Klopfprobe hilft, Feuchtigkeit aufzuspüren
Eine gut erhaltene Caravan-Außenwand ist glatt und ohne sichtbare Ausbuchtungen. Sind Dellen zu sehen, ist Vorsicht geboten. Sie könnten auf einen Feuchtigkeitsschaden im verbauten Holz hinweisen. Potenzielle Schlupflöcher für Feuchtigkeit befinden sich überall dort, wo Fahrzeugteile von außen an die Wand montiert sind. Dazu gehören unter anderem Rangiergriffe, Serviceklappe oder Lüftungsgitter des Kühlschranks.
Durch mangelhafte Montage oder Abdichtung kann Regenwasser eindringen und an den Seitenwänden bis nach unten in den Holzboden laufen. Sammelt es sich, beginnt das Holz langsam zu faulen. Wasserflecken oder abblätternde Unterbodenfarbe sind ebenfalls Anzeichen für Feuchtigkeit.
Tipp: Um Feuchtigkeit in der Wohnwagenwand auszuschließen, überprüfen Sie die relevanten Gefahrenstellen mittels Klopfprobe. Eine intakte Außenhaut darf auf Fingerdruck nicht nachgeben. Sie sollte trocken und fest sein.
Werfen Sie einen Blick auf das Wohnwagendach
Weist das Dach offensichtliche Reparaturen, Risse oder andere Beschädigungen auf, sollte der Verkäufer eine Erklärung dafür haben. Dasselbe gilt, wenn Dachluken Risse aufweisen oder ihre Dichtungen porös sind. Denn so dringt Feuchtigkeit ins Dach ein, sammelt sich dort und modert langsam vor sich hin.
Dellen im Dach deuten auf Hagelschaden hin
Sind auf dem Caravan-Dach viele kleine Dellen zu sehen, weist das auf einen Hagelschaden hin. Grundsätzlich stellen die Dellen im Blech nur einen optischen Mangel dar. Trotzdem sollten Sie sich vergewissern, ob der Verkäufer den Schaden repariert hat.
Hat der Vorbesitzer lediglich das Geld von seiner Kfz-Versicherung kassiert, ohne den Schaden zu beheben ("fiktive Abrechnung"), erhalten Sie bei einem erneuten Hagelschaden keine Entschädigung von Ihrer Wohnwagenversicherung. Der Grund: Sie können nicht beweisen, dass es sich tatsächlich um einen neuen Hagelschaden handelt.
Besonders ärgerlich ist das mit Teil- oder Vollkasko: Sie zahlen automatisch für den Schutz vor Hagelschäden, können die Versicherungsleistung im Schadensfall aber nicht in Anspruch nehmen.
Regenstreifen sind ein optisches Manko
Achten Sie auf Beschädigungen an den Fenstern – etwa Risse oder kaputte Dichtungen. Frisches Silikon unter oder im Fensterrahmen deutet darauf hin, dass es in der Vergangenheit undichte Stellen gab, die der Verkäufer kaschieren möchte. Haken Sie genau nach und führen Sie zusätzlich einen Klopftest entlang der Fensterrahmen durch.
Gräuliche bis schwarze Schlieren sind dagegen harmlos. Sie reichen bei vielen Wohnwagen von der Fensterunterseite senkrecht nach unten. Es handelt sich um Regenstreifen – also nur um einen optischen Mangel. Sie können die unschönen Streifen mit Spezialreiniger entfernen.
Reifen-Alter ist ausschlaggebend für die 100er-Zulassung
Sind die Reifen offensichtlich abgefahren, kommen Sie nicht um einen Wechsel herum. Sehen sie intakt aus, sollten Sie dennoch nach dem Alter fragen. Hat Ihr Wunsch-Wohnwagen eine 100er-Zulassung, dürfen die Reifen nicht älter als sechs Jahre sein. Sonst entfällt automatisch die Sonderzulassung. Tipp: Die DOT-Nummer auf der Reifenflanke verrät das Reifenalter.