Versicherungsart, Selbstbeteiligung und Fahrzeugalter: So berechnen sich die Kosten
Ausschlaggebend für den Versicherungsbeitrag ist im Wesentlichen die Versicherungsart: Die Haftpflichtprämie der Allianz Oldtimerversicherung beginnt bereits ab rund 60 Euro pro Jahr. Eine Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung startet bei 100 Euro. Die Vollkasko kostet mindestens 130 Euro.
Darüber hinaus sind auch individuelle Merkmale wie Fahrzeugalter oder Motorleistung Kostenfaktoren.
Gutachten: Preis hängt vom Fahrzeugwert ab
Ein Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO samt Hauptuntersuchung ist für die Zulassung als historisches Fahrzeug Pflicht. Das Dokument kostet etwa 80 bis 200 Euro. Für das Prägen des H-Kennzeichens kommen noch einmal 20 bis 30 Euro hinzu.
Für Oldtimer mit einem Fahrzeugwert von mindestens 10.000 Euro benötigen Sie für den Kaskoschutz der Allianz Oldtimerversicherung außerdem eine höchstens zwei Jahre alte Kurzbewertung. Diese kostet bei Sachverständigen rund 100 bis 150 Euro. Der Gutachter benotet den Zustand des Fahrzeugs und legt den aktuellen Marktwert fest. Dabei stellt er eine umfassende Zustandsbeschreibung aller Baugruppen, sämtlicher technischer Daten, Reparaturen und Umbauten am Wagen fest.
Prüfstellen und private Gutachter erstellen Oldtimergutachten
Das für die Oldtimerzulassung erforderliche Gutachten geben Sie bei zertifizierten Prüforganisationen wie dem Technischen Überwachungsverein (TÜV) oder dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (DEKRA) in Auftrag. Die Prüfstellen erstellen auch Kurzbewertungen und umfangreiche Wertgutachten für Oldtimer. Letztere dienen zum Beispiel als Orientierung und Verhandlungsgrundlage, wenn Sie einen mobilen Klassiker kaufen oder verkaufen. Eine Kurzbewertung sollten Sie alle zwei Jahre neu erstellen lassen. Damit kennen Sie immer den aktuellen Wert Ihres Fahrzeugs und können diesen Ihrer Versicherung mitteilen, um eine Unterversicherung zu vermeiden.
Neben TÜV, DEKRA und Co. haben sich auch einige private Anbieter auf die Bewertung klassischer Fahrzeuge spezialisiert. Entsprechende Angebote vergleichen Sie am besten online.
Wichtig: Eine Oldtimerversicherung ohne Wertgutachten oder Kurzgutachten abzuschließen, ist in der Regel nicht möglich. Anhand des Dokuments kalkuliert der Versicherer den versicherten Markt- oder Wiederbeschaffungswert des historischen Fahrzeugs. Nach diesem errechnet sich auch der zukünftige Versicherungsbeitrag.
Oldtimer anmelden: Mit H-Kennzeichen durch alle Umweltzonen
Wenn der Gutachter den Originalzustand Ihres Oldtimers bescheinigt hat, können Sie diesen als historisches Fahrzeug bei der Zulassungsstelle anmelden. Dafür benötigen Sie übrigens auch die eVB-Nummer Ihrer Kfz-Versicherung. Die Gebühren für die Anmeldung betragen rund 28 Euro.
Mit dem H-Kennzeichen ist Ihr Fahrzeug als offizieller Oldtimer auf der Straße zu erkennen und darf ohne grüne Umweltplakette in alle Umweltzonen fahren. Für die Versicherung als Oldtimer ist ein H-Kennzeichen zwar nicht verpflichtend – ohne dieses Kennzeichen haben Sie allerdings keine steuerlichen Vorteile.
Kosten sparen durch einen reduzierten Steuersatz
Bei der Kfz-Steuer sind Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen begünstigt. Mit 191,73 Euro für Pkw und 46,02 Euro für Motorräder liegt der Pauschalbetrag in der Regel deutlich unter dem sonst fälligen Steuersatz, der sich nach Hubraum und Schadstoffklasse berechnet.
Lediglich Oldtimer-Pkw mit sehr wenig Hubraum – unter 600 Kubikzentimetern bei Diesel- und weniger als 800 Kubikzentimetern bei Benzinmotoren – fahren mit dem regulären Steuersatz eventuell günstiger.