- Fremde Privatschlüssel, zum Beispiel zu Mietwohnungen oder -häusern
- Ersatzschlüssel von Freunden oder Nachbarn
- Schlüssel für Ferienwohnungen und Hotelzimmer
- Schlüssel aus Ehrenamt, etwa für ein Vereinsheim
- Berufliche Schlüssel, die in der Regel fremde Schlüssel sind
- Dienstschlüssel für Schulen und Behörden
- Büroschlüssel, wenn Sie Arbeitnehmer sind
- Schlüssel für bewegliche Gegenstände wie Aktenschränke, Tresore oder Bankschließfächer
Schlüsselverlust: Auf den Punkt gebracht
- In Deutschland geht etwa alle 35 Minuten ein Schlüssel verloren. Das macht 800.000 verlegte Schlüssel jährlich und einen Gesamtschaden von 100 Millionen Euro.
- Je nachdem ob es sich um einen privaten oder beruflichen und einen eigenen oder fremden Schlüssel handelt, kommt die Haftpflicht bei Schlüsselverlust auf.
- Transponder, Chip- und Schlüsselkarten behandelt die Versicherung genauso wie normale mechanische Schlüssel.
- Haben Sie einen Haus- und Wohnungsschutzbrief abgeschlossen, wie den Allianz Notfallservice Zuhause kommt dieser für die Kosten des Schlüsseldiensts auf. Der Baustein ist in der Hausrat- und der Wohngebäudeversicherung frei wählbar und in den Tarifen Komfort und Premium sogar schon inklusive.
Wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben
Schlüsselverlust melden



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Schlüsselbesitzer informieren



Ersatzschlüssel organisieren oder Schlüsseldienst rufen

Mietvertrag checken



Versicherung kontaktieren

Vermieter oder Mieter: Wer muss die Kosten für eine neue Schließanlage bezahlen?

In einem Urteil von Juli 2020 (Az. 31 S 12365/19) hat das Landgericht München entschieden, dass ein Mieter nicht zwangsläufig die vollen Kosten für eine neue Schließanlage tragen muss.
Ob ein Mieter den Austausch einer Schließanlage zahlen muss, ist vom konkreten Gefährdungspotential (Einbruchgefahr) des Einzelfalls abhängig. Haben Sie Ihren Schlüssel gemeinsam mit Ihrem Ausweis verloren und der Schlüssel ist somit einer konkreten Adresse zuordenbar, ist der Austausch der Schließanlage aus Sicherheitsgründen empfehlenswert. In diesem Fall kann der Vermieter die Kosten anteilig auf Sie umlegen.
Haben Sie allerdings nur den Schlüssel verloren und es gibt keine Hinweise auf Ihren Wohnsitz, ist der Tausch nicht unbedingt notwendig und der Ersatzanspruch des Vermieters nicht wirksam. Das gleiche gilt, wenn der Schlüssel nicht mehr verwendbar ist, da er beispielsweise in einen Fluss gefallen ist.
Eine Klausel im Mietvertrag, die den Vermieter bei Schlüsselverlust immer dazu berechtigt, die Kosten für den Austausch der Schließanlage an den Mieter weiterzugeben, ist unwirksam.

Diese Schlüssel lassen sich in der Regel versichern

Diese Schlüssel lassen sich versichern
Diese Schlüssel sind in der Regel nicht über die Privat-Haftpflicht versicherbar
- Eigene private Schlüssel für Eigentumsimmobilien
- Berufliche Schlüssel bei Selbstständigkeit
- Private Autoschlüssel
Was möchten Sie gerne wissen?
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Schlüssel für Mietwagen verloren: Zahlt meine Versicherung?
Nein, verlorene Mietwagen-Schlüssel gehören nicht zu den versicherbaren Schlüsseln. Weder die private Haftpflichtversicherung noch die Vollkaskoversicherung des Mietwagens kommt für den Schaden auf. Neben den Kosten für einen neuen Schlüssel (150 bis 300 Euro) müssen Sie auch die Folgekosten wie beispielsweise das Abschleppen des Kfz bezahlen.
Tipp: Vereinzelte Mietwagenanbieter bieten eine zusätzliche Schlüsselverlustversicherung an, die bei Schlüsselverlust für die Kosten aufkommt.
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Wer zahlt den Schlüsseldienst für eine Mietwohnung?
Muss ein Schlüsseldienst die Wohnung öffnen, da der Mieter den Schlüssel verloren hat, ist der Mieter selbst für die entstandenen Kosten verantwortlich und zahlt selbst die Kosten, die durch die Öffnung der Wohnungstür entstehen. Unter Umständen kommt in diesem Fall seine Hausratversicherung für die Kosten auf, wenn der Einsatz eines Schlüsseldienstes mitversichert ist.
Anders sieht es aus, wenn sich die Tür wegen eines technischen Defekts oder eines abgebrochenen Schlüssels im Schloss nicht mehr öffnen lässt. Bei altersbedingtem Verschleiß oder technischen Fehlern ist der Vermieter verantwortlich. Dann sollte aber auch der Vermieter den Schlüsseldienst beauftragen oder Sie bitten, einen solchen zu kontaktieren. Rufen Sie den Schlüsseldienst in Eigenregie, kann der Vermieter die Zahlung im Zweifel verweigern.
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Muss ich meinen Vermieter fragen, wenn ich einen Schlüssel nachmachen lasse?
Ja, auch wenn Sie Schlüssel auf eigene Kosten nachmachen lassen, müssen Sie den Vermieter oder die Hausverwaltung darüber informieren. Bei modernen Schließanlagen ist es meist ohne eine Sicherheitskarte oder einen Sicherheitsschein des Vermieters nicht möglich, einen Schlüssel nachmachen zu lassen. Ältere und einfache Wohnungsschlüssel lassen sich zwar oftmals ohne Nachweis anfertigen, dennoch sollten Sie sich vorab die Erlaubnis von Ihrem Vermieter einholen. -
Schlüsselverlust: Schlüssel nachmachen oder besser das Schloss austauschen lassen?
Das hängt davon ab, wie Sie den Schlüssel verloren haben. Ist der Schlüssel zum Beispiel im Urlaub und ohne jeglichen Hinweis auf die dazugehörige Wohnung abhanden gekommen, ist ein Schlossaustausch in der Regel nicht notwendig. Es reicht aus, einen Ersatzschlüssel nachmachen zu lassen.
Anders sieht es aus, wenn Sie den Schlüssel in der Nähe Ihrer Wohnung oder mit Hinweisen zum dazugehörigen Schloss (z.B. Personalausweis mit Adresse) verloren haben. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie das Schloss lieber austauschen lassen.
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Wer muss für den Austausch einer Schließanlage zahlen?
Ob der Vermieter die Kosten für den Austausch einer Schließanlage an seinen Mieter weitergeben kann, muss im Einzelfall entschieden werden. Bei begründeten Sicherheitsbedenken kann der Vermieter die Gebühren für die neue Schließanlage vom Mieter einfordern. -
Woran erkenne ich einen seriösen Schlüsseldienst?
- Nicht den ersten Schlüsseldienst wählen: Nehmen Sie sich für die Recherche ein paar Minuten Zeit und beauftragen Sie nicht den ersten Anbieter der Ihnen angezeigt wird. Meist sind dies Anzeigen und die Preise sind hier viel höher.
- Preis vorab klären: Auch für Schlüsseldienste gibt es eine Vergütungstabelle der Handwerkskammer. Diese sieht für eine Türöffnung unter der Woche circa 100 Euro vor. Hinzukommen können Spät- und Nacht-, Feiertags- und Wochenendzuschläge kommen. Angebote mit viel günstigeren oder teureren Preisen sind unseriös.
- Anbieter aus der Nähe: Achten Sie darauf, dass der Schlüsseldienst aus Ihrem Wohnort oder der Umgebung kommt. Ein Blick ins Impressum und auf die Telefonvorwahl gibt Aufschluss.
- Rufnummern beachten: Hat der Schlüsseldienst keine Telefonnummer mit Ortsvorwahl, sondern eine unseriöse Vorwahl die Sie nicht zuordnen können. Dann besser einen anderen Schlüsseldienst wählen.
- Rechnung: Bestehen Sie vor dem Bezahlen auf eine Rechnung mit Firmenadresse. Lassen Sie sich zudem beim Bezahlen nicht unter Druck setzen und sich Barzahlungen quittieren.
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Gibt es Tipps um den Schlüssel nicht zu verlieren?
Ja, es gibt ein paar Tipps die dabei helfen einen Schlüssel gar nicht erst zu verlieren oder ihn im Falle eines Verlusts wiederzufinden.
- Schlüsselfinder: Diese kannst du an deinem Schlüsselbund festmachen. Mit deinem Smartphone oder Computer kannst du den Schlüssel über GPS- oder Bluetooth-Signale orten.
- Festbinden: Beim Wandern, Ballspielen oder Joggen kann ein Schlüssel schnell aus der Hosentasche rutschen. Bei sportlichen Aktivitäten lohnt es sich den Schlüssel festzubinden. Zum Beispiel am Schnürsenkel, an einem Karabiner in der Jacke oder an einem Gürtel.
- Extra einpacken: Aus der Handtasche kann ein Haustürschlüssel schnell verschwinden. Viele Taschen und Rucksäcke haben meist im Innenraum verschließbare Fächer. Hier sind Schlüssel sicherer - auch für den Fall, dass ein Dieb in die Tasche greift.