Fakten zur Katzenhaltung: Das Wichtigste in Kürze
- Stellen Sie sich vor dem Kauf einer Katze vor allem zwei Fragen: Soll die Katze nur in der Wohnung leben oder darf/kann sie auch raus? Sind alle menschlichen und tierischen Mitbewohner:innen mit dem neuen Familienzuwachs einverstanden?
- Denken Sie an artgerechte Haltung: Nicht alle Katzen können Sie alleine halten. Vor allem Jungtiere und verspielte Katzen schätzen einen Artgenossen.
- Start-Ausstattung nicht vergessen: Jedes Tier braucht je ein eigenes Katzenklo, Fress- und Trinknapf, Kratzbaum und Spielzeug.
Katzenhaltung heißt Verantwortung übernehmen
So sehr Sie sich vielleicht auf eine Katze freuen – es muss nicht bei allen in der Familie auch so sein. Daher sollten alle Mitbewohner:innen nicht nur darüber informiert, sondern auch ausdrücklich einverstanden sein. Auch bereits vorhandene Haustiere sollten sich gut mit dem neuen Familienzuwachs verstehen.
Denn für ein sensibles Tier wie eine Katze ist es nicht besonders schön, wenn sie in einer neuen Umgebung nicht von allen willkommen geheißen wird. Jeder Umzug bedeutet erst einmal Stress für die Katze. Und der sollte sich nicht durch die ablehnende Haltung eines Mitbewohners oder einer Mitbewohnerin unnötig vergrößern. „Auf gar keinen Fall darf die Katze ein überraschendes Geschenk sein“, sagt Astrid Stein vom Katzenschutzbund Wuppertal. Denn alle in der Familie müssen sich einig über die Verantwortung sein, schließlich wird eine Katze ein vollwertiges Familienmitglied. Sie müssen nicht nur für die Erziehung der Katze sorgen, sondern auch für die Tierarztkosten Ihrer Katze aufkommen können.
Man darf schon gar nicht die Verantwortung für das Tier einem Kind übertragen. Wie soll das die Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen, wenn es die noch nicht einmal für sich selbst tragen kann? Ein Geschenk landet nach Weihnachten oder Ostern vielleicht in der Ecke – eine Katze dagegen braucht Pflege. Und sie hat ihre Launen. „Deswegen müssen sich alle in der Familie einig sein“, sagt die Katzenexpertin. Seit mittlerweile 18 Jahren engagiert sie sich im Katzenschutz und gibt gerne ihren Erfahrungsschatz an andere Katzenfreunde und Katzenfreundinnen weiter – zum Beispiel, dass sich alle Mitbewohner:innen vor erstmaligem Einzug eines Tieres testen lassen sollten, ob sie auf Katzen allergisch sind. Denn Katzen für Allergiker gibt es nur bedingt. Eine Allergie könnte somit ein K.-o.-Kriterium sein bei der Frage, ob Katzenhaltung möglich ist.
Tipps für Katzenanfänger:innen
Als Nächstes kommt die Frage des Alters: jung oder alt? „Familien mit Kindern, die noch keine Erfahrungen mit der Katzenhaltung haben, würde ich ein älteres Tier empfehlen“, sagt Astrid Stein: Eine erwachsene, kastrierte Katze könne ein hervorragender Spielgefährte sein. Außerdem ist ein solches Tier in der Regel daran gewöhnt, alleine zu sein – anders als Babykatzen. Diese sollten auf jeden Fall nur zu zweit aufgenommen werden. Sie alleine aufwachsen zu lassen, so die Expertin, wäre keine artgerechte Katzenhaltung. Denn ohne tierischen Mitbewohner werde gerade jungen Tieren schnell langweilig. So gerne Sie Ihre Katze auch haben mögen: Sie werden die Rolle einer Kameradin oder eines Kameraden kaum so gut erfüllen können, wie es eine zweite Katze kann.
Auch hier gilt wieder: Die süßen Kätzchen werden älter – im Durchschnitt etwa 15 bis 20 Jahre. Dessen sollten Sie sich vor der Anschaffung bewusst sein. Ihr Tier muss ein Leben lang versorgt werden: bei Krankheit, Urlaub oder beruflicher Abwesenheit. Katzenhaltung ist so einfach eben nicht, bestätigt auch Astrid Stein.
Schnell stellt sich daher die Frage nach einem zuverlässigen Katzensitter oder einer Katzensitterin. Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie sind in der Regel an ihr Revier – Wohnung oder Umgebung des Hauses – gewöhnt. Beim Wechsel des Standorts geraten sie in Stress. Das äußert sich häufig in Unsauberkeit, die Katze frisst nicht mehr, bekommt Durchfall oder eine andere Katzenkrankheit. Das Tier mal eben für ein paar Tage im Freundeskreis oder der Familie zu parken, ist im Sinne der artgerechten Katzenhaltung daher nicht zu empfehlen.
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Wichtige Kriterien der Katzenhaltung
Bei der Suche nach der richtigen Katze sollte man sich die Frage stellen: Welche Katze passt zu mir? Eher eine Schmusekatze oder lieber ein aktiver Freigänger? „Die Tiere der unterschiedlichen Katzenrassen haben meist auch unterschiedliche Charaktere“, sagt Astrid Stein.
Deswegen empfiehlt sie potenziellen Haltern und Halterinnen, vorher das Gespräch mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt oder einer mit einer Person vom Tierschutzbund zu suchen: „Es gibt Hauskatzen, die haben richtig Pfeffer im Hintern. Oder Rassekatzen, die am liebsten nur auf dem Sofa liegen.“ Professionelle Züchter:innen erkennen in der Regel in den ersten Wochen, wie sich ein Jungtier charakterlich entwickelt.
Sie können Katzen aber auch gut erziehen, egal ob jung oder alt oder aus dem Tierheim. Dazu eignen sich Methoden wie das Clickertraining für Katzen.
Wohnungshaltung oder Freigang
Die wohnlichen Begebenheiten entscheiden meist darüber, ob die Tiger sich an eine Wohnungshaltung gewöhnen müssen oder regelmäßig Freigang erhalten. In der Stadt dürfte es wohl eher eine Wohnungskatze sein, auf dem Land dagegen kann das Tier sein Revier auch außerhalb der heimischen vier Wände erweitern. „Egal, ob die Katze nur drinnen gehalten wird oder auch draußen unterwegs ist, sie sollte kastriert werden“, empfiehlt Astrid Stein. Zum einen soll die Katze nicht ungewollt trächtig werden beziehungsweise sich der Kater ungewollt vermehren. Zum anderen sprechen gesundheitliche Gründe dafür: Die Katze wird nicht rollig, ihr Risiko für hormonelle Erkrankungen wie Zysten oder Gebärmutterentzündungen sinkt damit erheblich. Der Kater hat ein geringeres Bedürfnis zu streunen und gerät weniger oft in Revierstreitigkeiten.
Wenn die Katze ins Freie darf, muss sie gegen Katzenschnupfen, -seuche und Tollwut geimpft werden. Außerdem sollten Sie den Freigänger monatlich entwurmen. Lebt die Katze nur daheim, ist die Wurmkur nur etwa ein- bis zweimal pro Jahr nötig. Für Sie als Halter ist der Freigang im Hinblick auf Sauberkeit in der Wohnung von Vorteil, denn Katzen, die nicht haaren gibt es nicht. Und je mehr sich Ihr Tiger im Freien aufhält, desto weniger Aufwand bleibt für Sie beim Hausputz.
Artgerechte Umgebung
Es gibt einige Dinge, die Katze oder Kater unbedingt zum glücklich sein brauchen: eine Toilette, Näpfe für Futter und Wasser, einen Kratzbaum, eine gemütliche Schlafecke und jede Menge Spielzeug. Das Katzenklo sollten Sie täglich reinigen. Auch das Wasser im Trinknapf sollte möglichst frisch sein. „Ganz wichtig ist der Kratzbaum“, sagt Katzentierschützerin Stein, „den braucht sie, um ihre Krallen zu wetzen und zu schärfen.“
Zudem ist er ein wunderbares Spielzeug zum Hochklettern. Das Plateau an der Spitze ist ein optimaler Rückzugsort für die Katze und eine tolle Aussichtsplattform auf ihr Revier. Ohne Kratzbaum wird sich die Katze irgendwelche anderen Gegenstände in der Wohnung als Ersatz suchen: die Gardinen, einen Sessel oder das Sofa.
Damit der Katze nicht langweilig wird, braucht sie Spielzeug. Das ist die Animation für freiwilliges Bewegungstraining, besonders bei reinen Wohnungskatzen. Denn wie der Mensch benötigt auch die Katze Bewegung, um nicht unter Gewichtsproblemen zu leiden. Außerdem können aktive Katzen sich besser entspannen und haben einen tieferen Schlaf. Es gibt sogar Spielzeug, welches die Intelligenz fördert. Oder mit welchen Katzen spielerisch Aggressionen abbauen.
Gefahrenquellen beseitigen
Einrichtung
Wasch- oder Spülmaschine
Balkon
Gekippte Fenster
Zwei Tipps für unerfahrene Katzenhalter:innen
1. Jeder Freigänger sollte in der Tierarztpraxis einen Mikrochip injiziert bekommen. Mit dieser unverwechselbaren Kennung kann die Katze, sollte Sie entlaufen, zu Ihnen zurückvermittelt werden.
2. Wenn Sie gemeinsam mit Ihrer Katze spielen, verhindern Sie nicht nur Langeweile, sondern verbessern gleichzeitig die Bindung zwischen Ihnen.