Obwohl der Abschluss einer Risikolebensversicherung für Rentner und Senioren nicht so üblich ist wie für junge Familien bzw. Paare, kann sie in einigen Fällen auch für über 50-Jährige sinnvoll sein: Zum Beispiel, wenn ein Kredit für ein Haus oder eine Eigentumswohnung noch nicht abbezahlt und bisher auch nicht abgesichert ist oder sie in einer unverheirateten Partnerschaft leben.
Wenn einer der Kreditnehmer überraschend stirbt, kann es passieren, dass der Partner mit der Tilgung des Kredits allein bleibt. In so einem Fall kann eine Risikolebensversicherung finanzielle Absicherung bieten. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn kein nennenswertes Vermögen vorhanden ist beziehungsweise wenn der Hinterbliebene den Kredit nicht dann nicht mehr abbezahlen könnte. Ein weiterer Grund für eine Risikolebensversicherung für Senioren kann sein, dass Sie in einer festen Partnerschaft leben, jedoch nicht verheiratet sind. Im Gegensatz zu Ehepaaren haben unverheiratete Paare im Todesfall keinen Anspruch auf Witwen- bzw. Witwerrente. Wenn der Begünstigte nur geringe Rentenansprüche aufgebaut hat und die versicherte Person zuerst stirbt, lässt sich die Zukunft des ersten mit einer RLV finanziell absichern.
Zwar ist für die meisten Rentner die Absicherung der Kinder kein Thema (mehr). Dennoch kann es im Ausnahmefall sein, dass letztere noch auf finanzielle Unterstützung der Eltern angewiesen sind, da sie sich z.B. in der Ausbildung befinden. In solchen Fällen kann eine Risikolebensversicherung auch für Senioren eine gute Möglichkeit sein, die Absicherung Ihrer Kinder auch im Fall ihres Versterbens zu gewährleisten – wenn Sie es nicht schon vorher getan haben.
Beides sind Formen der Lebensversicherung, die Hinterbliebene für den eigenen Todesfall absichern. Jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Lebensversicherungs-Typen: Die Risikolebensversicherung beschränkt sich auf den Hinterbliebenenschutz. Die Versicherungssumme wird nur dann ausgezahlt, wenn der Versicherungsnehmer stirbt. Dadurch fallen die Beiträge meist recht niedrig aus. Bei der Kapitallebensversicherung wird zusätzlich zum Todesfallschutz Kapital aufgebaut, das beispielsweise der Altersvorsorge dienen kann. Die angesparte Summe wird am Versicherungsende einmalig ausgezahlt. Die Beiträge sind deswegen oft höher als für eine Risikolebensversicherung, jedoch gibt es hier in jedem Fall Geld zurück.
Viele Versicherer bieten die Kapitallebensversicherung nicht mehr an und haben diese durch moderne private Rentenversicherungen ersetzt. Je nachdem, ob Sie Ihre Hinterbliebenen absichern oder für die Rente vorsorgen möchten, können Sie eine RLV oder eine private Rentenversicherung abschließen.
Das Höchstalter für den Abschluss einer Risikolebensversicherung für Senioren ist je nach Versicherer unterschiedlich. Häufig ist ein Abschluss bis zum 70. bzw. 75. Lebensjahr möglich. Welche Laufzeit Sie im Einzelfall wählen können, hängt ebenfalls von dem Versicherer und dem Tarif ab. Dies ist bei den Anbietern unterschiedlich geregelt.
Ältere Menschen müssen in der Regel mit höheren Beiträgen für die Risikolebensversicherung rechnen als jüngere. Ein gesunder 34-jähriger Redakteur, der Nichtraucher ist, kann bei einer Versicherungssumme von 150.000 Euro bereits mit einem einstelligen monatlichen Beitrag eine RLV abschließen. Bei einem 64-Jährigen werden unter ansonsten gleichen Bedingungen häufig dreistellige Beiträge fällig. Wie hoch Ihr RLV-Beitrag bei der Allianz ausfallen würde, können Sie in unserem Rechner erfahren.
Wenn Sie nur die Beerdigungskosten absichern möchten, kann eine Sterbegeldversicherung statt einer Risikolebensversicherung für Rentner die bessere Wahl sein, zumal Sie für den Abschluss in der Regel nur wenige bis keine Gesundheitsfragen beantworten müssen. Bei Versicherern, die auf die Gesundheitsprüfung verzichten, gelten häufig Wartezeiten. Das heißt die Todesfallleistung wird fällig, wenn der Versicherte nach Ablauf der Wartezeit verstirbt. Stirbt die Person aber vor Ablauf, werden in der Regel stattdessen die gezahlten Beiträge erstattet. Eine Ausnahme ist aber meist der Tod durch einen Unfall, da viele Versicherer in diesem Fall auch vor Ablauf der Wartezeit die Todesfallleistung erbringen. Manche Versicherer bieten zusätzlich Serviceleistungen im Todesfall wie eine Beratung an.
Beide Versicherungen bieten einen Todesfallschutz. Sie unterscheiden sich jedoch in verschiedenen Punkten, z.B. in der Höhe der Versicherungssumme: Während diese bei der Sterbegeldversicherung mit häufig bis zu 20.000 Euro eher niedrig ausfällt, sind bei der RLV deutlich höhere Beträge von bis zu acht Millionen Euro oder mehr möglich. Da bei ersterer außerdem häufig keine Gesundheitsprüfung erforderlich ist, können auch ältere Menschen mit Vorerkrankungen die Versicherung abschließen.