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Kurz erklärt in 30 Sekunden
  • Im Winter ist bei manchen Pferden eine Schur des Winterfells nötig, da sie sonst beim Reiten zu sehr schwitzen.
  • Vor dem Scheren sollten sich besonders Anfänger von einem Experten beraten und diesen beurteilen lassen, ob eine Schur zu empfehlen ist.
  • Insbesondere komplett geschorene Pferde müssen – außer beim Reiten – immer eingedeckt sein, da ihnen der natürliche Kälteschutz fehlt.
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Winterfell bei Pferden
Allianz - Professionelles Scheren von Pferden: Eingedecktes Pferd steht in Winterlandschaft

Von Hunden kennt man es, von Schafen sowieso. Aber auch Pferden wächst ein Winterfell. Am natürlichsten ist es, dieses stehen zu lassen. Für Pferde, die die meiste Zeit im Freien leben, ist es meistens sogar ein Muss.

Problematisch wird es jedoch, wenn Ihr Pferd beim Reiten durch das Winterfell extrem ins Schwitzen kommt und es im Anschluss sehr lange dauert, bis es wieder trocknet. Sollte das Pferd noch nass sein, wenn Sie es auf die Weide oder in die Box stellen, besteht die Gefahr einer Unterkühlung oder Erkältung.

Die Schur können Sie unter Umständen auch dadurch vermeiden, dass Sie Ihr Pferd im Herbst mit einer leichten und bei Minusgraden dann mit einer Thermodecke eindecken: So wächst das Winterfell erst gar nicht so stark. Dies funktioniert jedoch nur bei Rassen, die von Natur aus kein besonders dickes Winterfell bekommen, wie zum Beispiel Andalusier.

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Pro und Contra auf einen Blick
  • Geschorenes Fell trocknet schneller: Das reduziert die Erkältungsgefahr und Ihr Pferd bleibt eher gesund. Deshalb gilt: Schneiden Sie nur die Fellpartien, bei denen es wirklich notwendig ist.
  • Kurzes Fell ist pflegeleichter: Sie als Reiter sparen sich also Zeit.
  • Das Pferd schwitzt weniger: Sein Kreislauf überhitzt nicht so schnell, sodass es leistungsbereiter ist.
  • Natürlicher Schutz fällt weg: „Man nimmt seinem Pferd mit dem Winterfell den natürlichen Schutz und die isolierende Luftschicht“, erklärt die Pferdeexpertin Gerlinde Hoffmann von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung „Fédération Équestre Nationale“ (FN).
  • Das Pferd ist empfindlicher:  Geschorene Pferde bekommen schneller Scheuerstellen oder Pilzerkrankungen. Hautpilze sind zwar relativ ungefährlich, jedoch sehr leicht von Pferd zu Pferd übertragbar und daher unbedingt zu vermeiden.
  • Scheren als Qual: Nervöse und ängstliche Tiere können das lange Stillstehen und die unbekannten Geräusche beim Scheren als Stresssituation empfinden.
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Winterfell und Sommerfell
Allianz - Pferdeschur: Zwei junge Pferde blicken über Holzzaun

Pferd scheren im Winter

Sie sollten mit dem Scheren erst beginnen, wenn das Winterfell komplett ausgebildet ist und Sie bemerken, dass Ihr Pferd beim Reiten deutlich mehr als üblich ins Schwitzen kommt. In der Regel ist das gegen Ende Oktober der Fall. Nach der ersten Schur muss das Fell dann auch regelmäßig nachgeschoren werden.

Sollten Sie es erst scheren, wenn der Winter bereits begonnen hat, ist es umso wichtiger, das Tier mit einer entsprechenden Decke vor der Kälte zu schützen. „Ich würde aber empfehlen, das Pferd so bald zu scheren, wie es nötig ist und das ist üblicherweise im Herbst“, rät die Expertin.

Genauso wie bei uns Menschen sind die „Friseurtermine“ auch beim Pferd durchaus eng getaktet: Sie müssen sich darauf einstellen, alle drei bis fünf Wochen zu scheren, je nachdem, wie schnell das Fell nachwächst. Die letzte Schur sollte spätestens Anfang Februar erfolgen, sonst kann sich das leichtere Sommerfell nicht richtig entwickeln.

Pferd scheren im Sommer

„In der Regel ist das Scheren im Sommer nicht mehr notwendig. Es gibt aber auch hier Ausnahmen“, erklärt Hoffmann. Dies sind beispielsweise betagtere Pferde, die zu alt sind, um ihr Winterfell alleine komplett zu verlieren. Ihnen können Sie mit einer Schur helfen. „Auch bei nordischen Rassen, wie dem Isländer, kann es im Sommer nötig sein, den dicken Pelz an den Stellen, an denen das Pferd besonders schwitzt, auszudünnen.“

Der ideale Zeitpunkt, ein Pferd zu scheren, ist übrigens abends nach dem Füttern und einem Tag auf der Koppel, wenn das Tier satt und entspannt ist.

 

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Komplettschur oder Teilschur
Allianz - Ein geschorenes Pferd steht vor einem Stall. Wann Komplettschur und wann Teilschur sinnvoll ist.

Welchen Schnitt man wählt, darüber entscheiden verschiedene Faktoren. „Die Notwendigkeit einer Pferdeschur ist abhängig von Rasse und Einsatz des Pferdes während des Winters. Auch Wetter, Alter, Größe, Haut und Fell sind Einflüsse, die es zu berücksichtigen gilt“, erläutert die Expertin.  Prinzipiell unterscheidet man zwischen einer Komplett- und einer Teilschur, wobei es bei letzterer verschiedene Schnitte zur Auswahl gibt.

Bei der Komplettschur wird das ganze Fell bis auf den Schweifansatz und einen Streifen am Mähnenansatz abgeschoren. Nüstern und Ohren dürfen nie ausgeschoren werden, da dies gegen den Tierschutz verstößt. Eine Komplettschur ist jedoch nur bei Pferden empfehlenswert, die sehr viel arbeiten müssen oder auf Turniere gehen.

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Drei Varianten ein Pferd zu scheren
Bei der Teilschur gibt es verschiedene Schnitte. Die drei Üblichsten sehen Sie hier. Die Grafiken dienen dabei jeweils nur als Veranschaulichung und können nicht hundertprozentig übertragen werden.
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Gut vorbereitet
Allianz - Eine Reiterin gibt ihrem Pferd einen Kuss. Pferd selbst scheren?

Kann ich mein Pferd auch selbst scheren?

Ebenso wie die Pferdepflege ist die richtige Pferdeschur eine Arbeit, die Sie mit etwas Übung selbst erledigen können. Bevor Sie zum ersten Mal ein Pferd scheren, sollten Sie sich allerdings unbedingt von einem Experten einweisen lassen und am besten an einem erfahrenen und ruhigen Tier üben.

Das Scheren kann sogar dazu beitragen, das Verhältnis zwischen Tier und Halter zu vertiefen: Sie verbringen Zeit zu zweit und das Pferd lernt, Ihnen zu vertrauen. Während der Prozedur empfiehlt es sich, möglichst viel mit Ihrem Schützling zu sprechen und ihn zu loben. Hierdurch entspannt er sich, was das Scheren insgesamt sehr vereinfacht.

Ganz zentral bei der Schur ist es, sich und das Pferd gut vorzubereiten und genügend Zeit einzuplanen. In der Regel sind das bei einer Komplettschur mindestens zwei Stunden. Bei unruhigen Pferden oder Tieren, die noch nie geschoren worden sind, sollte man allerdings vorsichtshalber vier bis fünf Stunden einplanen.

Die wichtigsten Vorbereitungen

  • Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, den möglichst wenige Pferde und Reiter passieren und bei dem sich – ein oft vergessenes Detail – in der Nähe eine Steckdose befindet.
  • Tragen Sie passende Kleidung, in der möglichst wenige Haare hängen bleiben. Empfehlenswert sind als oberste Schicht möglichst glatte Materialien, etwa Baumwolle oder Kunstfaser. Von Woll- oder Fleece-Pullis sollten Sie die Finger lassen – zumindest dann, wenn Sie sie später nochmals bei anderer Gelegenheit tragen wollen.
  • Gehen Sie sicher, dass das Fell sauber und trocken ist, da sich feuchtes Fell nur sehr schlecht scheren lässt und Dreck der Schermaschine schaden kann.
  • Kontrollieren Sie, dass der Scherapparat sauber und gut geölt ist. Gleiches gilt für alle anderen Utensilien.
  • Binden Sie Ihrem Pferd die Mähne hoch, um zu vermeiden, dass auch sie unters Messer kommt.
  • Zeichnen Sie als Laie den geplanten Schnitt mit Kreide oder einem Kohlestift auf dem Fell vor. So erhalten Sie eine Orientierungsgrundlage. Dies gilt auch, wenn Sie dem Pferd ein Muster ins Fell schneiden möchten.
  • Bringen Sie Geduld mit. „Sie müssen das Pferd immer an alles gewöhnen, was Sie mit ihm vorhaben. Das gilt auch für das Scheren und das für es zunächst fremdartige Geräusch des Scherapparats“, rät Pferdeexpertin Hoffmann.
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Pferdeschur Step by Step Anleitung im Video
Das Winterfell Ihres Pferdes kann beim täglichen Training schnell zum Hindernis und gesundheitlichen Problem werden. Um das Erkältungsrisiko zu verringern, ist oft eine Schur sinnvoll. In diesem Video sehen Sie, was Sie beim Scheren Ihres Pferdes beachten sollten.
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Zum Wohle des Pferdes
  1. Achten Sie darauf, dass es nicht auf das Kabel steigen und so einen Stromschlag bekommen kann. Eine Möglichkeit, um das Kabel zu sichern, besteht darin, es sich während der Schur über die Schulter zu hängen.
  2. Scheren Sie gegen die Wuchsrichtung des Fells, in möglichst langen, überlappenden Bahnen, bei denen Sie das Schermesser immer flach und parallel zur Haut halten. Fangen Sie mit den unempfindlichsten Stellen Schulter und Hals an.
  3. Um auch an Hautfalten scheren zu können, sollten Sie jemanden um Hilfe bitten, der die Haut an diesen Stellen während des Scherens straffzieht. Ansonsten kann es zu unangenehmen Schnittverletzungen kommen.
  4. An empfindlichen, kitzeligen und schwer erreichbaren Stellen empfiehlt es sich, kleinere Akku-Geräte zu verwenden, da diese handlicher, leiser und etwas sanfter sind.
  5. Während der Arbeit muss man den Scherapparat immer wieder enthaaren und bei Bedarf ölen. Bürsten Sie auch lose Haare des Pferdes ab. Außerdem darf die Maschine nicht heiß oder stumpf werden.
  6. Zum Schluss bürsten Sie – wie es der Friseur bei uns auch tut – alle losen Haare vom Körper, damit sie das Pferd nicht jucken. Mit kreisrunden Bewegungen erzielen Sie hierbei die besten Ergebnisse.
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