Warum ist Versicherungsschutz gegen Sturmschäden wichtig?
Wie groß ist die Gefahr von Stürmen, Orkanen und Tornados in Deutschland?
In den Herbst- und Wintermonaten ist die Sturmgefahr in Deutschland am höchsten. Aber auch im Sommer können heftige Stürme, meist zusammen mit Gewittern, auftreten. Die Anzahl der sogenannten Sturmtage – also Tage mit Windgeschwindigkeiten von mindestens 62 km/h bis 117 km/h (Windstärke 8 bis 11) – variiert in Deutschland deutlich je nach Region. Besonders häufig treten Stürme an der Nord- und Ostseeküste, in den Hochlagen der Mittelgebirge sowie der Alpen auf. In diesen Gebieten werden teilweise mehr als 100 Sturmtage jährlich verzeichnet – deutlich mehr als im Rest Deutschlands.
Als Orkan zählen Stürme ab einer Windstärke von 118 km/h (Windstärke 12). Zu Orkanen kommt es in Deutschland regelmäßig – vorwiegend von Oktober bis März. Die Gefahr für das Auftreten von Orkanstürmen hängt stark von der Region und der dortigen allgemeinen Großwetterlage ab. Auch hier sind hauptsächlich die Nord- und Ostseeküste, die Alpenregion sowie das Alpenvorland und die Hochlagen der Mittelgebirge betroffen. Auf dem Brocken im Harz kommt es beispielsweise regelmäßig zu Orkanböen mit einer Windgeschwindigkeit von über 150 km/h.
Tornados treten in Deutschland in unterschiedlicher Schwere jährlich ca. 20- bis 60-mal auf. Die meisten Tornados werden in der Zeit zwischen Mai und September in Deutschland registriert. Weites Flachland begünstigt die Entstehung der rotierenden Aufwinde, daher sind besonders Regionen wie die Norddeutsche Tiefebene, die ostdeutschen Steppengebiete oder auch das Donautal betroffen. Obwohl Tornados vergleichsweise selten sind und nur für kurze Zeit auftreten, können sie erhebliche Schäden verursachen.
Welche Schäden können Sturmereignisse verursachen?
Sturmereignisse können schwere sowie teure Schäden verursachen und in einigen Fällen lebensbedrohlich sein. Der letzte Sturm, der Deutschland besonders hart traf, war Orkan "Kyrill" im Januar 2007. Er gilt bis heute als einer der verheerendsten Stürme des Landes und verursachte versicherte Schäden in Höhe von rund 2,4 Milliarden Euro. Besonders betroffen war Nordrhein-Westfalen, wo unter anderem massive Waldschäden entstanden – etwa 25 Millionen Bäume wurden entwurzelt. Rund ein Drittel des europaweit durch Kyrill entstandenen Schadens entfiel damals auf Deutschland.
Die häufigsten Sachschäden bei Sturmereignissen entstehen an
Gebäuden:
- Abgedeckte Dächer
- Beschädigte Fassaden
- Zerstörte Fenster und Türen
- Schäden durch umgestürzte Bäume
- Verstopfte oder beschädigte Dachrinnen und Fallrohre
Außenanlagen:
- Umgestürzte Bäume und Sträucher
- Beschädigte Zäune und Mauern
- Beschädigte Gartenmöbel und -geräte
- Beschädigte oder zerstörte Gewächs- und Gartenhäuser
Fahrzeugen:
- Beschädigungen durch herabfallende Äste oder Gegenstände
Sturmschäden in Deutschland: Statistische Entwicklung und Prognosen
Es ist daher ratsam, den eigenen Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um im Ernstfall gegen Unwetter- und Sturmschäden gewappnet zu sein.
Diese Stürme richteten in Deutschland den größten Schaden an
Spezialfälle bei Sturmschaden und ihre Versicherungslösungen
Bei folgenden Sonderfällen leistet die Allianz:
- Sturmschaden am Baum: Wurde durch einen Sturm ein Baum in Ihrem Garten entwurzelt und muss abtransportiert und entsorgt werden, übernimmt die Wohngebäudeversicherung die Kosten für das Entfernen, die Entsorgung und Wiederbepflanzung (ab Tarif Smart).
- Schäden an der Photovoltaikanlage: Hat Ihre Solaranlage auf dem Dach Schaden durch den Sturm genommen, ist die Reparatur oder der Ersatz durch die Wohngebäudeversicherung der Allianz abgedeckt. Die Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach zählt zu den fest verbauten Gebäudebestandteilen und ist somit versichert. Dazu zählen unter anderem auch Wallboxen und Wärmepumpen.
- Schäden am Balkonkraftwerk: Haben Sie bei sich Zuhause ein Balkonkraftwerk zur Stromerzeugung installiert, zählt dieses zum Hausrat und ist bei Sturmschäden durch die Hausratversicherung abgedeckt.

Ab welcher Windstärke zahlt die Versicherung?

Bei der Regulierung von Sturmschäden durch Ihre Versicherung spielt die Windstärke eine entscheidende Rolle. Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:
- Bedeutung der Windstärke für die Versicherungsleistung: In den meisten Versicherungsbedingungen gilt ein Sturm als eine wetterbedingte Luftbewegung mit mindestens Sturmstärke 8 auf der Windstärkeskala, was einer Windgeschwindigkeit von 62 km/h entspricht. Bei der Allianz leistet sowohl die Wohngebäude- als auch die Hausratversicherung bereits ab Windstärke 7 (50 km/h).
- Nachweis der Windstärke: Sie können die Windstärke durch lokale Wetterstationen oder den Deutschen Wetterdienst bestätigen lassen. Sollte der direkte Nachweis schwierig sein, können auch Schäden in der Umgebung oder am Gebäude als Indiz dienen.
- Unterschiede je nach Anbieter: Beachten Sie, dass die genaue Definition und Handhabung von Sturmschäden je nach Versicherer variieren kann. Prüfen Sie deshalb Ihre individuellen Versicherungsbedingungen und klären Sie Unsicherheiten direkt mit Ihrem Anbieter.
Welche Sturmschadenversicherung für welche Wohnsituation?
Wie Sie sich gegen Sturmschäden am besten versichern, hängt maßgeblich von Ihren individuellen Wohnverhältnissen ab.
- Eigenheim: Besitzen Sie ein Haus mit Grundstück, schützen Sie dieses am besten mit einer Wohngebäudeversicherung und einer Hausratversicherung. So decken Sie sowohl Sturmschäden an Ihrem Haus und Grundstück als auch am Hausrat ab. Eine private Gebäudehaftpflichtversicherung deckt zusätzlich Schäden ab, die Dritten aufgrund von Sturmschäden an Ihrem Haus entstehen.
- Eigentumswohnung: Bei Eigentumswohnungen übernimmt in der Regel die Eigentümergemeinschaft die Wohngebäudeversicherung für das gesamte Gebäude. Es ist jedoch ratsam, den genauen Umfang des Versicherungsschutzes zu prüfen. Ihre persönlichen Gegenstände innerhalb der Wohnung oder auf dem Balkon und der Terrasse schützen Sie individuell mit einer Hausratversicherung.
- Mietwohnung: Eine Wohngebäudeversicherung benötigen Sie als Mieter:in nicht, für diese sind Vermieter:innen verantwortlich. Für Ihre persönlichen Gegenstände innerhalb der Mietwohnung und auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse ist eine Hausratversicherung gegen Sturmschäden sinnvoll.
Prävention: So können Sie Ihr Gebäude optimal vor Sturmschäden schützen
So sichern Sie verschiedene Gebäudeteile bei akuter Sturmwarnung
- Schließen Sie alle Fenster und stellen Sie sicher, dass sie richtig verriegelt sind, um Wind und Wasser fernzuhalten.
- Fahren Sie alle Rollläden herunter, um Fenster und Türen zu schützen. Droht auch Hagel, ist es jedoch sinnvoller, die Rollläden hochzuziehen.
- Vergewissern Sie sich, dass alle Türen fest geschlossen sind und sichern Sie diese optional mit Riegeln oder Bolzen.
- Sichern Sie, sofern gefahrlos möglich, lose Dachziegel und decken Sie das Dach mit einer robusten Plane ab.
- Fahren Sie alle Markisen ein und entfernen Sie Sonnenschirme, lose Gartenmöbel und bewegliche Gegenstände von Ihrer Terrasse oder Ihrem Balkon.
- Entfernen oder sichern Sie Mülltonnen, Blumenkästen und Dekorationen am Haus.
- Sichern Sie Antennen und Satellitenschüsseln mit speziellen Sturmhaltern oder bauen Sie diese bei Bedarf ab.
- Überprüfen Sie die Kamine auf Stabilität und verschließen Sie den Kaminabzug, um Schäden zu vermeiden.
Generell vorbeugende Maßnahmen gegen Sturmschäden
Ein effektiver Schutz Ihres Gebäudes vor Sturmschäden beginnt bereits vor der Sturmsaison, die sich in Deutschland von Oktober bis März erstreckt. So können Sie vorsorgen:
- Lassen Sie regelmäßig Dächer und Dachziegel überprüfen, um einen Sturmschaden am Hausdach sowie Schäden durch herabfallende Teile zu vermeiden.
- Installieren Sie, wenn möglich, sturmfeste Fenster mit robusten Rahmen und Sicherheitsglas, die starkem Wind und Druck standhalten.
- Verwenden Sie Fensterläden oder Rollläden aus robusten Materialien wie Aluminium, die sie bei starkem Wind schließen können. So vermeiden Sie Sturmschäden an den Fenstern durch herumfliegende Teile oder starken Wind.
- Verstärken Sie Eingangstüren mit stabilen Riegeln und Sicherheitsbeschlägen. Eine sturmfeste Tür hat oft zusätzliche Dichtungen, die das Eindringen von Wasser verhindern.
- Vermeiden Sie einen Sturmschaden an Kamin und Antennen, indem Sie beide auf Standfestigkeit überprüfen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Bäume auf Stabilität und prüfen Sie, ob Äste morsch sind, um Sturmschäden an Ihrem Grundstück oder benachbarten Grundstücken durch einen umgestürzten Baum oder herabfallenden Ast zu vermeiden.
- Carports und andere frei stehende Konstruktionen können Sie vorab verstärken, zum Beispiel mit Querträgern. Sie können auch Windschutzwände oder Dachblenden installieren, um Windeffekte zu verringern.
- Verstärken Sie frei stehende Strukturen wie Pavillons, indem Sie zusätzliche Bodenanker einsetzen.
Verhalten im Schadenfall
Kommt es trotz vorbeugender Maßnahmen zu Sturmschäden an Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung, sollten Sie in folgender Reihenfolge vorgehen:
- Ergreifen Sie erste Maßnahmen zur Schadensbegrenzung, wie das Abdecken beschädigter Stellen am Dach, um Folgeschäden zu verhindern.
- Dokumentieren Sie den Schaden gründlich und detailliert. Machen Sie Fotos von allen betroffenen Bereichen. Diese Dokumentation ist sehr wichtig für die Schadensmeldung an Ihre Versicherung.
- Melden Sie den Schaden umgehend Ihrem Versicherer und geben Sie alle relevanten Informationen wie Zeitpunkt des Sturms, betroffene Gebäude und Gebäudeteile sowie verursachte Schäden an, damit Ihre Versicherung den Fall schnell bearbeiten kann.


