Welche Versicherung zahlt bei Schäden durch Schneelast?
1. Wohngebäudeversicherung mit Elementarschutz
2. Hausratversicherung mit Elementarschutz
3. Privat-Haftpflichtversicherung
Wir freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu können, %agencyName%
Diese Faktoren bestimmen die Schneelast
Nach starkem Schneefall sollten Sie nicht nur auf die Höhe der Schneedecke auf Ihrem Dach achten. Denn: Wie hoch die Schneelast wirklich ist, lässt sich nicht nur an der Schneehöhe ablesen. Entscheidend ist das Gewicht. Dieses wird von Wassergehalt sowie Frost beeinflusst. Nassschnee ist deshalb deutlich schwerer als Neuschnee. Das heißt: Nassschnee erhöht die Gefahr, dass das Dach einstürzen könnte, erheblich.
Die Schneelast auf den Dächern von Häusern und Carports kann extrem sein. Zum Vergleich: Ein Quadratmeter einer ein Zentimeter dicken Eisschicht wiegt zum Beispiel so viel wie zehn Zentimeter Pulverschnee. So kann je nach Art des Schnees das Gewicht pro Quadratmeter schnell auf 100 Kilogramm steigen.
So viel wiegen verschiedene Schneearten:
- 10 cm Pulverschnee = 10 kg pro Quadratmeter
- 10 cm Nassschnee = 40 kg pro Quadratmeter
- 10 cm Eisschicht = 90 kg pro Quadratmeter
Dachform hat Auswirkungen auf die Schneelast
Wie viel Schnee Ihr Dach verträgt, hängt von Bauweise und Dachform ab – genauer gesagt von der Grundfläche des Daches, auf das die Schneelast wirkt. Je steiler das Dach, desto weniger Schnee kann sich dort halten. Er rutscht einfach ab. Im Gegensatz dazu setzt sich der Schnee bei besonders flachen Dächern mit einem Neigungswinkel unter 30 Grad eher fest.
Auch der Wind beeinflusst die Last auf dem Dach. Er verweht oft ganze Schneeberge in die Ecken von Gauben und Kehlen.
Flachdächer sind besonders gefährdet. Die Schneelast wirkt unvermindert 1:1 auf die Grundfläche des Daches.
Schneelastzonen: Wo in Deutschland liegt wie viel Schnee?
Schneelast berechnen: So viel Schnee verträgt Ihr Dach
Als Hausbesitzer:in können Sie die Schneelast auf Ihrem Dach grob selbst bestimmen. Dafür stechen Sie eine Schneefläche am Dach von 10 mal 10 Zentimeter aus. Betreten Sie das Dach dafür jedoch nicht. Am einfachsten stechen Sie die Schneeprobe durch die Dachluke aus, alternativ können Sie auch eine Probe vom Boden nehmen.
Dann wiegen Sie den ausgestochenen Schnee auf einer Schnee- oder Küchenwaage. Das Gewicht multiplizieren Sie mit 100. Dann erhalten Sie das Schneegewicht pro Quadratmeter.
Wollen Sie die Schneelast noch genauer bestimmen, sollten Sie die einzelnen Schichten der Schneedecke (Neuschnee, Altschnee, Schnee-Eis) bestimmen. Der bayerische Lawinenwarndienst hat für die genaue Schneelastmessung eine Anleitung zum Abschätzen der Schneelast ins Netz gestellt.
Wer unsicher ist, ob das Dach die Lasten noch trägt, sollte einen Dachdecker oder eine Dachdeckerin um Rat fragen oder bei der Feuerwehr anrufen.
Fachleute können Schneelast nahezu exakt bestimmen
Auch Fachleute, zum Beispiel Dachdecker:innen oder die Feuerwehr, nehmen zuerst Schneeproben. Meist entnehmen sie bis zu drei Proben an unterschiedlichen Stellen oder in einem Bereich, der repräsentativ für das gesamte Dach steht – also nicht direkt am Schneefang. Anschließend rechnen sie das Schneegewicht der Probe auf den Quadratmeter Dachfläche hoch – meist geschieht dies mit einer speziellen Software – und korrigieren den Wert um die Dachneigung. Das so ermittelte Ergebnis kommt der tatsächlichen Schneelast auf Ihrem Dach nahe.
Ob Ihr Dach die Last trägt, erfahren Sie von einem Statiker oder einer Statikerin oder mit einem Blick in den Standsicherheitsnachweis für Ihr Gebäude. Dort finden Sie einen Grenzwert. Die tatsächliche Schneelast muss darunter liegen.
So lesen Sie den Grenzwert: Bei 1 kN pro Quadratmeter dürfen zum Beispiel höchstens 100 Kilogramm Schneelast auf einem Quadratmeter Dach liegen.
Um die Schneelast zu bestimmen, der ein Dach in der Praxis ausgesetzt sein kann, ist die lokale Klimazone sowie die Höhe über dem Meeresspiegel (A = Altitude) wichtig. Das zu erwartende Niederschlagsaufkommen am jeweiligen Standort des Hauses bestimmt demnach die Schneelast (Sk). Diese lässt sich mit folgenden – sehr komplexen – Formeln berechnen:
Wischen um mehr anzuzeigen
Schneelastzone
|
Berechnungsformel
|
---|---|
Zone 1 | Sk = 0,19+0,91*((A+140)/760)2 |
Zone 1a | Sk = 1,25*[0,19+0,91*((A+140)/760)2] |
Zone 2 | Sk = 0,25+1,91*((A+140)/760)2 |
Zone 2a | Sk = 1,25*[0,25+1,91*((A+140)/760)2] |
Zone 3 | Sk = 0,31+2,91*((A+140)/760)2 |
So befreien Sie Ihr Dach von Schneemassen
Schäden durch Schneelast vorbeugen: Dach richtig räumen
Das ist beim Räumen von Schnee auf dem Dach zu beachten:
- Betreten Sie das Dach nicht. Legen Sie am besten eine Leiter an oder Sie arbeiten von der Dachluke aus.
- Sichern Sie sich ausreichend ab.
- Kehren Sie den Schnee mit einem weichen Besen ab.
- Räumen Sie das Dach abschnittsweise.
- Befreien Sie das Dach möglichst gleichmäßig von der Schneeschicht. Das Abtragen auf nur einer Seite kann je nach Statik gefährlich werden.
Ohne Erfahrung sollten Sie jedoch besser eine Fachfirma beauftragen, die das Dach für Sie räumt.
Schnee auf Photovoltaikanlagen entfernen
Kehren Sie Solarzellen nur ab, wenn das unbedingt erforderlich ist. Durch die glatte Oberfläche und Neigung der Module rutscht der Schnee oft nach kurzer Zeit von selbst ab. Ansonsten räumen Sie die Module vorsichtig mit Teleskopstangen-Abziehern frei. Das geht vom Boden aus ebenso wie von der Dachluke aus. Auch wenn Sie nicht alle Solarzellen frei bekommen, funktioniert Ihre Photovoltaikanlage zumindest teilweise wieder.
Es gibt auch automatische Kehr- und Schutzsysteme für Photovoltaikanlagen. Diese sind relativ teuer. In besonders schneereichen Regionen rentiert sich eventuell eine integrierte Heizung, welche die Module aufheizt und abtauen lässt.
Wichtige Adressen für den Ernstfall
Dachlawinen: Welche Schneefangsysteme helfen?
Darauf sollten Sie bei viel Schneefall achten
- Beachten Sie bei Bäumen in Hausnähe die Gefahr des Schneebruchs.
- Sichern Sie Markisen und Überdachungen vor Windlasten und wenn es stark schneit
- Warnen Sie ggf. Passanten und Passantinnen Ihres Hauses mit einem Hinweisschild vor möglich abgehenden Dachlawinen
- Halten Sie Wege schnee- und eisfrei
- Bei Tauwetter: Installieren Sie Rückstauverschlüsse in Abwasserleitungen für das Schmelzwasser
- Entfernen Sie vom Dach hängende Eiszapfen
- Mehr zum Thema: Welche Schäden kann man am Haus versichern?