• Autofahrer:innen weisen statistisch gesehen ab 65 Jahren ein höheres Unfall­risiko auf. Mit steigendem Alter erhöht sich dieses fortlaufend. Aufgrund dessen legen Versi­cherer in der Regel einen Alters­zu­schlag bei der Beitrags­bemessung an.
  • Der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung für Senioren und Senior­innen kann je nach Anbieter und Alter unter­schiedlich hoch ausfallen. 85-Jährige können im Vergleich zu 55-Jährigen knapp 140 Prozent höhere Beiträge zahlen.
  • Mit unfall­freien Jahren, Zweitfahrer-Versiche­rung oder der Redu­zierung der jähr­lichen Fahr­leistung lässt sich der Alters­zuschlag in den Beiträgen ausgleichen.
     
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Kfz-Versiche­rungen ver­langen für ältere Fahrer:innen in der Regel höhere Beiträge. Das liegt unter anderem daran, dass Senioren und Seniorinnen im Schnitt für mehr und schwer­wiegendere Un­fälle verant­wortlich sind.

Der Gesamt­verband der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV) empfiehlt höhere Beiträge in der Kfz-Versicherung für Senioren und Seniorinnen ab 68 Jahren. Das setzen die meisten Kfz-Versiche­rungen auch um – bei manchen Versiche­rungen spielt das höhere Alter schon ab 65 Jahren einen Einfluss auf den Versicherungs­beitrag.

Dabei gilt: Je älter die versi­cherte Person, desto höher die Kosten. Die Beitragskosten der Kfz-Versicherung ab einer Alters­grenze von 85 Jahren steigen für Senioren und Senior­innen im Ver­gleich zu jüngeren Fahrern und Fahrerin­nen teils auf über das Doppelte.

Bei den höheren Beiträgen in der Kfz-Versiche­rung für Senioren und Seniorinnen handelt es sich um eine individuelle Risiko­bewertung. Es gibt keine allge­mein­gültige Preis­staffelung nach Alter. Je nach Vertrag und entsprechender Leistungen können Versicherer den prozen­tualen Anstieg individuell aushandeln.

Das heißt, dass der Preis­anstieg im Vergleich zwischen einer 50-jährigen und einer 75-jährigen Fahrerin in der Kfz-Haft­pflicht geringer aus­fallen kann als in der Voll­kasko. Der Grund: Versicherer decken bei der Voll­kasko mehr Schadens­fälle, zum Beispiel bei Schäden in Folge selbst verschul­deter Unfälle.

Das Vergleichs­portal Verivox hat für das Jahr 2022 folgende Auf­schläge analysiert.

Quelle: Verivox (Stand: 09/2024)

Modellrechnung: Identische Rahmenbedingungen abgesehen vom Alter. Die Versicherten aus Hamburg fahren einen VW Golf VIII 1.0 TSI mit einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern, SF-Klasse 35.

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Alter
Durchschnittliche Kosten pro Jahr
Alterszuschlag in Euro
Alterszuschlag in Prozent
55 Jahre 283,91 Euro - -
65 Jahre 320,28 Euro + 36,37 + 13
75 Jahre 493,66 Euro + 209,75 + 74
85 Jahre 677,82 Euro + 393,91 + 139

Der Alterszuschlag resultiert aus einer Risiko­bewertung, die sich auf statistische Daten stützt. Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren haben im Vergleich zu 55-jährigen Fahrer:innen ein höheres Unfall­risiko, tragen eher die Haupt­schuld an einem Unfall und verur­sachen schwer­wiegendere Folgen.

Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2022 zwei Drittel der über 65-Jährigen haupt­verant­wortlich in Un­fällen mit Personen­schäden. Bei den über 75-Jährigen steigt dieser Anteil auf knapp 77 Prozent. Besonders schwer­wiegend: Ein Drittel aller Verkehrs­toten im Jahr 2022 war mindestens 65 Jahre alt, fast 24 Prozent der in Un­fälle ver­wickelten Seniorinnen und Senioren wurden schwer verletzt. Laut Gesamt­verband der Versicherer GDV verur­sachen sowohl ältere als auch jüngere Menschen im Schnitt häufiger Schäden als Fahrer:innen im mittleren Alter.

Eine willkürliche Preis­staffelung nach Alter wäre aufgrund der gesetzlich unter­sagten Alters­diskrimi­nierung nicht zulässig. Eine Unter­suchung der Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­auf­sicht (BaFin) bestätigte im Jahr 2020 die Recht­mäßigkeit dieses Vor­gehens. Damit stellt eine Kfz-Versicherung mit Alterszuschlag keine Diskriminierung dar.

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Es gibt für Seniorinnen und Senioren in der Kfz-Versicherung keinen Trick, um den Alterszuschlag zu umgehen. Sie können ihn jedoch abmildern: Zum Beispiel durch eine hohe Schaden­frei­heits­klasse, Anpas­sungen in den Ver­trägen und bei der Anmel­dung des Kfz.

Hohe Schadenfreiheitsklasse

Ältere Fahrer:innen haben viel Fahr­praxis – und je länger sie unfallfrei fahren, desto höher fällt ihre Schaden­freiheits­klasse (SF-Klasse) aus. Dadurch gibt es Rabatt auf Kfz-Versiche­rungs­beiträge in der Haftpflicht und Voll­kasko. Hier lohnt sich ein Vergleich zwischen Kfz-Versi­cherern, denn nicht alle Anbieter gewähren hohe SF-Klassen. Teil­weise ist SF-Klasse 35 das Maximum, andere Versiche­rer vergeben bis zu SF-Klasse 50.

Versicherung jährlich prüfen

Ältere Fahrer:innen nutzen statistisch gesehen seltener das Auto, unter anderem, weil sie im Renten­alter nicht mehr zur Arbeit fahren müssen. Die jähr­liche Fahr­leistung spielt eine Rolle bei der Berechnung des Beitrags­satzes für eine Auto­versiche­rung für Rentner:innen. Um den Alters­zuschlag in der Kfz-Versicherung für Senioren und Seniorinnen zu um­gehen, können ältere Fahrer:innen daher die Fahr­leistung bei der Versiche­rung anpassen lassen und damit Kosten senken. Ein Wechsel von Voll- auf Teil­kasko kann ebenfalls sinn­voll sein.

Auch ein regel­mäßiger Versicherungs­vergleich lohnt sich. Die Kfz-Versiche­rung wechseln besonders oft lang­jährig Versicherte, wenn konkur­rierende Anbieter im Einzel­fall günstigere Konditionen anbieten. Wichtig ist hierbei nicht nur der monat­liche Beitrag, sondern auch vorteil­hafte Leistungen wie eine hohe Deckungs­summe, Neuwert­erstat­tung oder bessere Schaden­freiheits­rabatte. Welche die beste Kfz-Versicherung für Rentner:innen ist, ent­scheiden am Ende sie.
 

Fahrzeugzulassung und versicherte Personen

Ältere Fahrer:innen können die Kfz-Zulassung des Fahr­zeuges auf junge Familien­mit­glieder über­tragen und sich als Zweit­fahrer:in ein­tragen lassen. Dabei können Sie auch gleich Ihre Schaden­freiheits­klasse übertragen. Die Versicherung kann alter­nativ auch aus­schließlich über die jüngere Person laufen. Wichtig ist hierbei, bei Ab­schluss den erweiterten Fahrer­kreis mitzu­versichern.
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