingebracht werden.

Beim externen Sinuslift handelt es sich um einen größeren Knochen­aufbau. Bei diesem kann die Einheilung bis zu neun Monate dauern. Danach erfolgt die Implantat­insertion, d. h. das Einsetzen des Implantats.

Unter Umständen ist aber auch eine Sofortimplantation möglich. Dann verlängert sich jedoch die Einheilzeit.

  • Das Vorgehen unterscheidet sich anfangs nicht von einem internen Sinuslift. Erst beim Anheben der Schneider-Membran gibt es Unterschiede.
  • Mittels Osteotom wird der letzte Millimeter Knochen bis zur Schneider-Membran abgelöst. Diese wird dann mit einem Ballonkatheter angehoben.
  • Eine präzise Bestimmung des Knochen­aufbaus ist durch ein kontrolliertes Auffüllen des Ballons möglich.

Die Einheilzeit lässt sich mit der eines internen Sinusliftes vergleichen. Diese beträgt beim Ballonverfahren circa sechs Monate – mal mehr, mal weniger.

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Komplikationen
Die Erfahrungen beim Sinuslift zeigen, dass es, wie auch bei jedem anderen Verfahren, zu Komplikationen kommen kann. Entscheidend ist ein absolut steriles Arbeiten. Gelegentlich erfolgt auch eine antibiotische Abdeckung. Ob und in welchem Umfang dies nötig ist, entscheidet der Operateur individuell für jeden Patienten.

Mögliche Risiken bei der OP:

  • Schwellungen
  • Blutergüsse
  • Fieber
  • Risse
  • Etc.

Die Perforation der Kiefer­höhlen­schleim­haut (Schneider-Membran) gilt als eine der häufigsten Kompli­kationen während des Eingriffs. Vor allem bei schwierigen Knochen­strukturen kommt es häufig zu Rissen. Diese müssen dann mit einer künstlichen Membran verklebt oder vernäht werden. Kleinere Risse verheilen in der Regel ohne Probleme.

Bei größeren Rissen wird der Eingriff üblicher­weise abge­brochen, denn die Kiefer­höhlen­schleim­haut ist maß­geblich an der Bildung von neuer Knochen­substanz beteiligt. Nach frühestens drei Monaten kann der Eingriff wiederholt werden.

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Weitere Methoden
Neben dem Sinuslift können teilweise zusätzliche Methoden zum Knochenaufbau nötig sein:
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Kosten
Der Preis für einen Sinuslift liegt zwischen 300 € und 1.150 €. Bei den Kosten für einen Sinuslift muss jedoch zwischen internem und externem Sinuslift unterschieden werden.

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Kostenfaktor
Interner Sinuslift
Externer Sinuslift
Zahnarzthonorar 195 - 295 € 170 - 390 €
OP-Zuschlag 22 - 73 € 22 - 73 €
Material Membran 60 - 250 € 60 - 150 €
Knochenersatzmaterial 50 - 150 € 50 - 150 €
Knochenfilter zur Gewinnung 25 - 40 € 25 - 40 €
OP-Materialien 15 - 20 € 15 - 30 €
Knochengewinnung 60 - 80 € 60 - 80 €
PRGF 120 -200 € 120 - 200 €
Kosten

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Methode
Gesamtkosten
Knochenanlagerung 100 - 400 €
Knochenblock 450 - 850 €
Beckenkammtransplantat 5.000 €
Bone Spreading 350 - 650 €
Kassenleistung
Hier können Sie sich über die Beiträge der Zahn­zusatz­versicherung informieren.
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Vorsorge
Bei jedem Erwachsenen ist ein gewisses Maß an Knochen­abbau normal, denn die Knochen bauen sich im Laufe eines Lebens etwas ab.
Fehlen nun im Kiefer Zähne, fehlt an diesen Stellen die Bean­spruchung. Dadurch kommt es zu einem schnelleren Abbau der Knochen­substanz. Vor allem im ersten Jahr nach dem Zahn­verlust geht der Abbau am schnellsten voran. Danach liegt er pro Jahr bei etwa 0,1 Millimeter. Knochen­schwund und Zahn­verlust treten auch bei Parodontitis auf. Es kommt hier zu einer Entzündung des Knochens, der sich dann sogar recht schnell zurück­bildet. Nach dem Verlust eines Zahnes ist immer von einem Knochen­abbau auszugehen. Denn nur durch den Kaudruck kommt es zu einer Bean­spruchung des Kiefer­knochens, wodurch dieser stärker und auch wider­stands­fähiger wird. So gilt auch hier, wie bei jedem Knochen, dass die Belastung zur Gesundheit der Knochen beiträgt.
 

Ist eine Parodontitis für den Knochen­abbau verant­wortlich, ist eine ent­sprechende Behandlung unum­gänglich. Nehmen Sie deshalb regelmäßig die Vorsorge­unter­suchungen beim Zahn­arzt wahr und lassen Sie auch den Zahn­fleisch­zustand prüfen.

Zeigen sich Anzeichen einer fort­schrei­tenden Parodontitis, lässt sich diese mit einer professionellen Zahnreinigung und Parodontitis­therapie eindämmen. Mitunter wird in schweren Fällen auch ein operativer Eingriff notwendig.

Findet der Knochen­abbau an einer Stelle statt, welche mit einem Implantat versorgt werden soll, hilft nur eine Operation. Dabei wird ein Implantat in den Kieferknochen gesetzt.

Mit einer regelmäßigen gründlichen Mund­pflege legen Sie den Grund­stein gegen Parodontitis und somit gegen entzündungs­bedingten Knochen­abbau. Nutzen Sie eine weiche Zahn­bürste zur Vermeidung von Zahn­fleisch­verletzungen aufgrund eines zu hohen Anpressdrucks.

Blut auf der Zahnbürste oder im Schaum sind immer ein Warn­signal, bei dem Sie Ihren Zahn­arzt aufsuchen sollten. Gerade im Anfangs­stadium verläuft eine Parodontitis ohne Schmerzen.

Nach einem Zahn­verlust baut sich der Kiefer­knochen schon innerhalb weniger Wochen ab. Das Zahn­fleisch fällt ein und der Kiefer­knochen wird insgesamt schmaler.

Ob eine Zahnzusatzversicherung auch die Kosten für einen Sinuslift über­nimmt, ist vom jeweiligen Tarif abhängig.

Gute Zahn­zusatz­versicherungen zahlen für Implantate zwischen 75 und 100 Prozent der Gesamt­kosten. Ist ein Sinuslift not­wendig, hängt die Erstattung dieser Kosten vom Leistungsumfang ab.

Häufig übernimmt die Zahn­zusatz­versicherung schon Kosten für vorbeugende Maß­nahmen (z. B. professionelle Zahnreinigung, Prophylaxe).

Verfügen Sie bereits über eine Zahn­zusatz­versicherung, können Sie die Leistungen in Ihren Versicherungs­bedingungen nachlesen. Beim Abschluss einer Zahn­zusatz­versicherung sollten Sie auf ent­sprechende Leistungen achten.

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