FORL bei der Katze: Für Sie zusammengefasst
- FORL ist eine äußerst schmerzhafte und sehr ernst zu nehmende Zahnerkrankung bei Katzen. Ab einem Alter von fünf Jahren ist jedes zweite Tier davon betroffen.
- Symptome sind für Laien nur schwer und erst im Endstadium auszumachen. Denn FORL beginnt im nicht sichtbaren Bereich der Zahnwurzel und des Zahnhalses.
- Ein sicherer Nachweis über die Ausbreitung von FORL im Maulbereich der Katze kann nur mithilfe von Röntgenbildern erbracht werden.
- Die Heilung dieser Zahnerkrankung ist bislang nicht möglich. Um die Katze von ihren Schmerzen zu befreien, müssen die befallenen Zähne gezogen werden.
Hintergründe zur Zahnerkrankung FORL
Welche unterschiedlichen Typen von FORL gibt es?
Es gibt drei Typen. Bei Typ 1 beherrschen entzündliche Veränderungen das Bild. Die Zahnwurzeln werden aufgelöst und auch in diese "Löcher" wächst entzündliches Gewebe ein. Der Zahn wird in seiner Struktur geschwächt und kann abbrechen. Bei Typ 2 wird die gesamte Zahnsubstanz umgebaut, beginnend an der Wurzel. Dies schwächt den lebenden Zahn und er kann im Verlauf mit dem umgebenden Knochen verwachsen. Bei Typ 3 kommen Typ 1 und 2 gemeinsam vor.
Kann man etwas zur Vorbeugung von FORL unternehmen?
Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist eine umfassende Prophylaxe nicht möglich. Trotzdem sollte das Gebiss der Katze regelmäßig kontrolliert werden, damit die Erkrankung frühestmöglich erkannt und dem Tier unnötige Schmerzen erspart werden. Vor allem eine gute Beobachtung der Katze durch den Besitzer kann eine frühe Diagnose gewährleisten. Eine gute Maulhygiene ist zudem sinnvoll. Bei der Fütterung sollte grundsätzlich auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis geachtet werden, welches ungefähr bei eins zu eins liegen sollte, da es sonst zu einer Schwächung der Zahn-und Knochensubstanz kommen kann.
Sind bestimmte Katzen besonders von FORL betroffen?
Das Auftreten ist extrem hoch. Jede Katzenrasse kann betroffen sein. Am häufigsten betrifft es Tiere mittleren Alters, also von ca. drei bis sechs Jahren. Scheinbar neigen Perser- und Siamkatzen besonders dazu.
Ist FORL ansteckend?
Nein. Wer mehrere Katzen hält oder einen Freigänger hat, der öfters auf Artgenossen trifft, muss sich bezüglich einer Ansteckung keine Sorgen machen.
Sicherer Nachweis nur mit Röntgenbildern

FORL tritt als erstes im Bereich der Zahnwurzel und des Zahnhalses auf. Eine äußerliche Begutachtung der Zähne genügt daher nicht, um FORL bei Katzen zu erkennen bzw. auszuschließen. Auch eine professionelle Zahnreinigung gibt nur Aufschluss darüber, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Hinweise auf FORL können hochwachsendes Zahnfleisch, eine Zahnfleischentzündung oder defekte Zähne sein.
Ein sicherer und umfassender Nachweis der tückischen Zahnerkrankung kann jedoch ausschließlich mithilfe von Röntgenbildern erfolgen. Um Aufnahmen des Kiefers und des Zahnhalteapparats anzufertigen, muss die Katze in Narkose versetzt werden. Dann kann – sofern in einer Praxis die technischen Voraussetzungen gegeben sind – das Gebiss vollständig geröntgt werden.
Um detaillierte Ergebnisse zu erzielen, sind mehrere Einzelaufnahmen notwendig. Spätestens wenn FORL bei einem oder mehreren Zähnen diagnostiziert wurde, sollte der Status des Gebisses vollständig abgeklärt werden.

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