Es gibt drei Typen. Bei Typ 1 beherrschen entzündliche Veränderungen das Bild. Die Zahnwurzeln werden aufgelöst und auch in diese "Löcher" wächst entzündliches Gewebe ein. Der Zahn wird in seiner Struktur geschwächt und kann abbrechen. Bei Typ 2 wird die gesamte Zahnsubstanz umgebaut, beginnend an der Wurzel. Dies schwächt den lebenden Zahn und er kann im Verlauf mit dem umgebenden Knochen verwachsen. Bei Typ 3 kommen Typ 1 und 2 gemeinsam vor.
Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist eine umfassende Prophylaxe nicht möglich. Trotzdem sollte das Gebiss der Katze regelmäßig kontrolliert werden, damit die Erkrankung frühestmöglich erkannt und dem Tier unnötige Schmerzen erspart werden. Vor allem eine gute Beobachtung der Katze durch den Besitzer kann eine frühe Diagnose gewährleisten. Eine gute Maulhygiene ist zudem sinnvoll. Bei der Fütterung sollte grundsätzlich auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis geachtet werden, welches ungefähr bei eins zu eins liegen sollte, da es sonst zu einer Schwächung der Zahn-und Knochensubstanz kommen kann.
Das Auftreten ist extrem hoch. Jede Katzenrasse kann betroffen sein. Am häufigsten betrifft es Tiere mittleren Alters, also von ca. drei bis sechs Jahren. Scheinbar neigen Perser- und Siamkatzen besonders dazu.
Nein. Wer mehrere Katzen hält oder einen Freigänger hat, der öfters auf Artgenossen trifft, muss sich bezüglich einer Ansteckung keine Sorgen machen.
In der Tiermedizin wird bis heute gerätselt, was der Grund für die Entstehung dieser Zahnkrankheit ist. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit der Kastration. Genauso gut kann es sich um einen natürlichen Alterungsprozess handeln, denn auch bei Katzen in der freien Natur tritt FORL gelegentlich auf.
Diskutiert wird aktuell vor allem, ob eine erhöhte Vitamin-D3-Zufuhr, eine Unterversorgung mit Kalzium bzw. ein falsches Kalzium-Phosphor-Verhältnis in der Katzennahrung als Auslöser infrage kommen. Damit verbunden könnte ein Kalziumentzug aus Zähnen und Knochen einhergehen.
Die Schwierigkeit bei der Ursachenforschung ist, dass es sich bei FORL um eine Autoimmunerkrankung handelt. Das heißt: Der Körper der Katze geht gegen sich selbst vor. Derzeit gibt es keinen sicheren Nachweis und keine Lösung, wie man FORL stoppen könnte.
Für Katzenhalter ist FORL im Anfangsstadium so gut wie nicht zu erkennen. Sicherlich verspürt die Katze bereits Zahnschmerzen, doch sie kann Ihnen dies nicht kundtun. Andererseits sind die Vierbeiner auch Meister darin, Krankheiten zu vertuschen. Der Grund dafür sind ihre wilden Vorfahren, die Artgenossen gegenüber keine Schwäche zeigen wollen, um nicht angreifbar zu wirken.
Irgendwann treten jedoch gewisse Symptome auf, die (aufgrund der Häufigkeit der Krankheit) stets mit FORL in Verbindung gebracht werden sollten:
FORL tritt als erstes im Bereich der Zahnwurzel und des Zahnhalses auf. Eine äußerliche Begutachtung der Zähne genügt daher nicht, um FORL bei Katzen zu erkennen bzw. auszuschließen. Auch eine professionelle Zahnreinigung gibt nur Aufschluss darüber, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Hinweise auf FORL können hochwachsendes Zahnfleisch, eine Zahnfleischentzündung oder defekte Zähne sein.
Ein sicherer und umfassender Nachweis der tückischen Zahnerkrankung kann jedoch ausschließlich mithilfe von Röntgenbildern erfolgen. Um Aufnahmen des Kiefers und des Zahnhalteapparats anzufertigen, muss die Katze in Narkose versetzt werden. Dann kann – sofern in einer Praxis die technischen Voraussetzungen gegeben sind – das Gebiss vollständig geröntgt werden.
Um detaillierte Ergebnisse zu erzielen, sind mehrere Einzelaufnahmen notwendig. Spätestens wenn FORL bei einem oder mehreren Zähnen diagnostiziert wurde, sollte der Status des Gebisses vollständig abgeklärt werden.
Die einzige wirksame Therapie bei FORL ist die betroffenen Zähne vollständig zu entfernen. Um diese eindeutig zu identifizieren, sind Röntgenaufnahmen notwendig. Zur Darstellung des kompletten Gebisses werden in der Regel mindestens sechs Einzelaufnahmen angefertigt, um alle Details erkennen zu können.
Nach dem Befund und vor dem Reißen der befallenen Zähne führt der Tierarzt üblicherweise eine Zahnreinigung durch. Die anschließende Operation kann sich als sehr zeitintensiv erweisen. Denn FORL führt häufig dazu, dass die Zahnwurzeln verwachsen sind, welche ebenfalls entfernt werden müssen. Zum Schluss werden die offenen Wunden vernäht. Die darauffolgenden Tage ist eine Schmerztherapie durchzuführen.
Bei manchen Katzen müssen lediglich ein paar Zähne gezogen werden. Wird FORL jedoch nicht rechtzeitig erkannt, kann ein Großteil der Zähne bereits geschädigt sein. Mitunter kann es vorkommen, dass beinahe sämtliche entfernt werden müssen. Dies ist durchaus im Sinne der Katze, denn jeder verbleibende Zahn mit FORL bereitet Schmerzen. So radikal diese Maßnahme erscheinen mag – für die Katze ist dies das Beste und führt normalerweise zu keiner größeren Beeinträchtigung. Sie benötigt ihre Zähne nicht zum Kauen, wie dies bei einem Pflanzenfresser der Fall ist.
In erster Linie braucht das Tier sein Gebiss zum Reißen von Fleisch. Dies ist weder bei Gabe von Nass- noch Trockenfutter der Fall. Selbst rohes Fleisch (Barfen) kann weiterhin gefüttert werden, wenn es ausreichend zerkleinert wurde. Die Futteraufnahme ist beinahe uneingeschränkt möglich. Es ist deshalb grundsätzlich nicht notwendig, über das Einschläfern einer Katze nachzudenken, weil FORL entdeckt wurde – selbst wenn ein umfangreiches Ziehen der Zähne notwendig ist
Sowohl bei der prophylaktischen Vorsorgeuntersuchung als auch der Befundaufnahme bei festgestellter FORL werden mehrere Röntgenbilder angefertigt. Hinzu kommen Kosten für Narkose und Zahnreinigung, die im Zuge dessen ebenfalls erforderlich sind. Anschließend folgt das Ziehen der Zähne, Entfernen der Wurzeln und Vernähen des Zahnfleisches. Die Kosten für die Behandlung liegen im Schnitt bei 500 bis 1000 Euro.
Sollte bei Ihrem Vierbeiner Zahnstein erkannt worden sein, ist meist eine Zahnreinigung notwendig. Häufig wird Katzenhaltern empfohlen, im Zuge der Narkose gleich auch einen Röntgenbefund anzufertigen. Sinnvoll ist dies spätestens ab einem Alter von fünf Jahren – selbst wenn äußerlich keine FORL erkennbar ist. Das rechtzeitige Ziehen betroffener Zähne lindert nicht nur Schmerzen, sondern kann auch Folgeerkrankungen wie Gastritis, Darmentzündungen oder psychische Veränderungen verhindern.
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