Ein Marder im Haus kann erhebliche Schäden verursachen. Das Wildtier dringt meist über das Dach ein und richtet sich auf dem Dachboden ein. Dort hinterlässt der Marder Kot, Urin und Beutestücke, was zu einer starken Verschmutzung des Dachbodens und zu einer erheblichen Geruchsbelästigung im Haus führt. Zudem können Marder das Dach, Isolierungen, Wände und Böden durch Nagen und Zerkratzen beschädigen, was mit aufwendigen Reparaturen und hohen Kosten verbunden ist. Um festzustellen, ob ein Marder im Haus ist und wie man ihn vertreibt, sollte auf typische Geräusche und Spuren geachtet werden. Erfahren Sie, was Sie als Hausbesitzer:in bei einem Marderbefall unternehmen müssen und was die Allianz Wohngebäudeversicherung im Schadensfall übernimmt.
Marder im Haus – welche Anzeichen gibt es?
Hinweise auf Marderbefall:
- Geräusche eines Marders: Wenn Sie vornehmend in den Morgen- und Abendstunden Geräusche wie Tippeln, Scharren, Kratzen, Rascheln, Poltern oder auch lautes Fiepen auf dem Dachboden wahrnehmen, kann es sein, dass sich ein Marder in Ihrem Haus aufhält. Leise, kontinuierliche Tippelgeräusche – auch tagsüber – deuten eher auf Mäuse oder Ratten hin.
- Marderexkremente erkennen: Halten Sie Ausschau nach Hinterlassenschaften des Eindringlings auf dem Speicherboden. Marderkot ist dunkel gefärbt, acht bis zehn Zentimeter lang, länglich geformt und läuft zu den Enden spitz zu. Oft finden sich noch unverdaute Reste darin. Der Kot riecht streng, in der Regel stärker als Katzenkot. Der Uringeruch des Marders gilt als beißend. Wo ein Marder sich aufgehalten hat, finden sich oft auch Teile seiner Beute, darunter Mäuse und Vögel.
- Bissspuren und Hinterlassenschaften des Marders: Die Tiere sind bekannt dafür, Leitungen und Kabel anzunagen oder durchzubeißen. Das gilt für Autos wie für Gebäude. Achten Sie daher auf dem Grundstück, der Fassade und im Haus auf Kratz- und Bissspuren an Leitungen oder am Dachgebälk. Im Haus, insbesondere dort, wo Sie den Marder vermuten, deuten auch beispielsweise verstreute Dämmwolle auf dem Fußboden sowie Löcher in der Dachisolierung auf den ungebetenen Gast hin – der Marder nutzt Dämmung unter anderem für den Bau eines Nistplatzes.
Wie kommt ein Marder ins Haus?
Marder können ausgezeichnet klettern und nutzen Bäume und Regenrohre als Vehikel zum Aufstieg auf Hausdächer. Die Wildtiere können aber auch längere Abschnitte einer rau verputzten Hauswand erklimmen und über zwei Meter weit springen. Oben angekommen bahnt er sich seinen Weg ins Haus, indem er kleinste Schlupflöcher am Dach nutzt, die nicht größer als eine Hand sein müssen. Er zwängt sich zum Beispiel durch Belüftungsschlitze, gekippte Fenster oder lockere Dachziegel, die er hoch- oder beiseite drückt.
In Kellern findet man das Raubtier übrigens nur selten. Marder bevorzugen Dachböden, weil sie dort mehr Ruhe und Wärme finden, während Keller oft feuchter sind und häufiger von Menschen genutzt werden. Außerdem gelangen sie leichter über Bäume und Fassaden ins Dach, während der Zugang zum Keller für sie schwieriger ist.
Typische Marderschäden in und am Haus
- Fassadenschäden: Beim Aufsuchen oder Verlassen Ihres Unterschlupfs können Marder beispielsweise Lüftungsschlitze oder Fassadenverkleidungen lockern oder zerstören, wodurch Wasser und Feuchtigkeit ins Haus eindringen können.
- Beschädigtes Dach: Werden Dämmwolle und Dachpappe beschädigt, weil sich der Marder einen Tunnel hindurchgräbt, kann Wärme entweichen sowie Feuchtigkeit eindringen – das begünstigt Wasser- und Frostschäden sowie Schimmelbildung.
- Geräuschbelästigung: Nachts können die Kratz- und Laufgeräusche von Mardern extrem störend sein und schlaflose Nächte zur Folge haben.
- Geruchsbelästigung und Gesundheitsgefährdung: Kot, Urin sowie zurückgelassene Beutereste riechen äußerst unangenehm. Im schlimmsten Fall breitet sich der Geruch im ganzen Haus aus. Die Hinterlassenschaften begünstigen zudem die Bildung von Schimmel und können bei Kontakt oder Einatmen Krankheitserreger oder auch Parasiten übertragen.
- Bissschäden an Kabeln und Leitungen: Marder nagen an Stromkabeln, Internetleitungen oder Rohrisolierungen, was Kurzschlüsse oder Wasserschäden verursachen kann. Ein Grund, warum Marder so gerne an Kabeln nagen ist, dass die Verkabelungen den Sehnen der Marder-Beute ähneln und so ihren Beißtrieb anregen.

Wissenswertes zum Marder

Was tun bei Marderbefall?
Hausmittel gegen Marder
Folgende – für den Marder ungefährliche – Hausmittel können kombiniert werden und helfen, den Marder aus Ihrem Haus zu vertreiben:
Duftstoffe: Man kann Marder vertreiben, indem man spezielle Duftstoffe einsetzt. Mardernasen können bestimmte Gerüche wie ätherische Öle nicht ausstehen. Legen oder sprühen sie folgende Hausmittel auf dem Dachboden aus:
Ungiftige Methoden gegen Marder
Sollten die Hausmittel keine Wirkung zeigen, gibt es noch eine Reihe weiterer ungiftiger Methoden, den Marder zu vertreiben:
Störungen: Betreten Sie regelmäßig tagsüber Ihren Spreicher oder klopfen Sie mehrmals täglich mit einem Besenstiel von unten gegen den Dachboden. Fühlt sich der Marder in seiner Behausung zu oft gestört und nicht mehr sicher, kann es sein, dass er Reißaus nimmt.
Ultraschall "Marderschreck": Inzwischen gibt es auch elektronische Hilfsmittel zur Mardervertreibung wie spezielle Ultraschallgeräte. Diese sollen den Marder durch das Senden von Hochfrequenztönen in die Flucht schlagen. Diese Töne sind für Menschen nicht hörbar.
Lärm: Stellen Sie ein Radio auf, über das Sie tagsüber Musik laufen lassen. Durch den ständigen Lärm kommt auch ein Marder nicht zum Schlafen und sucht sich eventuell eine neue, ruhigere Behausung.
Licht: Auch ein Bewegungsmelder, kombiniert mit einer Lichtquelle, kann Wirkung zeigen. Genauso wie ein helles Baustellenlicht, das sie beispielsweise an einem zeitgesteuerten Netzstecker nur nachts laufen lassen.
Wann sollte ich ein:e Kammerjäger:in oder eine:n Jäger:in rufen?
Helfen die vorher beschriebenen Maßnahmen nicht, ist es ratsam, eine Fachkraft zu beauftragen. Er oder sie kann vor Ort schnell herausfinden, ob es sich tatsächlich um einen Marder im Haus handelt oder andere Schädlinge wie Mäuse, Ratten oder Ameisen im Haus – und entsprechend die richtigen Maßnahmen einleiten.
Wer Ihnen in Ihrem Fall am besten weiterhelfen kann, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Unteren Jagdbehörde, Ihrem zuständigen Naturschutzamt oder bei auf Mardervergrämung spezialisierten Kammerjägerinnen und Kammerjägern.
Die Marderbekämpfung kann je nach Art, Ausmaß und Dauer mit hohen Kosten verbunden sein. Hausbesitzer:innen einer selbstbewohnten Immobilie tragen diese in der Regel in voller Höhe, sofern Sie keine Kammerjäger-Versicherung abgeschlossen haben, die eine Erstattung für die Kosten der Schädlingsbekämpfung beinhaltet.
Ist ein:e Kammerjäger:in Pflicht?
Wie lassen sich Marderschäden vermeiden?
Der beste Marderschutz fürs Haus besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Tiere erst gar nicht ins Gebäude gelangen. Das heißt: Erschweren Sie den Zugang zum Haus, zu der Garage oder dem Schuppen. Und wenn der Marder doch einen Weg hineinfindet, machen Sie ihm den Aufenthalt so unangenehm wie möglich, sodass er sich ein anderes Quartier oder neues Revier abseits Ihres Hauses sucht. Folgende Vorsichtsmaßnahmen bieten sich an, um Ihr Haus mardersicher zu machen:
- Zugang zum Haus erschweren: Marder haben mehrere Verstecke in ihrem Revier, kommen und gehen in unregelmäßigen Abständen und bleiben manchmal nur eine Nacht. Auch wenn sie tagelang nicht auftauchen, können die Tiere wiederkommen. Um Mardern den Zugang zum Haus zu erschweren, können Sie zum Beispiel Marderschutznetze aufspannen, das Dach mit einem stark verdichteten Material von innen nachdämmen oder die Isolierung mit Gipskartonplatten abdecken. Wenden Sie sich am besten an eine:n Dachdecker:in. Bestehende Schlupflöcher verschließen Sie mit robusten Baumaterialien wie Draht oder Holzlatten.
- Kletterhilfen entfernen: Marder sind Kletterexperten und nutzen typischerweise Holzverkleidungen, Pflanzengitter, Fassadenbegrünung sowie Bäume, um in die oberen Etagen zu gelangen. Haben Sie Marder im Haus, sollten Sie alles entfernen, blockieren oder entsprechend präparieren, um den Aufstieg zu erschweren. Die Fallrohre der Regenrinne können Sie zum Beispiel mit Drahtspiralen sichern.
- Alternative Rückzugsorte im Freien anbieten: Findet der Marder einen Platz auf Ihrem Grundstück, geht er vielleicht nicht ins Haus. Holzstapel mit Hohlräumen und Marderhäuschen bieten sich an. Gut zu wissen: Marder meiden meist imprägniertes, angestrichenes Holz.
- Regelmäßige Kontrolle: Prüfen Sie regelmäßig, ob Sie Anzeichen für Marder im Haus entdecken können. Entfernen Sie Kot, Urin und Beutereste, um schlechte Gerüche sowie die Verbreitung von Krankheitserregern und Parasiten zu unterbinden. Arbeiten Sie hier am besten mit einer Atemschutzmaske. Prüfen Sie die Dachisolierung auf Beschädigungen und reagieren Sie zügig: Ein neues Loch lässt sich gegebenenfalls noch leicht reparieren. Folgeschäden erhöhen Aufwand und Kosten.
- Mittel zur Marderabwehr einsetzen: Verschiedene Hausmittel oder andere ungiftige Maßnahmen können den Marder nicht nur vertreiben, sondern auch vorbeugend wirken.

Das leistet die Allianz

Die Allianz Wohngebäudeversicherung leistet bei Sachschäden durch wild lebende Tiere am Gebäude ab Tarif Smart. Damit sind auch Schäden, verursacht zum Beispiel von einem Marder im Dach, von der Versicherung gedeckt. Der Zusatzbaustein Notfallservice Zuhause leistet für eine professionelle Marderentfernung durch eine Fachfirma, in Basis und Smart können Sie Ihren Versicherungsschutz um den Extra-Schutz erweitern, wenn Sie möchten. In Komfort und Premium ist er automatisch enthalten.
- Kostenübernahme für die Reparatur von Schäden am Haus: z. B. Dach und Dachdämmung, Decken und Wände oder Fassade, verursacht durch Marder und andere wild lebende Tiere. Tarif Smart leistet bis zu 5.000 Euro, Komfort bis zu 25.000 Euro, Premium unbegrenzt.
- Absicherung für Ihr gesamtes Zuhause: Eingeschlossen ist Ihr im Versicherungsschein aufgeführtes Haus, zugehörige Garagen und Carports sowie benannte Nebengebäude.
- Zusatzbaustein Notfallservice Zuhause: Optionale Erweiterung des Versicherungsschutzes, inklusive einer professionellen Marderentfernung durch eine Fachfirma bis 500 Euro.
Übrigens: Ein Marderbiss im Auto kann auch hohe Reparaturkosten verursachen. Die Tiere durchtrennen insbesondere Kabel und Schläuche im Motorraum. Um nicht auf den Kosten sitzenzubleiben, versichern Sie Ihr Kfz gegen Marderschäden.
Wie melden Sie den Marderschaden der Versicherung?
Haben Sie einen Marderschaden im Haus entdeckt, sollten Sie den Schaden schnellstmöglich der Versicherung melden. Melden Sie den Schaden so detailliert wie möglich Ihrer Allianz Wohngebäudeversicherung – entweder telefonisch oder über das Online-Portal. Unser Service-Team leitet die Schadensabwicklung schnell und unkompliziert für Sie in die Wege.
- Dokumentieren Sie den Marderschaden im oder am Haus mit Fotos und Notizen.
- Melden Sie den Schaden online über das entsprechende Formular und übersenden Sie alle Materialien, die den Schaden dokumentieren.
- Beseitigen Sie den Marderschaden nicht und lassen Sie alles unberührt, bis ein Experte oder eine Expertin den Ort des Geschehens begutachtet und eine Einschätzung zur Höhe des Schadens gegeben hat. Klären Sie alle weiteren Schritte mit der Versicherung ab.

Wir freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu können, %agencyName%



