- Halsweh, Fieber, Gliederschmerzen und laufende Nase: Eine richtige Grippe kann Sie ganz schön aus der Bahn werfen. Umso wichtiger, dass Sie nicht auf gängige Mythen oder Fehlinformationen hereinfallen!
- Die größten Irrmeinungen sind, dass Sie ausschließlich bei Kälte gefährdet sind. Ebenso ist es ein Mythos, Desinfektionsmittel allein schützen Sie nicht vor einer Grippe.
- Sport, gesunde Ernährung, gründliche Handhygiene und regelmäßige Sauna-Gänge können Sie nicht hundertprozentig vor einer Ansteckung bewahren. Aber sie stärken Ihr Immunsystem bei der Auseinandersetzung mit den Viren. Außerdem sollten Sie sich impfen lassen, sobald der Impfstoff verfügbar ist.
- Lesen Sie hier, durch welche Symptome sich eine Grippe von einem grippalen Infekt unterscheiden lässt. Und welche natürlichen Hausmittel helfen können.
Grippe: Mythen und Irrtümer aufgedeckt

Grippe und Mythen: Auf den Punkt gebracht
Was ist eine Grippe?


Hinter einer Erkältung (auch als grippaler Infekt bezeichnet) können jedoch viele Erreger aus verschiedenen Virenfamilien stecken.
Anders als bei einer Erkältung sind bei einer Grippe nicht nur die Atemwege betroffen, sondern der gesamte Körper. Die Krankheitssymptome wie hohes Fieber, trockener Reizhusten und schwere Kopf- und Gliederschmerzen treten häufig schnell und heftig ein. Allerdings lassen diese in der Regel innerhalb einer Woche deutlich nach. Wohingegen die Beschwerden bei einer Erkältung meist schleichend auftreten und schwächer ausgeprägt sind.
Diese üblichen Grippe-Symptome sorgen auch in diesem Winter wieder für Unbehagen. Viele bangen, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Dabei sollten Sie bedenken, dass Sie sich neben den Coronaviren auch mit zahlreichen anderen Viren oder Erregern wie den Rhinoviren anstecken können.
Sieben Mythen zur Grippe
Mythos 1: Die Grippeschutzimpfung kann selbst eine Grippe auslösen
Falsch: Erwachsenen wird ein Serum aus inaktivierten Grippeviren verimpft, die für die kommende Grippesaison erwartet werden. Diese Viren vermehren sich nicht und können auch nicht krank machen. Die Impfung führt lediglich zur Bildung von Antikörpern. In vielen Fällen kann dadurch eine Erkrankung verhindert werden. Auch ältere Menschen mit reduzierter Immunantwort auf eine Impfung können ihr Risiko, an einer Grippe zu erkranken, in etwa halbieren.
Unser Tipp: Klären Sie Ihre Freunde und Ihre Familie über diesen Mythos auf! Besonders weil sich die im Umlauf befindlichen Viren von Saison zu Saison verändern, stellt die Grippeschutzimpfung laut RKI die wichtigste Schutzmaßnahme gegen eine Erkrankung dar. Sie sollte jährlich an die aktuelle Situation angepasst werden. Denn gerade ältere Menschen und chronisch Kranke leiden sehr unter schweren Verläufen der Grippe.
Mythos 2: Kälte macht krank
Falsch: Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Kälte allein krank macht. „Zieh dich warm an, sonst wirst Du nur krank!“, hat Oma immer gesagt. Das stimmt nicht: Viren gibt es das ganze Jahr über. Nur in der kalten Jahreszeit haben sie ein leichteres Spiel. Denn die Kälte kann unser Immunsystem schwächen und die trockene Heizungsluft die Schleimhäute austrocknen. Unser natürliches Abwehrsystem wehrt Krankheitserreger in der Regel erfolgreich ab.
Unser Tipp: Durch eine ausgewogene Ernährung, leichten Sport und viel Schlaf können Sie ganzjährig an Ihrer Gesundheit arbeiten. Auch regelmäßige Sauna-Gänge oder Wechselduschen können Ihnen helfen, sich vor einer Grippeinfektion zu schützen und das Immunsystem zu stärken. So trainieren Sie Ihre Thermoregulation und können in den kalten Monaten die Körperwärme besser speichern.
Mythos 3: Zur Grippeimpfung sollten Sie erst im November gehen
Falsch: Dieser Mythos kommt daher, dass viele denken, der Grippe-Schutz währt nur eine gewisse Zeit. Das ist aber falsch. Der Impfschutz baut sich über etwa 10 bis 14 Tage auf und hält etwa 6 bis 12 Monate. In dieser Zeit sind die Antikörper aktiv und können in vielen Fällen eine Grippeinfektion abwehren. Das Wichtige ist, dass Sie sich vor Beginn der Grippewelle impfen lassen. Der Höhepunkt der Grippewelle ist im Januar und Februar. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, ob eine Grippeimpfung in Ihrem persönlichen Fall sinnvoll ist.
Unser Tipp: Lassen Sie sich generell direkt impfen, sobald der Impfstoff verfügbar ist. Das ist meistens Ende August oder Anfang September der Fall. Wenn möglichst viele Menschen früh geimpft werden, kann man verhindern, dass sich die Grippe-Erreger stark vermehren. Die Grippewelle breitet sich dann – im besten Fall – gar nicht so weit aus.
Mythos 4: Jeder, der sich mit Influenzaviren ansteckt, wird auch krank
Falsch: Dank der schnellen Verbreitung der Viren mittels Tröpfcheninfektion herrscht zwar eine hohe Ansteckungsgefahr. Besonders ansteckend sind hustende, schniefende und niesende Menschen. Aber: Nicht jeder, der sich über diesen Infektionsweg mit Grippeviren infiziert, wird auch krank. Etwa ein Drittel entwickelt gar keine Symptome, ein Drittel entwickelt in Folge der Inkubationszeit eine mildere Symptomatik wie bei einer Erkältungskrankheit.
Unser Tipp: Halten Sie Abstand zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung (bemerkbar durch zum Beispiel Schnupfen und Husten). Waschen Sie sich außerdem regelmäßig und gründlich die Hände und meiden Sie große Menschenansammlungen. Sie sollten sich in der Winterzeit lieber mit einem Lächeln begrüßen und auf das Händeschütteln verzichten.
Mythos 5: Antibiotikum und Grippemittel helfen immer
Falsch: Die Einnahme von Antibiotika bei einer Influenza hat keinen Sinn. Die echte Grippe wird nämlich durch Viren ausgelöst – ein Antibiotikum bekämpft aber nur Bakterien. Mit gängigen Grippemitteln aus der Apotheke, die Sofortwirkung versprechen, sollten Sie vorsichtig sein.
Was viele nicht wissen: Diese bestehen vor allem aus Schmerzmitteln. Wer dann zusätzlich zum Grippemittel ein Schmerzmittel einnimmt, hat es schnell mit einer unbeabsichtigten Überdosis zu tun. Dies kann auf Dauer zu Blutungen und Leberschäden führen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder Apotheker:in, wie effektiv die einzelnen Wirkstoffe in den Kombimitteln sind und ob deren Wirkungen bewiesen sind.
Mythos 6: Alles ein und dieselbe Grippe
Falsch: Grippale Infekte und Grippe sind nicht dasselbe. Als grippalen Infekt bezeichnet man eine Erkältung, als echte Grippe gilt die Erkrankung durch das Influenza-Virus. Unterschiede erkennt man in den Symptomen, auch wenn der Infektionsweg in beiden Fällen über die Tröpfcheninfektion stattfindet. Die Influenza beginnt sehr plötzlich und heftig und dauert fünf bis sieben Tage. Eine Erkältung erreicht hingegen ihren Höhepunkt nach zwei bis drei Tagen und flaut dann wieder ab.
Grippe-Symptome äußern sich mit dem Beginn von leichtem Frösteln, bevor schnell Fieber über 38,5 Grad einsetzt. Kopf- und Gliederschmerzen sowie Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten sind zwar Symptome von beidem, allerdings sind sie bei der Erkältung wesentlich schwächer. Das wichtigste Symptom der Erkältung ist der Schnupfen. Saison hat sie von Oktober bis April, also wesentlich länger, als die Grippewelle in der Winterzeit dauert.
Mythos 7: Desinfektionsmittel helfen vor Ansteckung
Falsch Desinfektionsmittel werden oft als Ersatz fürs Händewaschen angeboten. Der hohe Alkoholgehalt tötet Viren ab, bietet aber nicht automatisch Schutz vor einer Erkältung. Denn auch hier gilt: Der Infektionsweg findet über feinste Tröpfchen in der Luft statt und diese können ganz einfach eingeatmet werden oder über die Schleimhäute im Gesicht in den Körper gelangen. Außerdem überleben Keime durchaus mehrere Stunden bis Tage auf Türklinken, Telefonen, Tastaturen und Co.
Unser Tipp: Finger weg vom eigenen Gesicht! Außerdem empfehlen wir, die Hände regelmäßig und gründlich 20 bis 30 Sekunden zu waschen. Eine gefühlte Ewigkeit? Singen Sie zwei Mal „Happy Birthday“, dann liegen Sie genau richtig. Versuchen Sie außerdem Händeschütteln zu vermeiden und in die Armbeuge zu husten beziehungsweise zu niesen.
Natürliche Hausmittel zur Besserung des Grippeverlaufs

Symptome bei Infektionskrankheiten behandeln
Bei Halsschmerzen sind meistens die Schleimhäute ausgetrocknet. Gurgeln mit Salzwasser oder mit Kräutertee wie zum Beispiel Salbei- oder Kamillentee befeuchtet die Schleimhäute und kann so möglicherweise die Symptome mildern. Feucht warme Halswickel wie Kartoffel- oder Quarkwickel kurbeln Ihre Durchblutung an. Auch bei Husten bietet die Natur zahlreiche Rezepte wie Hustensaft aus Zwiebel oder Zitrone, die den Reiz mindern. Der berühmten Hühnersuppe wurde übrigens tatsächlich eine entzündungshemmende, Infekt lindernde Wirkung nachgewiesen. Die Extra-Portion Vitamine liefert die Petersilie in der Suppe.
Eine erhöhte Körpertemperatur ist eine normale Reaktion im Heilungsprozess. Wadenwickel sind hier ein gängiges und schonendes Mittel, um diese abzusenken. Natürlich ersetzen solche Hausmittel keine ärztliche Behandlung. Sie sollten allenfalls unterstützend und zur Behandlung von leichteren Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt werden. Bei Unsicherheiten fragen Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker bzw. Ihre Apothekerin.
Hausmittel richtig anwenden
Vorsorge für die Grippesaison

Die Zeit der Mund-Nasen-Bedeckung ist vorbei. Auch die allgemeinen Hygiene Regeln und Abstand halten sind nicht mehr selbstverständlich. Aber diese sogenannten AHA-Regeln waren nicht nur wirksam gegen Coronaviren. Sie helfen auch, den Influenzaviren auszuweichen.
Fit im Winter: Ein gesundes Immunsystem ist die beste Vorbeugemaßnahme gegen Grippe und Erkältung. Es kann dann Krankheitserreger wie Viren besser abwehren, einen Krankheitsverlauf abkürzen oder die Krankheitssymptome mindern.
Kein Geheimnis sind die Tipps für eine ausgewogene vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung, die Sie mit viel Flüssigkeit und z.B. einem Spritzer frischem Zitronensaft ergänzen können. Auch bekannt sind ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden täglich) und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, die Ihr Immunsystem stärken können. Sie trainieren so das Durchblutungsvermögen Ihrer Schleimhäute, die ein wichtiger Schutzwall gegen Atemwegsinfekte sind. Falls Sie doch krank werden, ist eine gut sortierte Hausapotheke für die Winterzeit auch sinnvoll. Grundsätzlich sollten Sie es sich gut gehen lassen, Stress vermeiden und entspannen.

Grippewelle: Besondere Vorsicht gilt für Risikogruppen
Auch wenn es sich oftmals um untypische Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen oder eine Mittelohrentzündung) handelt, kann ein Besuch beim Kinderarzt bzw. bei der Kinderärztin hilfreich sein. Sie erkennen die Grippe oder andere Krankheiten damit frühzeitig und können Ihr Kind besser behandeln lassen.
Damit es gar nicht erst zu einer Infizierung mit dem Influenza-Virus kommt, ist es vor allem für Risikogruppen wichtig, vorzusorgen. Zum Beispiel durch eine Grippeschutzimpfung. Falls Sie sich noch nicht ausreichend zur Grippeimpfung informiert haben, empfehlen wir Ihnen die Seite des Robert-Koch-Instituts. Dort finden Sie hilfreiche Informationen rund um die Impfung.
Die richtige Vorsorge für den Krankheitsfall

- Wenn Hausmittel nicht mehr ausreichen, ist es gut, einen umfassenden Gesundheitsschutz und eine sehr gute medizinische Versorgung zu haben.
- Sollten Sie als Privatpatient:in einen Arzt bzw. Ärztin aufsuchen müssen, kann eine gute Absicherung durch die private Krankenversicherung sinnvoll sein. Wenn Sie im Falle eines schweren Krankheitsverlaufs ins Krankenhaus müssen, ist die passende Versicherung von Vorteil. So können Sie sich den Krankenhausaufenthalt im Ein- oder Zweibettzimmer so angenehm wie möglich gestalten und sich auf Ihre Genesung konzentrieren. Außerdem werden Sie (je nach gewähltem Tarif) vom Chefarzt bzw. der Chefärztin behandelt.
- Für gesetzlich Vesicherte bietet die Krankenhauszusatzversicherung den Vorteil, dass sie auch im Falle von schweren Krankheitsverläufen mit Klinikaufenthalten für erstklassige stationäre Behandlung sorgt.
- Eine private Krankentagegeldversicherung sichert gesetzlich und privat Versicherte bei längerer Arbeitsunfähigkeit ab. Mehr Infos zum Thema Krankentagegeld und ein Vergleich zum Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung finden Sie in unserem Ratgeber.


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Was ist der Unterschied zwischen einer echten Grippe und einem grippalen Infekt?
Sowohl eine echte Grippe als auch Erkältungskrankheiten werden durch Viren verursacht und sind sehr ansteckend. Die Infektionskrankheiten unterscheiden sich allerdings oftmals im Schweregrad der Erkrankung. Ein grippaler Infekt (Erkältung) entwickelt sich meist langsam über mehrere Tage und wird begleitet von Schnupfen, Husten, Kratzen im Hals, Kopfschmerzen und in manchen Fällen auch von einer leicht erhöhten Körpertemperatur.
Eine echte Grippe (Influenza) kann hingegen mit einem plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder deutlichem Krankheitsgefühl, verbunden mit Muskel- und/oder Kopfschmerzen und Reizhusten einhergehen und im schlimmsten Fall eine Lungenentzündung auslösen.
Wann sollte ich bei einer Grippe den Arzt oder die Ärztin aufsuchen?
Ab wann kann ich andere Menschen mit einer Grippe anstecken?
Muss ich meine Grippeimpfung jährlich auffrischen lassen?
Warum sollten sich laut RKI besonders ältere Menschen und Risikogruppen gegen die Grippe impfen lassen?


